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Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Musik

 

1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

 
 

1.1 Bildungsgehalt des Faches Musik

 

Musik ist ein wesentlicher Aspekt unserer Kultur und Lebenswelt. Sie begegnet uns in allen Bereichen menschlichen Lebens und schafft über jede sprachliche Grenze hinweg eine Verbindung zu anderen Menschen und Kulturen. Sie ist eine Form der Auseinandersetzung und der Verständigung mit sich selbst, mit anderen Menschen und der Gesellschaft. In der Beschäftigung mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen von Musik – traditionell überliefert wie auch zeitgenössisch – kann aktive Teilhabe am kulturellen und interkulturellen Leben stattfinden.

 

Bereits bei ihrem Schuleintritt verfügen die Schülerinnen und Schüler – geprägt durch ihre eigene Biografie und Kultur – über bewusste oder unbewusste Erfahrungen im Wahrnehmen und Gestalten von Musik. Der Musikunterricht knüpft an diese an und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Klangeindrücke auf ihre individuelle Art und Weise zu verarbeiten und sich dabei mit sich selbst, der Gruppe und der kulturellen Umwelt auseinanderzusetzen. Dies geschieht durch einen aktiven, handlungsbezogenen Umgang mit Musik, in dessen Zentrum das Schaffen positiver Erlebnisse und Freude an musikalischen Begegnungen steht. Im Singen, Tanzen, Instrumentalspiel und bewussten (Zu-)Hören können die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Kreativität und Persönlichkeit entwickeln, ein positives Selbstbild aufbauen und einen individuellen Musikgeschmack ausbilden. Auch erhalten sie Anregungen zur Gestaltung der eigenen Freizeit. Mit dem Erlernen musikalischer Ausdrucksformen werden Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit und der künstlerische Ausdruck der Schülerinnen und Schüler gefördert sowie fachliche Kompetenzen erweitert. Von großer Bedeutung für die Schülerinnen und Schüler ist zudem das Hören und Kennenlernen alters- und zeitgemäßer Musik im Unterricht, lässt dies doch Gemeinsamkeiten mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulen entstehen. Beim gemeinsamen Musizieren und Erleben von Musik sind sie eingebunden in eine soziale Gemeinschaft und erwerben soziale Kompetenzen.

 

Wichtig bei alldem ist eine Haltung gegenseitiger Wertschätzung und der Offenheit in Bezug auf individuell unterschiedliche Fähigkeiten, Denkweisen, Sichtweisen und Einstellungen ebenso wie die Toleranz gegenüber den vielfältigen kulturellen Erscheinungsformen. Ein weiterer Aspekt ist die Auseinandersetzung mit Neuem und Ungewohntem.

 

Der Musikunterricht bietet vielfältige Möglichkeiten für eine klassenübergreifende Zusammenarbeit sowie die Einbindung von außerschulischen Partnern, was die Erfahrungs- und Handlungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler erweitert. Die Nutzung kultureller Angebote und Einrichtungen im Umfeld der Schule trägt zur Teilhabe an musisch-kulturellen Aktivitäten bei. Durch musikalische Aufführungen und Präsentationen innerhalb und außerhalb der Schule gestalten die Schülerinnen und Schüler das Schulleben aktiv mit. Indem unterschiedliche musikalische Aktivitäten in andere Bereiche schulischen Lebens und Lernens innerhalb der Klasse, Stufe oder der gesamten Schule einbezogen werden, erhält Musik eine unterstützende und orientierende Funktion in vielen Lernprozessen.

 

1.2 Kompetenzen

 

Im Unterricht des Faches Musik kommen eine Vielzahl von inhalts- wie auch prozessbezogenen Kompetenzen zum Tragen, die unmittelbar miteinander in Verbindung stehen. Sie können nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern sollen vielmehr – eng miteinander verknüpft und individuell an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler sowie die Situation vor Ort angepasst – ein tragfähiges Netz bilden.

 
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Abbildung 1: Verflechtung Lebensfelder – Fach Musik (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

 

Die Vermittlung musikalischer Inhalte und Kompetenzen durch alters- und entwicklungsgerechte Zugangsweisen im Sinne einer musikalischen Grundbildung umfasst das Erleben und Hören von Musik, das Gestalten von Musik mit Stimme und Instrumenten, das Umsetzen von Musik in Bewegung sowie musikalische Projekte. Bei jeglicher Beschäftigung mit Musik nehmen das Hören und die rhythmische Bildung eine zentrale Stellung ein. Alle Bereiche des Bildungsplans verbinden sich über musikalisches Hören und rhythmisches Gestalten und führen so zu einem zunehmend bewussten Umgang mit Musik.

 
Musik erleben und wahrnehmen
 

Die Schülerinnen und Schüler werden zunächst auf verschiedenste akustische Ereignisse aufmerksam und nehmen Musik mit allen Sinnen wahr. Beim bewussten Musikhören erleben sie diese als Auslöser von Emotionen, Assoziationen und Stimmungen und gewinnen einen Einblick in die vielfältigen Erscheinungs- und Ausdrucksformen von Musik. Sie kennen einzelne Komponistinnen und Komponisten und ausgewählte Bereiche der Musikgeschichte. Sie entwickeln Interesse am aktiven Musikhören, bilden so ihren persönlichen Musikgeschmack und respektieren die musikalischen Vorlieben anderer.

 
Musik gestalten mit der Stimme
 

Die Schülerinnen und Schüler entdecken experimentierend die unterschiedlichsten Möglichkeiten ihrer Stimme als Klangerzeuger. Sie erfahren durch Stimmbildung den Zusammenhang von Atmung, Körperhaltung, Sprechwerkzeugen und Singen und eignen sich im gemeinsamen Musizieren mit der Stimme ein ausgewähltes Liedrepertoire an.

 
Musik gestalten mit Instrumenten
 

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich im freien Erkunden und Erproben die Vielfalt an Geräuschen, Klängen und Tönen, die mit Instrumenten aller Art erzeugt werden können. Sie kennen Musikinstrumente aus verschiedenen Kulturen und in unterschiedlichsten Zusammenhängen und stellen selbst Instrumente her. Sie wenden körpereigene Instrumente und Spieltechniken elementarer Rhythmus- und Melodieinstrumente an, um damit zu improvisieren und musizieren und gewinnen dabei Einblick in musikalische Gestaltungsmittel.

 
Musik und Bewegung
 

Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich frei und gezielt zu Musik. Sie nehmen Metrum, Rhythmus und Melodie einer Musik auf und setzen diese in Bewegung um. Sie können Tanzschritte und tänzerische Gestaltungsmittel zu Musik anwenden und kennen traditionelle und aktuelle Tänze aus verschiedenen Kulturkreisen.

 
Musik als Projekt
 

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten gemeinsame Projekte, in denen alle Bereiche musikalischer Gestaltung zusammengeführt werden. Auf diese Art und Weise wirken sie mit ihren individuellen musikalischen Fähigkeiten aktiv an der kulturellen Gestaltung des Schullebens mit.

