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Förderschwerpunkt Lernen
Soziales und gesellschaftliches Leben
1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb
1.1 Bildungsgehalt des Lebensfelds Soziales und gesellschaftliches Leben
Die Schülerinnen und Schüler wachsen in einer komplexen Gesellschaft auf. Sie ist gekennzeichnet durch Situationen, Entwicklungen und Herausforderungen, die zum einen neu und grundlegend sind (zum Beispiel die Digitalisierung). Zum anderen können sie nicht nachvollzogen werden ohne das entsprechende Wissen, beispielsweise zu Zusammenhängen der Globalisierung und Ökonomisierung aller Lebensbereiche, welche zudem den Umgang mit natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen betreffen. Pluralistische und divergierende Interessen können subjektive Eindrücke von Unübersichtlichkeit oder Unbeeinflussbarkeit hervorrufen. Informationen und Einsichten in diese Abhängigkeiten vieler alltäglicher Handlungen und Situationen von zahlreichen anderen Faktoren können helfen, dass sich die Schülerinnen und Schüler als selbstwirksam und mündig erleben. Das Handeln (zum Beispiel als Privatperson, als Staatsbürgerin und Staatsbürger oder als Konsumentin und Konsument) kann dadurch zu einem bewussten Handeln werden, das in einem individuell möglichen Maß auf gezielten Entscheidungen fußt.
Das Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft realisiert sich in unterschiedlicher Weise im privaten, beruflichen und staatsbürgerlichen Leben. In all diesen Kontexten geht es darum, Beziehungen zu gestalten, angemessen zu kommunizieren und im Sinn einer freiheitlich-demokratischen Ordnung der Gesellschaft zu handeln.
Medien jeglicher Art durchdringen jeden dieser Kontexte, verändern Gesellschaft und begleiten und gestalten auf unterschiedliche Weise den Alltag aller Menschen. Medien sind für viele Schülerinnen und Schüler in steigendem Maß Sozialisationsinstanz und Mittel, um sich selbst auszudrücken und zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten.
Die Vielfalt der Zusammenhänge und Verflechtungen des Lebens in unserer Gesellschaft sowie die Unterschiedlichkeit der Lebensentwürfe und Weltanschauungen stellen Herausforderungen und Chancen zugleich dar. Lebensverläufe sind vielfach nicht mehr vorgezeichnet. Dies ist Risiko und Handlungsspielraum zugleich und stellt die Einzelne und den Einzelnen in eine für das eigene Leben verantwortliche Position. Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler und ihre Familien dabei, Ressourcen, die für diese eigenverantwortliche Gestaltung des Lebensentwurfs erforderlich sind, zu nutzen und gegebenenfalls auszugleichen und Alternativen aufzuzeigen. Auf zurückhaltende, widerständige oder verweigernde Haltungen im Einzelnen oder Zweifel an der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit der gesellschaftlichen Ordnung im Ganzen reagiert die Schule in angemessener Weise, um in einen konstruktiven Prozess mit den Schülerinnen und Schülern treten zu können.
Die Schule ermöglicht den Schülerinnen und Schülern durchgängig alters- und entwicklungsangemessene Zugänge zu den unterschiedlichen Dimensionen des gesellschaftlichen Lebens, um sie auf ein gemeinschaftliches Zusammenleben und den Umgang mit anderen Menschen vorzubereiten. Schulische Übungsfelder und Hilfestellungen erlauben es den Schülerinnen und Schülern, neue Erfahrungen zu machen und ihre Verhaltensmuster, Routinen, Kenntnisse und Fertigkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Die Lehrkräfte und weitere schulische Partner begleiten und ermutigen die Schülerinnen und Schüler in ihren Fragen, ihrer Auseinandersetzung mit Grundhaltungen und Werten, Normen und Weltanschauungen und damit in ihrer Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft.
Ausgangspunkt ist dabei das Individuum, seine Beziehung zu sich selbst und zur Welt der Dinge und Phänomene. Abhängig von den Möglichkeiten und den Vorerfahrungen arbeiten die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern an ihrer Bereitschaft, sich auf neue und zunächst fremde Eindrücke einzulassen, und an der Erschließung neuer Zugänge zur menschlichen und natürlichen Umwelt. Die Fähigkeit, in positive Beziehungen zu Mitmenschen zu treten, wird erweitert. Unterschiedliche Formen der Beziehungsgestaltung und der Kommunikation werden wahrgenommen, analysiert, reflektiert, sukzessive erweitert und modifiziert. Hierfür ist die Erfahrung des Angenommenseins, der Wertschätzung und der Verlässlichkeit, von Halt, Sicherheit und Orientierung entscheidend, die die Schülerinnen und Schüler in der Beziehung zu Lehrkräften und weiteren Erwachsenen machen. Auch hier sucht die Schule auf geeignete Weise die Zusammenarbeit mit den Eltern und weiteren an der Erziehung Beteiligten.
