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Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Geschichte
1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb
Historische Bildung beginnt in der Schule ab der ersten Klasse. Die prozess- und inhaltsbezogenen Kompetenzen historischer Bildung gliedern sich in das Fach Sachunterricht – Zeit und Wandel und das Fach Geschichte und sind im Zusammenhang zu verstehen. Hierbei wird auch die Altersentsprechung von Kompetenzen und Inhalten berücksichtigt. Entsprechende Verknüpfungen finden sich in den jeweiligen Kompetenzfeldern.
1.1 Bildungsgehalt des Faches Geschichte
Wege zur Persönlichkeitsentwicklung
Der Erziehungs- und Bildungsprozess vollzieht sich im Rahmen einer Gesellschaft, die wesentlich durch ihre Geschichtlichkeit gekennzeichnet ist. Denn Identität ist die geronnene Form der gemeinsamen Erfahrungen, die Menschen in der Vergangenheit gemacht und aus denen sich ihre Wertmaßstäbe entwickelt haben.
Die Schülerinnen und Schüler schreiben mit ihren Lebenserfahrungen ihre eigene Lebensgeschichte. Sie erfahren sich als geschichtliche Wesen und erleben das aktuelle eigene Leben als ein zeitlich Gewordenes. Im Geschichtsunterricht werden Veränderungen der Lebensumstände, das Erleben der Vergänglichkeit von Lebensphasen und biografische Umbrüche als Ereignisse der eigenen Lebensgeschichte eingeordnet, betrachtet und reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler können sich so in der Zeit orientieren und Antworten auf existenzielle Fragen finden. Die geschichtliche Perspektive zeigt die Veränderlichkeit und Veränderbarkeit der Gegenwart auf. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Möglichkeit, auf die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft Einfluss zu nehmen und leiten aus der Betrachtung ihrer eigenen Lebensgeschichte Handlungsmotive ab. Das Erkennen der Konstanz der eigenen Existenz im Wandel der Zeit trägt zur Identitätsbildung der Schülerinnen und Schüler bei. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewordensein, eingebettet in die Geschichte der eigenen Herkunft, der Familie und der Gesellschaft, befähigt die Schülerinnen und Schüler, Zugehörigkeit zu finden.
Der Blick auf Gesellschaften und Kulturen früherer Zeiten fordert die Schülerinnen und Schüler heraus, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen, sich mit diesen kritisch auseinanderzusetzen und selbst Position zu beziehen. Im Vergleich von Lebensverhältnissen früher und heute erkennen die Schülerinnen und Schüler alternative Lebensmodelle und hinterfragen vermeintlich selbstverständliche Lebensbedingungen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Werthaltungen und einen konstruktiven Umgang mit Verschiedenheit. Ihre eigene Identität entfaltet sich so im Spannungsfeld zwischen der Anerkennung und der Abgrenzung zu anderen Identitäten.
Aus der Geschichte lernen
Geschichte ist im Alltag der Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise präsent. Denkmäler, Museen, Gedenktage, mediale Darstellungen sowie Haltungen, Einstellungen und politische Äußerungen sind Ausdruck des gesellschaftlichen Umgangs mit Geschichte. Geschichtsunterricht weckt und verstärkt die Neugier auf Unbekanntes, Fremdes, Vergangenes. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen über geschichtliche Ereignisse an und ordnen ihr, häufig medial geprägtes, Vorwissen ein. Sie erleben im Geschichtsunterricht anschaulich den Zusammenhang zwischen gestern, heute und morgen und orientieren sich so in den Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Viele Fragen der Schülerinnen und Schüler nach den bestehenden Verhältnissen („Warum ist das so?“) verweisen auf die dahinterliegende Geschichte. Die Einordnung in den historischen Kontext unterstützt die Schülerinnen und Schüler darin, Entwicklungen nachzuvollziehen und Beweggründe für das Denken und Handeln der Menschen zu erkennen. So ist die Auseinandersetzung mit Geschichte im Zusammenhang der politischen Bildung von besonderer Bedeutung und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine differenzierte Meinungs- und Urteilsbildung.
Indem die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht die historischen Wurzeln der Gegenwart aufspüren und dabei untersuchen, wie ihre Lebenswelt entstanden ist, lernen sie, sich in der Gegenwart zu orientieren und Wertmaßstäbe für ihr künftiges Handeln zu entwickeln. Historisches Lernen regt sie an, die Gegenwart als Ergebnis vergangener Entwicklungen, als durch menschliches Handeln veränderbar und somit zukunftsoffen zu sehen. Geschichte hilft ihnen auf diese Weise, die Welt der Gegenwart besser zu verstehen und Orientierung für die Gestaltung ihrer Zukunft zu gewinnen.