 

1.3 Didaktische Hinweise

 

Der Musikunterricht im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung eröffnet den Schülerinnen und Schülern das ganze Spektrum musikalischen Erlebens und Handelns. Er verhilft ihnen zu einer eigenen künstlerisch-musikalischen Ausdrucksfähigkeit und fördert ihre Fähigkeit zu Kommunikation, Bewegung und Wahrnehmung. Um dies zu erreichen, ist ein hohes Maß an Selbsttätigkeit und Eigenaktivität erforderlich. Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihren musikalischen Lernprozess stets aktiv mit, sie experimentieren mit Geräuschen, Klängen, Instrumenten, ihrer Stimme und ihren Bewegungen und erleben sich dabei in ihrer Selbstwirksamkeit. Der Fokus liegt dabei nicht auf „vorzeigbaren" Ergebnissen, sondern vielmehr auf der Möglichkeit, sich auf kreative Art und Weise mit Musik auseinanderzusetzen. Musikalische Inhalte werden zunächst so angeboten, dass ein freies Erproben möglich ist, bevor sie zunehmend durch die Vorgabe musikalischer Formen und Grundsätze strukturiert werden. Die Auswahl der Lerninhalte im Musikunterricht orientiert sich an den Alltagserfahrungen, den Interessen und Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler sowie an musikalisch-ästhetischen Kriterien.

 

Musikalisches Handeln eignet sich ausgesprochen gut zur Umsetzung in inklusiven Bildungsangeboten. Die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen können in der Musik gut berücksichtigt und einbezogen werden, sodass ein gemeinsames Tun und Erleben auf Augenhöhe möglich wird.

 

Eine besondere Bedeutung kommt im musikbezogenen Handeln dem Prinzip der Wiederholung und des Übens zu. Dies beschränkt sich nicht auf den Musikunterricht, sondern durchdringt im Sinne einer Musikalisierung des Schulalltags und des Lernens alle Bereiche des Schullebens, sei es beispielsweise durch das gemeinsame Singen zu Beginn einer Mahlzeit oder auch rhythmische Elemente im Sprachunterricht.

 

Neben dem üblichen gemeinsamen Musikunterricht innerhalb der Klasse können zahlreiche weitere musikalische Angebote den Schulalltag bereichern und besondere Neigungen sowie Interessen einzelner Schülerinnen und Schüler aufgreifen und vertiefen. Beispiele hierfür sind Schulchor, Instrumental-Unterricht als Einzel- oder Kleingruppenangebot, Schulband, Musikprojekte, Tanz und vieles mehr. Kooperationen mit außerschulischen Partnern können hier wesentliche Impulse liefern.

 

Musikalische Entwicklungsprozesse werden in besonderem Maße von der Begleitung und Förderung durch die Lehrkraft geprägt. Ihr unterstützendes Anleiten mit Stimme oder Instrument, ihre Fähigkeit, für musikalische Angebote zu begeistern und ihr Schaffen von Räumen für kreatives Tun bilden die Grundlage für eine lebenslange Beschäftigung mit Musik. Der diagnostische Blick der Lehrkraft auf die Begabungen der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers und das individuelle musikalische Lernen sind Grundlage für didaktische Entscheidungen, die vom Kind oder Jugendlichen aus getroffen werden.

 

Für die Gewährleistung einer professionellen Unterrichtsgestaltung im Fach Musik werden die schulischen Gegebenheiten genutzt, dabei ist das Vorhandensein eines Musik-Fachraums mit fachspezifischer, zeitgemäßer Ausstattung und ausreichend Bewegungsraum wünschenswert.

 

2 Kompetenzfelder

 
 

2.1 Grund-, Haupt- und Berufsschulstufe

 

2.1.1 Musik erleben und wahrnehmen

 

2.1.1.1 Elementare akustische Erfahrungen

 

Erleben von Musik ist nicht nur auf das Gehör begrenzt, sondern erfolgt auch über vestibuläre und taktile Sinneskanäle. Werden darüber hinaus Töne durch Lichtsignale sichtbar gemacht, so kann auch die visuelle Wahrnehmung mit einbezogen werden. Die Schülerinnen und Schülern erfahren Geräusche, Klänge und Töne, die sich in Höhe, Lautstärke und Klangfarbe unterscheiden und werden so für ihre akustische Umwelt sensibilisiert. Sie lernen hinzuhören, hinzuschauen, werden auf Schallquellen aufmerksam und erleben Stille als bewusst gestalteten Kontrast zu Geräusch und Klang.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden individuelle Hörerlebnisse und Wahrnehmungen unterstützt und vertieft (zum Beispiel durch Einsatz von Visualisierungen, Licht, Vibrationen)?
  • Welche Zugangsweise zu Musik wird von den einzelnen Schülerinnen und Schülern bevorzugt?
  • Wie sieht das Klangumfeld der Schülerinnen und Schüler in der Freizeit und zu Hause aus?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen Musik mit verschiedenen Sinnen wahr
  • entwickeln Interesse und Freude an akustischen Ereignissen
  • richten ihre Aufmerksamkeit auf Umwelt- und Naturgeräusche aus der persönlichen Lebenswelt und erkennen sie
  • erleben die Wirkung von Stille und halten diese aus
  • äußern durch Mimik, Gestik oder Sprache, ob Geräusche, Klänge und Töne als angenehm oder unangenehm empfunden werden
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Wahrnehmung von Schwingungen mit dem ganzen Körper (zum Beispiel Wasserklangbett, Schwingboden, durch Instrumente erzeugte Vibrationen)
  • Hören und Unterscheiden von Stimmen (zum Beispiel eigene Stimme, Frauen-‍/Männerstimmen, Tierstimmen)
  • Wahrnehmen, Erraten und Nachahmen von Geräuschen
  • Hören von Musik in entspannter Körperhaltung und Körperlage: mit und ohne Kopfhörer und mit verschiedenen Medien
  • Erleben von Musik in Verbindung mit Körperkontakt (zum Beispiel durch Streicheln oder rhythmisches Klopfen)
  • Wahrnehmung des Verklingens eines akustischen Signals (zum Beispiel Klangschale, Klangstab oder Zimbel) und der darauffolgenden Stille
  • klangliche Rituale (zum Beispiel Begrüßungslied, akustisches Signal zu Beginn und Ende einer Arbeitsphase)
Die Schülerin oder der Schüler
  • spürt die Vibration verschiedener Klangkörper mit dem Körper (zum Beispiel durch Lagerung auf der Bassschlitztrommel oder Resonanzplatte; durch die Vibration des Bodens bei der Disco oder beim Anfassen von Lautsprecherboxen)
  • spielt auf verschiedenen Klangkörpern mit unterschiedlichem Krafteinsatz und spürt die Vibration mit den Händen
  • gestaltet Bilder, um Vibrationen darzustellen
  • erkundet die unterschiedliche Weiterleitung der Vibration durch Experimente mit verschiedenen Materialien
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.2 Musik bewusst hören

 

