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För­der­schwer­punkt Ler­nen

Kunst/Wer­ken

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fa­ches Kunst/Wer­ken

 

Das Fach Kunst/Wer­ken ist dem Auf­trag ver­pflich­tet, jun­gen Men­schen kul­tu­rel­le Teil­ha­be, das Ver­ständ­nis von Kul­tur, aber auch die Aus­bil­dung von Fä­hig­kei­ten wie Krea­ti­vi­tät, Ein­falls­reich­tum, frei­es und zu­kunft­wei­sen­des Den­ken, Wahr­neh­men, Ver­ste­hen und Be­grei­fen zu er­mög­li­chen.

 

Im Mit­tel­punkt steht da­bei die Iden­ti­täts­bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch die Stär­kung der ei­ge­nen Per­sön­lich­keit so­wie der Wei­ter­ent­wick­lung der ei­ge­nen Aus­drucks­fä­hig­keit und des Ur­teils­ver­mö­gens.

 

Das Fach Kunst/Wer­ken er­mög­licht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, über Wahr­neh­men und Han­deln Er­kennt­nis­se über sich selbst und die Welt zu ge­win­nen. Da­zu ge­hört die Be­schäf­ti­gung mit sich selbst, ei­ge­nen in­ne­ren Wel­ten so­wie mit klas­si­schen und zeit­ge­nös­si­schen Künst­le­rin­nen und Künst­lern und de­ren Kunst­wer­ken.

 

Gleich­zei­tig be­inhal­tet es die Aus­ein­an­der­set­zung mit un­ter­schied­lichs­ten Ma­te­ria­li­en, Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken.

 

Das Fach Kunst/Wer­ken leis­tet so­mit ei­nen ent­schei­den­den Bei­trag zur äs­the­tisch-kul­tu­rel­len Bil­dung. Im Ge­stal­tungs­pro­zess ent­de­cken die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Po­ten­zia­le, er­le­ben Freu­de und ent­wi­ckeln äs­the­ti­sche Kom­pe­ten­zen.

 
Bei­trag des Fa­ches zu den Le­bens­fel­dern
 

Das Fach Kunst/Wer­ken steht da­mit in en­gem Be­zug zum Le­bens­feld Per­so­na­les Le­ben, ins­be­son­de­re zu den Un­ter­be­rei­chen Wahr­neh­mung der ei­ge­nen Per­son, Iden­ti­tät und Selbst­bild so­wie Selbst­wirk­sam­keit und Selbst­be­stim­mung, aber auch zum Le­bens­feld Ar­beits­le­ben, in dem grund­le­gen­de Er­fah­run­gen im Um­gang mit Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken an­ge­legt wer­den. Eben­so wer­den en­ge Zu­sam­men­hän­ge mit dem Le­bens­feld Selbst­stän­di­ges Le­ben ge­zo­gen, ins­be­son­de­re mit dem Un­ter­be­reich Frei­zeit und In­ter­es­sen. Au­ßer­dem bie­tet Kunst/Wer­ken ei­nen Bei­trag zur per­sön­li­chen Ent­wick­lung, in­dem in­di­vi­du­el­le Er­folgs­er­leb­nis­se, Wirk­sam­keits­er­le­ben und Aus­druck­mög­lich­kei­ten er­mög­licht wer­den.

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

Das Fach Kunst/Wer­ken glie­dert sich in fol­gen­de drei Kom­pe­tenz­fel­der, die nicht in ei­ner hier­ar­chi­schen Ord­nung ver­stan­den wer­den, son­dern in der un­ter­richt­li­chen Um­set­zung eng ver­zahnt und in Ab­hän­gig­keit der je­wei­li­gen Schü­ler­vor­aus­set­zun­gen in un­ter­schied­li­chen Schwer­punkt­set­zun­gen ver­netzt be­trach­tet wer­den müs­sen.

 
Zu­gän­ge zu Kunst und Wer­ken er­öff­nen – Wahr­neh­men, Be­ob­ach­ten, Er­fah­ren, Er­for­schen, Er­le­ben, Ex­pe­ri­men­tie­ren
 

Der Schwer­punkt die­ses Kom­pe­tenz­felds liegt auf der zu­neh­men­den be­wuss­ten Wahr­neh­mung ei­ge­ner und frem­der in­ne­rer Ge­füh­le, Stim­mun­gen, Wün­sche und In­ter­es­sen. Die­se in­ne­ren Wel­ten stel­len da­bei den Aus­gangs­punkt der Aus­ein­an­der­set­zung mit Kunst dar. Durch die Er­pro­bung und Er­for­schung un­ter­schied­li­cher künst­le­ri­scher Tä­tig­kei­ten kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­neh­mend Aus­drucks­mög­lich­kei­ten die­ser in­ne­ren Wel­ten fin­den und in Be­zug zur ei­ge­nen Per­son set­zen. Ziel ist die Be­fä­hi­gung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, sich ak­tiv mit­zu­tei­len und zu ge­stal­ten und so­mit in der ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be ge­stärkt zu wer­den.

 
Be­ar­bei­tung, Ma­ni­pu­la­ti­on und (Neu-)Ge­stal­tung
 

Das zwei­te Kom­pe­tenz­feld legt ei­nen Schwer­punkt auf die künst­le­ri­sche Tä­tig­keit und fo­kus­siert Kom­pe­ten­zen im Be­reich der ei­ge­nen Aus­drucks­fä­hig­keit in Ab­hän­gig­keit von Ma­te­ri­al, Werk­zeug und Ar­beits­tech­nik. Fol­gen­de Un­ter­glie­de­rung wird da­bei vor­ge­nom­men:

 
  • Mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en ge­stal­ten
    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­le­ben in der Ge­stal­tung mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en die Mög­lich­keit, so­wohl nach Vor­la­ge als auch oh­ne Vor­la­ge frei ih­re in­ne­ren Ge­füh­le aus­zu­drü­cken.
  • Durch Um­räu­men und Um­or­ga­ni­sie­ren ge­stal­ten
    Der Schwer­punkt die­ses Be­reichs liegt auf der Mög­lich­keit der Um­ge­stal­tung der Um­welt durch Ver­än­de­rung vor­han­de­ner Ge­gen­stän­de durch Um­räu­men und Um­or­ga­ni­sie­ren.
  • Un­ter­schied­li­che Ma­te­ria­li­en in ih­ren Ei­gen­schaf­ten ken­nen­ler­nen
    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen Ei­gen­schaf­ten un­ter­schied­li­cher Ma­te­ria­li­en durch Er­pro­bung und Be­ar­bei­tung ken­nen und kön­nen die­se Ei­gen­schaf­ten in Be­zie­hung zu dem ei­ge­nen Aus­drucks­wunsch set­zen.
  • Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken ken­nen­ler­nen
    Der Schwer­punkt die­ses Un­ter­be­reichs liegt auf der Ver­mitt­lung und An­wen­dung un­ter­schied­li­cher künst­le­ri­scher Tech­ni­ken un­ter Ein­be­zug al­ler gän­gi­gen Tech­ni­ken des künst­le­ri­schen Aus­drucks.
 
Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst/Wer­ken – Do­ku­men­tie­ren, Prä­sen­tie­ren, Po­si­tio­nie­ren und Re­flek­tie­ren künst­le­ri­scher Pro­zes­se un­ter Ein­satz un­ter­schied­li­cher Me­di­en
 

Das drit­te Kom­pe­tenz­feld fo­kus­siert die ver­tief­te Aus­ein­an­der­set­zung mit dem künst­le­ri­schen Ge­samt­pro­zess. Ei­ge­ne und frem­de künst­le­ri­sche Tä­tig­kei­ten wer­den in Be­zug auf die Pla­nung, die Durch­füh­rung und das Er­geb­nis be­schrie­ben und re­flek­tiert und ge­mein­sam mit an­de­ren dis­ku­tiert. Da­bei wird auch Feed­back zu ei­ge­nen und frem­den Wer­ken un­ter Ein­be­zug un­ter­schied­li­cher Me­di­en ein­ge­holt und ge­ge­ben. Eben­so wer­den in die­sem Be­reich un­ter­schied­li­che Do­ku­men­ta­ti­ons­for­men des künst­le­ri­schen Pro­zes­ses so­wie un­ter­schied­li­che Prä­sen­ta­ti­ons­for­men in den Blick ge­nom­men.

 
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Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Fach Kunst/Wer­ken (© Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Der Zu­gang zum Fach soll maß­geb­lich durch das prak­ti­sche Tun ge­för­dert wer­den. Wer­ken er­wei­tert die Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch Grund­le­gung und Ver­tie­fung ein­fa­cher hand­werk­li­cher Ver­fah­ren, durch das zu­neh­mend sinn­vol­le Be­nut­zen von Werk­zeu­gen und ver­schie­de­ner Ma­te­ria­li­en.

 

Im Mit­tel­punkt ste­hen das Nach­bil­den so­wie frei­es Ex­pe­ri­men­tie­ren und Er­fin­den.

 

Maß­geb­lich da­bei ist die Ziel­set­zung des Fa­ches Kunst/Wer­ken, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Aus­drucks­form in­ne­rer Wel­ten zur Ver­fü­gung zu stel­len.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Grund­stu­fe

 

2.1.1 Zu­gän­ge zu Kunst/Wer­ken er­öff­nen – Wahr­neh­men, Be­ob­ach­ten, Er­fah­ren, Er­for­schen, Er­le­ben, Ex­pe­ri­men­tie­ren

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­trach­ten und neh­men Kunst, Räu­me und Na­tur wahr, spie­len mit (Na­tur)Ma­te­ria­li­en, sam­meln sie, ord­nen sie, sor­tie­ren sie, le­gen sie aus und fin­den ei­ge­ne Ord­nungs­kri­te­ri­en. Sie be­grei­fen Na­tur und Kunst­wer­ke als schüt­zens­wer­tes Gut. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­trach­ten Ma­te­ri­al, Bil­der und Kunst­wer­ke ge­nau und neh­men sie mit al­len Sin­nen wahr. Sie tei­len ih­re Ein­drü­cke und da­mit ver­bun­de­ne Emo­tio­nen ein­an­der mit, tau­schen sich dar­über aus und ler­nen so an­de­re Sicht­wei­sen ken­nen und die­se zu ak­zep­tie­ren. Sie ge­lan­gen zu ers­ten Deu­tun­gen und ver­fü­gen über ein Grund­wis­sen an Fach­be­grif­fen. Sie be­schäf­ti­gen sich mit Bil­dern und Ge­gen­stän­den aus dem All­tag so­wie mit der ge­stal­te­ten Um­welt. Im Hin­blick auf Aus­se­hen, Ma­te­ri­al, Funk­ti­on, Ge­stal­tungs­viel­falt er­ken­nen sie ei­ge­ne Be­dürf­nis­se und Wün­sche. Sie er­fah­ren Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen Ge­stal­tung, Ge­brauch und Nut­zen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • In wel­chen Si­tua­tio­nen wer­den Ma­te­ria­len, Struk­tu­ren, Räu­me be­wusst be­trach­tet, er­fühlt, sinn­lich wahr­ge­nom­men, ver­gli­chen, be­schrie­ben und sub­jek­tiv be­wer­tet?
  • Wel­che künst­le­ri­schen Ver­fah­ren und Ma­te­ria­li­en und Aus­drucks­mög­lich­kei­ten wer­den in wel­chen Zu­sam­men­hän­gen an­ge­bo­ten und er­probt?
  • Wie wer­den die­se Er­fah­run­gen in Be­zie­hung zur Per­son und dem si­tua­ti­ven in­ne­ren Ge­fühls­zu­stand ge­setzt?
  • Wie wer­den Wer­ke un­ter­schied­li­cher Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus un­ter­schied­li­chen Kul­tu­ren den Schü­le­rin­nen und Schü­lern prä­sen­tiert?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich mit die­sen Wer­ken aus­ein­an­der­set­zen?
  • Wie ge­lingt es, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Mög­lich­kei­ten zu bie­ten, ei­ge­ne in­ne­re Vor­stel­lun­gen, Emo­tio­nen, Fan­ta­si­en und Stim­mun­gen be­wusst wahr­zu­neh­men und die­se wei­ter­zu­ent­wi­ckeln?
  • Wel­che künst­le­ri­schen Ver­fah­ren und Ma­te­ria­li­en ste­hen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zur Ver­fü­gung, um ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen, Emo­tio­nen, Fan­ta­si­en und Stim­mun­gen zum Aus­druck zu brin­gen?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • neh­men Ma­te­ria­li­en, Struk­tu­ren und Räu­me wahr und be­schrei­ben die­se
  • spre­chen mög­lichst mit Fach­be­grif­fen über die Wir­kun­gen, Ma­te­ria­li­en und Be­son­der­hei­ten der Kunst­wer­ke
  • er­pro­ben und ex­pe­ri­men­tie­ren mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en
  • er­pro­ben un­ter­schied­li­che künst­le­ri­sche Ver­fah­ren und set­zen sich selbst da­mit in Be­zug
  • ler­nen be­deu­ten­de Wer­ke un­ter­schied­li­cher Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus un­ter­schied­li­chen Kul­tu­ren und Epo­chen ken­nen
  • ver­glei­chen Kunst aus ver­schie­de­nen Epo­chen an­hand ein­fa­cher Kri­te­ri­en (zum Bei­spiel Ma­te­ri­al, Far­be, Form, Wir­kung, Grö­ße)
  • neh­men zeit­ge­nös­si­sche Kunst wahr (Stree­t-Art, Pop-Art, Vi­deo-Kunst, Ex­pres­sio­nis­mus, Sur­rea­lis­mus)
  • neh­men ei­ge­ne in­ne­re Vor­stel­lun­gen, Emo­tio­nen, Fan­ta­si­en und Stim­mun­gen be­wusst wahr und ent­wi­ckeln die­se wei­ter
  • spre­chen über ih­re Ge­füh­le im Pla­nungs- und Schaf­fens­pro­zess
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • sub­jek­ti­ve Be­schrei­bun­gen von Kunst­wer­ken und de­ren Wir­kung auf den Be­trach­ter
  • Be­such von Mu­se­en, Kunst­au­stel­lun­gen und künst­le­ri­schen Dar­bie­tun­gen zu zeit­ge­nös­si­schen und klas­si­schen Kunst­for­men un­ter­schied­li­cher kul­tu­rel­ler Hin­ter­grün­de
  • Aus­druck ei­ge­ner in­ne­rer Ge­dan­ken, Ge­füh­le, Phan­ta­si­en durch ei­gen­ak­ti­ve Er­pro­bung un­ter­schied­li­cher Ma­te­ria­li­en und Tech­ni­ken im schu­li­schen und au­ßer­schu­li­schen Kon­text
  • Be­schrei­bun­gen von ei­ge­nen Wer­ken
  • sub­jek­ti­ve Zu­ord­nung von Ge­fühls­kar­ten zu ei­ge­nen un­d/o­der frem­den Kunst­wer­ken
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • nimmt die At­mo­sphä­re der Aus­stel­lung wahr und gibt die­se wie­der
  • nimmt Kunst über al­le Sin­ne­s­ka­nä­le wahr (se­hen, hö­ren, even­tu­ell füh­len, schme­cken)
  • be­rich­tet über ih­re/s­ei­ne Wahr­neh­mun­gen
  • nimmt zu­sätz­li­che Er­klä­run­gen über un­ter­schied­li­che Ka­nä­le (Au­dio­gui­de, Füh­run­gen, In­for­ma­ti­ons­tex­te) auf
  • gleicht im Vor­feld er­wor­be­ne In­for­ma­tio­nen mit ih­ren/s­ei­nen si­tua­ti­ven Be­ob­ach­tun­gen ab
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2 Be­ar­bei­tung, Ma­ni­pu­la­ti­on und (Neu-)Ge­stal­tung

 

Das Fach Kunst/Wer­ken bie­tet ei­nen gro­ßen Hand­lungs­spiel­raum für Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Sie pro­du­zie­ren, ima­gi­nie­ren, zeich­nen, ma­len, ord­nen, er­for­schen, do­ku­men­tie­ren, sam­meln, ex­pe­ri­men­tie­ren, ver­frem­den, zer­le­gen, kon­stru­ie­ren, ver­wer­fen, pla­nen, über­ar­bei­ten, va­ri­ie­ren, neh­men wahr, se­hen und be­trach­ten und deu­ten. Ein über wei­te Tei­le nicht­nor­mier­ter, wert­frei­er Zu­gang be­züg­lich der The­men-, Ma­te­ri­al- und Werk­zeug­wahl er­mög­licht Chan­cen po­si­ti­ver Selbst­wirk­sam­keits­er­fah­run­gen und per­sön­li­cher Er­folgsat­tri­bu­ie­run­gen.

 

Pro­duk­ti­on und Re­zep­ti­on sind die zen­tra­len Lern­fel­der im Fach Kunst/Wer­ken.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie schafft Schu­le Frei­räu­me, um den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Ver­wirk­li­chung ei­ge­ner Ide­en zu er­mög­li­chen?
  • Wel­che Ma­te­ria­li­en re­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der frei­en Ge­stal­tung und im Spiel an?
  • Wel­che Vor­la­gen die­nen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zur Ori­en­tie­rung, oh­ne den künst­le­ri­schen Pro­zess ein­zu­en­gen?
  • Wo schafft die Schu­le Mög­lich­kei­ten der Ge­stal­tung durch Neu­or­ga­ni­sa­ti­on?
  • Wie wer­den die Be­dar­fe der Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­bei be­rück­sich­tigt?
  • Wie schafft die Schu­le Er­fah­run­gen mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en (zum Bei­spiel Na­tur­ma­te­ria­li­en, Tex­ti­les, Me­tall, Holz, Far­be, Pa­pier, Ton, Le­der, Kunst­stoff, Stein, Gips)?
  • Wie wird der Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Tech­ni­ken/Dar­stel­lungs­for­men er­mög­licht (zum Bei­spiel das Mo­del­lie­ren im zwei- und drei­di­men­sio­na­len Raum, Ma­len und Zeich­nen, Dru­cken, Fär­ben, Hä­keln, Stri­cken, Knüp­fen, We­ben, Nä­hen und Fil­zen, der Ein­satz der Strick­lie­sel, Le­der­be­ar­bei­tung, Puz­zles/Mo­sai­ke le­gen, Col­la­gie­ren, Fo­to­gra­fie­ren und Fil­men, Per­for­mance)?
  • Wie und wo wer­den Räu­me und Zei­ten für die Prä­sen­ta­ti­on der Er­geb­nis­se ge­schaf­fen?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ge­stal­ten mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en
  • er­pro­ben da­bei die Ei­gen­schaf­ten des Ma­te­ri­als und der ver­wen­de­ten Werk­zeu­ge
  • set­zen ei­ge­ne Ide­en (Spie­len und Er­fin­den) in Pla­nung um
  • fer­ti­gen nach Vor­la­ge
  • fer­ti­gen frei, krea­tiv nach ei­ge­nen in­ne­ren Vor­stel­lun­gen
  • ge­stal­ten durch Um­räu­men
  • ord­nen da­bei vor­han­de­ne Ma­te­ria­li­en neu an
  • ge­stal­ten Räu­me nach ei­ge­nen Be­dar­fen
  • bau­en Mo­del­le von Räu­men im ver­klei­ner­ten Maß­stab nach
  • ler­nen un­ter­schied­li­che Ma­te­ria­li­en in ih­ren Ei­gen­schaf­ten ken­nen
  • ler­nen den Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Er­stel­lung von Fan­ta­sie­fi­gu­ren aus un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en
  • Ge­stal­tung von (Teil-)Räu­men als Rück­zugs­platz
  • Ge­stal­tung von (schul­be­zo­ge­nen) All­tags­ge­gen­stän­den un­ter dem Ge­sichts­punkt der per­sön­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­on (zum Bei­spiel Schul­mö­bel, Ta­schen, Schatz­kis­ten, Han­dy­hül­len)
  • frei­es Ma­len nach Mu­sik
  • Ma­ni­pu­la­ti­on und Ver­än­de­rung von be­kann­ten Wer­ken
  • frei­es Ge­stal­ten und Be­ar­bei­ten von ge­brauch­ten Schul­mö­beln, Sitz­mö­beln, Schrän­ken (zum Bei­spiel Re­stau­rie­ren, Up­cy­cling)
  • frei­es Ex­pe­ri­men­tie­ren mit Ma­te­ria­li­en und Ge­stal­tungs­tech­ni­ken (zum Bei­spiel Air­brush, Was­ser­far­ben un­ter Ein­satz der Flieh­kraft)
  • the­men­ge­bun­de­nes Ex­pe­ri­men­tie­ren mit Ma­te­ria­li­en und Ge­stal­tungs­tech­ni­ken (zum Bei­spiel ein­fa­che Fahr­zeu­ge aus Na­tur­ma­te­ri­al er­stel­len)
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • wählt Aus­schnit­te aus be­kann­ten Wer­ken aus
  • setzt Aus­schnit­te be­kann­ter Wer­ke neu zu­sam­men
  • er­gänzt und er­wei­tert be­kann­te Wer­ke durch ei­ge­ne An­tei­le
  • ver­än­dert Re­pro­duk­tio­nen von be­kann­ten Wer­ken und schafft so Neu­es
  • re­pro­du­ziert Wer­ke in glei­cher oder frem­der Tech­nik
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3 Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst/Wer­ken – Do­ku­men­tie­ren, Prä­sen­tie­ren, Po­si­tio­nie­ren und Re­flek­tie­ren künst­le­ri­scher Pro­zes­se un­ter Ein­satz un­ter­schied­li­cher Me­di­en

 

Die pro­duk­ti­ven und re­zep­ti­ven Pro­zes­se im Fach Kunst/Wer­ken er­öff­nen kom­mu­ni­ka­ti­ve Mög­lich­kei­ten un­ter den Ge­stal­ten­den selbst als auch zwi­schen Ge­stal­ten­den und Be­trach­ten­den. Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst und Wer­ken be­inhal­ten das An­er­ken­nen und Wür­di­gen künst­le­ri­scher Pro­zes­se und schlie­ßen Pha­sen der Re­fle­xi­on und der Prä­sen­ta­ti­on ein. Das Prä­sen­tie­ren im Fach Kunst/Wer­ken um­fasst ein­fa­che Äu­ße­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ei­ge­nen Er­geb­nis­sen und künst­le­ri­schen For­schun­gen bis hin zu or­ga­ni­sier­ten Aus­stel­lun­gen, der Prä­sen­ta­ti­on im dar­stel­len­den Spiel so­wie der me­dia­len Auf­ar­bei­tung des Ent­ste­hungs­pro­zes­ses be­zie­hungs­wei­se des Pro­dukts.

 

In ver­schie­de­nen For­men der Prä­sen­ta­ti­on ih­rer Ar­bei­ten er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Wert­schät­zung, Selbst­wirk­sam­keit und ha­ben die Mög­lich­keit, un­ter­schied­li­che Lö­sun­gen, Er­geb­nis­se und Ent­ste­hungs­pro­zes­se zu ver­sprach­li­chen, zu be­trach­ten, dar­zu­stel­len und zu ver­glei­chen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­che Be­deu­tung hat das kunst­hand­werk­li­che Ar­bei­ten für die Schu­le und das Schul­ge­bäu­de?
  • Wie mo­ti­viert die Schu­le die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Mit­ge­stal­tung ih­rer Räu­me?
  • Wie wer­den künst­le­ri­sche und hand­werk­li­che Pro­zes­se und Er­geb­nis­se eva­lu­iert und ge­wür­digt?
  • Nimmt die Schu­le an krea­ti­ven Wett­be­wer­ben teil?
  • Wie wer­den die El­tern und an­de­re Res­sour­cen beim Pro­zess und der Prä­sen­ta­ti­on ge­nutzt?
  • Wel­che Ver­net­zungs­mög­lich­kei­ten zur Prä­sen­ta­ti­on der Wer­ke wer­den ge­nutzt (zum Bei­spiel Kunst­schu­le, Volks­hoch­schu­le, Mu­se­en)?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • stel­len ei­ge­ne Wer­ke und Pro­duk­te aus
  • er­fah­ren, dass man durch Kunst auch Bot­schaf­ten sen­den kann (zum Bei­spiel Pro­vo­ka­tio­nen, Hin­wei­se auf Miss­stän­de, Un­ge­rech­tig­kei­ten)
  • prä­sen­tie­ren Ide­en und (Teil-)Er­geb­nis­se
  • do­ku­men­tie­ren den künst­le­ri­schen Pro­zess
  • re­flek­tie­ren die künst­le­ri­schen Pro­zes­se
  • kom­men mit an­de­ren über den Pro­zess und die Er­geb­nis­se ins Ge­spräch
  • ge­ben Feed­back und neh­men Feed­back an
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Kunst­werk des Mo­nats, Kunst­rät­sel/Tech­nik­rät­sel
  • Pro­jekt­wo­chen zu Kunst und Wer­ken
  • Be­such von Ate­liers und Werk­stät­ten
  • Prä­sen­ta­ti­on der Schü­ler­wer­ke für Mit­schü­le­rin­nen und -schü­ler, El­tern, Nach­bar­schu­len, Ge­mein­we­sen
  • Do­ku­men­ta­ti­on des Er­stel­lungs­pro­zes­ses von Wer­ken (zum Bei­spiel durch Clips, Er­klär­vi­de­os, Fo­to­do­ku­men­ta­ti­on)
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • lässt zu, dass ih­re/s­ei­ne Wer­ke in der Schu­löf­fent­lich­keit prä­sen­tiert wer­den
  • ge­stal­tet Prä­sen­ta­ti­ons­räu­me für ei­ge­ne Wer­ke selbst
  • stellt ih­re/s­ei­ne Wer­ke ei­ner aus­ge­wähl­ten Schü­ler­grup­pe vor
  • er­läu­tert den künst­le­ri­schen Pro­zess wäh­rend der Prä­sen­ta­ti­on des ei­ge­nen Kunst­werks
  • wird in Schul- oder an­de­ren öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen für ih­re/s­ei­ne Kunst­wer­ke ge­wür­digt
  • kon­zi­piert ei­ne Ver­nis­sa­ge für El­tern, Ge­mein­de, Nach­bar­schu­len, po­li­ti­sche Ver­tre­ter
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Ler­nen un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

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