>>

Suchfunktion

 

Förderschwerpunkt Lernen

Wirtschaft und Berufsorientierung

 

1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

 
 

1.1 Bildungsgehalt des Faches Wirtschaft und Berufsorientierung

 

Das Fach Wirtschaft und Berufsorientierung bereitet die Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen auf ein Leben in einer sich kontinuierlich verändernden komplexen Wirtschafts-, Arbeits- und Lebenswelt vor.

 

Im Verbund mit den Fächern Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES), Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT) und Technik erwerben die Schülerinnen und Schüler wirtschaftliche, technische und handwerkliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Sie entwickeln Routine und Strukturen für eine selbstständige Lebensführung und eine verantwortungsbewusste, ökonomische Lebensgestaltung.

 

Diese Kompetenzen ermöglichen eine Gestaltung des eigenen Lebens und sind Voraussetzung für eine aktive Teilhabe in der Gesellschaft.

 

Die Schule entwickelt mit ihren Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt Lernen konkrete Vorstellungen über Wege in Beruf und Arbeit und entwirft mit ihnen individuelle realistische Lebensperspektiven. Dies umfasst sowohl die Erfüllung der Berufsschulpflicht in Regel- und Sonderformen, berufsvorbereitende Maßnahmen sowie die Qualifizierung und Ausbildung in regulärer Form und in Sonderformen nach Berufsbildungsgesetz.

 

So bereitet die Schule die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich auf Erwerbstätigkeit vor und ermöglicht zugleich umfassende Erfahrungen mit Arbeit durch praktische Tätigkeiten in unterschiedlichen Handlungsfeldern. Dabei arbeiten unterschiedliche Partner (Eltern, Schule, Agentur für Arbeit, Betriebe, Jugendhilfe) zusammen und verständigen sich über Unterricht, legen Übergabemodalitäten fest und haben den individuellen Förderbedarf der Jugendlichen ebenso im Blick wie die individuelle Suche nach möglichen Anschlüssen.

 

1.2 Kompetenzen

 

Im Fach Wirtschaft und Berufsorientierung werden umfassende Kompetenzen für die Alltagsbewältigung für individuelle sowie berufs- und arbeitsbezogene Lebenssituationen beschrieben. Das Fach vermittelt hierbei spezifische sachstrukturelle Kenntnisse und überführt diese in fachpraktische Tätigkeiten in folgenden drei Kompetenzfeldern:

 
  • Handeln als Verbraucher und Wirtschaftsbürger
  • Handeln als Erwerbstätiger
  • Wege in die Berufsfindung / Wege in die Arbeitswelt
 
image10.png
 

Abbildung 1: Verflechtung Lebensfelder – Fach Wirtschaft und Berufsorientierung (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

 

1.3 Didaktische Hinweise

 

Der Unterricht in Bezug auf das Fach Wirtschaft und Berufsorientierung findet nicht isoliert, sondern unter Einbezug von prozessbezogenen und inhaltsbezogenen Kompetenzen unterschiedlicher Lebensfelder und Fächer statt. Diese sind insbesondere die Fächer Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES), Biologie, Naturphänomene und Technik (BNT) und Technik sowie das Lebensfeld Arbeitsleben. Im Zentrum steht die konkrete Bewältigung von Alltagssituationen und Herausforderungen in der Arbeitswelt.

 

Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich bezüglich möglicher Berufs- und Arbeitsfelder. In der praktischen Erfahrung erkennen die Schülerinnen und Schüler eigene Stärken und Kompetenzen, die Passung zwischen persönlichen und strukturellen Voraussetzungen sowie Erwartungen und Anforderungen.

 

Zentrale didaktische Aufgabe der Schule im Fach Wirtschaft und Berufsorientierung ist die Reflexion der gemachten Erfahrungen sowie die individuelle Entwicklung einer beruflichen Perspektive.

 

2 Kompetenzfelder

 
 

2.1 Hauptstufe

 

2.1.1 Handeln als Verbraucher und Wirtschaftsbürger

 

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Aspekte des ökonomischen Handelns. Sie stellen Bedarfe fest, planen die Beschaffung von Gegenständen, kaufen ein und können mit ihren finanziellen Verhältnissen umgehen und auskommen.