Im bewussten Hören unterschiedlichster Musik – eingebettet in geeignete Rahmenbedingungen – wird es möglich, die jeweilige Wirkung der Musik zu erleben und Gefühle wahrzunehmen, die diese in jedem Einzelnen auslöst. Die gemeinsame Reflexion kann dabei helfen, sich eigener Empfindungen bewusst zu werden und ihnen Ausdruck zu verleihen. Das bewusste Musikhören kann zudem das Verstehen musikalischer Grundelemente wie Lautstärke, Melodie, Rhythmus oder auch Aufbau und Struktur eines Werkes unterstützen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche unterschiedlichen Hörerlebnisse sammeln die Schülerinnen und Schüler, um ihre Hörerfahrungen zu vertiefen?
  • Aus welchen angebotenen Musikwerken bauen sich die Schülerinnen und Schüler ein Hörrepertoire auf?
  • Wie erfahren die Schülerinnen und Schüler intensive Klangerlebnisse (zum Beispiel durch Konzertbesuche, Teilnahme am örtlichen Musikleben)?
  • Welche Begegnungsmöglichkeiten mit Komponistinnen und Komponisten oder Musikerpersönlichkeiten erleben die Schülerinnen und Schüler (auch im Hinblick auf kulturelle, ethnische, religiöse Prägungen oder auch im Hinblick auf individuelle Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Taubheit)?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen Musik vergangener und gegenwärtiger Epochen, Stilrichtungen und Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit wahr
  • erfahren die Wirkung unterschiedlicher Musik (zum Beispiel entspannend, traurig/fröhlich stimmend)
  • finden Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Höreindrücke
  • öffnen sich für unbekannte Musikstücke
  • erwerben ein gemeinsames Hörrepertoire
  • erleben und reflektieren Musik in ihrer unterschiedlichen Klangqualität
  • unterscheiden hörend musikalische Grundelemente (zum Beispiel laut – leise, schnell – langsam, tief – hoch)
  • unterscheiden hörend unterschiedliche Instrumente und Klangfarben
  • kennen Einzelheiten aus dem Leben von Komponistinnen, Komponisten und anderen Musikerpersönlichkeiten
  • erkennen musikalische Formen und Baupläne (zum Beispiel Wiederholungen, Rondo)
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Begegnungen mit Musik (zum Beispiel Konzertbesuche, Tonaufnahmen, Hören vertrauter und neuer Musikstücke)
  • Wirkung von Musik in verschiedenen Zusammenhängen (zum Beispiel Filmszenen mit und ohne Musik betrachten oder mit unterschiedlicher Musik unterlegen)
  • Gespräche über angenehme und unangenehme Gefühle, persönliche Vorlieben und Abneigungen
  • Malen zu Musik (zum Beispiel abstrakt oder gegenständlich, rhythmisch-grafische Zeichen, Gefühle in Farben ausdrücken)
  • Höraufgaben (zum Beispiel bestimmte Instrumente, Wiederholungen, schnelle/langsame Stelle heraushören)
  • Auseinandersetzung mit dem Leben berühmter Komponistinnen und Komponisten und deren Werken (zum Beispiel Smetana – Die Moldau, Mozart – Eine kleine Nachtmusik, Vivaldi – Die vier Jahreszeiten)
  • Merkmale verschiedener Stilrichtungen vergleichen (zum Beispiel Rock, Folk, Klassik)
Die Schülerin oder der Schüler
  • hört in einer angenehmen Höratmosphäre gemeinsam in der Klasse ein Musikstück über einen bestimmten Zeitraum an
  • baut anhand farbiger Bausteine (zum Beispiel bemalter Kartons) den Aufbau eines Stückes nach (zum Beispiel ABA-Form)
  • ordnet beim Hören eines Stückes Bilder (zum Beispiel von Instrumenten) zu
  • erfindet grafische Zeichen zu grundlegenden Klangelementen
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.3 Musikgeschmack entwickeln

 

Musik hat für jeden Menschen und in verschiedenen Zusammenhängen eine ganz eigene Bedeutung, die sich im Laufe eines Lebens möglicherweise immer wieder verändert. Musik kann stellvertretender Ausdruck von Stimmungen und Gefühlen sein, sie kann der Entspannung dienen, sie kann die Identifikation mit einer Peergroup verdeutlichen und Identität bilden.

 

Den Schülerinnen und Schülern wird in der Schule Zugang zu unterschiedlichsten musikalischen Werken und Stilrichtungen eröffnet, sodass sie aus der Vielfalt heraus eigene Vorlieben bilden können. Dabei erleben sie Respekt ihren eigenen Interessen sowie denen der anderen gegenüber und lernen auch Musik kennen, die in ihrer eigenen Lebenswelt nicht vorkommt.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden bei der Auswahl von Musikstücken die individuellen Vorerfahrungen und Vorlieben der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt?
  • Wie erkennen, interpretieren und nutzen die Schülerinnen und Schüler die Funktion von Musik in ihrer Lebenswelt?
  • Welche Räume und Gelegenheiten bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern an, um altersgemäße Musik allein oder in Gruppen hören zu können?
  • Welche (inter-)kulturellen Ereignisse und Angebote werden von der Schule genutzt beziehungsweise veranstaltet?
  • Inwieweit werden die Schülerinnen und Schüler dabei mit ihren Interessen einbezogen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • entwickeln eigene Hörvorlieben und tolerieren fremde
  • erkennen die Wirkung von Musik auf die eigene Person und drücken diese verbal und nonverbal aus
  • entdecken ihre Vorliebe für eine bestimmte Musik in Bezug auf Melodie, Rhythmus, Sängerin/Sänger, Musikerin/Musiker, Videoclip, Textinhalt
  • ordnen Musik in ihren räumlichen und kulturellen Zusammenhang ein und unterscheiden verschiedene Funktionen
  • erkennen Musik als Träger von Botschaften und Emotionen (zum Beispiel in Filmen und Werbespots) und interpretieren sie
  • erleben Musik als Kommunikations- und Ausdrucksmittel
  • hören und beurteilen Liedtexte inhaltlich (zum Beispiel Radikalismus, Gewaltverherrlichung)
  • benutzen verschiedene Tonträger und Abspielgeräte
  • kennen Quellen zum Bezug von Musik/-titeln
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Meine Lieblingsmusik
  • Schulradio
  • Klassen- oder Schulhitparade
  • über die aktuellen Charts informieren
  • Veranstaltung einer Disco
  • Musikangebote in öffentlichen Medien (zum Beispiel Radio, Internet)
  • Besuch von Musikveranstaltungen (zum Beispiel Rock- und Popkonzerte, klassische (Kinder-)Konzerte, Musicals)
  • Lesen von Plakaten und Programmheften zu Musikveranstaltungen
  • Präsentation „Mein Lieblings-Star“
  • Einrichtung einer Mediothek im Klassenzimmer
Die Schülerin oder der Schüler
  • erlebt Disco anhand der lauten Musik, des Lichts, der Atmosphäre und drückt Ablehnung oder Zustimmung aus
  • entdeckt verschiedene Gestaltungselemente (zum Beispiel Spiegelkugel, Schwarzlicht, Scheinwerfer, Nebelmaschine) und experimentiert mit diesen
  • schaut sich Bilder oder Filme einer Disco an und gestaltet entsprechende Einladungsplakate
  • stellt am Computer eine passende Playlist zusammen
Bezüge und Verweise
 

2.1.2 Musik gestalten mit der Stimme

 

2.1.2.1 Elementare Erfahrungen mit der Stimme

 

Die Stimme eines jeden Menschen ist mehr als nur modulierter Schall – sie ist ein wesentliches Persönlichkeitsmerkmal und nicht zufällig Bestandteil der Begriffe „Mitbe-STIMM-ung“ und „Selbstbe-STIMM-ung“. Sie eröffnet die Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sich mitzuteilen oder auch Gefühle auszudrücken. Der Klang einer Stimme kann beim Gegenüber starke Emotionen auslösen und lässt eine innere Beziehung entstehen. So kann das Erkunden und Einsetzen der eigenen Stimme einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung darstellen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie können die Schülerinnen und Schüler durch unterrichtliche Angebote dazu angeregt werden, sich stimmlich zu äußern?
  • Welche Gelegenheiten haben die Schülerinnen und Schüler, experimentell ihre Stimme zu erproben?
  • Welche technischen Geräte stellt die Schule zur Verfügung, um die Stimme zu verstärken, sie verzerren, aufnehmen und wiedergeben zu können?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen den Klang ihrer eigenen Stimme in Verbindung mit dem Spüren der Vibration wahr
  • reagieren mit stimmlichen Äußerungen
  • erleben Geräusche, Klänge, Instrumente und Lieder als Anreiz zum Lautieren
  • beeinflussen bewusst Klangfarbe und Lautstärke der Stimme
  • erfahren vielfältige Klang- und Artikulationsmöglichkeiten der eigenen Stimme (zum Beispiel Luftstrom, Vibrationen, Höhe, Tiefe)
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Kniereiter-, Bewegungs- und Fingerspiele als Verbindung von Stimme, Bewegung und Berührung
  • Vergleich und Unterschied von Tier- und Menschenstimmen
  • stimmliche Äußerungen anregen (zum Beispiel durch das Nachahmen von Geräuschen, Stimmen oder Tönen, Spiegel, Fotos, Aufnahme und Wiedergabe der eigenen Stimme)
  • Experimente mit der Stimme
  • Stimmspiele (zum Beispiel Flüstern, Summen, Gähnen, Vor- und Nachmachen)
  • Ausdruck von Stimmungen mit der Stimme in Verbindung mit Mimik und Gestik (zum Beispiel Zorn, Trauer, Freude)
  • rhythmisches Sprechen mit und ohne Bewegung (zum Beispiel Reime, Abzählverse, Zaubersprüche, Sprechkanon, Rap)
  • stimmliche Gestaltung von Geschichten, Gedichten, Szenen (zum Beispiel Naturgeräusche, Tiere, Autos)
Die Schülerin oder der Schüler
  • berührt Gesicht, Hals und Brustkorb bei sich und anderen, um die Vibration der Stimme in Verbindung mit Klang und Mundbewegung wahrzunehmen
  • spricht in unterschiedliche Hohlräume – Flaschen, Rohre, Schläuche – und in unterschiedlichen Räumen – Schwimmhalle, Treppenhaus, Saal – und erkennt, dass sich auf diese Art und Weise der Klang der Stimme verändert
  • erprobt verschiedene Lippenstellungen, die durch Gesten oder Abbildungen angezeigt werden
  • erfindet Notationsmöglichkeiten für stimmliche Experimente: laut, leise, langsam, schnell, aufwärts, abwärts
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.2 Stimmbildung

 

Aufwärmen, dehnen, lockern – was im Sportunterricht selbstverständlich ist, sollte auch bei der Vorbereitung von Kinderstimmen auf das Singen beachtet werden. Körper, Atmung und Stimmbänder werden mithilfe von Geschichten, Bildern, Sprech- und Stimmspielen angewärmt und gelockert. Dies hilft dabei, mit der eigenen Stimme unverkrampft und zunehmend bewusst umgehen und Hemmungen bezüglich des eigenen stimmlichen Ausdrucks abbauen zu können. Denkbar ist auch, die Übungen so zu gestalten, dass sie gezielt der Vorbereitung eines bestimmten Liedes dienen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Rahmenbedingungen für Stimmaktionen finden die Schülerinnen und Schüler vor?
  • Wie können Einheiten zur Stimmbildung der Rhythmisierung von Unterricht dienen?
  • Wie kann eine individuelle, systematische Stimmbildung – außerhalb des Musikunterrichts mit der ganzen Klasse – stattfinden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • lockern ihren Körper gezielt und bauen eine Körperspannung auf
  • erweitern ihre eigene Sprech- und Singstimme durch angemessene Singhaltung qualitativ
  • machen sich verschiedene Atembewegungen bewusst und setzen diese gezielt ein
  • nehmen ihren eigenen Stimmklang wahr und verändern ihn bewusst
  • erkennen den Zusammenhang zwischen Vokal und Klangfarbe
  • erkennen die Wirkung von Schallwellen am eigenen Körper (Resonanzräume)
  • erproben durch den Einsatz von Lippen, Zunge und Unterkiefer unterschiedliche Artikulationsbewegungen
  • setzen die Stimme zu unterstützenden Gesten und Körperbewegungen bewusst ein
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Kennenlernen und Lockern des Körpers (zum Beispiel sich strecken, Grimassen schneiden, Ausklopfen, Groß- und Kleinmachen, Schütteln, Hampelmann, wie ein Roboter gehen, ein imaginäres Buch auf dem Kopf tragen)
  • Spiele mit dem Atem (zum Beispiel Hecheln, Pusten, Blasen, Gähnen, an einer duftenden Blume riechen, Erschrecken, Zischen)
  • Spiele mit den Sprechwerkzeugen (zum Beispiel wie ein Pferd schnauben, Laute, die knacken, ticken, klopfen produzieren, Schmatzen, Zungenbrecher/Nonsens-Verse sprechen, Konsonanten-Folgen sprechen)
  • Erproben der (Sing-)Stimme (zum Beispiel Brummen, Summen, Jauchzen, Jammern, Melodien erfinden, Sirene von unten nach oben und umgekehrt, gemeinsam den gleichen Ton singen, Tonleitern auf verschiedene Silben singen)
Die Schülerin oder der Schüler
  • spürt und fühlt den eigenen Körper als Ganzes oder einzelne Körperteile durch Klopfen, Streicheln, Massieren
  • experimentiert und erprobt verschiedene Bewegungen, Körperhaltungen und -stellungen
  • lockert den Körper durch das gemeinsame Spielen einer Einsinggeschichte
  • erkennt und benennt taktile Wahrnehmungen oder deren Wirkung, nimmt sie gedanklich vorweg
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.3 Musizieren mit der Stimme

 

Die Stimme ist das erste und körpereigenste Musikinstrument, über das wir verfügen. Körper und Klang werden beim Singen zu einer Einheit und lassen uns jede Emotion und Bewegung unmittelbar erleben, spüren und stimmlich zum Ausdruck bringen. Beim Singen wird die Stimme als persönliches Ausdrucksmittel und Instrument ganzheitlich bewusst eingesetzt und weiterentwickelt. Gemeinsames Singen schafft Begegnungen und ein Gemeinschaftserleben auf sprachlicher und nichtsprachlicher Ebene, die gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen fördern können.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden bei der Liedauswahl die individuellen Vorerfahrungen und Vorlieben der Schülerinnen und Schüler (auch im Hinblick auf kulturelle, ethnische und religiöse Prägungen) berücksichtigt?
  • Ist der Text der ausgewählten Lieder für die Schülerinnen und Schüler verständlich und von den sprachlichen Anforderungen her angemessen?
  • Passen Tonlage und -umfang zu den stimmlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler?
  • Ermöglicht das ausgewählte Lied, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen musikalischen Vorerfahrungen, mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen und mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen einzubeziehen?
  • Welche Möglichkeiten erfahren die Schülerinnen und Schüler, um Lieder auf unterschiedliche Weise ganzheitlich darzustellen?
  • Wie wird mit Schwierigkeiten beim Singen umgegangen?
  • Wie vermittelt die Lehrkraft ein Klangvorbild (zum Beispiel durch eigenes Singen, mithilfe eines Tonträgers oder Instruments)?
  • Wie wird auf mögliche Hemmungen der Schülerinnen und Schüler beim Singen eingegangen?
  • Wie erfahren die Schülerinnen und Schüler die Darstellung von Melodie, Rhythmus und Vortragsformen im Notentext?
  • Wie wird die Merkfähigkeit von Liedern medial unterstützt?
  • Wie erleben die Schülerinnen und Schüler Lieder und Sprechstücke in ihrem Schulalltag?
  • Macht die Schule das Angebot eines Schulchors (zum Beispiel in Form einer AG)?
  • Welche regionalen Angebote, Möglichkeiten und Kooperationen werden genutzt?
Die Schülerinnen und Schüler
  • singen in angemessener Tonlage (d' bis f'') und Lautstärke, aktivieren Resonanzräume, erproben den Stimmumfang in Höhe und Tiefe
  • verbessern anhand des Vorbildes der Lehrkraft ihr eigenes Singen (zum Beispiel Melodien hören und imitieren)
  • bringen Gefühle und Stimmungen stimmlich zum Ausdruck
  • singen in verschiedenen Besetzungen Lieder (zum Beispiel einzeln und in der Gruppe, auch unter Verwendung elektronischer Medien)
  • singen rhythmisch und tonal sicher, hören auf andere, setzen auf das Zeichen eines Dirigenten gemeinsam ein (zum Beispiel unterstützt durch Rhythmussprache und/oder durch relative Solmisation)
  • erarbeiten durch tägliches Singen ein Liedrepertoire und behalten dieses im Gedächtnis (ausgewählte Lieder auswendig lernen)
  • singen Lieder verschiedener Themen- und Kulturkreise
  • singen und sprechen Lieder unterschiedlicher Formen und Stile (zum Beispiel traditionelle Liedformen mit Strophen und Refrain, Kanons, Raps und Vocal Percussion (Beatbox), Rhythmicals)
  • erkennen Lieder im Schulalltag als Strukturierung des Lernens und zur Rhythmisierung des Schullebens
  • erfahren die Vielfalt von Stimmaktionen in der Neuen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und gestalten eigene Improvisationen
  • wenden verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten an (zum Beispiel dynamisch gestalten, Tempo variieren, bewegen)
  • begleiten mit Körper- und Schulinstrumenten (auch mit elektronischen Medien unterstützen)
  • singen einstimmig bis zu einfacher Mehrstimmigkeit (zum Beispiel im Chor), nehmen auf Datenträger auf und besprechen das Ergebnis
  • erkennen musikalische Gestaltungsmittel (zum Beispiel Melodie, Rhythmus, Dynamik, Phrasierung) anhand von unterschiedlichen Notationsformen und wenden diese an
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Begegnungen mit unterschiedlichsten Liedern: Musik-CD’s hören, Vorsingen, Kinderchor-Konzert besuchen
  • Metrum- und Rhythmusübungen: Schreiten zur Musik, Klatschspiele, Echospiele (Pattern nachklatschen, -‍patschen, -‍klopfen), rhythmisches Sprechen unterstützt durch Körperinstrumente, Lieder mit Körper- oder Rhythmusinstrumenten begleiten, grafische Notationen als Merkhilfe für Rhythmuspattern einsetzen
  • Liedmelodien: hören und nachsingen oder -summen, Melodiebausteine auf Silben singen, alleine, zu zweit, in Gruppen singen, Merkhilfen für Melodieverläufe (Gesten, grafische Notation, Notenschrift)
  • szenische Darstellung von Liedtexten, als Geschichte hören, mit Bewegungen begleiten, mit Bildern, Gegenständen und Wortkarten verdeutlichen, Assoziationen sammeln, unterschiedlich sprechen (laut, leise, langsam, schnell, zu zweit), einzelne Bausteine mit Melodien verbinden, Merkhilfen nutzen
  • Wissen und Informationen über Lieder sammeln
  • Gestaltung von Liedern: spielerische Elemente einbauen, zwischen Solo und Tutti wechseln, begleiten mit Körper-, Rhythmus-, Melodieinstrumenten, im stimmlichen Ausdruck variieren (zum Beispiel zwischen wütend und fröhlich)
  • Zusammenstellung und Gestaltung eines Klassen-‍/Schulliederbuchs
  • Lieder erfinden
  • Entwerfen und Aufnehmen von Musik-Videoclips
  • Singen bei verschiedenen Anlässen in Gemeinschaft: bei Schul-, Klassenfesten, Monatsfeiern, auf Ausflügen, im Schulchor, in Kooperation mit anderen Klassen/Schulen/Chören
Die Schülerin oder der Schüler
  • lässt mithilfe szenischer Darstellung eines Liedtextes Charakter und Stimmung des Liedes auf sich wirken
  • ersetzt während des Singens die Schlüsselwörter des Liedtextes mit passenden Gegenständen
  • verbindet die Textbausteine eines Liedes mit passenden Bildkarten und bringt diese in die richtige Reihenfolge
  • verfasst mit Unterstützung eigene Liedtexte (zum Beispiel mit der Schulband)
Bezüge und Verweise
 

2.1.3 Musik gestalten mit Instrumenten

 

2.1.3.1 Elementare Erfahrungen mit Instrumenten

 

Beim Experimentieren und Erkunden unterschiedlichster Klangerzeuger werden erste Klangerfahrungen gemacht. Dabei können sowohl der eigene Körper, Alltagsgegenstände oder auch selbstgebaute Klangkörper zum Instrument werden. So wird ein elementares Musikerleben ermöglicht.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Klangerzeuger nutzen die Schülerinnen und Schüler, um unterschiedliche Klänge und Spielweisen zu erfahren?
  • Auf welche Weise werden die Schülerinnen und Schüler kreativ tätig, experimentieren mit Klangerzeugern und erfinden rhythmisch-melodische Bausteine?
  • Welche Rahmenbedingungen und Materialien stellt die Schule den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, um selbst Instrumente und Klangkörper zu bauen?
  • Wie wird mit Instrumenten der Schulraum gestaltet (zum Beispiel Klangwand, akustische Orientierungshilfen)?
Die Schülerinnen und Schüler
  • lernen ihren Körper als Instrument kennen und nutzen
  • entwickeln Körperkoordination und Körperwahrnehmung
  • lernen Gegenstände aus Haus und Natur als Instrument kennen und nutzen
  • differenzieren verschiedene Klänge und Klangerzeugungsarten (zum Beispiel schütteln, schlagen, zupfen, blasen, rieseln)
  • bauen einfache Instrumente und erkennen Zusammenhänge zwischen Bau, Spielweise und Klang
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • mit dem eigenen Körper Klänge erzeugen (zum Beispiel rufen, zischen, Zunge schnalzen, mit den Zähnen klappern, pfeifen, klatschen, patschen, klopfen, stampfen, schnipsen)
  • Gegenstände zum Klingen bringen (zum Beispiel Tische, Fenster, Tafel, Türen, Treppengeländer, Schlüssel, Lineal, Becher, Bücher, Münzen, Flaschen, Besen, Hölzer, Steine, Blätter)
  • Gegenstände den Klängen zuordnen
  • Klanginstallationen (zum Beispiel Klangbaum, Klangkiste, Klangwand)
  • Klanggeschichten erfinden und erzählen
  • mit Mikrofon und Aufnahmegerät auf Geräusche-Suche gehen
  • Instrumente mit verschiedenen Klangerzeugungsarten bauen
  • Lieder mit selbstgebauten Instrumenten begleiten
Die Schülerin oder der Schüler
  • erzeugt unter einer Klangdusche durch Körperbewegungen verschiedene Geräusche und Klänge
  • experimentiert mit verschiedenen Gegenständen und versucht, diese zum Klingen zu bringen
  • spielt allein oder zu mehreren eine rhythmische Sequenz mit Alltagsgegenständen nach Bildkarten
  • entwickelt eine Choreografie oder Spielabfolge für ein Stück mit Alltagsgegenständen
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.2 Musikinstrumente erkunden

 

Im freien Umgang mit Rhythmus-, Akkord- und Melodieinstrumenten stehen zunächst das Klangerleben und die Begeisterung am Spiel im Mittelpunkt. In einem weiteren Schritt wird die jeweilige Spieltechnik ausdifferenziert und eingeübt, sodass die Voraussetzung für den gezielten Einsatz der Instrumente beim gemeinsamen Musizieren gegeben ist. Der Zugang zur Vielfalt der Instrumente mit ihrer jeweiligen Tonerzeugung, Aufbau und Geschichte eröffnet die Möglichkeit, eigene Interessen und Vorlieben zu bilden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie erweitern die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und ihre Spielfertigkeiten im Hinblick auf instrumentales Musizieren?
  • Welche Instrumente stellt die Schule zum Kennenlernen, Experimentieren und Spielen zur Verfügung?
  • Wie wird mit Instrumenten der Schulraum gestaltet (zum Beispiel Klangwand, akustische Orientierungshilfen)?
  • Welche Kooperationspartner können die Schule in Bezug auf Instrumentenkunde unterstützen (zum Beispiel Orchester, Musikgeschäfte, Instrumentenbauerin/Instrumentenbauer)?
Die Schülerinnen und Schüler
  • improvisieren und experimentieren mit Klängen und Instrumenten
  • erkennen Instrumente an ihrem charakteristischen Klang und unterscheiden sie voneinander
  • benennen Instrumente und deren Teile
  • unterscheiden nach Instrumentenfamilien
  • wissen, wie ein Instrument auf- und abgebaut, in seine Teile zerlegt und wieder zusammengesteckt wird und gehen achtsam damit um
  • lernen Instrumente anderer Kulturen kennen (zum Beispiel Didgeridoo, Regenstab, Panflöte)
  • erlernen einfache Spieltechniken
  • experimentieren mit den musikalischen Grundelementen Tempo, Lautstärke, Tonhöhen, Rhythmus, Harmonie, Melodie
  • erkennen physikalische Grundlagen und Gesetzmäßigkeiten beim Spiel auf Instrumenten (zum Beispiel Resonanzkörper, Generator)
  • stellen an einem vorhandenen und/oder mitgebrachten Instrument dessen Klangeigenschaften und Spielweise vor
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Erproben, Betasten und Hören von Instrumenten
  • Erfinden alternativer Spieltechniken (zum Beispiel an Klaviersaiten zupfen, auf den Korpus klopfen)
  • Instrumentalisten einladen und vorspielen lassen (zum Beispiel Lehrkräfte, Eltern, andere Schülerinnen und Schüler, Geschwister)
  • Hören eines Instruments in verschiedenen Zusammenhängen (zum Beispiel Geige als Orchesterinstrument, in einem Popsong, im Irish Folk)
  • Erleben von Instrumenten in für sie typischer Atmosphäre (E-Gitarre im Rockkonzert, Orgel in der Kirche, Blasinstrumente auf einem Fest)
  • Erkundung von Instrumenten einer Instrumentenfamilie (zum Beispiel Streichinstrumente, Holzblasinstrumente, Schlaginstrumente)
  • Erfinden von Musik (zum Beispiel zu einer Geschichte, einem Bild, den eigenen Gefühlen)
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt Klänge, Materialien und Aussehen unterschiedlicher Schlaginstrumente wahr und zeigt Ablehnung oder Zustimmung
  • spielt auf unterschiedlichen Schlaginstrumenten und entscheidet sich dabei für einen Lieblingsklang
  • ordnet Bilder den konkreten Schlaginstrumenten zu und sortiert sie zu Gruppen (zum Beispiel Stabspiele, Rasseln)
  • hört verschiedene Schlaginstrumente aus einem Musikstück heraus und beschreibt die unterschiedlichen Klänge
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.3 Musizieren mit Instrumenten

 

Jedes Musikinstrument kann auch Instrument für den nichtsprachlichen Ausdruck der eigenen Persönlichkeit sein. Beim Musizieren mit einem Instrument können daher ganz neue Seiten einer Person zutage treten. Gemeinsam mit anderen zu musizieren, bedeutet auch immer – unabhängig von den individuellen Voraussetzungen – Teil eines Ganzen zu sein und sich als solcher als bedeutsam erleben zu können. Aufeinander hören, Rücksicht nehmen, einen gemeinsamen Takt finden – nicht zuletzt sind es die sozialen Aspekte, die das gemeinsame Musizieren so wertvoll machen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Verfügt die Schule über ausreichend Instrumentarium, um in der Gruppe musizieren zu können?
  • Verfügt die Schule über Instrumente, die leicht spielbar sind, nicht gehalten werden müssen und auch mit einer Hand spielbar sind (zum Beispiel Orff-Instrumente)?
  • Verfügt die Schule über Instrumente und technisches Equipment für eine Schulband?
  • Macht die Schule Angebote für Schülerinnen und Schüler, die allein oder in Neigungsgruppen schwierigere Instrumente (zum Beispiel Gitarre oder Klavier) erlernen wollen?
  • Wie werden außerschulisch erworbene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern aufgegriffen und integriert?
  • Wie werden Schülerinnen und Schüler bei ihrer Freizeitgestaltung außerhalb der Schule unterstützt?
  • Mit welcher Musikschule, mit welchem Musikverein kooperiert die Schule?
Die Schülerinnen und Schüler
  • musizieren gemeinsam mit anderen und fügen sich in eine Gruppe ein
  • gehen auf musikalische Impulse ein
  • beachten Regeln des Musizierens, dirigieren selbst und geben Einsätze
  • erlernen und verfeinern ihre Spieltechnik auf unterschiedlichen Instrumenten
  • erfinden eigene Musikstücke und setzen dabei einzelne Kompositionsmerkmale bewusst ein (zum Beispiel Wiederholung, Veränderung, Kontrast)
  • musizieren nach unterschiedlichen Notationen (zum Beispiel grafische und traditionelle Notation)
  • verwenden digitale und elektronische Medien
  • erlernen Grundlagen der traditionellen Notation, lesen und schreiben diese
  • musizieren ein- und mehrstimmig mit Körper- und Schulinstrumenten
  • präsentieren inner- und/oder außerhalb der Schule ihre musikalischen Arbeitsergebnisse
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Experimente mit allen vorhandenen Instrumenten und Üben der jeweiligen Spieltechnik
  • zu zweit auf einem Instrument spielen
  • Erprobung musikalischer Grundelemente wie Tempo, Tonhöhe, Lautstärke, Takt auf verschiedenen Instrumenten
  • ein gemeinsames Metrum finden und über längere Zeit durchhalten
  • Lieder oder die Lieblingsmusik der Schülerinnen und Schüler rhythmisch begleiten
  • mit Bandinstrumenten spielen (zum Beispiel E-Gitarre, E-Bass, Keyboard, Schlagzeug)
  • afrikanisches Trommeln im Kreis (zum Beispiel freies Spiel, gemeinsam anfangen und aufhören, Rhythmen im Kreis weitergeben, Wechsel zwischen einem Rhythmus mit allen und solistischen Improvisationen)
  • mit Boomwhackers experimentieren und spielen (zum Beispiel verschiedene Anschlagtechniken, Akkorde als Liedbegleitung, Melodien nach Farbkarten spielen, eigene Melodien erfinden und mit Farbkarten dokumentieren)
  • Begleitung von Liedern mit einfachen Ostinati (zum Beispiel mit Stabspielen [in Quinten, Terzen, mit einzelnen Tönen] oder Rhythmus-Instrumenten [Handtrommel, Claves, Shaker])
Die Schülerin oder der Schüler
  • erlebt hörend den Unterschied zwischen elektronisch verstärkter und akustischer Gitarre
  • spielt zu einem Popsong Schlagzeug
  • spielt Akkorde oder einzelne Töne auf dem Keyboard, die durch farbige Klebepunkte auf den Tasten gekennzeichnet sind und erzeugt damit eine Kadenz
  • merkt sich zwei oder mehrere Töne auf dem E-Bass und kann diese nach Buchstaben wiedergeben
Bezüge und Verweise
 

2.1.4 Musik und Bewegung

 

2.1.4.1 Elementare Erfahrungen mit Musik und Bewegung

 

Schon kleinste Kinder bewegen sich intuitiv zu Musik und strahlen dabei gleichermaßen Lebens- wie Bewegungsfreude aus. Hierbei handelt es sich um eine elementare Form des kreativen Ausdrucks, die es ermöglicht, Erfahrungen mit dem eigenen Körper und dessen Bewegungsformen zu sammeln – unabhängig von Lebensalter, Entwicklungsstand, körperlichen oder geistigen Voraussetzungen. Musik bietet für Bewegungen einen Orientierungsrahmen und Struktur, kann – frei improvisiert – Impulse der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und weiterführen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wird dabei durch eine positive und bewertungsfreie Atmosphäre gestärkt.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler durch Musik zu Bewegung angeregt (zum Beispiel mithilfe von Materialien wie Tücher oder Instrumente, Bewegungsvorgaben für einzelne Körperteile, Rahmengeschichten)?
  • Wie erschließen sich die Schülerinnen und Schüler Musik durch Bewegung?
Die Schülerinnen und Schüler
  • bewegen sich mit oder ohne Unterstützung zur Musik und erschließen Raumwege
  • nutzen Musik als Anregung für Bewegungen mit dem ganzen Körper oder mit einzelnen Körperteilen
  • passen Bewegungsabläufe der gehörten Musik an (zum Beispiel schnell, langsam, zackig, weich)
  • erproben Bewegungsformen zu Musik mithilfe verschiedener Materialien
  • treten mit anderen in der Bewegung in Kontakt
  • erkennen den Kontrast zwischen Bewegung und Ruhe
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Bewegt werden zur Musik (zum Beispiel in der Hängematte, im Rollstuhl, auf dem Arm)
  • Bewegung einzelner Körperteile (zum Beispiel nur die Finger, die Zehen, den Kopf)
  • Fortbewegungsarten zu Musik erproben und dabei verschiedene Linien und Formen im Raum gestalten
  • Umsetzung von Spielliedern in Bewegung (zum Beispiel „Wer will fleißige Handwerker sehn“, „Was müssen das für Bäume sein“)
  • Bewegung zur Musik mit Materialien (zum Beispiel Bälle, Tücher, Bänder, Reifen, Luftballons)
  • Rhythmen mithilfe von Materialien in Bewegung umsetzen (zum Beispiel Tücher schwingen, Ball prellen)
Die Schülerin oder der Schüler
  • sitzt oder liegt im Schaukeltuch und setzt Musik dabei in sichtbare oder unsichtbare Bewegungen (zum Beispiel Veränderung des Muskeltonus, der Gefühlslage) um
  • wählt aus verschiedenen Materialien eines aus und bewegt sich damit zur Musik frei im Raum
  • lernt durch Nachahmung verschiedene Bewegungsmöglichkeiten mit dem Gymnastikband kennen und wendet sie zu Musik selbst an
  • beschreibt den Charakter der Musik und setzt diesen mithilfe eines selbst gewählten Materials in Bewegung um
Bezüge und Verweise
 

2.1.4.2 Musik gezielt in Bewegung umsetzen

 

Durch gezielte Bewegungen zu Musik kann diese in ihrer Struktur und Gestaltung ganzheitlich wahrgenommen und durchdrungen werden. Der Körper wird dabei zum Ausdrucksmittel für musikalische Gestaltungsprinzipien.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie gewinnen die Schülerinnen und Schüler durch Bewegung einen vertieften Zugang zur Musik?
  • Welche Stückauswahl eignet sich zur Umsetzung musikalischer Grundelemente wie Rhythmus, Lautstärke, Tempo?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler mit ihren Interessen in die Musikauswahl einbezogen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen Anfang und Ende eines Musikstücks bewusst wahr und reagieren darauf
  • bleiben für die Dauer eines ganzen Musikstücks in Bewegung
  • erlernen einfache Bewegungsabläufe zur Musik
  • strukturieren Musikwerke durch Bewegungen (zum Beispiel Formteile durch unterschiedliche Bewegungen verdeutlichen)
  • setzen Metrum, Rhythmus und Melodieverlauf in Bewegung um
  • bilden Assoziationen zur Musik und drücken diese durch ihren Körper aus
  • interagieren in der Gruppe
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Weitergabe von Gegenständen im Rhythmus (Passing Games, zum Beispiel mit Bechern)
  • Bewegung zu Popsongs im Rhythmus
  • Bewegung zu Instrumenten (zum Beispiel Klavier, Trommel) in wechselnden Tempi
  • Darstellen verschiedener Lautstärken in Bewegungen (zum Beispiel laut = große Bewegungen, leise = kleine Bewegungen)
  • verschiedene Lautstärken auf Schlaginstrumenten
  • Rhythmus, Tempo und Lautstärke mit Körperinstrumenten
  • kurze Schritt- oder Bewegungsfolgen zu einer Musik durchführen
  • auf ein Zeichen oder zu Beginn/Ende der Musik Bewegungen gemeinsam anfangen und aufhören
  • Bewegungselemente durch Bilder oder Piktogramme darstellen und zu Musik umsetzen
Die Schülerin oder der Schüler
  • erzeugt durch Bewegungen auf der großen Trommel Klänge und nimmt dabei den Zusammenhang zwischen Krafteinsatz und Lautstärke wahr
  • dirigiert das Trommelspiel der anderen, indem sie/er sich mit dem ganzen Körper für „leise“ klein und für „laut“ groß macht
  • erfindet grafische Notationen für „laut“ und „leise“ und setzt diese als Sequenz auf der Trommel um
  • reagiert beim Hören eines Stückes auf Lautstärkeveränderungen, indem sie/er diese unmittelbar durch passende Anschläge auf der Trommel umsetzt
Bezüge und Verweise
 

2.1.4.3 Tanzen

 

Durch Tanz und tänzerische Bewegungen erfahren die Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit, die eigenen Vorstellungen, Erlebnisse, Gedanken und Wünsche individuell auszudrücken. Sie lassen den Körper sprechen und können so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit, des Körperbewusstseins und des Bewegungsgefühls leisten. Tanzen ermöglicht ein Erleben in sozialer Gemeinschaft und kann auch für Schulleben und Freizeit eine große Bedeutung einnehmen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie können die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt werden, Hemmungen beim Tanzen zu überwinden?
  • Welche aktuellen Anlässe oder persönlichen Probleme von Schülerinnen und Schülern können mithilfe von tänzerischen Mitteln aufgegriffen und spielerisch erarbeitet werden?
  • Welche Möglichkeiten, Zeiten, Räume und Materialien stellt die Schule zur Verfügung?
  • Mit welchen außerschulischen Partnern kooperiert die Schule?
  • Durch welche Angebote und Verfahrensweisen gelingt es der Schule, die Interessen und Themen der Schülerinnen und Schüler sowie die Wünsche der Eltern mit einzubinden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • bringen im Tanz ihre eigenen Emotionen zum Ausdruck
  • passen ihre Bewegungen koordiniert der Musik an
  • merken sich Schritt- und Bewegungskombinationen und wenden sie auf Musik an
  • eignen sich Tänze unterschiedlicher Stilrichtungen, Zeitepochen und Kulturen an
  • erkennen unterschiedliche Funktionen von Tänzen in unterschiedlichen Zusammenhängen (zum Beispiel Volkstanz, Discotanz, Gesellschaftstanz, Hip-Hop)
  • lassen sich auf Tanzpartnerinnen/Tanzpartner ein und koordinieren ihre Bewegungen aufeinander
  • lernen Tanzregeln kennen und halten diese ein
  • entwickeln Toleranz anderen Kulturen und deren (Tanz-)Bräuchen gegenüber
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Erprobung verschiedener tänzerischer Bewegungsformen (zum Beispiel wiegen, drehen, beugen, schütteln)
  • Hindernisse im Raum umtanzen
  • Erprobung verschiedener Schrittformen (zum Beispiel Wiegeschritt, Wechselschritt, Laufschritt, Seitgalopp)
  • Tanzschritte mit Kostümen und Requisiten unterstützen
  • Bewegungsfolgen mit einer Partnerin / einem Partner (zum Beispiel aneinander klatschen, an den Händen fassen)
  • Entwicklung eines eigenen Tanzes aus verschiedenen einstudierten Bewegungselementen
  • Anschauen ausgewählter Szenen aus einem Tanzfilm / Besuch einer Tanzaufführung
  • Tänze zu Musik aus anderen Ländern (zum Beispiel Volkstanz, Kreistanz)
  • unterschiedliche Tanzaufstellungen (zum Beispiel Reihe, Gasse, Kreis)
  • Besuch eines Tanzkurses
  • Einstudieren eines Tanzes für eine Aufführung
  • synchrone Bewegungen in der Gruppe
Die Schülerin oder der Schüler
  • ist Teil des Tanzkreises und erlebt sich aktiv in Gemeinschaft
  • führt die entsprechenden Tanzschritte in der Gruppenformation aus
  • macht sich anhand von Bildmaterial und Fotos von Tanzformationen mit der landestypischen Kleidung beim Tanzen vertraut
  • reflektiert im Gespräch die Unterschiede zwischen den Tänzen anderer Kulturen und der eigenen
Bezüge und Verweise
 

2.1.5 Musik als Projekt

 

Musikalische Gestaltungsprozesse eignen sich sehr gut, um in größeren Projekten zusammengeführt zu werden. Singstimme, Instrumente, Körperinstrumente und Bewegung fügen sich zusammen und ermöglichen ein musikalisches Erleben mit allen Sinnen. Szenische und bildliche Darstellungen von Musik können ergänzend hinzukommen. Gerade für einen gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung stellen musikalische Projekte eine große Chance dar, bietet Musik doch die Gelegenheit für eine Begegnung auf Augenhöhe und eröffnet ganz neue Wege der Kommunikation. Soll am Ende des Projekts eine Aufführung stehen, kann dies eine außerordentliche Identifikation und Motivation auslösen, die alle Beteiligten (zusammen-)wachsen lässt.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche musikalischen Projekte sind eher einmalige, besondere Erlebnisse und welche gehören zum regelmäßigen unterrichtlichen Angebot?
  • Welche Anregungen erfahren die Schülerinnen und Schüler bei einer musikalischen Aufführung?
  • Wie verbinden die Schülerinnen und Schüler Musik und Sprache miteinander?
  • Welche regionalen Angebote, Möglichkeiten und Kooperationen werden genutzt?
Die Schülerinnen und Schüler
  • präsentieren gegenseitig oder einem Publikum Arbeitsergebnisse
  • entwickeln eigene musikalische Vorstellungen und Ideen und bringen sich damit in einer Gruppe ein
  • begegnen Präsentationen und Ideen anderer mit Respekt und Wertschätzung
  • geben angemessenes Feedback und nehmen selbst welches an
  • bringen sich mit ihren individuellen Fähigkeiten ein
  • erleben bei einer musikalischen Aufführung Bewegungen, szenische und bildliche Darstellungen
  • übertragen erlebte Eindrücke in ein eigenes Musikspiel (zum Beispiel Singspiel, Mini-Musical)
  • nutzen digitale Medien zu Aufnahme und Wiedergabe
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Darstellung von Szenen durch personales und figürliches Spiel und durch den Einsatz von Stimme, Bewegung und Instrument – auch unter Verwendung von Requisiten: Märchen, Gedichte, Geschichten, Schattenspiel, Theater, Puppenspiel
  • Gestaltung und Aufnahme von Klanggeschichten und Hörspielen
  • Gestaltung und Präsentation von Bildern zu einer Musik
  • Zusammenstellung einer Schul- oder Projektband
  • Erarbeitung von Liedtexten für eigene Songs
  • freies Schreiben zur Musik (zum Beispiel Wörter und Texte)
  • Einsatz von Texten als Grundlage für eigene Klangimprovisationen
  • Gestaltung von Festen und Feiern innerhalb und außerhalb der Schule
  • Einstudieren von Tänzen oder Musicals
  • Planen, Vorbereiten und Präsentieren einer Aufführung
  • Erarbeitung einzelner Projektbeiträge in Arbeitsgruppen (zum Beispiel Chor, Band, Technik, Bühnenbild)
  • Nachbesprechung von Projekten (zum Beispiel Erinnerungen sammeln, Emotionen ausdrücken, Fotos/Bilder/Filme gemeinsam ansehen)
Die Schülerin oder der Schüler
  • experimentiert mit den Klängen und Geräuschen verschiedener Materialien
  • erzeugt Klänge gezielt zum Inhalt einer Geschichte (zum Beispiel Klappern mit Kokosschalen als Pferdegetrappel, mit Wasser plätschern als Regen, Donner mit einem Blech erzeugen)
  • entwickelt eigene Notationen (Bilder, Symbole, Zeichen) zur Ausgestaltung einer Klanggeschichte
  • nimmt einen Text auf und gestaltet diesen gemeinsam mit anderen als Hörspiel
Bezüge und Verweise
 

3 Anhang

 
 

3.1 Verweise

 

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

 
Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument
 

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

 
Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30
 

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

 

3.2 Abkürzungen

 
Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

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