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För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung

Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fa­ches Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re

 
Re­li­giö­se Bil­dung in der plu­ra­len Ge­sell­schaft
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ste­hen heu­te und in Zu­kunft vor den Her­aus­for­de­run­gen ei­ner im­mer kom­ple­xer wer­den­den Welt. Sie sind kon­fron­tiert mit den öko­lo­gi­schen Gren­zen un­se­res Pla­ne­ten, mit un­ge­rech­ter Res­sour­cen­ver­tei­lung und zu­neh­men­der Öko­no­mi­sie­rung al­ler Le­bens­be­rei­che, mit den Mög­lich­kei­ten und Ge­fah­ren ei­ner glo­ba­li­sier­ten und di­gi­ta­li­sier­ten Welt, mit Pro­ble­men des de­mo­gra­fi­schen Wan­dels in un­se­rer Ge­sell­schaft so­wie mit der Span­nung zwi­schen wach­sen­der Plu­ra­li­sie­rung und In­di­vi­dua­li­sie­rung. Um die­se Her­aus­for­de­run­gen be­stehen zu kön­nen, sind die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf Ori­en­tie­rung an­ge­wie­sen. Schu­li­sche Bil­dung und Er­zie­hung, an der auch der Re­li­gi­ons­un­ter­richt An­teil hat, wol­len ih­nen Ori­en­tie­rung an­bie­ten, sie in ih­rer In­di­vi­dua­li­tät stär­ken und sie be­fä­hi­gen, in der Ge­sell­schaft Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men.

 
Re­li­gi­on als ein ei­ge­ner Zu­gang zur Wirk­lich­keit
 

Im Kon­text der Pi­sa-Stu­die ver­weist der Er­zie­hungs­wis­sen­schaft­ler Jür­gen Baum­ert auf vier ver­schie­de­ne Mo­di der Welt­be­geg­nung, das heißt vier un­ter­schied­li­che Zu­gän­ge, um Wirk­lich­keit zu ver­ste­hen. Ne­ben dem ma­the­ma­tisch-na­tur­wis­sen­schaft­li­chen, sprach­lich-äs­the­ti­schen und ge­sell­schaft­lich-po­li­ti­schen Zu­gang bie­ten Re­li­gi­on und Phi­lo­so­phie ei­ne ei­ge­ne Art der Welt­erschlie­ßung. Sie stel­len Grund­fra­gen des Mensch­seins, die vor al­lem mit den Fra­gen nach dem Sinn des Le­bens, nach dem Wo­her, Wo­zu und Wo­hin ver­bun­den sind. Kei­ner die­ser vier Mo­di der Welt­be­geg­nung be­zie­hungs­wei­se Welt­an­eig­nung ist ver­zicht­bar, son­dern sie er­gän­zen sich wech­sel­sei­tig zu ei­nem ganz­heit­li­chen Ver­ständ­nis von Welt. Un­ter Be­zug­nah­me auf die­sen bil­dungs­theo­re­ti­schen An­satz for­mu­lie­ren die deut­schen Bi­schö­fe: „Re­li­gi­on er­öff­net ei­nen ei­ge­nen Zu­gang zur Wirk­lich­keit, der durch kei­nen an­de­ren Mo­dus der Welt­erfah­rung er­setzt wer­den kann“ (Die deut­schen Bi­schö­fe: Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen. Bonn 2005, S. 7). Die re­li­giö­se Bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ist vor die­sem Hin­ter­grund ein un­ver­zicht­ba­rer Teil der All­ge­mein­bil­dung in ei­ner mo­der­nen plu­ra­len Ge­sell­schaft.

 
Glau­bens­wis­sen als le­bens­be­deut­sa­mes Ori­en­tie­rungs­wis­sen
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den im Re­li­gi­ons­un­ter­richt be­fä­higt, Wirk­lich­keit in ih­rem Be­zug auf Tran­szen­denz zu re­flek­tie­ren. Sie ler­nen vor dem Hin­ter­grund ih­rer je ei­ge­nen Er­fah­run­gen nach Gott zu fra­gen, sich in Be­zug auf re­li­giö­se Fra­ge­stel­lun­gen zu po­si­tio­nie­ren und ethi­sche Ent­schei­dun­gen auch un­ter Be­rück­sich­ti­gung des christ­li­chen Men­schen­bil­des zu tref­fen. Hier­zu ist es not­wen­dig, struk­tu­rier­tes und le­bens­be­deut­sa­mes Grund­wis­sen über den Glau­ben der Kir­che zu er­wer­ben (Die deut­schen Bi­schö­fe: Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt vor neu­en Her­aus­for­de­run­gen, Bonn 2005, S. 18-23) und um die kul­tur­prä­gen­de Wir­kung von Re­li­gi­on zu wis­sen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen des­halb im ka­tho­li­schen Re­li­gi­ons­un­ter­richt, zen­tra­le In­hal­te des christ­li­chen Glau­bens und For­men ge­leb­ten christ­li­chen Glau­bens zu re­flek­tie­ren und zu ver­ste­hen. Sie set­zen sich mit As­pek­ten des Chris­ten­tums in sei­nen ge­schicht­li­chen und kon­fes­sio­nel­len Aus­prä­gun­gen aus­ein­an­der. Sie be­geg­nen eben­so an­de­ren Re­li­gio­nen, ent­de­cken de­ren Ge­schich­te und Tra­di­ti­on und er­ken­nen, wie Re­li­gio­nen Kul­tu­ren und Ge­sell­schaf­ten ge­prägt ha­ben und prä­gen.

 

Die­ser Bil­dungs­pro­zess zielt auf Iden­ti­tät und Mün­dig­keit so­wie auf Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be der Schü­le­rin­nen und Schü­ler und auf ge­lin­gen­des Zu­sam­men­le­ben in so­li­da­ri­scher Ver­ant­wor­tung. Er ist im­mer ein Pro­zess der Selbst­bil­dung, in dem sich per­so­na­le Frei­heit ver­wirk­licht, die in christ­li­cher Deu­tung ih­ren un­ver­füg­ba­ren Grund in Gott hat. Des­halb ist der Er­werb von Glau­bens­wis­sen nicht Selbst­zweck, son­dern dient der Ori­en­tie­rung und Per­sön­lich­keits­bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Im Mit­tel­punkt des Re­li­gi­ons­un­ter­richts steht der Mensch, des­sen Le­ben ge­lin­gen soll.

 
Recht­li­che Grund­la­gen des ka­tho­li­schen Re­li­gi­ons­un­ter­richts
 

Der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt ist nach GG Art. 7, Abs. 3 der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und nach Art. 18 der Ver­fas­sung des Lan­des Ba­den-Würt­tem­berg or­dent­li­ches Lehr­fach, für das Staat und Kir­che ge­mein­sam Ver­ant­wor­tung tra­gen. Er wird ge­mäß dem Schul­ge­setz in Über­ein­stim­mung mit den Leh­ren und Grund­sät­zen der Ka­tho­li­schen Kir­che er­teilt (§ 96, Abs. 2 SchG).

 
Schul­kul­tur und Ko­ope­ra­ti­on
 

Vom Re­li­gi­ons­un­ter­richt ge­hen wich­ti­ge Im­pul­se für die Schul­kul­tur aus. Er be­tei­ligt sich an Über­le­gun­gen zum Schul­pro­gramm be­zie­hungs­wei­se -cur­ri­cu­lum und bringt sich be­son­ders in Vor­ha­ben ein, die die Schu­le als Le­bens- und Er­fah­rungs­raum für al­le Be­tei­lig­ten ge­stal­ten (zum Bei­spiel durch Re­geln und Ri­tua­le des Zu­sam­men­le­bens, durch So­zi­al­pro­jek­te, durch den Auf­bau ei­ner schu­li­schen Ge­denk­kul­tur und durch Got­tes­diens­te und Schul­fei­ern im Jah­res­lauf). Der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt be­tei­ligt sich an fä­cher­ver­bin­den­den Pro­jek­ten und sucht die Mög­lich­keit kon­fes­sio­nell über­grei­fen­der Zu­sam­men­ar­beit. Er­stre­bens­wert sind Kon­tak­te zu au­ßer­schu­li­schen Ein­rich­tun­gen (zum Bei­spiel zur Kir­che vor Ort mit ih­ren An­ge­bo­ten zur Kin­der- und Ju­gend­ar­beit so­wie zur Schul­pas­to­ral).

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

„Kom­pe­ten­zen be­zeich­nen im ka­tho­li­schen Re­li­gi­ons­un­ter­richt die Fä­hig­kei­ten und die ih­nen zu­grun­de lie­gen­den Wis­sens­be­stän­de, die für ein ver­ant­wort­li­ches Den­ken und Ver­hal­ten im Hin­blick auf den christ­li­chen Glau­ben, die ei­ge­ne Re­li­gio­si­tät und an­de­re Re­li­gio­nen not­wen­dig sind. Sie die­nen ge­mein­sam dem Er­werb per­sön­li­cher re­li­giö­ser Ori­en­tie­rungs­fä­hig­keit“ (Die deut­schen Bi­schö­fe: Kirch­li­che Richt­li­ni­en zu Bil­dungs­stan­dards der Grund­schu­le/Pri­mar­stu­fe, Bonn 2006, S. 17). Kön­nen und Wis­sen, In­hal­te und Fä­hig­kei­ten sind grund­sätz­lich mit­ein­an­der ver­schränkt und auf­ein­an­der be­zo­gen. Dem­entspre­chend weist der Bil­dungs­plan pro­zess­be­zo­ge­ne und in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus, die nur in ih­rem wech­sel­sei­ti­gen Zu­sam­men­hang mit­ein­an­der zu ver­ste­hen sind.

 

1.2.1 Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

 

Der Un­ter­richt im Fach Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re ist auf Kom­pe­ten­zen aus­ge­rich­tet, die über die Ein­zel­stun­de hin­aus­ge­hen und lang­fris­tig er­wor­ben wer­den. Die­se pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen sind nicht an be­stimm­te In­hal­te ge­bun­den. Sie wer­den in Ver­knüp­fung mit in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen über das gan­ze Schul­le­ben hin­weg auf­ge­baut und in­di­vi­du­ell ent­fal­tet. Ih­re For­mu­lie­run­gen ori­en­tie­ren sich an den Schü­le­rin­nen und Schü­lern im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung und be­zie­hen sich auch auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen im Fach Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re der all­ge­mein bil­den­den Schu­len.

 

Die fünf pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen in Be­zug auf das Fach Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re sind:

 
Wahr­neh­men und Dar­stel­len
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler neh­men die re­li­giö­se Di­men­si­on von Phä­no­me­nen und Fra­gen in ih­rem Lebens­um­feld wahr und brin­gen sie mit ih­ren Mög­lich­kei­ten auf viel­fäl­ti­ge Wei­se zum Aus­druck.

 
Deu­ten
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen re­li­giö­se Aus­drucks­for­men, Sym­bo­le und Wor­te auf viel­fäl­ti­ge Wei­se mit ei­ge­nen Er­fah­run­gen in Be­zie­hung.

 
Ur­tei­len
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler neh­men kon­kre­te Le­bens­si­tua­tio­nen be­wusst wahr, ent­de­cken in ih­nen ethi­sche oder re­li­giö­se Be­zü­ge, be­schrei­ben ih­re Be­find­lich­kei­ten und neh­men ei­ge­ne Po­si­tio­nen ein.

 
Kom­mu­ni­zie­ren
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­wi­ckeln, auch in Aus­ein­an­der­set­zung mit christ­li­chen Wert­vor­stel­lun­gen, ei­nen re­spekt­vol­len Um­gang mit an­de­ren Men­schen.

 
Ge­stal­ten
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler brin­gen ei­ge­ne Le­bens­si­tua­tio­nen mit­hil­fe bi­bli­scher Ge­schich­ten und Tex­te zum Aus­druck und er­wei­tern ih­re Hand­lungs­mög­lich­kei­ten. Sie neh­men an For­men re­li­giö­ser Pra­xis in der Schu­le selbst­be­stimmt teil oder ge­stal­ten die­se mit.

 

1.2.2 In­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

 

Die Bil­dungs­plä­ne für Ka­tho­li­sche und Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re be­nen­nen für die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen in al­len Schul­ar­ten weit­ge­hend über­ein­stim­mend sie­ben Be­rei­che. Im vor­lie­gen­den Bil­dungs­plan sind die­se Be­rei­che in je­weils zwei Kom­pe­tenz­fel­der un­ter­glie­dert.

 

Die sie­ben Be­rei­che sind:

 
  • Mensch
  • Welt und Ver­ant­wor­tung
  • Bi­bel
  • Gott
  • Je­sus Chris­tus
  • Kir­che
  • Re­li­gio­nen und Welt­an­schau­un­gen
 

Die ge­nann­ten Be­rei­che sind nicht von­ein­an­der ab­grenz­bar, sie durch­drin­gen sich ge­gen­sei­tig und bil­den ge­mein­sa­me Schnitt­men­gen. Die­sel­ben Kom­pe­ten­zen kön­nen im Ho­ri­zont un­ter­schied­li­cher In­hal­te er­wor­ben wer­den. Bei den Kom­pe­ten­zen ist be­rück­sich­tigt, dass sie viel­fach ei­nen nicht mess­ba­ren Mehr­wert be­sit­zen und Pro­zes­s­cha­rak­ter ha­ben. Ein­stel­lun­gen, Hal­tun­gen und Wer­te ent­wi­ckeln sich in teils kon­ti­nu­ier­li­chen und oft auch kri­sen­haf­ten Pro­zes­sen, die ge­prägt sind von dia­lo­gi­scher Be­zie­hung, Er­pro­bung und Ver­än­de­rung. Die Aus­wahl der Kom­pe­ten­zen und In­hal­te für den Un­ter­richt ori­en­tiert sich am Ent­wick­lungs­stand und dem le­bens­welt­li­chen Hin­ter­grund der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

 

Zu­sam­men mit den un­ten auf­ge­führ­ten grund­le­gen­den Li­ni­en bil­den die pro­zess- und in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen die Grund­la­ge für die Pla­nung und Ge­stal­tung des Un­ter­richts. Wei­ter im Blick sind auch Kom­pe­ten­zen aus an­de­ren Fä­chern so­wie aus den vier Le­bens­fel­dern. Be­son­ders die Le­bens­fel­der Per­so­na­les Le­ben so­wie So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben bie­ten An­knüp­fungs­punk­te für den Re­li­gi­ons­un­ter­richt.

 
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Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Fach Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re (© Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Zu ei­ner ganz­heit­li­chen Sicht von Bil­dung ge­hört das re­li­giö­se Ler­nen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt bie­tet da­bei für al­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler den Raum, Glau­bens- und Sinn­fra­gen und die Fra­ge nach Gott zu stel­len. Auf al­ters­ge­mä­ße Wei­se und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen un­ter­stützt der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, ih­re per­sön­li­che Le­bens­welt mit der christ­li­chen Glau­benstra­di­ti­on in ei­nen le­bens­dien­li­chen Zu­sam­men­hang zu brin­gen. Er bie­tet ih­nen viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten an, Freu­de und Trau­er, Träu­me und Sor­gen, Sehn­süch­te und Ängs­te, ih­re Er­fah­run­gen von An­ge­nom­men sein und Zu­rück­wei­sung aus­zu­drü­cken und zu be­ar­bei­ten.

 
Grund­le­gen­de Li­ni­en
 

Der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt ent­fal­tet sich in drei grund­le­gen­den Li­ni­en, die bei der Un­ter­richts­pla­nung und -ge­stal­tung stets im Blick sind: Le­ben ler­nen – Glau­ben ler­nen – Glau­ben le­ben. Sie be­din­gen sich ge­gen­sei­tig und sind in der un­ter­richt­li­chen Um­set­zung nicht von­ein­an­der zu tren­nen.

 
Le­ben ler­nen
 

Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt be­glei­tet die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei ih­rer Su­che nach per­sön­li­cher Ori­en­tie­rung und Le­bens­sinn. Er hilft, aus der bi­blisch christ­li­chen Tra­di­ti­on her­aus Wert­vor­stel­lun­gen zu ent­wi­ckeln, un­ter­stützt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei ih­rer Iden­ti­täts­fin­dung und mo­ti­viert zu ei­nem christ­lich ver­ant­wor­tungs­vol­len Han­deln.

 
Glau­ben ler­nen
 

Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt ver­mit­telt le­bens­be­deut­sa­mes Grund­wis­sen über Re­li­gi­on und Glau­ben, macht die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit ih­rem ei­ge­nen christ­li­chen Glau­ben ver­traut und schafft Be­geg­nung mit Men­schen der christ­li­chen Kon­fes­sio­nen und der Welt­re­li­gio­nen. Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt ver­hilft da­durch den Kin­dern und Ju­gend­li­chen zur Ent­wick­lung ih­rer christ­lich-kon­fes­sio­nel­len Iden­ti­tät.

 
Glau­ben le­ben
 

Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt bringt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit dem Glau­ben als Ein­stel­lung, Hal­tung und Le­bens­pra­xis in Be­rüh­rung. Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt prägt das Schul­le­ben als Er­fah­rungs­raum, in dem ge­mein­schaft­li­ches Fei­ern ein wich­ti­ger Be­stand­teil ist und ge­leb­ter Glau­be sei­nen Aus­druck fin­det.

 

Der ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­un­ter­richt hilft den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, Re­li­gi­on all­ge­mein und ins­be­son­de­re die ei­ge­ne Kon­fes­si­on in le­bens­na­hen Be­zü­gen zu er­le­ben, sich im Un­ter­richt dar­über aus­zu­tau­schen und kon­kre­te Per­spek­ti­ven für Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be zu ent­wi­ckeln. Er nimmt auch die Per­spek­ti­ve der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit in­ten­si­ver und kom­ple­xer Be­hin­de­rung wahr und un­ter­stützt sie in ih­rem Ver­trau­en auf das, was Men­schen be­dingt und trägt. Der Un­ter­richt sorgt da­für, dass ih­nen le­bens­be­deut­sa­me Glau­bens­in­hal­te zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Er be­ach­tet, dass Re­li­gi­on nicht nur ge­lehrt und ge­wusst, son­dern vor al­lem er­fah­ren und ge­stal­tet wird.

 

Beim ak­ti­ven Er­werb re­li­giö­ser Bil­dung be­ach­tet der Re­li­gi­ons­un­ter­richt ver­schie­de­ne di­dak­tisch-me­tho­di­sche As­pek­te wie das Ein­üben struk­tu­rie­ren­der, wie­der­keh­ren­der Ri­tua­le, per­for­ma­ti­ves, bio­gra­fi­sches und er­in­nern­des Ler­nen, die Be­deu­tung von Raum und Stil­le, Mu­sik, Tanz und Be­we­gung, wech­sel­sei­ti­ge Er­schlie­ßung bi­bli­scher Über­lie­fe­rung und christ­li­cher Tra­di­ti­on so­wie die kon­se­quen­te Ele­men­ta­ri­sie­rung al­ler Di­men­sio­nen der Un­ter­richts­pla­nung. Auf der Grund­la­ge son­der­päd­ago­gi­scher Über­le­gun­gen dif­fe­ren­ziert der Re­li­gi­ons­un­ter­richt auch in in­klu­si­ven Bil­dungs­an­ge­bo­ten nach Zie­len, Me­tho­den und So­zi­al­for­men so­wie nach Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men (zum Bei­spiel Leich­te Spra­che, [laut­sprach­be­glei­ten­de] Ge­bär­den und Hand­zei­chen, Pik­to­gram­me und meh­re­re Sin­ne an­spre­chen­des Er­zäh­len). Die bei­spiel­haf­ten An­eig­nungs- und Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten bil­den im Bil­dungs­plan die vier Grund­for­men der An­eig­nung ab, ge­ben aber kei­ne Rei­hen­fol­ge für den Un­ter­richt vor. Die Dif­fe­ren­zie­rung schließt auch die Re­fle­xi­on und Rück­mel­dung von Ent­wick­lung ein. Die Lehr­kraft ar­bei­tet mit an­de­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern zu­sam­men. Die­se tau­schen sich aus und be­rei­chern sich ge­gen­sei­tig. Sie schaf­fen im Re­li­gi­ons­un­ter­richt ei­ne of­fe­ne, ver­trau­ens­vol­le Lern­at­mo­sphä­re, zei­gen ei­ne zu­ge­wand­te, au­then­ti­sche Hal­tung und be­güns­ti­gen da­mit die Lern­hal­tung und den Lern­er­folg der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Grund-, Haupt- und Be­rufs­schul­stu­fe

 

2.1.1 Mensch

 

2.1.1.1 Der Mensch – Ge­schöpf Got­tes

 

Nach bi­bli­scher Vor­stel­lung ist je­der Mensch ein­zig­ar­tig, von Gott ge­schaf­fen und ge­liebt. Des­halb darf sich je­der Mensch von Gott oh­ne Vor­leis­tung als wert­voll be­trach­tet und an­ge­nom­men füh­len. In ei­ner ver­trau­ens­vol­len At­mo­sphä­re er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Re­li­gi­ons­un­ter­richt, dass sie mit ih­ren viel­fäl­ti­gen Fä­hig­kei­ten und Gren­zen un­be­dingt er­wünscht sind. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dür­fen ih­re ei­ge­nen Er­leb­nis­se und Er­fah­run­gen zur Spra­che brin­gen. Da­bei hel­fen Ri­tua­le, die Si­cher­heit ge­ben, eben­so wie auf­merk­sa­me Zu­wen­dung.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wird im Re­li­gi­ons­un­ter­richt ei­ne At­mo­sphä­re der Acht­sam­keit und An­nah­me ge­för­dert?
  • Wie in­for­miert sich die Lehr­kraft über die ein­zel­ne Schü­le­rin, den ein­zel­nen Schü­ler (zum Bei­spiel über die Si­tua­ti­on in der Fa­mi­lie, die Stel­lung in der Klas­se oder über Stär­ken und Schwä­chen)?
  • Wie wer­den Stär­ken, Be­ga­bun­gen und Fä­hig­kei­ten der ein­zel­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­kannt, wert­ge­schätzt und ge­för­dert?
  • Wie wer­den im Re­li­gi­ons­un­ter­richt die Er­fah­run­gen mit An­ders­sein (zum Bei­spiel aus­ge­grenzt sein, klein sein, ge­han­di­capt sein, an­de­rer Her­kunft sein oder den An­for­de­run­gen nicht ge­nü­gen) auf­ge­nom­men und in Be­zie­hung zu bi­bli­schen Tex­ten ge­setzt?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • neh­men sich selbst und ih­ren Kör­per wahr und spü­ren ih­re Le­ben­dig­keit
  • neh­men ei­ge­ne Ge­füh­le wahr und drü­cken die­se aus
  • er­zäh­len von fro­hen und trau­ri­gen Er­leb­nis­sen und Er­fah­run­gen
  • brin­gen zum Aus­druck: Wer bin ich, was ist mir wich­tig, was macht mich aus?
  • set­zen sich mit ih­ren Stär­ken und Schwä­chen aus­ein­an­der
  • be­schrei­ben, dass al­le Men­schen von Gott ge­schaf­fen, ge­wollt und ge­liebt sind
  • er­fah­ren, dass vor Gott je­der Mensch ein­ma­lig, wert­voll und wich­tig ist
  • wis­sen, dass Men­schen sich in Lob, Dank und Bit­te Gott zu­wen­den dür­fen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Was mich aus­macht: mein Aus­se­hen, mei­ne Fä­hig­kei­ten, mei­ne Gren­zen
  • Mei­ne Sin­ne: Se­hen – Hö­ren – Rie­chen – Schme­cken – Füh­len
  • Was ich nicht se­he und doch spü­re: Freu­de, Lie­be, Angst, Wut, Trau­er
  • Wie ich mich selbst se­he, wie mich an­de­re se­hen
  • Was macht mich aus als Mäd­chen? / als Jun­ge?
  • Ich ha­be ei­nen Na­men – Gott kennt mich
  • Das bin ich – ein­zig­ar­tig und wun­der­bar ge­stal­tet, von Gott ge­wollt und ge­liebt (Ps 139,14)
  • Je­der Mensch ist Gott wich­tig (Er­zäh­lung vom ver­lo­re­nen Schaf Lk 15, 3-6)
  • Wer ist mir wich­tig? Wem bin ich wich­tig?
  • Lob und Dank, Kla­ge und Bit­te vor Gott brin­gen: im Ge­bet, in Lie­dern, in Ges­ten, im Tanz
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • wird sanft in ei­nem Tuch ge­schau­kelt, so­dass sie oder er sich ge­bor­gen füh­len kann
  • öff­net ei­ne Schatz­tru­he und ent­deckt in ei­nem Spie­gel ei­nen kost­ba­ren Schatz: das ei­ge­ne Ge­sicht
  • spielt mit Scha­fen aus Wat­te die Ge­schich­te vom ver­lo­re­nen Schaf nach und ver­steckt Wat­te­stü­cke
  • be­schreibt, was das Schaf beim Hir­ten fühlt, als es wie­der­ge­fun­den wird
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.1.2 Fra­gen an das Le­ben

 

Auch Kin­der und Ju­gend­li­che sind be­reits mit exis­ten­zi­el­len Le­bens­fra­gen kon­fron­tiert. Sie er­fah­ren Freu­de und Glück eben­so wie Trau­er, Aus­gren­zung und Kon­flik­te, sie ha­ben Wün­sche, Hoff­nun­gen und er­le­ben Ent­täu­schung. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt ist Raum für die­se Le­bens­the­men. Mit Acht­sam­keit und ge­eig­ne­ten Zu­gän­gen macht die Lehr­kraft Ge­sprä­che mög­lich, er­schließt die­se Fra­gen vor dem Hin­ter­grund des christ­li­chen Glau­bens und leis­tet so ei­nen Bei­trag für die Iden­ti­täts­fin­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­che Ri­tua­le wer­den im Re­li­gi­ons­un­ter­richt an­ge­bo­ten, die hel­fen, Über­gän­ge, Neu­an­fän­ge, Ab­schie­de und Er­in­ne­run­gen zu ge­stal­ten?
  • Wie wer­den den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Mög­lich­kei­ten an­ge­bo­ten, zen­tra­le Er­fah­run­gen (zum Bei­spiel Ge­bor­gen­heit, Ver­trau­en oder Ent­täu­schung, Trau­er) aus­zu­drü­cken und zu be­ar­bei­ten?
  • Wel­che Be­glei­tung er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in schwie­ri­gen Le­bens­si­tua­tio­nen von Sei­ten der Schu­le?
  • Wie ist die Lehr­kraft auf den Um­gang mit dem The­ma Ver­lust, Tod und Trau­er in der Schu­le vor­be­rei­tet?
  • Wie ver­stän­digt sich die Schul­ge­mein­schaft über Wer­te und Nor­men als Grund­la­gen ih­res Han­delns?
  • Wie wer­den Ver­söh­nungs­ri­tua­le ein­ge­führt und prak­ti­ziert?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben Si­tua­tio­nen, in de­nen sich Fra­gen nach dem Wo­her, Wo­hin und Wo­zu des men­sch­li­chen Le­bens stel­len
  • set­zen sich vor dem Hin­ter­grund ei­ge­ner Er­leb­nis­se und Er­fah­run­gen mit Grund­fra­gen des Le­bens aus­ein­an­der
  • wis­sen, dass Leid, Ster­ben und Tod zum Le­ben ge­hö­ren und Gott ih­nen sei­ne Nä­he zu­sagt
  • set­zen sich mit ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen, Wün­schen und Träu­men für ih­re Zu­kunft aus­ein­an­der
  • be­schrei­ben, dass Feh­ler zum Mensch­sein ge­hö­ren
  • er­fah­ren an­hand ei­ner bi­bli­schen Er­zäh­lung, wie Je­sus Men­schen mit ih­rer Last be­geg­net, Zu­wen­dung schenkt und ih­nen ei­nen neu­en An­fang er­mög­licht
  • zei­gen an Bei­spie­len auf, wie Men­schen sich nach Streit und Un­frie­den wie­der ver­söh­nen kön­nen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Fra­gen des Le­bens: Wo­her kom­me ich? Wo­zu bin ich da? Wo­hin ge­he ich?
  • Grenz­er­fah­run­gen wie Ab­schied, Krank­heit, Tod
  • Auf der Su­che nach dem Glück
  • Jo­sef und sei­ne Brü­der (Gen 37,1ff): Er­fah­run­gen im Le­ben mit­ein­an­der wie Neid, Schuld und Ver­söh­nung
  • Mit Je­sus neu an­fan­gen: Za­chä­us (Lk 19,1-10)
  • We­ge zur Ver­söh­nung
  • Gott sagt Men­schen Ver­ge­bung zu – er­mög­licht ei­nen neu­en An­fang – Sa­kra­ment der Bu­ße/Ver­söh­nung
  • Barm­her­zi­ger Va­ter / Ver­lo­re­ner Sohn (Lk 15,11-32)
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • reicht den an­de­ren die Hän­de, die Grup­pe bil­det ei­nen Kreis der deut­lich macht, dass al­le mit­ein­an­der ver­bun­den sind und sich ge­gen­sei­tig hal­ten
  • ge­stal­tet ei­nen Ge­denk­tisch mit Ker­zen, Sym­bo­len, Na­tur­ma­te­ria­li­en und Er­in­ne­rungs­stü­cken
  • er­schließt sich ein Bil­der­buch zum The­ma Ster­ben und Tod
  • setzt sich mit Be­gräb­nis­ri­ten aus­ein­an­der
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2 Welt und Ver­ant­wor­tung

 

2.1.2.1 Ver­ant­wor­tung für sich selbst und an­de­re

 

Men­schen le­ben in viel­fäl­ti­gen Be­zie­hun­gen zu ih­rer Um­welt. Da­mit ver­bun­den ist die Ver­ant­wor­tung ge­gen­über der Na­tur, dem Mit­men­schen und nicht zu­letzt ge­gen­über sich selbst. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar­in be­stärkt, nach ei­ge­nen Mög­lich­kei­ten Ver­ant­wor­tung für sich selbst, für ein ge­lin­gen­des Mit­ein­an­der und für die Um­welt zu über­neh­men. Acht­sam­keit ge­gen­über sich selbst ist ei­ne stän­di­ge Auf­ga­be im Ent­wick­lungs­pro­zess der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Aus­ge­hend vom bi­bli­schen Dop­pel­ge­bot der Lie­be kann sie zum Bei­spiel mit der Fra­ge­stel­lung auf­ge­grif­fen wer­den: Was tut mir und an­de­ren gut? Was tut mir und an­de­ren nicht gut? Re­li­giö­ses Ler­nen hat auch im­mer ei­ne so­zia­le Di­men­si­on, die da­durch the­ma­ti­siert wird, wie Mit­ein­an­der mit christ­li­chen Wer­ten und Hal­tun­gen ge­stal­tet wer­den kann.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wer­den die Stär­ken, Be­ga­bun­gen und Fä­hig­kei­ten der ein­zel­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­kannt, wert­ge­schätzt und ge­för­dert?
  • Wel­che Le­bens­be­din­gun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler (zum Bei­spiel Fa­mi­li­en­si­tua­tio­nen, me­dia­le Le­bens­wel­ten, Bil­dungs­chan­cen, geo­gra­phi­sche und po­li­ti­sche Be­din­gun­gen) wer­den be­rück­sich­tigt?
  • Wie wird dar­auf ge­ach­tet, dass sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ge­gen­sei­tig wahr­neh­men?
  • Wie wird in zu­sam­men­ge­setz­ten Lern­grup­pen das Ge­mein­schafts­ge­fühl ge­stärkt (ko­ope­ra­ti­ve Auf­ga­ben)?
  • Wie wird das so­zia­le Mit­ein­an­der un­ter den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ge­för­dert und un­ter­stützt?
  • Wel­che au­ßer­un­ter­richt­li­chen Ak­tio­nen mit so­zia­len Ein­rich­tun­gen gibt es?
  • Wel­che An­ge­bo­te wer­den ge­macht, ka­ri­ta­ti­ves Han­deln ein­zu­üben?
  • In wel­cher Wei­se wer­den so­zia­le und kirch­li­che Ein­rich­tun­gen bei Be­rufs­prak­ti­ka be­rück­sich­tigt?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • zei­gen auf, wie Men­schen acht­sam mit sich selbst und an­de­ren um­ge­hen kön­nen
  • be­schrei­ben, was zu ei­ner ge­lin­gen­den Freund­schaft ge­hört
  • über­le­gen, was ge­lin­gen­des Mit­ein­an­der ver­hin­dert (zum Bei­spiel Vor­ur­tei­le, Mob­bing)
  • be­schrei­ben Merk­ma­le ver­schie­de­ner Be­zie­hungs­for­men (zum Bei­spiel Freund­schaft, Ge­mein­schaft, Part­ner­schaft, Ehe)
  • ge­hen mit Nä­he und Dis­tanz al­ters­ge­mäß um
  • ach­ten ge­dul­dig und auf­merk­sam auf die ver­ba­len und non­ver­ba­len Bei­trä­ge ih­rer Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler
  • neh­men Be­dürf­nis­se und Ge­füh­le von Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern wahr und be­schrei­ben Si­tua­tio­nen des Mit­ge­fühls und der An­teil­nah­me
  • be­nen­nen, wo sie in Fa­mi­lie, Schu­le und Frei­zeit ei­gen­stän­dig han­deln und Ver­ant­wor­tung über­neh­men
  • nut­zen Re­geln, um mit Kon­flik­ten in der Schu­le und in ih­rer Le­bens­welt ge­walt­frei um­zu­ge­hen
  • zei­gen aus­ge­hend von der Gol­de­nen Re­gel und dem Ge­bot der Nächs­ten­lie­be, wie das Mit­ein­an­der ge­lin­gen kann
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Gut zu sich selbst sein – gut zu an­de­ren sein (Mt 22,34-40)
  • Al­lein kann kei­ner le­ben – für an­de­re wich­tig sein
  • Freund­schaft
  • Nä­he und Dis­tanz in Be­zie­hun­gen
  • Ehe und Part­ner­schaft
  • Kann ich hel­fen? Für­ein­an­der da sein (Der Barm­her­zi­ge Sa­ma­ri­ter, Lk 10,25-37)
  • Was kann ich da­für? Wo­für ich Ver­ant­wor­tung tra­ge
  • Un­ter­wegs in den so­zia­len Netz­wer­ken: Mög­lich­kei­ten und Ge­fah­ren
  • Ge­bo­te als Hil­fen zum Le­ben
  • Die Gol­de­ne Re­gel: Was ich mir von an­de­ren wün­sche, das tue ich auch ih­nen (Mt 7,12)
  • Um­gang mit Kon­flik­ten, Strei­ten ler­nen
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • spürt Zu­wen­dung mit ver­schie­de­nen Sin­nen (zum Bei­spiel durch Klopf­mas­sa­ge, wär­men­des Kirsch­kern­kis­sen, La­ven­del­duft)
  • übt Ges­ten und Zei­chen der Zu­wen­dung ein
  • spielt ei­ne Freund­schafts­ge­schich­te nach
  • sucht nach Wort­bau­stei­nen, was ih­r/ihm an Freund­schaf­ten wich­tig ist und baut dar­aus ein Freund­schafts­haus
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2.2 Ver­ant­wor­tung für Frie­den, Ge­rech­tig­keit, Be­wah­rung der Schöp­fung

 

Die ge­sell­schaft­li­che Di­men­si­on von re­li­giö­sem Ler­nen zeigt sich in der Aus­ein­an­der­set­zung mit den The­men Frie­den, Ge­rech­tig­keit und Be­wah­rung der Schöp­fung. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf das Wun­der und die Ge­fähr­dung der Schöp­fung auf­merk­sam ge­macht. Er öff­net den Blick für das lo­ka­le und glo­ba­le Mit­ein­an­der, die öko­lo­gi­schen Gren­zen der Er­de und die Ver­ant­wor­tung für die Ei­ne Welt. Da­bei wer­den kon­kre­te Schrit­te für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler so auf­be­rei­tet, dass sie ih­ren Bei­trag für Frie­den, Ge­rech­tig­keit und die Be­wah­rung der Schöp­fung leis­ten kön­nen und sich da­durch in ih­rer Selbst­wirk­sam­keit er­le­ben.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­che Me­di­en und Lern­arrangements sind ge­eig­net, da­mit die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Kom­ple­xi­tät der Welt mit al­len Sin­nen wahr­neh­men und be­ob­ach­ten kön­nen (zum Bei­spiel Sin­nes­übun­gen, Lern­gang, Me­di­en)?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten wer­den ge­nutzt, Un­ter­richts­an­ge­bo­te in der Na­tur zu ma­chen?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­ken­nen, dass sie in Be­zie­hung zu al­lem Le­ben­di­gen ste­hen (zum Bei­spiel: Mit wem le­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­sam­men? Wo­her kommt un­ser Es­sen? Was pas­siert mit un­se­rem Müll?)?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sen­si­bel wer­den für den Wert der Schöp­fung (Was­ser, Pflan­zen, Tie­re, Mit­men­schen, Ru­he)?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sen­si­bel wer­den für un­ge­rech­te Le­bens­si­tua­tio­nen von Kin­dern und Ju­gend­li­chen in der Welt?
  • Wel­chen Bei­trag kann der Re­li­gi­ons­un­ter­richt zu Pro­jek­ten leis­ten, die die Be­wah­rung der Schöp­fung, den Ein­satz für Frie­den und Ge­rech­tig­keit zum The­ma ha­ben?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • er­le­ben die Schön­heit und Viel­falt der Welt mit al­len Sin­nen
  • brin­gen Freu­de, Lob und Dank­bar­keit über die Schöp­fung in ver­schie­de­nen Ge­stal­tungs­for­men zum Aus­druck
  • be­schrei­ben die Ge­fähr­dung der Welt an Bei­spie­len
  • for­mu­lie­ren ei­ge­ne Bei­trä­ge zum sorg­sa­men Um­gang mit der Schöp­fung Got­tes
  • set­zen sich aus­ein­an­der mit un­ter­schied­li­chen Le­bens­be­din­gun­gen von Kin­dern in der Welt
  • zei­gen an Bei­spie­len auf, wie sich Men­schen für ei­ne nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und ei­ne fried­li­che und ge­rech­te Welt ein­set­zen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Die Welt als Ge­schenk Got­tes: die Schön­heit der Schöp­fung
  • Na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­sa­gen zur Ent­ste­hung der Welt
  • Son­nen­ge­sang des Fran­zis­kus
  • Das Ern­te­dank­fest fei­ern
  • Die Ge­fähr­dung der Schöp­fung
  • Kin­der in an­de­ren Län­dern
  • Für Kin­der in der Welt un­ter­wegs: Stern­sin­ger
  • Was gibt es im Ei­ne-Welt-La­den?
  • Um­gang mit der Flücht­lings­the­ma­tik (Fremd sein / Zu­hau­se sein)
  • Der Traum vom Frie­den
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • zieht ein schö­nes, kö­nig­li­ches Ge­wand an und trägt ei­ne Kro­ne
  • übt mit Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern Lie­der und Ver­se ein und führt in der Schu­le ei­ne Stern­sin­ger­ak­ti­on durch (ge­hen von Klas­se zu Klas­se)
  • fer­tigt in Grup­pen­ar­beit ei­ne Col­la­ge zum Schwer­punkt­land der Stern­sin­ger­ak­ti­on an
  • stellt Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zur Stern­sin­ger­ak­ti­on zu­sam­men (zum Bei­spiel Weg der Spen­den, Kin­der­mis­si­ons­werk)
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3 Bi­bel

 

2.1.3.1 Hei­li­ge Schrift der Chris­ten

 

Die Bi­bel ist für Chris­ten das Buch des Le­bens. Ih­re Ge­schich­te und ihr Auf­bau spie­geln die Ge­schich­te Got­tes mit den Men­schen und die Ge­schich­te der Men­schen mit Gott wi­der. Ent­ste­hung und Auf­bau der Bi­bel so­wie der Um­gang mit ihr wer­den so auf­be­rei­tet, dass den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein in­di­vi­du­el­ler Zu­gang er­mög­licht wird. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­fah­ren, dass Bi­bel­aus­ga­ben sehr viel­fäl­tig und künst­le­risch ge­stal­tet wer­den, wor­aus sich ei­ne be­son­de­re Wert­schät­zung der Bi­bel als Hei­li­ge Schrift ent­wi­ckeln kann. Ins­be­son­de­re Bil­der er­mög­li­chen ih­nen mit dem In­halt der Bi­bel ver­traut zu wer­den.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­che Zu­gangs­mög­lich­kei­ten ha­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ver­schie­de­nen Bi­beln (zum Bei­spiel Kin­der­bi­beln, Hör­bi­beln, Bil­der­bi­beln, Bi­bel­soft­ware)?
  • Sind Bi­bel­aus­ga­ben in Leich­ter Spra­che vor­han­den?
  • Was ist den Schü­le­rin­nen und Schü­lern „hei­lig“ und wie kön­nen sie sich er­schlie­ßen, dass die Bi­bel als zen­tra­les Buch der Chris­ten auch Hei­li­ge Schrift ge­nannt wird?
  • Wel­che ver­schie­de­nen Zu­gän­ge und Ver­an­schau­li­chun­gen zu bi­bli­schen Er­zäh­lun­gen wer­den den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­mög­licht (zum Bei­spiel Leh­rer­er­zäh­lung, Stand­bild, Vi­deo, Er­zähl­fi­gu­ren, Er­zähl­thea­ter)?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • zei­gen am Bei­spiel der Ge­stal­tung von Bi­bel­aus­ga­ben, dass die Bi­bel ein be­son­de­res Buch ist
  • fin­den her­aus, wel­che Bi­bel­aus­ga­be pas­send für ih­re Be­dürf­nis­se ist
  • be­schrei­ben, wel­che Be­deu­tung die Bi­bel für Glau­ben­de hat
  • brin­gen Acht­sam­keit und Wert­schät­zung ge­gen­über der Bi­bel als Hei­li­ge Schrift zum Aus­druck
  • be­nen­nen die Ein­tei­lung der Bi­bel in Al­tes und Neu­es Tes­ta­ment
  • ord­nen be­reits be­kann­te bi­bli­sche Ge­schich­ten dem Al­ten und Neu­en Tes­ta­ment zu
  • be­schrei­ben in Grund­zü­gen, wie bi­bli­sche Tex­te ent­stan­den sind
  • ge­stal­ten ei­ne per­sön­li­che Bi­bel
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ver­gleich von ver­schie­de­nen Bi­bel­aus­ga­ben
  • Die Bi­bel ist ei­ne Samm­lung von vie­len Bü­chern
  • Al­tes Tes­ta­ment und Neu­es Tes­ta­ment
  • Mit ei­ner Bi­bel um­ge­hen – ei­ne Bi­bel­stel­le fin­den
  • Land­schaft und Le­bens­be­din­gun­gen im Land der Bi­bel (zum Bei­spiel Pflan­zen, Tie­re, Es­sen, Be­ru­fe)
  • Grund­zü­ge der Ent­ste­hung der Bi­bel
  • Die Bi­bel – mehr als ein Buch
  • In der Bi­bel spricht Gott zu uns
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • fühlt ein Stück Ton, drückt es flach zu ei­ner Schei­be und ver­sieht die­se mit Zei­chen
  • stellt ei­ne Schrift­rol­le her
  • bringt die Ent­ste­hung der Bi­bel von der münd­li­chen Über­lie­fe­rung bis hin zum Buch in ei­ne Rei­hen­fol­ge
  • wählt Ge­schich­ten aus der Bi­bel aus, die sie/er kennt und die für sie/ihn wich­tig sind
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3.2 Le­ben mit der Bi­bel

 

Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt wird die Bi­bel, die von Men­schen und ih­ren Er­fah­run­gen mit Gott er­zählt, auf an­schau­li­che und le­ben­di­ge Wei­se zur Spra­che ge­bracht. Um die Le­bens­be­deut­sam­keit der bi­bli­schen Bot­schaft zu ver­mit­teln, müs­sen Be­zü­ge zu den le­bens­welt­li­chen Er­fah­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler her­ge­stellt wer­den. Durch viel­fäl­ti­ge Zu­gän­ge und An­eig­nungs­mög­lich­kei­ten wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die per­sön­li­che Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Le­ben, Glau­ben und den Fra­gen der Men­schen der Bi­bel er­mög­licht. So leis­tet die Be­schäf­ti­gung mit bi­bli­schen Er­zäh­lun­gen im Re­li­gi­ons­un­ter­richt ei­nen Bei­trag zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie kann ei­ne ge­eig­ne­te At­mo­sphä­re für das Er­zäh­len bi­bli­scher Ge­schich­ten ge­schaf­fen wer­den (zum Bei­spiel Ri­tu­al vor/nach der Er­zäh­lung, Sitz­kreis, Bi­bel in die Mit­te le­gen, Lied sin­gen)?
  • Wel­che Ge­le­gen­hei­ten gibt es an der Schu­le, bi­bli­sche Ge­schich­ten zu er­zäh­len, zu spie­len oder zu ge­stal­ten?
  • Wel­che in den bi­bli­schen Ge­schich­ten for­mu­lier­ten Er­fah­run­gen kön­nen für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­deut­sam sein (zum Bei­spiel Be­glei­tung, Ge­mein­schaft, Ret­tung, Ver­ge­bung, Neu­an­fang, Trost, Hoff­nung, Ver­trau­en)?
  • Mit wel­chen un­ter­schied­li­chen Zu­gän­gen er­schließt die Lehr­kraft le­bens­be­deut­sa­me In­hal­te bi­bli­scher Ge­schich­ten für die Er­fah­rungs­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler?
  • Wie kann den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ver­mit­telt wer­den, dass Men­schen in bi­bli­schen Ge­schich­ten Er­leb­tes auf Gott hin deu­ten?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ken­nen aus­ge­wähl­te Ge­schich­ten aus dem Al­ten und Neu­en Tes­ta­ment
  • spie­len und er­zäh­len bi­bli­sche Ge­schich­ten nach
  • zei­gen an Per­so­nen der Bi­bel, wie Gott Men­schen be­glei­tet
  • ent­de­cken in bi­bli­schen Ge­schich­ten men­sch­li­che Grund­er­fah­run­gen
  • ent­de­cken in den Ge­schich­ten der Bi­bel Hil­fe zum Le­ben und Hil­fe zum Glau­ben
  • ler­nen an Bei­spie­len ken­nen, wie die Bi­bel in Bil­dern und Sym­bo­len spricht
  • be­ar­bei­ten ei­ne be­deut­sa­me Aus­sa­ge ei­nes bi­bli­schen Tex­tes krea­tiv oder spie­len sie nach
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • aus­ge­wähl­te Er­zäh­lun­gen aus dem Al­ten und Neu­en Tes­ta­ment
  • Men­schen der Bi­bel im Al­ten Tes­ta­ment (No­ah, Abra­ham, Esau und Ja­kob, Jo­sef und sei­ne Brü­der, Mo­se, Mir­jam, Jo­na)
  • Men­schen der Bi­bel im Neu­en Tes­ta­ment (Ma­ria, Freun­de Je­su, Ma­ria Mag­da­le­na, Za­chä­us, Bar­ti­mä­us)
  • Kin­der in der Bi­bel
  • Er­zäh­len, Spie­len und Ge­stal­ten bi­bli­scher Ge­schich­ten
  • Bi­bli­sche Mo­ti­ve in der Kunst
  • Sym­bo­le und Bil­der der Bi­bel (Weg, Baum, Hir­te, Feu­er)
  • Wir er­stel­len ei­ne Klas­sen­bi­bel / per­sön­li­che Bi­bel
  • Be­ten und Fei­ern mit bi­bli­schen Tex­ten
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • fühlt Klei­dungs­stü­cke und an­de­re Ma­te­ria­li­en aus der Welt der Bi­bel
  • ge­stal­tet ei­ne bi­bli­sche Land­schaft mit Tü­chern (Ber­ge, Se­en, Wüs­te)
  • über­nimmt in ei­nem bi­bli­schen Rol­len­spiel ei­nen ei­ge­nen Part
  • malt Bil­der zu ei­ner bi­bli­schen Ge­schich­te und ge­stal­tet so ei­nen Teil ei­ner Klas­sen­bi­bel
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.4 Gott

 

2.1.4.1 Bi­bli­sche und ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen von Gott

 

Es ge­hört zum We­sen des Men­schen, auf Gott ver­wie­sen zu sein, nach ihm zu fra­gen und sich Vor­stel­lun­gen von sei­ner Wirk­lich­keit zu ma­chen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler tun dies ih­rer Ent­wick­lung und ih­rer So­zia­li­sa­ti­on ent­spre­chend auf un­ter­schied­li­che Art und Wei­se. Viel­fäl­ti­ge Got­tes­bil­der der Bi­bel und Er­fah­rungs­ge­schich­ten der Men­schen mit Gott sol­len den Schü­le­rin­nen und Schü­lern hel­fen, ih­re ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen von Gott zu ent­wi­ckeln und zu ent­fal­ten, wohl wis­send, dass Gott letzt­lich un­be­greif­lich bleibt. Beim Theo­lo­gi­sie­ren wer­den Fra­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler nach Gott auf­ge­nom­men. Vor dem Hin­ter­grund des christ­li­chen Glau­bens wird nach Ant­wor­ten ge­sucht.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wird die un­ter­schied­li­che re­li­giö­se So­zia­li­sa­ti­on der Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Un­ter­richt be­rück­sich­tigt?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­mu­tigt wer­den, über Gott nach­zu­den­ken und ih­re Fra­gen zu for­mu­lie­ren?
  • Wel­che Im­pul­se, Ma­te­ria­li­en und Me­di­en er­mög­li­chen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen Aus­tausch über un­ter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen von Gott (zum Bei­spiel Bil­der, Sym­bol­kar­ten, Le­ge­ma­te­ri­al, Far­ben, Ge­schich­ten, Bild­wor­te)?
  • Wie sind die Got­tes­bil­der der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit ih­ren Le­bens­er­fah­run­gen ver­bun­den?
  • Wie kann be­rück­sich­tigt wer­den, dass das Va­ter- be­zie­hungs­wei­se Mut­ter­bild durch kon­kre­te Er­fah­run­gen ge­prägt ist?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben Si­tua­tio­nen, in de­nen Men­schen nach Gott fra­gen
  • stel­len ei­ge­ne Fra­gen nach Gott und theo­lo­gi­sie­ren nach ih­ren Mög­lich­kei­ten
  • er­zäh­len von Gott
  • über­le­gen, wie Men­schen Gott er­fah­ren kön­nen (zum Bei­spiel in der Be­geg­nung mit Men­schen, in der Na­tur, in Kir­chen, in der Stil­le, im Ge­bet)
  • ken­nen Bei­spie­le, wie in der Bi­bel von Gott ge­spro­chen wird
  • zei­gen Bei­spie­le auf, wie Men­schen in Bil­dern und Sym­bo­len von Gott spre­chen
  • set­zen sich da­mit aus­ein­an­der, dass es un­ter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen von Gott gibt
  • wis­sen, dass Chris­ten an Gott, den Va­ter, den Sohn und den Hei­li­gen Geist glau­ben
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Nach Gott fra­gen: beim Blick in den Ster­nen­him­mel, beim Be­trach­ten ei­ner Blü­te, beim Blick auf ein Grab
  • Gott er­fah­ren in Spra­che, Bil­dern, Lie­dern, Kunst
  • Bil­der von Gott in der Bi­bel (zum Bei­spiel wie ein gu­ter Hir­te, wie ei­ne Mut­ter, wie ein Zu­hau­se, wie ein Licht)
  • Na­men für Gott in den un­ter­schied­li­chen Re­li­gio­nen
  • Bil­der für den Hei­li­gen Geist (Feu­er, Wind, Tau­be)
  • Gott in Se­gens­wor­ten
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • legt sich in ei­ne gro­ße, auf ein Lein­tuch ge­mal­te Hand, das auf ei­nem La­ge­rungs­sack liegt
  • öff­net ei­ne Kis­te oder ei­nen Kof­fer und ent­deckt dar­in ei­ne Um­schrei­bung von Gott (aus dem Kof­fer strahlt ein Licht)
  • baut ein Haus oder Zelt nach oder zieht sich an wie ein Hir­te oder wie ein Kö­nig
  • kann ei­ne Hand voll (fünf) Um­schrei­bun­gen auf­zäh­len, wie Gott ist
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.4.2 Ge­leb­te Got­tes­be­zie­hung

 

Oft sind es her­aus­for­dern­de oder auch freu­di­ge Le­bens­si­tua­tio­nen, die die Fra­ge nach Gott her­vor­ru­fen. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt fin­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Raum, um ih­re Fra­gen nach und an Gott zu stel­len. Da­bei sen­si­bi­li­siert der Re­li­gi­ons­un­ter­richt für ei­ne Tie­fen­di­men­si­on der Wirk­lich­keit. Er zeigt die Viel­falt von Zu­gän­gen zu Gott auf und un­ter­stützt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Su­che nach ei­ner per­sön­li­chen Be­zie­hung zu Gott. Da­bei be­rück­sich­tigt er, dass sich die per­sön­li­chen Got­tes­vor­stel­lun­gen aus der Be­geg­nung mit Men­schen und de­ren Glau­ben ent­wi­ckeln und sich durch ei­ge­ne Glau­bens­er­fah­run­gen im­mer wie­der ver­än­dern.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie stellt sich die Lehr­kraft auf den Um­gang mit gro­ßen Fra­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein (zum Bei­spiel die Fra­ge nach Gott und dem Leid in der Welt)?
  • Mit wel­chen Lie­dern, In­stru­men­ten, Tex­ten, Bil­dern, Ges­ten oder Be­we­gun­gen wer­den Lob, Freu­de, Dank, Kla­ge und Bit­te aus­ge­drückt?
  • Wie er­öff­net die Schu­le Räu­me, in de­nen Ru­he, Stil­le, Ge­bet und Be­sin­nung mög­lich sind?
  • Wie wer­den Hilfs­mit­tel aus der Un­ter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on bei For­men des Ge­bets ein­ge­setzt?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben Er­fah­run­gen, die Men­schen der Bi­bel mit Gott ma­chen
  • ent­de­cken in ei­ge­nen Er­fah­run­gen die Nä­he Got­tes
  • zei­gen an Bei­spie­len, wie Men­schen im Ver­trau­en auf Gott le­ben und sich in Freu­de und Not an ihn wen­den kön­nen
  • brin­gen Vor­stel­lun­gen von Gott in Lie­dern, Bil­dern, Ges­ten und Klän­gen zum Aus­druck
  • er­fah­ren, dass sie sich dan­kend und bit­tend Gott an­ver­trau­en dür­fen
  • ken­nen das Va­ter­un­ser und wis­sen, dass es das Ge­bet ist, das Je­sus ge­lehrt hat
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Die Welt kommt von Gott (Gen 1,1-2,4a)
  • Got­tes Bund mit den Men­schen (Gen 9,1-17)
  • Abra­ham ver­traut auf Gott
  • Gott geht mit – Mo­se
  • Pro­phe­ten – ge­ru­fe­ne Ru­fer
  • En­gel be­glei­ten – To­bi­as und Ra­pha­el (Tob 4,1-12,22)
  • Men­schen er­fah­ren Gott in Glück und Leid
  • Ich darf auf Gott ver­trau­en (Ps 23)
  • Im Ge­bet mit Gott re­den
  • Im Tanz und Lied Gott prei­sen
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • hört den Klang ei­ner Klang­scha­le und lauscht der fol­gen­den Stil­le
  • übt ein selbst ge­stal­te­tes Ge­bet mit Ge­bär­den ein
  • stellt ein Ge­bet mit Le­ge­ma­te­ri­al und Bo­den­bil­dern dar (Psalm 23)
  • for­mu­liert ein ei­ge­nes Tisch­ge­bet
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.5 Je­sus Chris­tus

 

2.1.5.1 Je­su Le­ben

 

Das Be­kennt­nis zu Je­sus als dem Chris­tus steht im Zen­trum des christ­li­chen Glau­bens. An sei­ner Ver­kün­di­gung, in sei­nem Han­deln, Le­ben, Lei­den, Ster­ben und vor al­lem an sei­ner Auf­er­ste­hung wird deut­lich, was In­halt und Grund des christ­li­chen Glau­bens sind. In sei­nem Wir­ken un­ter den Men­schen be­zeugt Je­sus die un­be­ding­te Lie­be Got­tes zu je­dem Men­schen. Fes­te wie Os­tern und Weih­nach­ten bie­ten ei­nen sinn­li­chen und ge­mein­schafts­stif­ten­den Zu­gang zu die­ser Glau­bens­über­zeu­gung. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern am Le­ben Je­su bei­spiel­haft ver­an­schau­licht, wie sich Got­tes Lie­be zu den Men­schen ver­wirk­licht. Die Per­son Je­su und sei­ne Le­bens­welt sind zen­tral für das Ver­ständ­nis der Bot­schaft vom Reich Got­tes und sei­ner Wir­kungs­ge­schich­te.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler das Be­son­de­re am Men­schen Je­sus er­ken­nen (zum Bei­spiel: Je­sus hat die Men­schen sei­ner Zeit be­geis­tert; Je­sus hat in sei­nen Zei­chen­hand­lun­gen und Wun­dern den Men­schen Mut ge­macht; Je­sus hat sich be­son­ders den Schwa­chen und Aus­ge­grenz­ten zu­ge­wandt)?
  • Wor­an kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­ken­nen, dass Je­sus in der jü­di­schen Tra­di­ti­on ver­wur­zelt ist?
  • In wel­chen schu­li­schen Zu­sam­men­hän­gen wird auf Je­sus Be­zug ge­nom­men (zum Bei­spiel bei Schul­fes­ten, Fei­ern im Kir­chen­jahr wie Weih­nach­ten, Os­tern)?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben an­hand von Bil­dern und Ge­schich­ten die Le­bens­welt der Men­schen zur Zeit Je­su
  • wis­sen, dass die Evan­ge­li­en von Je­sus er­zäh­len
  • be­nen­nen Sta­tio­nen aus dem Le­ben Je­su
  • ge­ben Aus­sa­gen bi­bli­scher Ge­schich­ten aus dem Le­ben Je­su wie­der
  • be­schrei­ben die be­son­de­re Ver­bin­dung und Nä­he Je­su zu Gott
  • ler­nen Je­sus als Freund der Men­schen da­mals und heu­te ken­nen
  • set­zen das Le­ben Je­su mit christ­li­chen Fes­ten heu­te in Be­zie­hung
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Is­ra­el – das Land, in dem Je­sus leb­te
  • Vom Le­ben zur Zeit Je­su (zum Bei­spiel Woh­nen, Es­sen, Trin­ken, Be­ru­fe)
  • Was kön­nen wir von Je­sus wis­sen? (zum Bei­spiel Ge­burt, Fa­mi­lie, Le­ben)
  • Je­sus, ver­wur­zelt im Ju­den­tum
  • Wie Je­sus zu Gott als Va­ter re­det (Va­ter­un­ser Mt 6,9-13)
  • Ma­ria, die Mut­ter Je­su
  • Je­sus ist un­ter­wegs
  • Die Evan­ge­lis­ten und die Evan­ge­li­en
  • Je­sus un­ser Freund
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • ent­deckt mit vie­len Sin­nen Klei­dungs­stü­cke, Ge­gen­stän­de, Pflan­zen und Nah­rungs­mit­tel aus der Zeit Je­su
  • wählt ei­nen bi­bli­schen Be­ruf aus wie Hir­te, Fi­scher, Bau­er, Töp­fer und stellt die­sen dar
  • spielt ei­ne Ge­schich­te aus dem Neu­en Tes­ta­ment nach, in der vie­le un­ter­schied­li­che Grup­pie­run­gen aus der Zeit Je­su be­tei­ligt sind (zum Bei­spiel Rö­mer, Jün­ger oder Schrift­ge­lehr­te)
  • ge­stal­tet mit den Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern ei­ne Aus­stel­lung über das Le­ben zur Zeit Je­su
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.5.2 Je­su Bot­schaft vom Reich Got­tes

 

In der Zu­wen­dung Je­su zu Men­schen am Rand der Ge­sell­schaft macht Je­sus sein Re­den vom Reich Got­tes auch in sei­nem Han­deln er­fahr­bar. Da­bei sind es zen­tra­le bi­bli­sche Er­zäh­lun­gen und Aus­sa­gen zum Le­ben Je­su, die er­mög­li­chen sol­len, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­nen Zu­gang zu sei­ner Ver­kün­di­gung und sei­nem Wir­ken fin­den. Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt er­mög­licht, die Er­zäh­lun­gen und Aus­sa­gen die­ser Ge­schich­ten in die Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu über­tra­gen. Sie wer­den an die Fra­ge her­an­ge­führt: Wel­che Be­deu­tung hat Je­sus für mich? Mit Le­bens­bil­dern von Men­schen er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei­spiel­haft, wie sich Men­schen in der Nach­fol­ge Je­su für ei­ne ge­rech­te Welt ein­set­zen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie und wo wird für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Nächs­ten­lie­be er­fahr­bar?
  • Wie geht die Lehr­kraft sen­si­bel mit Hei­lungs­er­zäh­lun­gen in der Bi­bel und Er­war­tun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ei­ge­ner Hei­lung um?
  • Wie er­mög­licht Re­li­gi­ons­un­ter­richt den Kon­takt zu Men­schen, die den christ­li­chen Glau­ben le­ben und au­then­tisch dar­über Aus­kunft ge­ben kön­nen?
  • Wie kann die Os­ter­er­fah­rung vom neu­en Le­ben für die Trau­er und Ver­lus­ter­fah­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur Le­bens­hil­fe wer­den?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • er­fah­ren, dass Je­sus von Got­tes Lie­be er­zählt und sich be­son­ders den Klei­nen und Schwa­chen zu­wen­det
  • stel­len aus­ge­hend von Be­geg­nungs- und Hei­lungs­ge­schich­ten dar, wie Je­sus Men­schen Le­bens­mut schenkt
  • ar­bei­ten her­aus, wie Je­sus die Bot­schaft vom „Reich Got­tes“ in Gleich­nis­sen und Hei­lun­gen zu den Men­schen bringt
  • wis­sen, dass Chris­ten an die Auf­er­ste­hung Je­su Chris­ti glau­ben und da­durch Hoff­nung über den Tod hin­aus ha­ben
  • zei­gen, war­um Men­schen sich an Je­sus ori­en­tie­ren und ihm nach­fol­gen
  • set­zen sich mit dem Le­ben von Hei­li­gen aus­ein­an­der, die sich an Je­sus ori­en­tie­ren
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Je­sus seg­net die Kin­der (Mk 10,13-16)
  • Das Reich Got­tes wird in Je­su Han­deln of­fen­bar (die Hei­lung des Bar­ti­mä­us Mk 10,46-52, die Spei­sung der Fünf­tau­send Mt 14,13-21)
  • Das Gleich­nis vom Fest­mahl Lk 14,15-24
  • Ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen vom Reich Got­tes
  • Bi­bli­sche Be­ru­fungs­ge­schich­ten von Frau­en und Män­nern in die Nach­fol­ge Je­su
  • Je­su Tod und Auf­er­ste­hung: Hoff­nung auf ein neu­es Le­ben (Em­ma­us-Er­zäh­lung Lk 24,13-35)
  • Men­schen, die sich vom Geist Je­su lei­ten las­sen: Hei­li­ge fol­gen Je­sus nach (Fran­zis­kus, Mar­tin, Eli­sa­beth, Bar­ba­ra, Ni­ko­laus)
  • Mit­ein­an­der im Geist Je­su: ein­an­der hel­fen – für­ein­an­der da sein
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • wird fei­er­lich in der Klas­se zu ei­nem fest­lich ge­deck­ten Tisch ein­ge­la­den: „Du bist ein­ge­la­den – komm zum Fest“
  • be­rei­tet ein Fest vor: pla­nen, ein­la­den, fei­ern
  • er­zählt an­hand ei­ner „Fo­to-S­to­ry“ das Gleich­nis vom Fest­mahl nach
  • macht sich be­wusst, wo Men­schen be­nach­tei­ligt wer­den und wie ih­nen Ge­rech­tig­keit und Teil­ha­be zu­kommt
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.6 Kir­che

 

2.1.6.1 Haus Got­tes und Ge­mein­schaft der Glau­ben­den

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kom­men mit sehr un­ter­schied­li­chen Vor­er­fah­run­gen von Kir­chen­räu­men, von Kir­che als Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen und von For­men der christ­li­chen Glau­bens­pra­xis in den Re­li­gi­ons­un­ter­richt. Auf­ga­be des Re­li­gi­ons­un­ter­richts ist es, un­ter Ein­be­zug der Le­bens­ge­schich­te der Schü­le­rin­nen und Schü­ler re­li­giö­se Er­fah­run­gen auf­zu­grei­fen, zu er­wei­tern und dar­über hin­aus ge­leb­ten Glau­ben selbst er­fahr­bar zu ma­chen. Da­zu wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu Be­geg­nun­gen mit re­li­giö­sen Or­ten, kirch­li­chen Fes­ten, Brauch­tum und ge­leb­tem Glau­ben in Ge­mein­schaft hin­ge­führt. Durch viel­fäl­ti­ge Zu­gän­ge aus der Kir­chen­raum­päd­ago­gik und durch Be­geg­nun­gen mit kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen und Men­schen, die sich in der Kir­che ein­set­zen, kann Glau­ben für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sehr un­mit­tel­bar er­fah­ren und Teil­ha­be er­mög­licht wer­den.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wer­den bei Lern­gän­gen und Klas­sen­fahr­ten auch Zie­le mit re­li­giö­sem Be­zug be­rück­sich­tigt (zum Bei­spiel Kir­chen, Klös­ter, Sy­nago­gen, Mo­sche­en oder so­zia­le Ein­rich­tun­gen)?
  • Wel­che Be­deu­tung für das re­li­giö­se Schul­le­ben ha­ben die Kir­chen­ge­bäu­de in der Nä­he der Schu­le?
  • Wie wer­den be­son­de­re Pro­jek­te der Kir­che vor Ort (zum Bei­spiel Os­ter­gar­ten, Ern­te­dan­kal­tar) in den Re­li­gi­ons­un­ter­richt ein­ge­bun­den?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf die Be­son­der­hei­ten ei­nes Kir­chen­rau­mes und sei­ne Er­kun­dung vor­be­rei­tet wer­den (zum Bei­spiel At­mo­sphä­re, Stil­le)?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ganz­heit­li­che Er­fah­run­gen im Kir­chen­raum ma­chen?
  • Wie wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­mög­licht, auch au­ßer­halb von Kir­chen­räu­men christ­li­che Sym­bo­le und christ­li­che Kunst ken­nen­zu­ler­nen?
  • Wie er­mög­licht der Re­li­gi­ons­un­ter­richt Be­geg­nung mit gläu­bi­gen Chris­ten und Teil­ha­be in Kir­che und Ge­mein­de?
  • Wel­che Ge­le­gen­hei­ten für die Zu­sam­men­ar­beit mit dem evan­ge­li­schen Re­li­gi­ons­un­ter­richt und ei­ner ver­ständ­nis­vol­len Be­geg­nung mit an­de­ren Kon­fes­sio­nen bie­ten sich an?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ent­de­cken Or­te in der Um­ge­bung, wo der christ­li­che Glau­be sei­nen Aus­druck fin­det
  • er­kun­den ei­nen Kir­chen­raum
  • neh­men ei­ne Kir­che als Ort der Stil­le, des Glau­bens, des Ge­bets und der Fei­er des Got­tes­diens­tes wahr
  • ken­nen Kir­che als be­son­de­ren Raum und als Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen
  • in­for­mie­ren sich über Per­so­nen und Ak­ti­vi­tä­ten ei­ner Pfarr­ge­mein­de
  • er­kun­di­gen sich über An­ge­bo­te, die es in der Kir­che vor Ort für Kin­der und Ju­gend­li­che gibt
  • wis­sen, dass Chris­ten ver­schie­de­nen Kon­fes­sio­nen an­ge­hö­ren
  • zei­gen auf, was die ka­tho­li­sche und evan­ge­li­sche Kir­che ver­bin­det und un­ter­schei­det
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Re­li­giö­se Zei­chen und Or­te in der Schu­l­um­ge­bung
  • Ge­gen­stän­de in ei­ner Kir­che (zum Bei­spiel Kreuz, Al­tar, Ewi­ges Licht)
  • Kir­che als Ort für Fes­te und Fei­ern (zum Bei­spiel Got­tes­dienst, Tau­fe, Hoch­zeit)
  • Mit­ge­stal­tung ei­nes Schul­got­tes­diens­tes
  • Kir­che – Ge­mein­schaft der Gläu­bi­gen
  • Ich ge­hö­re zu ei­ner Ge­mein­de
  • An­ge­bo­te, Auf­ga­ben und Diens­te der Kir­che vor Ort
  • Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Kir­che
  • Kir­chen­räu­me an­de­rer Kon­fes­sio­nen
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • er­lebt Zu­ge­hö­rig­keit in spie­le­ri­schen For­men von Ge­mein­schaft (zum Bei­spiel in­dem al­le un­ter ei­nem Dach sind)
  • baut in der Grup­pe ei­ne Kir­che aus Streich­holz­schach­teln (je­der trägt ei­nen Teil zur Ge­mein­de bei, in je­der Schach­tel sind ver­schie­de­ne Ga­ben ent­hal­ten)
  • er­stellt ein Pla­kat zu ih­rer/s­ei­ner Kir­che vor Ort
  • re­cher­chiert, was die Pfarr­ge­mein­de für Kin­der und Ju­gend­li­che an­bie­tet
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.6.2 Teil­ha­be am kirch­li­chen Le­ben

 

Das Fei­ern und Ge­stal­ten des christ­li­chen Glau­bens in Ri­tua­len, re­li­giö­sen Fei­ern, Brauch­tum, Mu­sik, Tän­zen, Ge­be­ten, Stil­le und Se­gen ist ein we­sent­li­ches Merk­mal des Re­li­gi­ons­un­ter­richts. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den an die ge­leb­te christ­li­che Tra­di­ti­on her­an­ge­führt und ler­nen die Le­bens­be­deut­sam­keit der Sa­kra­men­te ken­nen, ins­be­son­de­re die der Tau­fe, der Eu­cha­ris­tie und der Fir­mung. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt und in der Schul­ge­mein­schaft wer­den nie­der­schwel­li­ge spi­ri­tu­el­le Ele­men­te ein­ge­übt, Got­tes­diens­te ge­fei­ert und das re­li­giö­se Schul­le­ben im Jah­res­kreis ge­stal­tet. Durch die Er­fah­rung ge­leb­ter Glau­bens­pra­xis ent­wi­ckeln die Schü­le­rin­nen und Schü­ler al­ters­ge­mäß ih­re ei­ge­ne re­li­giö­se Iden­ti­tät und Spi­ri­tua­li­tät.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler her­an­ge­führt wer­den, über Ri­tua­le und Ge­be­te nach­zu­den­ken und die­se in ent­spre­chen­den For­men aus­zu­drü­cken (zum Bei­spiel Ge­stal­ten der Kreis­mit­te und des Ein­gangs- und Aus­gangs­ri­tu­als)?
  • Wie kann über die Schul­jah­re hin­weg ein Lied- und Ge­bets­schatz an­ge­legt wer­den?
  • Wie wer­den Fes­te im Kir­chen­jahr und im Le­bens­lauf der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der Schu­le be­dacht be­zie­hungs­wei­se ge­fei­ert?
  • Wie wer­den Schul­got­tes­diens­te und Fes­te in den Schul­all­tag ein­ge­bun­den?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in die Pla­nung und Ge­stal­tung von got­tes­dienst­li­chen Fei­ern ein­be­zo­gen wer­den?
  • Wie wird die Vor­be­rei­tung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf die Erst­kom­mu­ni­on und Fir­mung un­ter­stützt und be­glei­tet?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • las­sen sich auf ele­men­ta­re re­li­giö­se Ri­tua­le ein
  • fin­den durch Stil­le- und Wahr­neh­mungs­übun­gen zur Ru­he, ent­de­cken For­men der Spi­ri­tua­li­tät und brin­gen die­se zum Aus­druck
  • er­zäh­len von Fes­ten und Zei­ten im Kir­chen­jahr und ih­rem Brauch­tum und brin­gen sie in Be­zug zu ih­rem Le­ben
  • wer­den auf die Sym­bol­hand­lun­gen der Tau­fe auf­merk­sam und ver­ste­hen die Tau­fe als Zu­ge­hö­rig­keit
  • be­schrei­ben die Fei­er der Eu­cha­ris­tie als Mahl­ge­mein­schaft mit Je­sus Chris­tus und un­ter­ein­an­der
  • neh­men die Fir­mung als ei­ne be­son­de­re Stär­kung durch Got­tes Geist wahr
  • er­ken­nen in den Sa­kra­men­ten ein be­son­de­res Zei­chen der Nä­he und Zu­wen­dung Got­tes
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ele­men­ta­re re­li­giö­se Ri­tua­le: Ge­bet, Kreuz­zei­chen, Stil­le, Se­gen, Lied, Tanz
  • Grund­ge­be­te und Ge­bets­hal­tun­gen
  • Fes­te im Kir­chen­jahr (Weih­nach­ten, Os­tern, Pfings­ten)
  • Brauch­tum vor Ort und bei Fes­ten
  • Christ­li­che Sym­bo­le im Le­ben (zum Bei­spiel Was­ser, Brot)
  • Auf dem Weg zur Erst­kom­mu­ni­on
  • Auf dem Weg zur Fir­mung
  • Tau­fe – Gott schenkt neu­es Le­ben
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • teilt mit den an­de­ren Brot und isst es in der Ge­mein­schaft
  • backt ge­mein­sam mit an­de­ren ein Brot
  • malt sich auf ei­ner Bild­vor­la­ge als Teil der Tisch­ge­mein­schaft da­zu
  • ver­gleicht das Ge­sche­hen beim bi­bli­schen Abend­mahl mit dem Ge­sche­hen im Got­tes­dienst
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.7 Re­li­gio­nen und Welt­an­schau­un­gen

 

2.1.7.1 Re­li­gi­on gibt Halt

 

Zu al­len Zei­ten und an al­len Or­ten be­glei­ten Re­li­gio­nen das Le­ben der Men­schen. Da­bei su­chen die Men­schen Ant­wor­ten auf die gro­ßen Fra­gen wie nach dem Sinn des Da­seins und nach dem Gött­li­chen. Die Glau­bens­pra­xis in den Re­li­gio­nen ist mit den je­wei­li­gen re­li­giö­sen My­then, hei­li­gen Schrif­ten, Ri­tua­len, Sym­bo­len und Fes­ten sehr viel­ge­stal­tig. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­geg­nen in ih­rer Le­bens­welt, in den Me­di­en und in der Schu­le Men­schen, die ei­ner an­de­ren Re­li­gi­on an­ge­hö­ren. Sie er­fah­ren da­bei von un­ter­schied­li­chen re­li­giö­sen Prak­ti­ken, Ein­stel­lun­gen und Hal­tun­gen. Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt leis­tet sei­nen Bei­trag zum Ken­nen­ler­nen und Ver­ste­hen an­de­rer Re­li­gio­nen und schärft da­bei die ei­ge­ne re­li­giö­se Iden­ti­tät der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Letzt­lich zielt der Un­ter­richt auf re­spekt­vol­len Um­gang mit dem Frem­den und To­le­ranz ge­gen­über an­de­ren Le­bens­wei­sen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­chen Re­li­gio­nen ge­hö­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an? Wie wird be­rück­sich­tigt, dass vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler kei­ner Re­li­gi­on an­ge­hö­ren?
  • Wie wer­den die un­ter­schied­li­chen Aus­drucks­for­men des Glau­bens im Schul­all­tag be­rück­sich­tigt?
  • Auf wel­che Wei­se kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Ein­bli­cke in Le­ben und Glau­ben von An­ge­hö­ri­gen an­de­rer Re­li­gio­nen er­hal­ten (zum Bei­spiel Bil­der­bü­cher, Me­di­en­kof­fer, Ge­sprä­che, Be­such ei­nes Got­tes­hau­ses, Sym­bo­le, Zeug­nis­se, Kult­ge­gen­stän­de)?
  • Wie wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­mög­licht, ih­re ei­ge­nen Vor­ur­tei­le und Ängs­te ge­gen­über dem Frem­den zur Spra­che zu brin­gen und zu re­flek­tie­ren?
  • Was tra­gen die Schu­le und der Re­li­gi­ons­un­ter­richt da­zu bei, die Re­li­gi­ons­frei­heit zu stär­ken und ei­ne ge­gen­sei­ti­ge Hal­tung der To­le­ranz ein­zu­üben?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • wis­sen, dass Men­schen in der Re­li­gi­on Ant­wor­ten auf die „gro­ßen Fra­gen“ su­chen wie: Wo kom­me ich her? Wo ge­he ich hin? Was hat das Da­sein für ei­nen Sinn?
  • neh­men ge­leb­te Re­li­gi­on in ih­rem Lebens­um­feld wahr (zum Bei­spiel Fa­mi­lie, Schu­le, Me­di­en) und be­schrei­ben ih­re Be­ob­ach­tun­gen
  • set­zen sich da­mit aus­ein­an­der, dass Re­li­gio­nen und Welt­an­schau­un­gen in der Welt sehr viel­ge­stal­tig sind und Men­schen sie in un­ter­schied­lichs­ten For­men und Ri­ten le­ben und fei­ern
  • zei­gen auf, was Men­schen in an­de­ren Re­li­gio­nen wert­voll und hei­lig ist
  • über­le­gen, wie sich Men­schen auch in ih­rer Fremd­heit (zum Bei­spiel Aus­se­hen, Spra­che, Glau­be) mit Re­spekt und To­le­ranz be­geg­nen kön­nen
  • stel­len dar, dass vie­le Re­li­gio­nen und Welt­an­schau­un­gen ge­mein­sa­me Grund­la­gen des mit­mensch­li­chen Um­gangs ha­ben
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Men­schen stau­nen über die Welt und ha­ben gro­ße Fra­gen wie: Wo­her kommt das Le­ben?
  • Men­schen an­de­rer Län­der und ih­re Re­li­gi­on
  • Ge­be­te und Lie­der aus al­ler Welt
  • Ver­schie­de­ne Re­li­gio­nen in der Schu­le
  • Le­ben oh­ne Re­li­gi­on
  • Ge­fah­ren von re­li­giö­sem Ex­tre­mis­mus/F­un­da­men­ta­lis­mus
  • Ver­bin­den­des in den Welt­re­li­gio­nen
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • be­trach­tet und fühlt Ge­gen­stän­de aus an­de­ren Kul­tu­ren
  • singt ein Lied aus Afri­ka oder La­tein­ame­ri­ka und tanzt da­zu
  • be­rei­tet ei­ne Aus­stel­lung zum The­ma „Wie Men­schen ih­ren Glau­ben le­ben“ vor
  • sam­melt und prä­sen­tiert: Was ist mir und an­de­ren Men­schen hei­lig?
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.7.2 Wie Men­schen ih­ren Glau­ben le­ben

 

Die drei mo­no­the­is­ti­schen Welt­re­li­gio­nen ha­ben im Glau­ben an den ei­nen Gott ei­ne ge­mein­sa­me Wur­zel. Im Re­li­gi­ons­un­ter­richt wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­mög­licht, mit Ju­den­tum und Is­lam in Be­rüh­rung zu kom­men und Glau­bens­vor­stel­lun­gen zu ver­glei­chen. Als Zu­gang zum The­ma emp­fiehlt sich die un­mit­tel­ba­re Be­geg­nung mit Zeug­nis­sen der an­de­ren Re­li­gi­on (zum Bei­spiel die Be­geg­nung mit gläu­bi­gen Mus­li­men, der Be­such ei­ner Mo­schee) so­wie das Ken­nen­ler­nen der Glau­bens­pra­xis von Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf die kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Ge­ge­ben­hei­ten im Schul­um­feld auf­merk­sam ge­macht?
  • Un­ter wel­chen Be­din­gun­gen und in wel­cher Form sind ge­mein­sa­me re­li­giö­se Fei­ern mög­lich?
  • Wie fin­det bei christ­li­chen Schul­fei­ern und Schul­got­tes­diens­ten der mul­ti­re­li­giö­se Kon­text der Schu­le Be­rück­sich­ti­gung?
  • Wie fin­den Fes­te und Fei­ern der nicht­christ­li­chen Re­li­gio­nen in der Schu­le Be­ach­tung?
  • Wie ver­schaf­fen sich die Lehr­kräf­te Ein­blick in ei­nen in­ter­re­li­giö­sen Fest­ka­len­der?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • zei­gen an Bei­spie­len, wie Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler ver­schie­de­ner Re­li­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit ih­ren Glau­ben le­ben
  • sam­meln und prä­sen­tie­ren we­sent­li­che Merk­ma­le ih­res ei­ge­nen Glau­bens
  • be­nen­nen aus­ge­wähl­te As­pek­te ge­leb­ten Glau­bens im Ju­den­tum und im Is­lam
  • ler­nen Versamm­lungs­orte im Ju­den­tum und im Is­lam ken­nen
  • ver­glei­chen Fes­te im Le­bens­lauf von Ju­den, Chris­ten und Mus­li­men
  • ent­de­cken ge­mein­sa­me Wur­zeln von Ju­den­tum, Chris­ten­tum und Is­lam
  • spre­chen über das christ­li­che Ver­ständ­nis von Auf­er­ste­hung und über an­de­re Vor­stel­lun­gen von ei­nem Le­ben nach dem Tod
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Was Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler von ih­rem Glau­ben er­zäh­len kön­nen (zum Bei­spiel Fest­ta­ge, Ge­bet und Got­tes­dienst, Es­sens­re­geln, Klei­dung)
  • Glau­be an den ei­nen Gott im Ju­den­tum, Chris­ten­tum und Is­lam
  • Or­te des Glau­bens und des Ge­bets im Ju­den­tum, im Chris­ten­tum und im Is­lam
  • Wie wich­ti­ge Sta­tio­nen im Le­ben (zum Bei­spiel Ge­burt, Kind­heit, Er­wach­sen wer­den, Hoch­zeit) im Ju­den­tum, im Chris­ten­tum und im Is­lam ge­fei­ert wer­den
  • Fest­zei­ten im Ju­den­tum, Chris­ten­tum und Is­lam
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • hört den Ge­bets­ruf des Mu­ez­zin – hört Kir­chen­glo­cken als Ein­la­dung zum Got­tes­dienst und Ge­bet
  • kocht ein ty­pi­sches Ge­richt, das im Ra­ma­dan zum Fas­ten­bre­chen zu­be­rei­tet wird
  • be­trach­tet Bil­der von be­ten­den Men­schen im Ju­den­tum, im Is­lam und im Chris­ten­tum
  • sam­melt, be­schreibt und ver­gleicht jü­di­sche, is­la­mi­sche und christ­li­che Grund­ge­be­te
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

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