 

Die Schülerinnen und Schüler erkennen Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft und verstehen diese. Sie vergleichen Produkte und Angebote und treffen Entscheidungen anhand von Kriterien. Dazu entwickeln sie wirksame Strategien.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie stellt die Schule Lernfelder zur Verfügung, damit sich die Schülerinnen und Schüler als bewusste, ökonomische Verbraucherinnen und Verbraucher erproben können?
  • Wie ermöglicht die Schule einen kritischen Umgang mit Bedarfsweckungen und Bedarfsdeckung?
  • Wie schafft die Schule ein Grundwissen bezüglich alltagsrelevanter Rechtsgeschäfte (Rechte und Pflichten bei Kauf- und Mietverträgen, Abonnements, Versicherungen)?
  • Wie wird der sichere Umgang mit unterschiedlichen Bezahlsystemen (Bargeld, elektronische Verfahren, Onlinesysteme) eingeübt?
  • Wie werden Möglichkeiten der Geldanlage miteinander verglichen?
  • Wie verdeutlicht die Schule Chancen und Risiken von Anlagemöglichkeiten und Krediten?
  • Wie werden außerschulische Beratungsangebote zu den Themen Verbraucherverhalten, Werbung sowie Finanzen und Verträge aufgegriffen?
  • Wie ermöglicht die Schule Vergleiche der deutschen Wirtschaftsordnung mit Wirtschaftsordnungen anderer Länder?
  • Wie wird das Thema Steuern an der Schule thematisiert?
Die Schülerinnen und Schüler
  • kaufen bedarfsgerecht, ökonomisch und verbraucherbewusst ein
  • kennen und bewerten unterschiedliche Einkaufsmöglichkeiten
  • stellen Haushaltspläne auf und gehen haushälterisch und planvoll mit Geld um
  • kennen die Funktion von Versicherungen (zum Beispiel Haftpflichtversicherung, Rechtsschutzversicherung) sowie die Schutzfunktion des Staates
  • kennen Mechanismen der Bedarfsweckung durch Moden, Trends und Werbung und können diese bewerten
  • kennen Rechte und Pflichten beim Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrags
  • kennen, vergleichen und bewerten verschiedene Zahlungsarten und können Zahlungsvorgänge durchführen
  • erläutern Gründe für und gegen Sparen in Abhängigkeit von verschiedenen Lebenssituationen
  • benennen Formen von Vermögensanlagen
  • kennen Gründe und Möglichkeiten der Aufnahme von Privatkrediten
  • beschreiben Ursachen und Folgen von Überschuldung
  • benennen die Wirtschaftsordnung von Deutschland und setzen sie in Vergleich mit anderen Ländern
  • kennen die wichtigsten Steuerarten und deren Nutzen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Feststellung von reellen Bedarfen
  • Vergleich von Einkaufssituationen in unterschiedlichen Settings (Einzelhandel, Supermarkt, Online)
  • qualitativer und quantitativer Vergleich von Produkten
  • Begründung von Kaufentscheidungen (zweckgebundene Gründe/Trends/Idole)
  • Berechnung von bedarfsorientierten Kaufmengen
  • Analyse von zentralen Informationen aus unterschiedlichen Vertragsarten (Kaufverträge, Mobilfunkverträgen und Abos)
  • Dokumentation von Ein- und Ausgaben anhand von unterschiedlichen Konten und Kassen
  • Führen von Sparbüchern
  • Besuch von Schuldnerberatungen
  • Vergleich des Marktgeschehens in Deutschland mit anderen Ländern
Die Schülerin oder der Schüler
  • vergleicht die Größenunterschiede von Produktverpackungen
  • erprobt Produkte qualitativ (durch ertasten, schmecken, riechen)
  • führt Belastungstests verschiedener Produkte durch
  • vergleicht Produkte durch Messen in ihrer quantitativen Eigenschaft
  • vergleicht die Preise direkt (zum Beispiel 100g-Preise) oder indirekt (Einsatz vom Dreisatz) miteinander
  • liest die Produktbeschreibungen und vergleicht sie
  • liest Kundenbewertungen und vergleicht sie
  • liest Testergebnisse und vergleicht sie
Bezüge und Verweise
 

2.1.2 Handeln als Erwerbstätiger

 

Die Schülerinnen und Schüler benennen Interessen aus der Sicht des Arbeitnehmers und lernen Erwartungshaltungen aus Arbeitgebersicht kennen. Sie entwerfen, planen und produzieren verschiedene Gegenstände. Darüber hinaus wird die Bedeutung von gesetzlichen Grundlagen thematisiert.

 

Die Schülerinnen und Schüler sammeln Kenntnisse über den Prozess der Lohnbildung und bekommen einen Überblick über die verschiedenen Formen der Verdienstmöglichkeiten.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • In welcher Form ermöglicht die Schule den Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Werkzeugen?
  • Wie ermöglicht die Schule Erfahrungen unterschiedlicher Produktionsprozesse und/oder Dienstleistungen?
  • Wie wird eine kriteriengeleitete Reflexion von Produktionsprozessen in der Schule angebahnt?
  • Wie ermöglicht die Schule die Auseinandersetzung mit gesetzlichen Vorschriften, Pflichten und Rechten von Arbeitnehmern?
  • Wie macht die Schule Mitbestimmungsmöglichkeiten und Interessenvertretungen erfahrbar?
  • In welcher Form werden in der Schule alltagsrelevante Fragen der Rechte und Pflichten, die aus Beschäftigungsverhältnissen entstehen, thematisiert und erfahrbar gemacht?
  • Wie ermöglicht die Schule praktische Handlungsfelder (zum Beispiel Schülerladen, Verkauf von Produkten auf Märkten, Veranstaltungen)?
Die Schülerinnen und Schüler
  • setzen Werkzeuge, Geräte und Maschinen sach- und fachgerecht ein und wenden grundlegende Bearbeitungstechniken an
  • entwerfen, planen und fertigen Gegenstände
  • lesen und verstehen einfache Montageanleitungen und technische Zeichnungen
  • kennen verschiedene Produktionsarten
  • bewerten eigene Produkte und reflektieren deren Herstellungsprozess
  • kennen Gesetze, Vorschriften und Maßnahmen zum Schutz der Arbeitenden und berücksichtigen diese (zum Beispiel Arbeitsgesetze, Jugendarbeitsschutzgesetz, Kündigungsschutz)
  • kennen Pflichten, die aus einem Arbeitsverhältnis entstehen
  • kennen Mitbestimmungsmöglichkeiten auf betrieblicher Ebene
  • vergleichen Brutto- und Nettolohn
  • kennen die Bedeutung von Gewerkschaften und Arbeitgebervertretungen
  • kennen gesetzliche Grundlagen, die aus einem Arbeitsverhältnis entstehen (zum Beispiel Steuerpflichten, Pflicht- und Zusatzversicherungen, Abgaben)
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Erprobung von Werkzeugen und Maschinen an unterschiedlichen Materialien (Holz/Metall/Kunststoff/Papier/Textil/Lebensmittel)
  • Einrichten, Instandhalten und Reinigen von Arbeitsplätzen
  • Erprobung unterschiedlicher Fertigungstechniken (Einzel- und Serienfertigung) in arbeitsteiligen Verfahrensweisen von Werkstücken
  • Erprobung von selbstgefertigten Produkten
  • Erwerb von Teilzertifikaten bezüglich spezifischer Fertigungstechniken
  • Zuordnung von technischen Zeichnungen und Realgegenständen
  • Beschreibung und Dokumentation von Produktionsprozessen eigener und fremder Produkte
  • Kontrolle von sicherheitsrelevanten Vorgaben in den schulinternen Werkräumen
  • Führen eines Lebensordners mit einem Überblick über notwendige Versicherungen
Die Schülerin oder der Schüler
  • sammelt wichtige Dokumente in einem Lebensordner
  • legt Informationen zur Haftpflicht-, Unfall- und Krankenversicherung in entsprechende Reiter ab
  • hat Kontaktdaten von wichtigen Ansprechpartnern in seinem Lebensordner
  • kennt spezifische Anlaufstellen bei Schwierigkeiten und kann sich dort selbstständig Unterstützung holen
Bezüge und Verweise
 

2.1.3 Wege in die Berufsfindung / Wege in die Arbeitswelt

 

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Berufe und lernen die Anforderungen und Verdienstmöglichkeiten verschiedener Berufsfelder kennen. Sie werden aktiv in die Entscheidungsprozesse zur Berufsfindung eingebunden und gestalten diese mit. Sie kennen die Erwartungen, die an sie gestellt werden.

 

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich intensiv mit eigenen Zielen, Wünschen und Erwartungen auseinander und vergleichen diese mit den gestellten Anforderungen. Sie reflektieren ihre Wünsche und treffen Entscheidungen auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen in der Berufsorientierung.

 

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick über Alternativen zur Erwerbsarbeit und kennen Anlaufstellen zur Unterstützung nach der Zeit an der Schule.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Was tut die Schule, damit die einzelnen Schülerinnen und Schüler ein immer differenzierteres Bild ihrer Fertigkeiten und Fähigkeiten, aber auch Interessen erhalten?
  • In welchen Formen findet ein Austausch über Entwicklungsfortschritte zwischen Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften sowie externen Partnern (Betriebe, Agentur für Arbeit) statt?
  • Wie wird dieser Austausch dokumentiert?
  • Welche Personen und Organisationen lädt die Schule ein, um den Schülerinnen und Schülern Berufsfelder und Arbeitsformen vorzustellen?
  • Wie werden die Erfahrungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler genutzt?
  • Wie können Akzeptanz und Wertschätzung aller Berufe und aller Arbeitsfelder angebahnt werden?
  • Wie ermöglicht und organisiert die Schule praktische Handlungsfelder (zum Beispiel Praktika, Bewerbungstrainings)?
  • Wie werden Betriebe vor Ort in die berufliche Orientierung einbezogen?
  • Welche Formen der Dokumentation werden genutzt?
  • Welche Berufsfelder bieten sich zur Erkundung vor Ort an?
  • Welches Verständnis hat die Schulgemeinschaft bezüglich der Bedeutung von Arbeit und Beruf für Mädchen und Jungen?
  • Wie wird mit den Schülerinnen und Schülern die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit oder Beruf reflektiert?
  • Wie wird die Begleitung der Praktika der Schülerinnen und Schüler geregelt und genutzt?
  • Welche anderen Formen des praktischen Tuns können im Schulleben integriert werden?
  • Wie werden Reparatur- und Renovierungsarbeiten im Schulgebäude und auf dem Schulgelände in Hauspraktika oder AGs integriert?
  • Welche außerschulischen Partnerinnen und Partner können den Prozess der Berufsvorbereitung begleiten? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
  • Welche Übergabekonzepte entwickelt die Schule gemeinsam mit den weiterführenden Schulen oder berufsvorbereitenden Institutionen für den Übergang in berufliche Ausbildungen und die Qualifikation für Arbeit?
  • Welche Kooperationen gibt es mit den beruflichen Schulen?
  • Wie werden die Institutionen und Betriebe durch die Schule regelmäßig angesprochen und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
  • Durch welche Konzepte wird sichergestellt, dass die Lehrkräfte die Arbeitswelt der Schülerinnen und Schüler vor Ort kennen und deren Arbeits- und Ausbildungsbedingungen erleben können (Lehrkräftepraktikum)?
  • Wie unterstützt die Schule die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben beim pädagogischen Umgang mit ihren Schülerinnen und Schülern?
  • Wie gestaltet die Schule für die Schülerinnen und Schüler den individuellen Übergang in die Arbeits- und Berufswelt vor Ort und im weiteren Umfeld?
  • In welcher Form wird der Übergang dokumentiert?
  • Wie wird diese Dokumentation für die weitere Entwicklung an der Schule genutzt?
  • Wie werden Erkenntnisse, die sich aus der Biografie von Schulabgängerinnen und Schulabgängern ergeben, gesammelt und aufgearbeitet?
  • Wie beteiligt sich die Schule an einem mit anderen Schulen abgestimmten Konzept der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung?
  • Wer steht in der Schule für eine Erstberatung zur Verfügung?
  • Wie können Eltern in der Beratung hinzugezogen werden?
  • Welche Hilfesysteme können von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Zeiten der Nichtbeschäftigung in Anspruch genommen werden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • benennen Arbeitstugenden, wie Pünktlichkeit, Sauberkeit, Regelmäßigkeit, Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen, Genauigkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit und können diese einhalten
  • beurteilen eigene Verhaltensweisen und Sozialkompetenzen in Bezug auf die Arbeitstugenden
  • berichten über Erwerbsarbeit, Familien- und Hausarbeit und über Arbeit im Ehrenamt
  • berichten über den Wandel von Berufsbildern (zum Beispiel durch technologische und gesellschaftliche Entwicklungen)
  • beschreiben, wie unterschiedlich Berufswege sein können und wie unterschiedlich ein Arbeitsalltag und ein Arbeitsleben verlaufen können
  • verstehen die Verhaltensregeln im Praktikum und am Arbeitsplatz, nehmen diese an und beachten sie
  • stellen ihren Berufswunsch vor und schätzen ihren Berufswunsch vor dem Hintergrund ihrer eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten ein
  • benennen Zusammenhänge zwischen Berufswunsch und Gesundheit sowie Arbeitsbelastung
  • beziehen Stellung zu ihren individuellen Vorstellungen von Arbeit und reflektieren dabei ihre eigene Geschlechterrolle
  • diskutieren eigene Vorstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Arbeit oder Beruf
  • erkunden unterschiedliche Berufsfelder, dokumentieren und reflektieren ihre Erfahrungen (zum Beispiel durch Betriebsbesichtigungen, Praktika, Reflexionsgespräche)
  • tauschen sich mit Eltern, Betreuerinnen und Betreuern, Lehrkräften und Jugendlichen über ihre gemachten Erfahrungen aus
  • kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf eine berufliche Ausbildung (zum Beispiel Verträge, Jugendarbeitsschutzgesetz, Rechte und Pflichten, Probezeit, Kündigung)
  • benennen Verdienstmöglichkeiten in ihrem angestrebten Beruf
  • erstellen eine ausführliche schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf und wenden dabei die Grundlagen der Textverarbeitung an
  • erproben Bewerbergespräche, persönlich oder telefonisch
  • benennen die Wirkung des Auftretens und der äußeren Erscheinung
  • vereinbaren Vorstellungsgespräche
  • nehmen eine Berufsberatung in Anspruch
  • informieren sich an beruflichen Schulen und anderen Bildungsstätten über Ausbildungsgänge und Berufsausbildung
  • nehmen die Jugendberufshilfe oder Jugendhilfe in Anspruch
  • suchen Unterstützung durch Patensysteme oder Schulvereine
  • benennen Unterschiede von Teilzeit- und Vollzeitarbeit, Minijobs, Aushilfstätigkeiten und saisonalen Beschäftigungsverhältnissen
  • erklären und begründen, welche Form der Beschäftigung sie anstreben
  • erkennen und erläutern Vor- und Nachteile von Familienarbeit
  • kennen verschiedene Beschäftigungs- und Zuverdienstmöglichkeiten
  • erklären die Bedeutung von Weiterbildung und lebenslangem Lernen
  • geben an, wo sie bei Erwerbslosigkeit Hilfe erhalten, und benennen konkret Institutionen, Personen und Handlungsschritte
  • kennen Unterstützungssysteme bei Zeiten der Erwerbslosigkeit
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Orientierung in der Arbeitswelt, in Betrieben, in Arbeits- und Betriebsabläufen
  • Entdecken und Entwickeln eigener Berufswünsche
  • Berufe in den Bereichen Dienstleistung, Industrie und Handwerk
  • Institutionen zur Arbeitsplatzvermittlung
  • Arbeitsplatzsuche, Bewerbung und Arbeitsvertrag
  • Absolvierung verschiedener Praktika
  • Durchführung von Kompetenzinventaren und spezifischen Anforderungsprofilen
  • Betreiben eines Schülerkiosks
  • Mitarbeit in einer Schülerfirma
Die Schülerin oder der Schüler
  • informiert sich über unterschiedliche Medien über verschiedene Berufe (zum Beispiel BERUFENET, Berufsinformationszentrum [BiZ], Berufsberatung)
  • beschreibt eigene Fähigkeiten, Wünsche und Interessen aus dem schulischen Umfeld
  • beschreibt verschiedene Arbeitsplätze und deren Anforderungen und vergleicht diese mit eigenen Wünschen und Fähigkeiten
  • absolviert verschiedene Maßnahmen der Berufsvorbereitung, im Unterricht, im Blockpraktikum und bei berufspraktischen Tagen
  • erprobt an möglichen späteren Arbeitsplätzen praktische Tätigkeiten und erkennt die eigenen Interessen, Vorlieben und Stärken
  • dokumentiert eigene Erfahrungen und Bewertungen aus der Tätigkeit in einem Betrieb
Bezüge und Verweise
 

3 Anhang

 
 

3.1 Verweise

 

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

 
Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument
 

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

 
Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30
 

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

 

3.2 Abkürzungen

 
Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

Fußleiste