So erfahren sie im Unterricht neben Konstanten der menschlichen Existenz auch die geschichtliche Bedingtheit des Menschen und dessen Lebenswelt. Dies gilt beispielsweise für vertraute Gebäude und Einrichtungen im eigenen Wohnort (zum Beispiel Schule, Institutionen des öffentlichen Lebens) ebenso wie für regionale Besonderheiten (zum Beispiel Kulturen, Traditionen) und überregionale Strukturen in Deutschland und Europa (zum Beispiel Gesellschaftsordnung, Ländergrenzen), aber auch für globale Zusammenhänge und Konflikte, die bis in ihren Alltag hineinreichen. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Fragen an die Geschichte zu stellen und ihre Umwelt mit zusehends geschärftem historischem Blick zu „lesen“.
Dabei richtet sich im vorliegenden Bildungsplan Geschichte die Aufmerksamkeit sowohl auf die Bereiche der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft wie auch auf den weiten Bereich der Kultur mit ihren alltags- und mentalitätsgeschichtlichen Aspekten. Diese einzelnen Bereiche hängen eng miteinander zusammen. So wird beispielsweise das Politische nicht losgelöst betrachtet, sondern nimmt im Sinn einer Kulturgeschichte des Politischen auch die Erfahrungen, Wahrnehmungen und Deutungen der Menschen in der jeweiligen historischen Situation in den Blick.
Reflektiertes Geschichtsbewusstsein
Wichtiges Ziel des Geschichtsunterrichts ist der Aufbau eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Es geht aus von der Erkenntnis, dass Geschichte sich zwar auf die Vergangenheit bezieht, aber keineswegs die Vergangenheit ist. Vielmehr ist Geschichte die Interpretation der Vergangenheit vor dem Horizont gegenwärtigen Wissens und Verstehens. Im Geschichtsunterricht erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass die Rekonstruktion von Geschichte anhand von Quellen sowie (medialen) Darstellungen von Geschichte immer Deutungsprozesse sind und auch die eigene Interpretation geschichtlicher Ereignisse stets perspektivisch geprägt ist.
Abbildung 1: Verflechtung Lebensfelder – Fach Geschichte (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)
1.2 Kompetenzen
1.2.1 Inhaltsbezogene Kompetenzen
Die eigene Biografie ist ein erster elementarer Zugang zur Beschäftigung mit den zeitlichen Dimensionen „Vergangenheit“, „Gegenwart“ und „Zukunft“. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Gegenwart als Bezugspunkt für vergangene und zukünftige Ereignisse. Sie lernen, sich ihre Erinnerungen bewusst zu machen und zu ordnen und erleben sich als personales Kontinuum in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dies trägt neben einem ersten Schritt in Richtung Geschichtsbewusstsein zur Entwicklung der Ich-Identität bei. Erste historische Themen im engeren Sinn sind die Heimat- und Regionalgeschichte. Sie ermöglichen den Schülerinnen und Schülern einen anschaulichen, auf ihre Lebenswelt bezogenen Zugang zu Geschichte. Ihr didaktisches Potenzial liegt insbesondere im exemplarischen Prinzip. Historische Lernorte bieten in besonderem Maße Anregungen, den Prozess des historischen Denkens anzustoßen. In der exemplarischen Auseinandersetzung mit Epochen der Geschichte erkennen die Schülerinnen und Schüler den Wandel von Lebensumständen und gesellschaftlichen Strukturen im Vergleich von früher und heute.
Die globalisierte Welt ist ein Kennzeichen des 21. Jahrhunderts. In den Klassenzimmern begegnen sich zunehmend Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Kulturen. Deshalb kann auch aus nationaler und internationaler Perspektive ein Blick auf die Vergangenheit geworfen werden. Die Schülerinnen und Schüler können durch ihre eigenen Herkunftsgeschichten beziehungsweise die ihrer Familien einen exemplarischen Zugang zu nationalem und internationalem historischem Denken bekommen.
1.2.2 Prozessbezogene Kompetenzen
Fragekompetenz
Die Schülerinnen und Schüler formulieren Fragen an die Geschichte und vollziehen vorgegebene historische Fragestellungen nach. Die Motive der Fragen können aus einem Problembewusstsein oder aus Interesse an der eigenen Lebensgeschichte, der Familie, der Gesellschaft, Fremdem oder Vergangenem entstehen. Die Frage setzt den Prozess des historischen Denkens in Gang und die Schülerinnen und Schüler können Hypothesen aufstellen und Untersuchungsschritte planen.