Die Schule versteht sich als Ort, an dem freiheitlich-demokratisches Leben, staatsbürgerliches und legitimiertes rechtsstaatliches Handeln im Kleinen sichtbar wird und erprobt werden kann. Die Lehrkräfte unterstützen alle Bestrebungen der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Familien, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung zu übernehmen und ihre Interessen begründet und angemessen zu vertreten. Dabei werden unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen, die lebensweltlich und kulturell bedingt sein können, respektiert und ein Realitätsbezug hergestellt. Handlungsleitend ist für die Schule hierin der „Leitfaden Demokratiebildung“.
Auch hier, in diesem Lebensfeld, sind Aktivität und Teilhabe Ziel der pädagogischen Arbeit der Schule und all ihrer Partner. Die Ausgestaltung dieses Ziels, das Maß an Selbstbestimmung im Konkreten ist abhängig von der einzelnen Schülerin, dem einzelnen Schüler.
Beitrag des Lebensfelds zu den Fächern und den Leitperspektiven
Das Lebensfeld „Soziales und gesellschaftliches Leben“ muss vor diesem Hintergrund als Anspruch verstanden werden, die Bildungsangebote so auszurichten, dass die Schülerinnen und Schüler in ihren sozialen Kompetenzen und hinsichtlich ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten gestärkt werden, Aktivität und Teilhabe in einer komplexen und pluralistischen Gesellschaft ausüben zu können. Fachbezogene Inhalte und Kompetenzen der Bildungsangebote können durch den Bezug auf die hier verzeichneten Kompetenzen in ihrer exemplarischen und zukünftigen Bedeutung verankert und kontextualisiert werden.
Das Lebensfeld „Soziales und gesellschaftliches Leben“ verdeutlicht damit unmittelbare und vielfach unbewusste Lebenszusammenhänge, in die einzelne Handlungen und soziale Kontexte eingebettet sind und über die im alltäglichen Leben und Lernen meist nicht reflektiert wird. Unmittelbar sind diese Zusammenhänge, weil beispielsweise der „subjektive Zugang zur Welt“, wie er als Kompetenzspektrum hier formuliert ist, direkt beeinflusst, wie sich Individuen mit emotionalen, sozialen und kognitiven Eindrücken, Situationen und Herausforderungen auseinandersetzen. Das mag an der Nutzung von Medien deutlich werden, betrifft darüber hinaus aber auch viele fachliche Inhalte: Wie zum Beispiel historische Vorgänge wahrgenommen, interpretiert und in Medien dargestellt werden, ist abhängig von vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Faktoren. In dieser Hinsicht tragen die in diesem Lebensfeld verzeichneten Kompetenzen zu einer Bewusstmachung von Verflochtenheit bei. Das individuelle Leben steht in all seinen Ausprägungen in vielfältigen und stark unterschiedlichen Beziehungen und auch Abhängigkeiten.
Abbildung 1: Verflechtung Lebensfeld Soziales und gesellschaftliches Leben – Fächer (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)
Mehrfache Bezüge bestehen zu den Leitperspektiven sowie zu den weiteren Lebensfeldern. Die beispielhaften Inhalte im Lebensfeld „Soziales und gesellschaftliches Leben“ zeigen, dass die schulische unterrichtliche wie auch außerunterrichtliche Arbeit an den hier beschriebenen Kompetenzen nicht nur fachliche Inhalte erschließt, sondern auch die Orientierung an allen Leitperspektiven umsetzt.
„Selbstständiges Leben“ und „Arbeitsleben“ können ebenso als Lebensfelder aufgefasst werden, die im alles umfassenden Rahmen des „Sozialen und gesellschaftlichen Lebens“ gestaltet werden. Bildungsangebote in diesem Lebensfeld berühren daher immer auch alle anderen Lebensfelder und Unterrichtsfächer.
„Demokratie als Gesellschafts- und Herrschaftsform“ und „Demokratisches Leben“ beziehen sich ausdrücklich auf den „Leitfaden Demokratiebildung“. Die hier hinterlegten Kompetenzen konkretisieren die Hinweise des Leitfadens im Hinblick auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen und können die Schulen bei der Umsetzung des „Leitfadens Demokratiebildung“ unterstützen.
Ergänzungen zum Beitrag des Lebensfelds zu den Fächern finden sich unter 1.3 Didaktische Hinweise.
1.2 Kompetenzen
Wie der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen ist, ist das Lebensfeld „Soziales und gesellschaftliches Leben“ in fünf Bereiche untergliedert, die wiederum unterschiedliche Kompetenzfelder ausweisen, die die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen konkretisieren.
Grundhaltungen und Werte
- Subjektiver Zugang zur Welt
- Individuum und Gemeinschaft
- Grundlagen des Zusammenlebens
Beziehungen gestalten und pflegen
- Beziehungen gestalten
- Umgang mit krisenhaften Situationen in Beziehungen
Kommunikation
- Kommunikation in Abhängigkeit vom Individuum
- Kommunikation in Abhängigkeit vom Gegenüber
- Kommunikation in Abhängigkeit vom Medium
Demokratie lernen und leben
- Demokratie als Gesellschafts- und Herrschaftsform
- Demokratisches Leben
Medienwissen und Medienhandeln
- Mediengesellschaft
- Information über Medien
- Nutzung von Medien
Diese Gliederung ist zu verstehen als eine Orientierung in einem vielfältigen Lebensfeld. Alle Kompetenzfelder und Kompetenzspektren stehen in enger Verbindung zueinander, wie teilweise in den Verweisen deutlich wird. Schulische Arbeit in diesem Lebensfeld berührt demzufolge meist mehrere Kompetenzfelder.
Die drei Kompetenzfelder des Bereichs „Kommunikation“ beschreiben eine Situation (zum Beispiel Gespräch, Diskussion, Chat, Telefonat), die immer von mehreren Aspekten gekennzeichnet ist: Gelingende Kommunikation findet immer in und mit einem bestimmten Medium situationsbezogen statt, hat Adressatinnen und Adressaten und ist durchweg abhängig von den kommunikativen Voraussetzungen und Kompetenzen der Beteiligten. Insofern beschreiben die drei Kompetenzspektren drei unterschiedliche, durch ihre Schwerpunktsetzungen einander ergänzende Zugänge zu kommunikativen Situationen und ihrer Erarbeitung im Unterricht. Bildungsangebote in diesem grundlegenden Bereich „Kommunikation“ berühren somit immer alle drei Kompetenzfelder.
In „Medienwissen und Medienhandeln“ wird aufgezeigt, wie die personalen Kompetenzen in einem sozialen Zusammenhang zur Anwendung gelangen. Es steht eng im Zusammenhang mit dem „Basiskurs Medienbildung“ und wirkt in alle gegenwärtigen und gesellschaftlichen Lebensbereiche hinein.
1.3 Didaktische Hinweise
Für den Lernerfolg ist häufig entscheidend, ob für die schulischen Inhalte die Alltagsrelevanz und ihre Verflechtung in Zusammenhänge des gesellschaftlichen Lebens für die Schülerinnen und Schüler verdeutlicht werden können. Davon ausgehend sind Verbindungen dieses Lebensfelds aber nicht nur zu gesellschaftswissenschaftlichen Inhalten zu ziehen, sondern auch zu naturwissenschaftlichen Inhalten. So bleiben technologische Entwicklungen beispielsweise zumeist nicht auf den Bereich der Technik begrenzt, sondern finden in einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang statt und bringen Fragestellungen mit sich, denen sich die Gesellschaft in Folge zu stellen hat.
In einem umgekehrten Sinne sind die hier verzeichneten Kompetenzen vielfach nicht zum eigentlichen Gegenstand des Bildungsangebots zu machen. Vielmehr vermitteln sich beispielsweise Kompetenzen aus „Demokratie lernen und leben“ über den unmittelbaren Nachvollzug demokratischer Prinzipien in alltäglich auftretenden Situationen in der Lerngemeinschaft (zum Beispiel dem Umgang mit unterschiedlichen Bedürfnissen, bei Entscheidungsfindungen und Konflikten), unabhängig vom Lebensalter der Schülerinnen und Schüler. Die Verfasstheit der Schule als eine immer soziale Situation bedingt, dass die hier verzeichneten Kompetenzen durchweg in allen Situationen, Fächern und Lebensfeldern bedeutsam sind und zum Gegenstand werden können. Die Schule schafft hierzu fest im Jahresprogramm verankerte und anlassbezogene Gelegenheiten. Beispiele hierzu sind Wahlmöglichkeiten (Arbeitsgemeinschaften, Projekte), Wahl von und Beteiligung in Gremien (Klassensprecherin/Klassensprecher, Schülermitverantwortung) sowie der Einbezug in Fragen der Schulgemeinschaft (zum Beispiel die Umgestaltung von Räumen und dem Schulhof, Schulfeste, Vertretung der Belange der Schule gegenüber Außenstehenden).
Komplexe Zusammenhänge des Lebens in Deutschland, Europa und der Welt werden exemplarisch und anlassbezogen erarbeitet und, wo notwendig, reduziert und pädagogisch gestaltet, um ein grundlegendes Verständnis zu ermöglichen. Unterschiede und Irritationen, die sich lebensweltlich und kulturell bedingt sowie im Spannungsfeld zwischen Vorstellung, Wunsch und Wirklichkeit ergeben können, werden produktiv aufgegriffen. Partizipation lässt sich in geeigneten Handlungsfeldern erfahren und ausgestalten. So können die Schülerinnen und Schüler begleitet werden bei der Vertretung eigener Belange gegenüber kommunalen Projekten im Sozialraum wie beispielsweise der Anlage und Gestaltung von Spiel- und Sportplätzen oder der Ausgestaltung des Angebots eines Jugendhauses. Die Schule pflegt hierzu ein umfassendes Netzwerk im Sozialraum, um geeignete Partner in die Schaffung von lebensweltlich bedeutsamen Lernsituationen einbeziehen und ein Probehandeln der Schülerinnen und Schüler ermöglichen zu können.
Den Lehrkräften kommt die Aufgabe zu, zum einen solche Lerngelegenheiten sich selbst bewusst zu machen und für die Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Zum anderen sind die Lehrkräfte in den hier verzeichneten Kompetenzfeldern Vorbild in Handlung und Reflexion.
Sprachliche und begrifflich-abstrakte Formen der Aneignung sind für viele der in diesem Lebensfeld genannten Kompetenzen die zunächst offensichtlichen Möglichkeiten der Aufbereitung und der Arbeit an einem Inhalt. Die Herausforderung für die Lehrkräfte ist hier, alters- und entwicklungsangemessene Formen der Aufbereitung und Arbeitsweisen zu planen. Die hier dargestellten Kompetenzfelder versuchen mehrfach, Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Lebens- und Entwicklungsalters aufzuzeigen.
2 Kompetenzfelder
2.1 Grund- und Hauptstufe
2.1.1 Grundhaltungen und Werte
2.1.1.1 Subjektiver Zugang zur Welt
Die Schule lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler über sich und die eigene Lebenswelt hinaus. Lebenssituationen, die unter Umständen bedrängen und Aufmerksamkeit der jeweiligen Schülerin, des jeweiligen Schülers binden, werden ernst genommen und erfahren Beachtung und Bearbeitung. Zugleich wird in angemessener Form versucht, sowohl Wahrnehmung als auch Interesse der Schülerinnen und Schüler auf Phänomene der natürlichen und menschlichen Umwelt zu richten. Neugier, Staunen, Freude an Erfahrungen unterschiedlicher Art und letztlich Lernmotivation können für einzelne Schülerinnen und Schüler wesentliche Entwicklungsschritte sein.
Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass ihre Wahrnehmung von der Welt und ihre Erfahrung mit der Welt als ein eigener, erster Zugang anerkannt werden. Die Lehrkräfte nehmen die bei einzelnen Schülerinnen und Schülern bestehenden Erfahrungen von Abwertung, Zurückweisung und Misserfolgsorientierung und deren Folgen wahr und versuchen, diese behutsam zu reduzieren. Den Schülerinnen und Schülern wird damit ermöglicht, selbst in ein konstruktives Verhältnis zu ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen zu treten. Eine Erweiterung der Möglichkeiten der Wahrnehmung, Verarbeitung und Einordnung wird darauf aufbauend in allen unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Lernsituationen und Bildungsangeboten angestrebt.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.1.2 Individuum und Gemeinschaft
In der Schule erfahren sich die Schülerinnen und Schüler als eigenständig und verantwortlich handelnde Mitglieder einer freiheitlich-demokratisch fundierten Gesellschaft. In ihr sollen das Wohl des Einzelnen und sozial gerechtes Handeln im Mittelpunkt stehen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass alle Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Nationalität und Kultur, ihres Geschlechts und weiterer persönlicher Merkmale und Eigenschaften die gleichen Chancen für ein Leben in Frieden, ohne äußere und innere Not vorfinden sollen.
Die Schule greift diese Themen unter der Berücksichtigung der kulturellen Vielfalt und der spezifischen Lebenshintergründe ihrer Schülerinnen und Schüler auf. Sie bietet Möglichkeiten und Anlässe, Werte und Einstellungen zu erfahren und einzuüben, die für die freiheitlich-demokratische Ordnung und ein sozialverträgliches Handeln notwendig sind. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln über vielfältige Begegnungen und Impulse, aber auch emotionale Aktivierung, Irritationen und Reflexionen eine Haltung der Achtung und Wertschätzung gegenüber sich selbst und gegenüber anderen Menschen. Sie erfahren sich selbst als durchgängig eingebunden in unterschiedliche soziale Kontexte, in denen bestimmte Werte und Einstellungen einen achtsamen Umgang miteinander sichern helfen.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.1.3 Grundlagen des Zusammenlebens
In der Schule werden Anlässe angeboten und aufgegriffen, bei denen die Schülerinnen und Schüler sich Fragen stellen, die sich mit dem Leben, der Sinnfindung sowie mit Werten und Normen beschäftigen. Unter anderem entwickeln sie ein Verständnis von der Abhängigkeit des menschlichen Lebens von natürlichen Grundlagen und davon, dass die Menschheit ihre Lebensgrundlagen gefährdet.
Zu diesen Fragestellungen gehört entscheidend der Austausch mit Gleichaltrigen und Erwachsenen, sodass die Schülerinnen und Schüler einer pluralistischen Gesellschaft begegnen. Sie setzen sich mit anderslautenden Weltanschauungen, religiösen Erfahrungen und weiterführenden philosophischen Fragestellungen auseinander. Die daraus unter Umständen entstehende Irritation wird begleitet und produktiv gestaltet. Als Voraussetzung für ein Leben in einer komplexen, pluralistischen Gesellschaft wird eine Identität verstanden, die sich als sozial eingebunden und selbstwirksam erleben kann.
Die Lehrkräfte sind offen für weltanschauliche, philosophische und religiöse Fragen. Sie leben eine Haltung vor, die Andersdenkenden und Andersgläubigen Achtung entgegenbringt und einen respektvollen, bereichernden Austausch zum Ziel hat. Die Schulgemeinschaft schützt aktiv und gemeinsam diesen Raum der Begegnung.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.2 Beziehungen gestalten und pflegen
2.1.2.1 Beziehungen gestalten
In diesem Kompetenzspektrum werden Phasen zwischenmenschlicher Beziehungen in den Blick genommen. So erfordern eine angemessene Kontaktaufnahme und -ausgestaltung sowie das Beenden einer Beziehung komplexe emotionale und soziale Kompetenzen, nicht zuletzt sprachliche. Die Schülerinnen und Schüler erfahren durch vielfältige Handlungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bildungsangeboten sowie durch die Lehrkräfte und weiteren am Schulleben Beteiligten vorbildhaft eine stetige und angemessene Erweiterung ihrer Kompetenzen in der Gestaltung tragfähiger Beziehungen.
Dabei werden Beziehungen unterschiedlicher Art in den Blick genommen. In Bezug auf formelle und funktionale Beziehungen erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Möglichkeiten wie auch ihre Selbstständigkeit in der Kontaktaufnahme, beispielsweise im Übergang Schule – Leben und Beruf (Arztbesuche, Bewerbungsgespräche, Amtsgänge). Diese unterscheiden sich grundlegend von informellen Beziehungen (Familie, Freundschaften, Partnerschaft), beispielsweise in Art, Anlass und Dauer des Kontakts. Die Bildungsangebote haben Sicherheit und Handlungsspielraum der Schülerinnen und Schüler in alltäglichen und außergewöhnlichen Begegnungen und Beziehungen durchgängig zum Ziel.
Grundlage der Arbeit gerade in diesem Kompetenzspektrum ist die pädagogisch-professionelle Beziehung der Lehrkräfte zu den ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schülern, damit dem Erziehungs- und Bildungsauftrag entsprochen werden kann. Verlässlichkeit, Klarheit, Zugewandtheit, Offenheit und Wertschätzung trotz unterschiedlicher Erfahrungen und Lebenskonzepte der Beteiligten sind nur einige ihrer Kennzeichen.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.2.2 Umgang mit krisenhaften Situationen in Beziehungen
Schwierigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in zwischenmenschlichen Beziehungen unterschiedlicher Art, innerschulisch und außerschulisch erfahren, können sich erschwerend auf das (schulische) Lernen auswirken. Erst eine Klärung oder Minderung der Beeinträchtigungen versetzt manche Schülerinnen und Schüler in die Lage, sich wieder fachlichen Inhalten zuzuwenden. Die Schülerinnen und Schüler erfahren die Schule als Ort, an dem ihnen Personen begegnen, die ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen und gegebenenfalls Hilfe anbieten oder vermitteln und nach Wegen suchen, wie mit diesen Schwierigkeiten umgegangen werden kann.
Die Schule nimmt eventuell bestehende Abhängigkeiten in Beziehungen wahr und gestaltet Angebote, mittels derer die Schülerinnen und Schüler lernen, bestehende Beziehungen unterschiedlicher Art zu reflektieren und gegebenenfalls zu verändern. Hierzu sind Elemente der Konflikt- und Krisenbewältigung, der Gewaltprävention und der Beratung durch die Schule und ihre Partner zu zählen.
Beziehungen zwischen den Lehrkräften und den Schülerinnen und Schülern können dabei selbst nicht immer konfliktfrei sein. Das Austragen dieser Konflikte kann beispielhaft erfahren lassen, mit welchen Strategien Einigungen oder Lösungen erzielt werden können. Eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten auf kommunikativer und sozialer Ebene ist dabei durchgängiges Ziel der Bildungsangebote.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.3 Kommunikation
2.1.3.1 Kommunikation in Abhängigkeit vom Individuum
Dieses Kompetenzfeld nimmt die Voraussetzungen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in den Blick, mit denen sie in einen Dialog treten. Erfahrungen begrenzter oder misslingender Kommunikation, die nicht ausgeglichen werden konnten, können dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler entweder eigene Bedürfnisse nur noch schwer artikulieren können oder in einem Übermaß das eigene Befinden in das Zentrum des Dialogs stellen. Die Lehrkräfte nehmen beides in den Blick und erweitern kommunikative Bereitschaft und die Möglichkeiten des Dialogs in angemessener Form, anlassbezogen und kontinuierlich.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.3.2 Kommunikation in Abhängigkeit vom Gegenüber
Aufgabe der Schule ist es, die Schülerinnen und Schüler auf ein geregeltes Zusammenleben und den Umgang mit anderen Menschen vorzubereiten. Die Schülerinnen und Schüler erweitern kontinuierlich ihre Möglichkeiten, mit anderen zu kommunizieren. Dabei nutzen sie bereits erfahrene und verinnerlichte produktive Formen und erweitern diese um solche, die sie im schulischen Zusammenhang, im Unterricht und in weiteren pädagogischen Angeboten (zum Beispiel Ganztagsangebote) kennenlernen. Es gelingt ihnen zunehmend, die Wahl ihrer Kommunikationsformen und -mittel bewusst zu treffen und so ihre Kontakte angemessen und zielführend zu gestalten.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren das Zusammenleben, -spielen und -arbeiten mit Gleichaltrigen, mit Älteren, mit Jüngeren und mit Menschen einer anderen gesellschaftlichen oder kulturellen Herkunft. Sie erfahren Besonderheiten und Unterschiede. Die Schülerinnen und Schüler erleben und lernen, dass das Zusammenleben und die Gemeinschaft abhängen von gegenseitiger Wertschätzung und der Übernahme von Verantwortung. Die Schule macht dazu vielfältige Angebote und schafft Möglichkeiten der Begegnungen unterschiedlicher Art.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.3.3 Kommunikation in Abhängigkeit vom Medium
Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren mittels unterschiedlicher Medien. Die Schule erweitert die Auswahl der zur Verfügung stehenden Medien alltagsrelevant und kontinuierlich, sowohl über die Arbeit an Nutzungskompetenzen als auch über den Zugang zu Medien. Gleichzeitig bestärken die Lehrkräfte die zielgerichtete und sichere Kommunikation der Schülerinnen und Schüler mittels Medien und machen auf mögliche Gefährdungen durch fremdes und eigenes Verhalten aufmerksam.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, ein dem Anlass, den Möglichkeiten und den Adressaten angemessenes Medium zur Kommunikation auszuwählen. Die unterschiedlichen Konventionen, die für die Kommunikation im jeweiligen Medium gelten, werden im Unterricht anlassbezogen thematisiert, um einen sicheren und sozial kompetenten Umgang zu ermöglichen.
Dieses Kompetenzfeld steht in enger Verknüpfung mit „Medienwissen und Medienhandeln“.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.4 Demokratie lernen und leben
2.1.4.1 Demokratie als Gesellschafts- und Herrschaftsform
Eine demokratisch verfasste Gemeinschaft gründet auf wechselseitigen Rechten und Verpflichtungen. Diese sind sowohl historisch gewachsen als auch bewusst gestaltet und resultieren aus konkreten Erfahrungen der Menschen mit Recht und Unrecht, Gleichheit und Ungleichheit, Wohlstand und Not.
Die Schulgemeinschaft stellt einerseits mit ihrer demokratischen Kultur ein Forum dar, in dem die Schülerinnen und Schüler alters- und entwicklungsangemessen erfahren, wie die Orientierung an demokratischen Wertvorstellungen, Grundsätzen und Regeln ausgestaltet werden kann. So erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass das Schulleben von gegenseitiger Wertschätzung, Gleichbehandlung und Gerechtigkeit geprägt ist.
Andererseits erleben die Schülerinnen und Schüler innerhalb der Schule auch Fremdbestimmung. Dass sich diese in ihrer rechtsstaatlichen Form an demokratische und belastbare Grundsätze zu halten hat, ist eine entscheidende Erfahrung in einer demokratisch verfassten Gemeinschaft.
Die Schule gestaltet Möglichkeiten, ein aktives staatsbürgerliches und politisch mündiges Engagement zu erproben. Die Mitwirkung in den schuleigenen Gremien (SMV, Schulkonferenz), in schulischen und außerschulischen Projekten und Initiativen, in Vereinen und Religionsgemeinschaften wird gezielt und individuell unterstützt. Partnerschaften im Sozialraum der Schule werden geschlossen und gepflegt.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.4.2 Demokratisches Leben
Die Schule ist für die Schülerinnen und Schüler, neben der Familie, der demokratische Erprobungsraum, der die gezieltesten Erfahrungen politischer Bildung ermöglicht. Hier wird im Kleinen und Konkreten erarbeitet, was sich als Haltung und als Handlungswissen im Leben in einer demokratischen Gesellschaft und Gemeinschaft festigen soll.
Die Schule schafft Situationen, in denen die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie mit friedlichen Mitteln bei kontroversen Interessen und Anliegen Verständigung angebahnt und Kompromisse erzeugt werden können. Die Schülerinnen und Schüler lernen in Abstimmungsprozessen wesentliche Merkmale der Demokratie und des Wahlsystems kennen.
Möglichkeiten zur Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Schule, in der Familie, unter Gleichaltrigen, in Jugendgruppen bei unterschiedlichen Trägern führen dazu, dass sich die Schülerinnen und Schüler sukzessive in demokratischem Handeln einüben, sich eine demokratische Grundhaltung zu eigen machen und somit verstärkt als aktives Mitglied der Gesellschaft verstehen. Ihre Meinung und Einstellung können sie argumentativ und mit Überzeugung vertreten. Sie lernen und üben an konkreten Problemen demokratische Kommunikationsformen und Möglichkeiten, eine Entscheidung herbeizuführen. Zivilcourage, die alters- und entwicklungsangemessen gezeigt wird, wird fortwährend bestärkt.
Die Schülerinnen und Schüler erfahren auch, bei welchen Personen und Institutionen Hilfe zu finden ist, wenn ihre Rechte eingeschränkt zu werden drohen.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.5 Medienwissen und Medienhandeln
2.1.5.1 Mediengesellschaft
Medien sind in jedem Bereich unserer Gesellschaft allgegenwärtig und im privaten wie im berufsbezogenen Bereich ein wesentlicher Bestandteil. Für viele Schülerinnen und Schüler sind sie (zum Beispiel in Form mobiler Endgeräte) entscheidendes Instrument in der Kommunikation mit anderen, im Zugang zu Informationen und Unterhaltung. Damit stellen Medien selbst eine wesentliche Sozialisationsinstanz für viele Schülerinnen und Schüler dar. Eine umfassende Medienkompetenz ist somit eine wichtige Voraussetzung für Aktivität und Teilhabe der Schülerinnen und Schüler.
Die Durchdringung des Alltags mit zumeist digitalen Medien bringt Risiken und Gefährdungen mit sich. Hierauf bereitet der Unterricht durch Informationen zu Hintergründen und Mechanismen in der digitalen Wirtschaft vor.
Wissen wird in zunehmender Weise digital kumuliert und archiviert. Die zielführende Informationsgewinnung mittels digitaler Suchanfragen bedarf der Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem sowie Verlässliches von Falschem oder Manipulierendem zu trennen. Insbesondere der Einfluss der Medien auf eine solide Urteilsbildung und politische Fragen wird thematisiert.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.5.2 Information zu Medien: Analyse/Jugendmedienschutz / Informationelle Selbstbestimmung
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Chancen und Risiken der Informations- und Kommunikationstechnologie und des Umgangs damit kritisch auseinander. Rechtliche Fragen werden lebensweltbezogen erörtert.
Der Umgang besonders mit digitalen Medien wird im gesamten Unterricht durch Informationen fundiert und erweitert. Hierzu zählen insbesondere Inhalte, die es den Schülerinnen und Schülern zunehmend ermöglichen, manipulative Wirkungen unterschiedlicher Medien zu erkennen und den Einfluss von Medien auf ihr alltägliches Leben, auf Politik und Gesellschaft einzuschätzen. Im Hinblick auf Jugendschutz werden die Eltern und Erziehungsberechtigte genauso wie außerschulische Partner (zum Beispiel Kreismedienzentren, Polizei, Jugendamt) einbezogen.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.5.3 Nutzung von Medien: Analyse/Recherche, Information und Präsentation / Kommunikation/Unterhaltung
Die Schülerinnen und Schüler bahnen, ausgehend von ihren vielfältig vorhandenen Vorerfahrungen, die Fähigkeit an, mit Medien sachgerecht, zweckmäßig, selbstbestimmt, genussvoll, kreativ und sozial verantwortlich umzugehen, und erweitern diese stetig. Sie lernen, Medien jeglicher Art kritisch wahrzunehmen und die Inhalte für das eigene Leben in geeigneter und angemessener Weise zu nutzen.
Die Schule strebt eine alters- und entwicklungsangemessene Erweiterung der Nutzung von Medien für unterschiedliche Zwecke an.
In der Nutzung von Medien in der Freizeit sind viele Schülerinnen und Schüler sich selbst überlassen. Die Erarbeitung von Kriterien für einen sachgemäßen und verantwortungsvollen Umgang mit zumeist digitalen Medien ist Gegenstand des Unterrichts. Die Besonderheiten digitaler Kommunikation werden erarbeitet, insbesondere der Anspruch, wertschätzend miteinander umzugehen.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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3 Anhang
3.1 Verweise
Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:
Bezüge und Verweise |
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Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:
Verweise | Erläuterung |
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ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen | Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen |
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten | Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten |
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 | Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1 |
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren | Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren |
BNE Demokratiefähigkeit | Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit |
LFDB S. 43 | Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43 |
RSR S. 25-30 | Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30 |
Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.
3.2 Abkürzungen
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung | |
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PER | Personales Leben |
SEL | Selbstständiges Leben |
SOZ | Soziales und gesellschaftliches Leben |
ARB | Arbeitsleben |
Allgemeine Leitperspektiven | |
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BNE | Bildung für nachhaltige Entwicklung |
BTV | Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt |
PG | Prävention und Gesundheitsförderung |
Themenspezifische Leitperspektiven | |
BO | Berufliche Orientierung |
MB | Medienbildung |
VB | Verbraucherbildung |
LFDB | Leitfaden Demokratiebildung |
Bildungspläne 2016 | |
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GS | Bildungsplan der Grundschule |
SEK1 | Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I |
GYM | Bildungsplan des Gymnasiums |
GMSO | Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen |
Fächer | |
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AES | Alltagskultur, Ernährung und Soziales |
BMB | Basiskurs Medienbildung |
BSS | Bewegung, Spiel und Sport |
BK | Bildende Kunst |
BIO | Biologie |
BNT | Biologie, Naturphänomene und Technik |
CH | Chemie |
D | Deutsch |
E | Englisch |
ETH | Ethik |
REV | Evangelische Religionslehre |
F | Französisch |
GK | Gemeinschaftskunde |
GEO | Geographie |
G | Geschichte |
KUW | Kunst und Werken |
RRK | Katholische Religionslehre |
M | Mathematik |
MFR | Moderne Fremdsprache |
MUS | Musik |
NwT | Naturwissenschaft und Technik |
PH | Physik |
SU | Sachunterricht |
SPO | Sport |
T | Technik |
WBO | Wirtschaft und Berufsorientierung |
WBS | Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung |