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För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung

Mo­der­ne Fremd­spra­che

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fremd­spra­chen­un­ter­richts

 
Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be
 

Un­ter­richt in ei­ner mo­der­nen Fremd­spra­che leis­tet ei­nen Bei­trag zu ei­ner ge­lun­ge­nen Teil­ha­be an der glo­ba­li­sier­ten Ge­sell­schaft. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­wei­tern im Fremd­spra­chen­un­ter­richt ih­re kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen und ler­nen, sich zu­neh­mend flüs­si­ger und dif­fe­ren­zier­ter in der Fremd­spra­che aus­zu­drü­cken. Sie er­le­ben sich als kom­mu­ni­ka­tiv selbst­wirk­sam. Durch die Er­fah­rung und Aus­ein­an­der­set­zung mit der mo­der­nen Fremd­spra­che ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Viel­falt und Ver­schie­den­ar­tig­keit als Be­rei­che­rung ken­nen und ent­wi­ckeln Re­spekt ge­gen­über frem­den Kul­tu­ren. Da­mit un­ter­stützt der Fremd­spra­chen­un­ter­richt in be­son­de­rem Ma­ße die Ent­wick­lung von To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt.

 

1.1.1 1.1.1 Bei­trag des Fa­ches zu den Leit­per­spek­ti­ven

 
Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt (BTV)
 

Der Fremd­spra­chen­un­ter­richt trägt maß­geb­lich da­zu bei, dass sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit an­de­ren Kul­tu­ren und Iden­ti­tä­ten be­fas­sen und sich in ei­nem dia­lo­gori­en­tier­ten Un­ter­richt, in Rol­len­spie­len und Ge­sprä­chen al­ters­ge­mäß mit lan­des­ty­pi­schen Ge­ge­ben­hei­ten aus­ein­an­der­set­zen.

 
Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung (PG)
 

Der Fremd­spra­chen­un­ter­richt zielt mit sei­nen son­der­päd­ago­gi­schen Prin­zi­pi­en und Me­tho­den im Sinn der Leit­per­spek­ti­ve Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung auf die Stär­kung von Resi­li­enz­fak­to­ren und die För­de­rung von Le­bens­kom­pe­ten­zen. Im Be­reich der Un­ter­richts­or­ga­ni­sa­ti­on wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch in­di­vi­du­el­les Ler­nen, das An­spre­chen ver­schie­de­ner Lern­ka­nä­le, den Wech­sel der So­zi­al­for­men so­wie Pha­sen der An­span­nung und Ent­span­nung un­ter­stützt. In ver­schie­de­nen Kom­pe­tenz­be­rei­chen ler­nen sie das Aus­drü­cken von Zu­stim­mung und Ab­leh­nung so­wie das Spre­chen über Vor­lie­ben und Ab­nei­gun­gen. Dies sind wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen, um sich im ei­ge­nen Han­deln als selbst­wirk­sam zu er­le­ben. Beim Er­werb und der An­wen­dung der Fremd­spra­che wird auf wert­schät­zen­de Kom­mu­ni­ka­ti­on und acht­sa­mes Han­deln Wert ge­legt.

 
Me­di­en­bil­dung (MB)
 

Die Me­di­en­bil­dung spielt im Fremd­spra­chen­un­ter­richt in Be­zug auf au­then­ti­sche Sprach­vor­bil­der eben­so ei­ne gro­ße Rol­le wie bei der In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung und bei Prä­sen­ta­tio­nen. Der Um­gang mit Me­di­en wird ge­übt und re­flek­tiert, so­dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­ne sinn­vol­le und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Nut­zung der­sel­ben in ih­re Le­bens­ge­stal­tung in­te­grie­ren kön­nen.

 
Ver­brau­cher­bil­dung (VB)
 

Ziel ist der Er­werb von Kom­pe­ten­zen für ein selbst­be­stimm­tes und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes Kon­sum­ver­hal­ten. In ei­ner mo­der­nen Fremd­spra­che kann den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Ver­brau­cher­bil­dung bei­spiels­wei­se in Be­zug auf lan­des­spe­zi­fi­sche All­tags, Ess- und Kon­sum­kul­tu­ren ver­mit­telt wer­den.

 

1.1.2 Bei­trag des Fa­ches zu den Le­bens­fel­dern

 
Per­so­na­les Le­ben
 

Ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­ne frem­de Spra­che, er­folgt in die­sem Zu­sam­men­hang ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit ih­rer Mut­ter­spra­che, mit der ei­ge­nen Kul­tur, mit in­di­vi­du­el­len Res­sour­cen, Wer­ten, Nor­men, Ge­füh­len, Wün­schen und Vor­stel­lun­gen. Es geht hier­bei auch um die Re­fle­xi­on der ei­ge­nen Per­son und der Fra­ge nach der ei­ge­nen Her­kunft, Iden­ti­tät und dem in­di­vi­du­el­len Selbst­bild.

 
Selbst­stän­di­ges Le­ben
 

Im Fach Mo­der­ne Fremd­spra­che geht es dar­um, die Selbst­stän­dig­keit der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Be­zug auf die Le­bens­ge­stal­tung zu för­dern und zu for­dern. Sprach­li­che und kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen wer­den über die ei­ge­ne Mut­ter­spra­che hin­aus er­wei­tert, um so­mit ein hö­he­res Maß an Selbst­stän­dig­keit zu er­mög­li­chen.

 
So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
 

Durch den Kom­pe­ten­z­er­werb in ei­ner an­de­ren Spra­che kann es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ge­lin­gen, ih­re so­zia­len Kom­pe­ten­zen zu er­wei­tern, um auch über das nä­he­re Um­feld hin­aus Kon­tak­te zu knüp­fen. Eben­so kön­nen Be­grif­fe aus an­de­ren Spra­chen ver­stan­den be­zie­hungs­wei­se in­ter­pre­tiert wer­den. Auch dies trägt zu ei­nem hö­he­ren Maß an Teil­ha­be bei.

 
Ar­beits­le­ben
 

Im Rah­men des Un­ter­richts in der Mo­der­nen Fremd­spra­che wer­den Kom­pe­ten­zen an­ge­bahnt, die über das Schul­le­ben hin­aus nach­hal­tig be­deut­sam sind. Auch im Be­reich Fremd­spra­chen sol­len Grund­la­gen für le­bens­lan­ges Ler­nen ge­legt wer­den.

 
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Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Mo­der­ne Fremd­spra­che © Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

In An­leh­nung an die Be­schlüs­se der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz wer­den da­bei die fol­gen­den pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen be­deut­sam:

 
Sprach­lern­kom­pe­tenz (und Sprach­be­wusst­heit)
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nut­zen be­stimm­te Stra­te­gi­en wie die Ori­en­tie­rung an vi­su­el­len Kon­text­in­for­ma­tio­nen, be­stimm­te Me­mo­rie­rungs­tech­ni­ken, Tex­ter­schlie­ßungs­stra­te­gi­en oder das Nach­fra­gen bei Ver­ständ­nis­pro­ble­men und set­zen die­se ge­zielt ein, um ih­re Kom­pe­ten­zen zu er­wei­tern. So ent­wi­ckeln sie ei­ne po­si­ti­ve Hal­tung ge­gen­über Fremd­spra­chen und wer­den zu selbst­stän­di­gem Spra­chen­ler­nen be­fä­higt und mo­ti­viert.

 
Kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz
 

Al­ters­ge­recht und an­schau­lich dar­ge­bo­te­ne In­hal­te wer­den von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ver­stan­den. Sie kön­nen sich ge­zielt zu be­stimm­ten The­men äu­ßern und grei­fen da­bei auf un­ter­stüt­zen­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gi­en (zum Bei­spiel Ver­wen­dung des Deut­schen, Mi­mik, Ges­tik, Ge­bär­den, Vi­sua­li­sie­rung) zu­rück.

 

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen „In­ter­kul­tu­rel­le kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen“, „Schrei­ben“ und „Sprach­li­che Mit­tel“ sind im Kom­pe­tenz­feld „Mo­der­ne Fremd­spra­che“ zu­sam­men­ge­fasst.

 

Die­se in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den auf den fol­gen­den Sei­ten ex­pli­zit ver­tieft und an­hand von Fra­ge­stel­lun­gen, Teil­kom­pe­ten­zen und bei­spiel­haf­ten In­hal­ten il­lus­triert.

 

Die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den nicht se­pa­rat an­ge­bahnt und aus­ge­bil­det, son­dern lie­gen je­dem in­halts­be­zo­ge­nen Be­reich im Sinn ei­ner Ver­flech­tung zu­grun­de. Nur durch solch ein kon­stan­tes Zu­sam­men­wir­ken in­halts- und pro­zess­be­zo­ge­ner Kom­pe­ten­zen kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler trag­fä­hi­ge fremd­sprach­li­che Kom­pe­ten­zen er­wer­ben, sys­te­ma­tisch er­wei­tern und schließ­lich zu ei­ner er­folg­rei­chen Be­wäl­ti­gung le­bens­na­her, kom­mu­ni­ka­ti­ver Si­tua­tio­nen ver­wen­den. Die Lehr­kräf­te müs­sen da­her in je­der Un­ter­richts­stun­de die Wech­sel­wir­kung be­zie­hungs­wei­se den en­gen Zu­sam­men­hang zwi­schen in­halt­li­chen und all­ge­mein-pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen er­ken­nen und durch in­di­vi­dua­li­siert ge­stal­te­te Un­ter­richts­an­ge­bo­te pro­vo­zie­ren. Um dies im Fremd­spra­chen­un­ter­richt er­folg­reich um­set­zen zu kön­nen, wer­den be­stimm­te di­dak­ti­sche Hin­wei­se wich­tig.

 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Ein grund­le­gen­des Ziel des Fremd­spra­chen­un­ter­richts ist es, zum ei­nen Freu­de an der mo­der­nen Fremd­spra­che und Mo­ti­va­ti­on für sie zu we­cken und auf­recht zu er­hal­ten, so­wie die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu zu be­fä­hi­gen, die mo­der­ne Fremd­spra­che selbst­stän­dig an­zu­wen­den und le­bens­lan­ges Spra­chen­ler­nen an­zu­bah­nen.

 

Dies ge­lingt, in­dem au­then­ti­sche und sub­jek­tiv be­deut­sa­me Kom­mu­ni­ka­ti­ons­si­tua­tio­nen zum Aus­gangs­punkt un­ter­richt­li­cher An­ge­bo­te wer­den, die die Vor­er­fah­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler sys­te­ma­tisch und struk­tu­riert auf­grei­fen und so An­knüp­fungs­punk­te für wei­te­re Lern­pro­zes­se schaf­fen. The­men und Si­tua­tio­nen aus der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die im Sinn der Kon­textua­li­sie­rung mög­lichst an­schau­lich, spie­le­risch und hand­lungs­ori­en­tiert be­ar­bei­tet und dar­ge­bo­ten wer­den, er­mög­li­chen es zu­nächst, schwer­punkt­mä­ßig re­zep­ti­ve Kom­pe­ten­zen an­zu­bah­nen so­wie Si­cher­heit und Ver­trau­en im Um­gang mit der Fremd­spra­che zu ge­ben. Im ge­mein­sa­men Ver­wen­den der Fremd­spra­che (zum Bei­spiel beim Sin­gen) be­gin­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler all­mäh­lich die Spra­che auch pro­duk­tiv ein­zu­set­zen und wer­den da­zu be­fä­higt, die Fremd­spra­che zu­neh­mend ak­tiv zu pro­du­zie­ren. So­mit wird die ur­sprüng­lich frem­de Spra­che zu­neh­mend ver­traut, Hem­mun­gen wer­den ab­ge­baut und durch po­si­ti­ve Selbst­wirk­sam­keits­er­leb­nis­se wer­den Neu­gier, Mo­ti­va­ti­on und In­ter­es­se ge­för­dert.

 

Im Rah­men der in­di­vi­du­el­len Lern- und Ent­wick­lungs­be­glei­tung (ILEB) er­mög­li­chen es re­gel­mä­ßi­ge dia­gnos­ti­sche Pro­zes­se in­halts- und pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler fest­zu­stel­len, nächs­te Lern­zie­le zu ver­ein­ba­ren und die­se durch ge­ziel­te un­ter­richt­li­che An­ge­bo­te zu för­dern.

 

Die Rei­hen­fol­ge, in der neue In­hal­te dar­ge­bo­ten wer­den, ori­en­tiert sich an der Ent­wick­lung im na­tür­li­chen Sprach­er­werb:

 
  • 1. Hö­ren und Ver­ste­hen
  • 2. Spre­chen
  • 3. Le­sen und Ver­ste­hen
  • 4. Schrei­ben
 

Dies be­deu­tet, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler neue In­hal­te zu­nächst nur hö­ren und ver­ste­hen soll­ten, in­dem ih­nen bei­spiels­wei­se un­be­kann­te The­men­fel­der zu Be­ginn durch ei­ne struk­tu­rier­te und ex­pli­zi­te Ver­wen­dung zu er­ler­nen­der Vo­ka­beln oder Ziel­struk­tu­ren re­zep­tiv dar­ge­bo­ten wer­den. An­schlie­ßend folgt die Pha­se des Spre­chens, in­dem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Ein­stiegs­pha­sen bei­spiels­wei­se neue Wör­ter mit- oder nach­spre­chen. Als drit­tes geht es dar­um, dass die­se Be­grif­fe ge­le­sen und ver­stan­den wer­den. Hier­bei ist es zen­tral, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler das ge­hör­te Wort und des­sen kor­rek­te Aus­spra­che mit dem ent­spre­chen­den Schrift­bild ver­knüp­fen. Schließ­lich kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler schrift­li­che Kom­pe­ten­zen üben und er­wei­tern, so­bald das re­zep­ti­ve und pro­duk­ti­ve Ver­ständ­nis für die­sen In­halt an­ge­bahnt und ge­si­chert ist. Ins­ge­samt ist hier­bei zu be­to­nen, dass das er­folg­rei­che münd­li­che Sprach­han­deln der Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Vor­der­grund steht und schrift­li­che Ele­men­te vor al­lem ei­nen lern­un­ter­stüt­zen­den Cha­rak­ter an­neh­men.

 

Der Fremd­spra­chen­un­ter­richt selbst be­wegt sich im Span­nungs­feld zwi­schen ei­ner Ein­spra­chig­keit zu­guns­ten der mo­der­nen Fremd­spra­che und der Ver­wen­dung der deut­schen Spra­che. Die Lehr­kräf­te ha­ben da­bei die Ver­ant­wor­tung, sen­si­bel auf die Be­dürf­nis­se und Kom­pe­ten­zen ih­rer Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein­zu­ge­hen und ei­ne Ba­lan­ce aus bei­den Spra­chen zu fin­den, so­dass die­se sich ge­gen­sei­tig er­gän­zen. So wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein kon­ti­nu­ier­li­ches Ver­ständ­nis er­mög­licht und Freu­de und Mo­ti­va­ti­on blei­ben er­hal­ten.

 

Um die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nach­hal­tig hand­lungs­fä­hig zu ma­chen, ist es grund­le­gend, im Sinn der Prä­mis­se „flu­en­cy be­fo­re ac­cu­ra­cy“ Feh­ler in der Aus­spra­che und Ver­wen­dung der Fremd­spra­che wei­test­ge­hend to­le­rant zu be­han­deln.

 

Die­se Über­le­gun­gen ver­deut­li­chen, dass der mo­der­ne Fremd­spra­chen­un­ter­richt das Ziel ver­folgt, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler über al­le Schul­jah­re hin­weg in die La­ge zu ver­set­zen, die mo­der­ne Fremd­spra­che selbst­stän­dig und ge­zielt in ein­fa­chen und au­then­ti­schen Si­tua­tio­nen ein­set­zen zu kön­nen, um bei­spiels­wei­se Wün­sche, Ab­sich­ten, In­ter­es­sen oder an­de­re sub­jek­tiv be­deut­sa­me In­hal­te aus­drü­cken zu kön­nen.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Grund-, Haupt- und Be­rufs­schul­stu­fe

 

2.1.1 Mo­der­ne Fremd­spra­che

 

Ver­ste­hen und sich ver­ständ­lich ma­chen, Ge­sprächs­fä­hig­kei­ten ent­wi­ckeln, er­hal­ten und er­wei­tern sind wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen und Be­din­gun­gen für die Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, die In­ter­ak­ti­on, das Er­le­ben und das Ler­nen. Vor die­sem Hin­ter­grund leis­tet die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­för­de­rung in der mo­der­nen Fremd­spra­che in al­len Schul­jah­ren für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur schu­li­schen Ent­wick­lung und zur per­sön­li­chen Le­bens­be­wäl­ti­gung und ak­ti­ven Teil­ha­be an der mul­ti­kul­tu­rel­len Ge­sell­schaft.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wo wird die po­si­ti­ve Hal­tung ge­gen­über Fremd­spra­chen/Mehr­spra­chig­keit im All­tag ver­deut­licht und ge­nutzt?
  • Wo wer­den sprach­kul­tu­rel­le Un­ter­schie­de be­rück­sich­tigt und be­wusst auf­ge­grif­fen?
  • Wel­che Rol­le spie­len Lie­der, Rei­me und Ab­zähl­ver­se in der mo­der­nen Fremd­spra­che im Un­ter­rich­t/Schul­all­tag?
  • Wie kann das Ver­ste­hen durch Ges­ten/Ri­tua­le/Vi­sua­li­sie­rung un­ter­stützt wer­den?
  • Wel­che al­ters­ge­rech­ten, au­then­ti­schen, au­dio­vi­su­el­len Me­di­en spre­chen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der je­wei­li­gen Al­ters­grup­pe an?
  • Wel­che Ri­tua­le hel­fen Schü­le­rin­nen und Schü­lern, in der Ziel­spra­che zu kom­mu­ni­zie­ren?
  • Wel­che le­bens­na­hen Si­tua­tio­nen bie­ten sich zur Um­set­zung im Rol­len­spiel an?
  • Wie kann die mo­der­ne Fremd­spra­che in den ri­tua­li­sier­ten Un­ter­richt­s­all­tag ver­läss­lich ein­ge­bun­den wer­den?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­tei­li­gen sich und er­le­ben sich als kom­mu­ni­ka­tiv selbst­wirk­sam
  • emp­fin­den die mo­der­ne Fremd­spra­che als po­si­tiv und ha­ben Freu­de an die­ser
  • er­ken­nen die mo­der­ne Fremd­spra­che als ei­gen­stän­di­ge Spra­che
  • ler­nen den Klang der mo­der­nen Fremd­spra­che in un­ter­schied­li­chen Kon­tex­ten ken­nen und von ih­rer Erst­spra­che und Un­ter­richts­spra­che zu un­ter­schei­den
  • dif­fe­ren­zie­ren Lau­te und Wör­ter der Erst- und Fremd­spra­che akus­tisch
  • kön­nen sich mit kör­per­ei­ge­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men (Ges­tik, Mi­mik, Kör­per­hal­tung, Ge­bär­den) oder mit (nich­t-)elek­tro­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln (zum Bei­spiel UK-Hilfs­mit­teln) ver­stän­di­gen
  • hö­ren Lie­der/Rei­me/Ge­dich­te und kön­nen die­se zu­neh­mend er­ken­nen und sich ih­ren in­di­vi­du­el­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­kei­ten ent­spre­chend ein­brin­gen (zum Bei­spiel mit­sin­gen, ge­bär­den, be­we­gen)
  • er­le­ben neue Wör­ter im Sprach­bad der mo­der­nen Fremd­spra­che (zum Bei­spiel CD, Leh­rer­spra­che, Vi­de­os) und re­agie­ren ent­spre­chend
  • spre­chen Wör­ter laut­ge­treu nach
  • üben sich in ein­fa­cher Kom­mu­ni­ka­ti­on (Ge­gen­stän­de, Bil­der, Ak­tio­nen be­nen­nen, ein­fa­che ge­üb­te Wen­dun­gen und Struk­tu­ren be­nut­zen, zu­neh­mend ein­fa­che Phra­sen ver­wen­den)
  • kom­men mit Wort­bil­dern in Kon­takt und stel­len ers­te Ver­knüp­fun­gen zu Wort­bil­d-/Aus­spra­che her
  • bau­en ei­nen ein­fa­chen, the­men- und kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­zo­ge­nen Wort­schatz auf und wen­den die­sen zu­neh­mend an
  • le­sen ers­te Wör­ter und ele­men­ta­re Wen­dun­gen
  • ler­nen ty­pi­sche Ge­pflo­gen­hei­ten des Her­kunfts­lan­des der mo­der­nen Fremd­spra­che ken­nen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Lie­der, Vi­de­os, Se­ri­en in der mo­der­nen Fremd­spra­che
  • al­ters­ad­äqua­te The­men­fel­der (zum Bei­spiel Schu­le, Haus­tie­re, Klei­dung, Er­näh­rung, Spiel und Spaß)
  • ri­tua­li­sier­te Ele­men­te in der Fremd­spra­che (zum Bei­spiel Be­grü­ßung, Da­tum, Ge­burts­tags­lied, Ver­ab­schie­dung)
  • kul­tu­rel­le Be­son­der­hei­ten
  • Stadt­spa­zier­gang: Schrift­zü­ge in der mo­der­nen Fremd­spra­che
  • ein­fa­che Ge­schich­ten in der mo­der­nen Fremd­spra­che
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • spa­ziert durch die Stadt und sucht Pik­to­gram­me, Wör­ter, Schil­der in der mo­der­nen Fremd­spra­che
  • ent­deckt die mo­der­ne Fremd­spra­che in ih­rer/s­ei­ner Um­ge­bung
  • fo­to­gra­fiert die ge­fun­de­nen Pik­to­gram­me
  • plant und ge­stal­tet ei­ne Aus­stel­lung zum The­ma „mo­der­ne Fremd­spra­chen in un­se­rer Stadt“
  • fin­det wei­te­re fremd­sprach­li­che Be­grif­fe in ih­rer/s­ei­ner Le­bens­welt
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

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