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können mit unterschiedlichen, exemplarischen Quellen und Darstellungen umgehen, um eine historische Frage zu beantworten. Sie beschaffen die für die Problemlösung erforderlichen Informationen (Bibliothek, Internet, Menschen, die über die Vergangenheit Auskunft geben können).
Reflexionskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können Quellen und Darstellungen kritisch betrachten. Sie entwickeln ein Wirklichkeitsbewusstsein und lernen, dass es Erfundenes gibt und historische Personen oder Ereignisse in der Gegenwart nicht mehr existent sind, jedoch früher Wirklichkeit waren. Darüber hinaus erkennen die Schülerinnen und Schüler den Einfluss menschlichen Handelns und die Auswirkungen von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen auf die Lebenswelt der Menschen. Sie reflektieren die Rolle der Medien in historischen Prozessen und für das Geschichtsbewusstsein. Die Schülerinnen und Schüler lernen also nicht nur Realität und Erfundenes zu unterscheiden, sondern erkennen auch zunehmend, dass Deutungen aus verschiedenen Perspektiven möglich sind. Ein wichtiges Ziel ist somit die Stärkung der Urteilsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Dabei sind insbesondere das Kontroversitätsgebot und das Überwältigungsverbot („Beutelsbacher Konsens“) in der historisch-politischen Bildung zu beachten.
Orientierungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können Geschichte (zum Beispiel ihre Biografie, ihre Familiengeschichte, die Heimat- und Regionalgeschichte) als Orientierung für die Bewältigung der Gegenwart und die Gestaltung der Zukunft nutzen. Die Orientierungskompetenz ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, aus der Beschäftigung mit und der Beantwortung der historischen Fragen Schlussfolgerungen für die eigene Lebenspraxis zu ziehen. Somit trägt die Orientierungskompetenz zur Identitätsbildung und Handlungskompetenz bei. Geschichte ist stets mit dem „Jetzt“ verbunden. Zum Verständnis der Gegenwart und zur Gestaltung der Zukunft ist es nicht nur wichtig, die historische Bedingtheit der Gegenwart zu kennen, sondern auch am kollektiven Gedächtnis zu partizipieren und sich mit anderen Kulturen sowie deren Geschichte und Geschichtsbildern auseinanderzusetzen. Wer über Orientierungskompetenz verfügt, wird begründete, aber auch nur vermeintlich begründete Lehren aus der Geschichte prüfen, bevor er sie in seinem Handeln umsetzt.
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können beispielhafte historische Sachverhalte in Raum und Zeit einordnen. Die Sachkompetenz beinhaltet das zur Beantwortung der Fragen nötige Wissen und ist gleichzeitig auch das Ergebnis des historischen Denkens. Sie ist nicht an bestimmte Inhalts- und Wissenskanons gebunden und setzt diese auch nicht voraus. Vielmehr entscheiden Orientierungsbedürfnisse und Fragestellungen situationsabhängig darüber, was von Bedeutung ist. Die Sachkompetenz erweitert sich im Prozess des historischen Denkens dadurch, dass beständig neues Wissen erworben wird, neue Erfahrungen gemacht und neue Erkenntnisse gewonnen werden.
1.3 Didaktische Hinweise
Geschichte ist erzählte, vorgestellte, interpretierte Vergangenheit. Authentische eigene Erfahrungen sind durch das Vergangensein der Geschichte und der somit entstandenen Abstraktheit nicht möglich. Selbst durch authentische Sachquellen wie Gegenstände oder Denkmäler erschließt sich den Schülerinnen und Schülern nicht zwangsläufig ihre Bedeutung, die in der Vergangenheit zu verorten ist.
Um den Schülerinnen und Schülern Zugangswege zu historischem Wissen und den aufgeführten Kompetenzen zu ermöglichen, bleiben für das Fach Geschichte alle Aneignungsebenen von zentraler Bedeutung. Rekonstruktionen von Geschichte können sinnlich erfasst, emotional erlebt, handelnd erkundet und betrachtet werden. Werden diese Lernmöglichkeiten im Geschichtsunterricht angeboten, können die Schülerinnen und Schüler Neues entdecken und Unbekanntes erforschen. Dem schließt sich das Vergleichen lebensweltlich vertrauter Grundsituationen, wie Familie, Wohnen, Arbeit und Schule an, in die die Schülerinnen und Schüler die neuen Erfahrungen einordnen. In der kontrastiven Gegenüberstellung erleben und erkennen die Schülerinnen und Schüler Unterschiede und Vergleichbares. Dies ermöglicht den Wechsel der Perspektive, das Ausbilden von Vorstellungen, Meinungen und Werthaltungen.
Die besondere didaktische Herausforderung im Geschichtsunterricht liegt darin, die zeitliche Verortung der Inhalte in der Vergangenheit zu vermitteln. Die Verknüpfung der eigenen Biografie mit der der Eltern und Großeltern erweitert die zeitliche Perspektive und verdeutlicht das Phänomen der Lebens-Geschichte von Menschen. Somit kann die eigene Biografie ein erster Anknüpfungspunkt zur Beschäftigung mit den Zeitdimensionen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie ein erster Schritt zu einem Geschichtsbewusstsein sein.
Erste historische Themen im engeren Sinn haben in der Regel lokalen oder regionalen Bezug. Über die exemplarische Erkundung von konkreten personalen und dinglichen Zeitzeugen (Fotos, Filme, Kleidung, andere Gegenstände, Orte, historische Bauten, ältere Menschen) des Heimatraums wird Vergangenes aufgezeigt und zeitlich eingeordnet.
In der Auseinandersetzung mit den Zeitepochen der Geschichte entdecken die Schülerinnen und Schüler andere, ungewohnte, fremde Lebensbedingungen, Gesellschaften und Kulturen. Im Vergleich mit ihrer gegenwärtigen Lebenssituation wird das Phänomen, dass dieses Andere, Ungewohnte, Fremde der Zeitdimension „Vergangenheit“ zuzuordnen ist, zunehmend deutlich.
Themen und Anlässe, mit denen die Schülerinnen und Schüler konfrontiert werden (zum Beispiel Krieg, Friedenssicherung, Umweltzerstörung oder soziale Ungleichheit und Migration), werden in ihrer Aktualität bearbeitet und im Geschichtsverlauf eingeordnet. Über das Erkennen des Gewordenseins der aktuellen sozialen, politischen, ökologischen wirtschaftlichen Situation und/oder deren Vergleich mit ähnlichen Begebenheiten in der Geschichte wird den Schülerinnen und Schülern die zeitliche Einordnung aufgezeigt.
Um den Schülerinnen und Schülern einen Zugang zum historischen Lernen zu ermöglichen, eignen sich in besonderer Weise folgende fachwissenschaftliche Verfahren. Diese können helfen, die geschichtlichen Themen zu strukturieren und eröffnen jeweils besondere Erkenntnismöglichkeiten:
- das Querschnittverfahren
- das genetisch-chronologische Vorgehen
- das Längsschnittverfahren am Beispiel lebensweltbezogener Themen
- Schwerpunktbildung und Fallanalyse
- vergleichende Verfahren
Die Abstraktionsleistung der Schülerinnen und Schüler beim historischen Lernen wird durch das wiederholte Erkunden historischer Inhalte, das Analysieren ihrer Bedeutung und insbesondere durch den Rückbezug zur Gegenwart unterstützt. Im Kern entspricht das gemeinsame Fragen, Entdecken, Untersuchen und Beurteilen der Geschichte dem professionellen historischen Forschungsprozess. Die Schülerinnen und Schüler erfahren sich dabei als eigenständig und erfolgreich Handelnde in einer ihnen zunächst neuen Welt.
2 Kompetenzfelder
2.1 Haupt- und Berufsschulstufe
2.1.1 Orientierung in der Zeit
Die Perspektive der Schülerinnen und Schüler auf das Phänomen Zeit verändert sich mit fortschreitendem Lebensalter. Veränderungen des eigenen Körpers, das Erleben der Vergänglichkeit von Lebensphasen (zum Beispiel der Schulzeit) sowie die persönliche Lebenserfahrung formen ihre Wahrnehmung und Vorstellungen von Zeit. Sie orientieren sich zunehmend selbstständig in den Zeitstrukturen und -räumen des Alltags. In der Schule werden die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, Vergangenes zu reflektieren, um daraus Orientierung für die Gegenwart und Vorstellungen für die Zukunft zu entwickeln. Dazu gehören auch Fragen der persönlich sinnstiftenden Gestaltung von Zeiträumen. Das Erleben der Beständigkeit des eigenen Ichs im Wandel der Zeit trägt zur Identitätsbildung der Schülerinnen und Schüler bei.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
2.1.2 Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Die Schülerinnen und Schüler können sich in größeren Zeiträumen orientieren. Sie stellen Fragen an die Vergangenheit und werden angeleitet, mit verschiedenen Quellen umzugehen. Sie suchen beispielsweise nach historischen Zeugnissen und befragen Zeitzeugen. Hierbei richten sie den Blick auf die eigene Biografie, die Geschichte ihrer Familie ebenso wie auf ihren Ort und Zeitzeugnisse aus ihrer näheren Umgebung. Auf diese Weise lernen sie Hintergründe für geschichtliche Entwicklungen kennen und verstehen. Sie thematisieren den historischen Wandel, die Bedürfnisse und Erfordernisse der Bevölkerungen und die konkreten Auswirkungen auf den Ort. Ihre Erkenntnisse setzen die Schülerinnen und Schüler zu ihrem gegenwärtigen Leben in Beziehung. Veränderungen nehmen sie zukunftsoffen wahr.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
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2.1.3 Zeitepochen und gesellschaftlicher Wandel
Die Schülerinnen und Schüler eignen sich historisches Wissen, Geschichtsbewusstsein und ein Verständnis für die Gewordenheit und Veränderbarkeit der Gesellschaft an. Historisches Lernen regt sie an, die Gegenwart als Ergebnis vergangener Entwicklungen, als durch menschliches Handeln gestaltbar und somit zukunftsoffen zu sehen. In der exemplarischen Auseinandersetzung mit Epochen der Geschichte erkennen die Schülerinnen und Schüler den Wandel von Lebensumständen und gesellschaftlichen Strukturen im Vergleich zwischen früher und heute. Sie versetzen sich in Menschen, die früher gelebt haben und erarbeiten sich so Grundlagen für Werthaltungen und einen konstruktiven Umgang mit Verschiedenheit. Die Demokratie wird durch den Vergleich mit anderen Herrschaftsformen in der Vergangenheit und dem historischen Weg zur Demokratie in Deutschland in ihrer Bedeutung und ihrem Wert für die Gesellschaft und jeden Einzelnen hervorgehoben. Aktuelle gesellschaftliche Themen (zum Beispiel Umweltverschmutzung, Krieg, Friedenssicherung oder soziale Ungleichheit und Migration) werden im Geschichtsunterricht aufgegriffen, um den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass diese vor ihrem geschichtlichen Hintergrund zu verstehen sind.
Denkanstöße | Kompetenzspektrum |
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Die Schülerinnen und Schüler
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Beispielhafte Inhalte | Exemplarische Aneignungs- und Differenzierungsmöglichkeiten |
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Die Schülerin oder der Schüler
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Bezüge und Verweise | |
3 Anhang
3.1 Verweise
Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:
Bezüge und Verweise |
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Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:
Verweise | Erläuterung |
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ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen | Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen |
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten | Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten |
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 | Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1 |
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren | Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren |
BNE Demokratiefähigkeit | Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit |
LFDB S. 43 | Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43 |
RSR S. 25-30 | Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30 |
Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.
3.2 Abkürzungen
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung | |
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PER | Personales Leben |
SEL | Selbstständiges Leben |
SOZ | Soziales und gesellschaftliches Leben |
ARB | Arbeitsleben |
Allgemeine Leitperspektiven | |
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BNE | Bildung für nachhaltige Entwicklung |
BTV | Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt |
PG | Prävention und Gesundheitsförderung |
Themenspezifische Leitperspektiven | |
BO | Berufliche Orientierung |
MB | Medienbildung |
VB | Verbraucherbildung |
LFDB | Leitfaden Demokratiebildung |
Bildungspläne 2016 | |
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GS | Bildungsplan der Grundschule |
SEK1 | Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I |
GYM | Bildungsplan des Gymnasiums |
GMSO | Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen |
Fächer | |
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AES | Alltagskultur, Ernährung und Soziales |
BMB | Basiskurs Medienbildung |
BSS | Bewegung, Spiel und Sport |
BK | Bildende Kunst |
BIO | Biologie |
BNT | Biologie, Naturphänomene und Technik |
CH | Chemie |
D | Deutsch |
E | Englisch |
ETH | Ethik |
REV | Evangelische Religionslehre |
F | Französisch |
GK | Gemeinschaftskunde |
GEO | Geographie |
G | Geschichte |
KUW | Kunst und Werken |
RRK | Katholische Religionslehre |
M | Mathematik |
MFR | Moderne Fremdsprache |
MUS | Musik |
NwT | Naturwissenschaft und Technik |
PH | Physik |
SU | Sachunterricht |
SPO | Sport |
T | Technik |
WBO | Wirtschaft und Berufsorientierung |
WBS | Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung |