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För­der­schwer­punkt Ler­nen

All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fa­ches All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les

 
Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be im Rah­men der in­di­vi­du­el­len Le­bens­ge­stal­tung
 

Men­schen ge­stal­ten ih­ren All­tag und ihr Le­ben auf­grund ver­schie­de­ner Fak­to­ren un­ter­schied­lich.

 

Ab­hän­gig von

 
  • in­di­vi­du­el­len Res­sour­cen,
  • per­sön­li­chen und kul­tu­rel­len Vor­lie­ben be­zie­hungs­wei­se Wert­vor­stel­lun­gen und Kom­pe­ten­zen,
  • der wirt­schaft­li­chen La­ge,
  • den ak­tu­el­len, tech­ni­schen und ge­sell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen,
  • den lo­ka­len Kon­summ­ög­lich­kei­ten
  • so­wie den An­for­de­run­gen der Ar­beits­welt
 

ent­wi­ckelt je­der Mensch in­di­vi­du­el­le Rou­ti­nen. Durch die­se Viel­zahl an un­ter­schied­li­chen Ge­stal­tungs­fel­dern und Fak­to­ren ent­wi­ckelt je­des In­di­vi­du­um ei­nen ei­ge­nen Le­bens­stil, um den Her­aus­for­de­run­gen der mo­der­nen, kom­ple­xen Ge­sell­schaft zu be­geg­nen.

 

Ge­ra­de die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im För­der­schwer­punkt Ler­nen se­hen sich oft­mals, in An­leh­nung an das bio-psy­cho-so­zia­le Mo­dell, er­schwer­ten in­di­vi­du­el­len Le­bens-/Um­welt­be­din­gun­gen un­ter­schied­lichs­ter Art ge­gen­über und sind so­mit ge­fähr­det, dys­funk­tio­na­le Mus­ter und Rou­ti­nen zu ent­wi­ckeln und am ge­sell­schaft­li­chen Le­ben nicht im­mer ak­tiv und er­folg­reich teil­ha­ben zu kön­nen.

 

Da­her be­nö­ti­gen sie bei der Ent­wick­lung ei­nes in­di­vi­du­el­len, ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten und nach­hal­ti­gen Le­bens­stils kon­kre­te, schu­li­sche und le­bens­na­he Bil­dungs­an­ge­bo­te, um be­reits wäh­rend der Schul­zeit Rou­ti­nen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für ei­ne zu­künf­tig er­folg­rei­che All­tags­be­wäl­ti­gung und All­tags­ge­stal­tung zu ent­fal­ten.

 

Im Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les sol­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sol­che Rou­ti­nen und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten in die­sen Be­rei­chen kon­kret, an­schau­lich und le­bens­welt­be­zo­gen ent­wi­ckeln, so­dass sie nach­hal­tig in ih­rer in­di­vi­du­el­len Le­bens­ge­stal­tung un­ter­stützt wer­den.

 
All­tags­kul­tur
 

In der heu­ti­gen, kom­ple­xen Ge­sell­schaft muss je­der Mensch täg­lich di­ver­se Ent­schei­dun­gen tref­fen, die un­ter Um­stän­den Kon­se­quen­zen für das in­di­vi­du­el­le Han­deln und Aus­wir­kun­gen auf Mit­men­schen und die Um­welt ha­ben kön­nen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler brin­gen durch ih­re ver­schie­de­nen Le­bens­wel­ten und -ver­hält­nis­se so­wie un­ter­schied­li­chen kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­de ei­ne Viel­zahl an All­tags­er­fah­run­gen und Prä­gun­gen mit in die Schu­le.

 

Im Un­ter­richt wird da­her ver­sucht, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ih­re in­di­vi­du­el­len Prä­gun­gen, Vor­stel­lun­gen, Res­sour­cen so­wie Gren­zen be­wusst zu ma­chen. Dar­auf auf­bau­end wer­den all­täg­li­che, ak­tu­el­le und zu­künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen und Fra­ge­stel­lun­gen so­wie kon­kre­te, rea­lis­ti­sche Hand­lungs­op­tio­nen auf­ge­zeigt, so­dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­ne in­di­vi­du­el­le All­tags­kul­tur ent­wi­ckeln kön­nen.

 
Er­näh­rung
 

Das in­di­vi­du­el­le Er­näh­rungs­ver­hal­ten be­ein­flusst die Ess­kul­tur, das Zu­sam­men­le­ben mit an­de­ren Men­schen so­wie die in­di­vi­du­el­le Ge­sund­heit und ist so­mit ein wich­ti­ger Be­stand­teil der all­täg­li­chen Le­bens­füh­rung. Durch die kon­kre­te Aus­ein­an­der­set­zung mit den in­di­vi­du­el­len Ess­ge­wohn­hei­ten, der Nah­rungs­zu­be­rei­tung und der Mahl­zei­ten­ge­stal­tung wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu be­fä­higt, die ei­ge­ne Er­näh­rung be­wusst und re­flek­tiert mit Blick auf ge­sund­heit­li­che und so­zia­le As­pek­te zu ge­stal­ten.

 
So­zia­les
 

Vie­le As­pek­te des all­täg­li­chen Le­bens voll­zie­hen sich in un­ter­schied­li­chen so­zia­len Kon­tex­ten, was die Ent­wick­lung von so­zia­len Kom­pe­ten­zen, so­wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Kon­flikt­fä­hig­keit be­dingt, be­ein­flusst und zum Teil er­schwert. Ge­ra­de die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im För­der­schwer­punkt Ler­nen er­le­ben im so­zia­len Be­reich oft­mals Dis­kre­pan­zen zwi­schen Schu­le und Le­bens­welt. Die­se Dis­kre­pan­zen wer­den auf­ge­grif­fen, so­dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler un­ter­schied­li­che so­zia­le und kom­mu­ni­ka­ti­ve Si­tua­tio­nen er­le­ben und re­flek­tie­ren. Eben­so wer­den sie da­zu an­ge­regt, ver­schie­dens­te Kon­flikt­si­tua­tio­nen zu re­flek­tie­ren und Hand­lungs­op­tio­nen ken­nen­zu­ler­nen und zu ent­wi­ckeln.

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nut­zen schließ­lich die im Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les er­lern­ten Grund­vor­stel­lun­gen, Rou­ti­nen und Hand­lungs­op­tio­nen zum Ver­ständ­nis und zur Be­wäl­ti­gung von Auf­ga­ben in den Be­rei­chen des per­so­na­len, des so­zia­len und ge­sell­schaft­li­chen, des selbst­stän­di­gen Le­bens und des Ar­beits­le­bens. So­mit leis­tet die­ses Fach nicht nur in den an­de­ren Fä­chern, son­dern vor al­lem auch in den Le­bens­fel­dern ei­nen we­sent­li­chen Bei­trag zur in­di­vi­du­el­len Kom­pe­tenz­er­wei­te­rung und zur Teil­ha­be am Le­ben. Un­ter­richts­an­ge­bo­te der fol­gen­den Kom­pe­tenz­fel­der soll­ten da­her kon­ti­nu­ier­lich, mit Blick auf die in­di­vi­du­el­le Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, vor al­lem mit In­hal­ten aus den Le­bens­fel­dern ver­knüpft ge­stal­tet wer­den. Ins­be­son­de­re das Le­bens­feld Selbst­stän­di­ges Le­ben bie­tet zen­tra­le Ver­knüp­fungs­punk­te für die kon­kre­te Un­ter­richts­ge­stal­tung im Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les.

 

Be­zü­ge zwi­schen dem Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les, an­de­ren Fä­chern und den Le­bens­fel­dern sind da­bei im­mer in bei­de Rich­tun­gen her­zu­stel­len: In die­sem Fach er­wor­be­ne Kom­pe­ten­zen kön­nen ih­re Wirk­sam­keit in al­len an­de­ren Fä­chern und Le­bens­fel­dern ent­fal­ten und um­ge­kehrt. Der Un­ter­richt baut da­bei auf den in der Grund­stu­fe, vor al­lem im Sach­un­ter­richt, er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen auf.

 
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Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les (© Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

Im Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les wer­den die fol­gen­den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen fo­kus­siert:

 
Er­näh­rung
 

Im Be­reich Er­näh­rung set­zen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit der ei­ge­nen Er­näh­rung, der Nah­rungs­zu­be­rei­tung und der Mahl­zei­ten­ge­stal­tung aus­ein­an­der. Sie neh­men den Zu­sam­men­hang zwi­schen Er­näh­rung, Le­bens­qua­li­tät, Leis­tungs­fä­hig­keit und Ge­sund­heit wahr und ent­wi­ckeln dar­aus, mit Blick auf die ei­ge­ne Le­bens­welt, mög­lichst rea­lis­ti­sche, in­di­vi­du­el­le Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für ei­nen ver­ant­wor­tungs­vol­len, nach­hal­ti­gen Um­gang mit Nah­rungs­mit­teln und den ei­ge­nen Ess­ge­wohn­hei­ten.

 
Ge­sund­heit
 

Im Kom­pe­tenz­feld Ge­sund­heit er­wei­tern die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Kennt­nis­se über ei­ne ge­sund­heits­för­der­li­che Le­bens­füh­rung. Sie kön­nen Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den, Leis­tungs­fä­hig­keit, Er­näh­rung und Le­bens­qua­li­tät her­stel­len und die Er­kennt­nis­se in ih­rem All­tag zu­neh­mend ver­ant­wort­lich um­set­zen.

 
Kon­sum
 

Im Rah­men die­ses Kom­pe­tenz­felds be­schäf­ti­gen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit As­pek­ten wie dem ei­ge­nen Kon­sum­ver­hal­ten, un­ter­schied­li­chen Qua­li­täts­merk­ma­len von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen so­wie den glo­ba­len so­wie lo­ka­len Zu­sam­men­hän­gen und Aus­wir­kun­gen des in­di­vi­du­el­len Kon­sum­ver­hal­tens. Dar­aus lei­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Hand­lungs­stra­te­gi­en für si­tua­ti­ons- und be­darfs­ge­rech­te Kon­sum­entschei­dun­gen so­wie ein nach­hal­ti­ge­res Le­ben ins­be­son­de­re hin­sicht­lich ih­rer Er­näh­rung, Be­klei­dung, Me­di­en, Mo­bi­li­tät und Frei­zeit­ge­stal­tung ab.

 
Le­bens­be­wäl­ti­gung und Le­bens­ge­stal­tung
 

Im Kom­pe­tenz­feld Le­bens­be­wäl­ti­gung und Le­bens­ge­stal­tung set­zen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit den The­men­fel­dern in­di­vi­du­el­le Le­bens­pla­nun­g/Be­rufs­wahl, Haus­halt und Fa­mi­lie, Frei­zeit­ge­stal­tung und dem Zu­sam­men­le­ben ver­schie­de­ner Ge­ne­ra­tio­nen aus­ein­an­der. Eben­so wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­bau­end auf ih­ren in­di­vi­du­el­len Fä­hig­kei­ten, Vor­aus­set­zun­gen und In­ter­es­sen mög­lichst rea­li­täts­nah und prak­tisch auf mög­li­che nach­schu­li­sche Her­aus­for­de­run­gen, Kri­sen und Be­wäl­ti­gungs­mög­lich­kei­ten vor­be­rei­tet. So ent­wi­ckeln die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­neh­mend rea­lis­ti­sche Zu­kunfts­vor­stel­lun­gen und wer­den da­zu be­fä­higt, ihr Le­ben selbst ak­tiv zu ge­stal­ten und er­folg­reich am so­zia­len, ge­sell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Le­ben teil­zu­neh­men.

 

Die­se in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den auf den fol­gen­den Sei­ten je­weils im Rah­men ei­nes ei­ge­nen Kom­pe­tenz­felds an­hand von Denk­an­stö­ßen, Kom­pe­tenz­spek­tren und bei­spiel­haf­ten In­hal­ten il­lus­triert und ver­tieft. Je­des un­ter­richt­li­che An­ge­bot in die­sen Kom­pe­tenz­fel­dern soll­te da­bei die För­de­rung pro­zess­be­zo­ge­ner Kom­pe­ten­zen im Blick ha­ben und be­wusst ge­stal­ten.

 

Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen, die im Rah­men die­ser in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen ge­för­dert wer­den kön­nen, lie­gen zum Bei­spiel im kom­mu­ni­ka­ti­ven, so­zia­len und per­so­na­len Be­reich. Die Lehr­kräf­te sind da­bei je­weils ge­for­dert, sich be­wusst im Sinn der in­di­vi­du­el­len Lern- und Ent­wick­lungs­be­glei­tung (ILEB) zu über­le­gen, wel­che pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen bei der ein­zel­nen Schü­le­rin und dem ein­zel­nen Schü­ler je­weils re­le­vant sind und in der Zo­ne der nächs­ten Ent­wick­lung lie­gen.

 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Ein we­sent­li­ches Ziel des Fa­ches All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les ist es, bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern nach­hal­tig sol­che Lern­pro­zes­se an­zu­re­gen, die für das ak­tu­el­le Le­ben so­wie die zu­künf­ti­ge Le­bens­ge­stal­tung re­le­vant sind und ih­nen ein mög­lichst selbst­stän­di­ges, selbst­be­stimm­tes, mün­di­ges Le­ben und ei­ne ak­ti­ve Teil­ha­be an der Ge­sell­schaft er­mög­li­chen.

 

Um sol­che Lern­pro­zes­se in­iti­ie­ren zu kön­nen, sind für den Un­ter­richt ver­schie­de­ne di­dak­ti­sche Hin­wei­se wich­tig.

 
Le­bens­welt­ori­en­tie­rung und ku­mu­la­ti­ves Ler­nen
 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im För­der­schwer­punkt Ler­nen stam­men aus ver­schie­dens­ten fa­mi­liä­ren und kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den. Sie brin­gen so­mit un­ter­schied­lichs­te Res­sour­cen/Gren­zen, Er­fah­run­gen so­wie Wer­te und Nor­men mit und ha­ben je­weils in­di­vi­du­el­le, be­wuss­te oder un­be­wuss­te, Vor­stel­lun­gen, Er­war­tun­gen und Wün­sche, ihr zu­künf­ti­ges Le­ben be­tref­fend, ent­wi­ckelt. Um die­se in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen mög­lichst pas­send auf­zu­grei­fen, sol­len die un­ter­richt­li­chen The­men und An­ge­bo­te aus der kon­kre­ten Le­bens­welt der ein­zel­nen Schü­le­rin oder des ein­zel­nen Schü­lers stam­men, so­dass am in­di­vi­du­el­len Vor­wis­sen an­knüp­fend neue Lern­in­hal­te und Er­fah­run­gen ku­mu­la­tiv aus­ge­bil­det wer­den und rea­lis­ti­sche so­wie kon­kre­te Hand­lungs­stra­te­gi­en und Vor­stel­lun­gen ent­ste­hen.

 
Er­fah­rungs- und Hand­lungs­ori­en­tie­rung
 

Um tat­säch­lich le­bens­prak­ti­sche Kom­pe­ten­zen an­bah­nen und un­ter Um­stän­den be­reits mög­lichst rea­li­täts­nah er­pro­ben zu kön­nen, ist das Prin­zip der Er­fah­rungs- und Hand­lungs­ori­en­tie­rung zen­tral. Dies be­deu­tet, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler so oft wie mög­lich durch kon­kre­tes Tun in sinn­stif­ten­den Zu­sam­men­hän­gen zu wei­te­ren Lern­pro­zes­sen und Ein­sich­ten an­ge­regt wer­den sol­len.

 
In­di­vi­du­el­le Re­fle­xi­on
 

Aus den obi­gen For­de­run­gen, le­bens­welt­ori­en­tier­te, ku­mu­la­ti­ve so­wie er­fah­rungs- und hand­lungs­ori­en­tier­te Lern­pro­zes­se zu er­mög­li­chen, lei­tet sich die Not­wen­dig­keit der in­di­vi­du­el­len Re­fle­xi­on der be­spro­che­nen und er­fah­re­nen In­hal­te ab. Dies be­deu­tet kon­kret, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei je­dem The­ma aus­ge­hend von ih­ren in­di­vi­du­el­len Er­fah­run­gen, Res­sour­cen und ih­ren Er­war­tun­gen das Ge­hör­te/Be­spro­che­ne/Er­fah­re­ne re­flek­tie­ren und mit Blick auf ihr ak­tu­el­les und zu­künf­ti­ges Le­ben kri­tisch be­wer­ten und, wenn mög­lich, kon­kre­te so­wie rea­lis­ti­sche Hand­lungs­op­tio­nen ab­lei­ten sol­len.

 
Zu­sam­men­ar­beit mit au­ßer­schu­li­schen Part­nern und In­sti­tu­tio­nen
 

Um mög­lichst rea­li­täts­na­he Un­ter­richts­an­ge­bo­te er­mög­li­chen zu kön­nen, kommt der Zu­sam­men­ar­beit mit au­ßer­schu­li­schen Part­nern und In­sti­tu­tio­nen aus der Um­ge­bung ei­ne zen­tra­le Be­deu­tung zu. Ei­ne sol­che Zu­sam­men­ar­beit er­mög­licht es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, be­reits wäh­rend der Schul­zeit kon­kre­te Un­ter­neh­men, An­sprech­part­ner, Be­ra­tungs­stel­len, Agen­tu­ren und vie­les mehr ken­nen­zu­ler­nen, die sie un­ter Um­stän­den auch au­ßer­halb der Schu­le be-/auf­su­chen kön­nen und wol­len. Au­ßer­dem kön­nen be­stimm­te The­men an au­ßer­schu­li­schen Or­ten kon­kre­ter, hand­lungs­ori­en­tier­ter und sinn­stif­ten­der ge­stal­tet wer­den als im Schul­haus selbst.

 
Sa­lu­to­ge­ne­tisch-ori­en­tier­tes Ler­nen
 

Die Lehr­kräf­te müs­sen die für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in­di­vi­du­el­le Re­le­vanz und Be­deut­sam­keit der Un­ter­richts­in­hal­te ver­mit­teln und das The­ma je­weils so auf­be­rei­ten, dass es we­der un­ter- noch über­for­dert, son­dern im Be­reich der Zo­ne der nächs­ten Ent­wick­lung liegt. Dann wird auf­sei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler Mo­ti­va­ti­on, ei­ne po­si­ti­ve Grund­hal­tung und ei­ne kon­struk­ti­ve An­stren­gungs­be­reit­schaft dem neu­en Lern­in­halt ge­gen­über evo­ziert und ak­ti­viert. So kann der be­stehen­den He­te­ro­ge­ni­tät Rech­nung ge­tra­gen und Selbst­wirk­sam­keits­er­fah­run­gen kön­nen so er­mög­licht wer­den.

 

Die­se ge­nann­ten Hin­wei­se ver­deut­li­chen, dass der Un­ter­richt im Fach All­tags­kul­tur, Er­näh­rung, So­zia­les häu­fig die ganz per­sön­li­che Le­bens­füh­rung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­rührt und dass Lern­im­pul­se dem­entspre­chend mög­lichst sen­si­bel von den je­wei­li­gen Lehr­kräf­ten an­ge­lei­tet, be­glei­tet und ge­stal­tet wer­den müs­sen.

 

Nur durch ei­nen in­ten­si­ven, of­fe­nen und kon­struk­ti­ven Aus­tausch zwi­schen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern so­wie den Lehr­kräf­ten wird es er­mög­licht, dass je­de und je­der Ein­zel­ne die ge­mach­ten Lern­er­fah­run­gen an­neh­men, re­flek­tie­ren so­wie auf die per­sön­li­che Le­bens­füh­rung be­zie­hen und, im Rah­men der je­weils in­di­vi­du­el­len Mög­lich­kei­ten, ak­tu­ell und zu­künf­tig in den ei­ge­nen All­tag in­te­grie­ren kann. Dann kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­nen in­di­vi­du­el­len, rea­lis­ti­schen und kon­struk­ti­ven Le­bens­stil an­bah­nen, um den Her­aus­for­de­run­gen der mo­der­nen, kom­ple­xen Ge­sell­schaft ak­tiv zu be­geg­nen. Der Ein­be­zug der El­tern als Bil­dungs­part­ner ist da­bei un­er­läss­lich.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Haupt­stu­fe

 

2.1.1 Er­näh­rung

 

In die­sem Be­reich ver­ar­bei­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Le­bens­mit­tel sach­ge­recht und ver­ant­wor­tungs­voll, ko­chen/ba­cken nach Re­zep­ten oder frei und wen­den da­bei Si­cher­heits- und Hy­gie­ne­maß­nah­men an.

 

Über kon­kre­te Er­fah­run­gen im Um­gang mit ver­schie­de­nen Le­bens­mit­teln, beim Pro­bie­ren ver­schie­de­ner Spei­sen und durch die kri­ti­sche Re­fle­xi­on des ei­ge­nen Ess­ver­hal­tens er­ken­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, wel­che Ess­ge­wohn­hei­ten sie selbst war­um ent­wi­ckelt ha­ben und wel­che Be­deu­tung Es­sen in ih­rem Le­ben spielt.

 

Durch hand­lungs­ori­en­tier­te, kon­kre­te Auf­ga­ben er­ken­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Be­deu­tung und Funk­ti­on der Nähr­stof­fe und schlie­ßen so auf den Nähr­wert ein­zel­ner Le­bens­mit­tel.

 

Sie neh­men den Zu­sam­men­hang zwi­schen Er­näh­rung, Le­bens­qua­li­tät, Leis­tungs­fä­hig­keit und Ge­sund­heit wahr und ent­wi­ckeln dar­aus un­ter Be­rück­sich­ti­gung der ei­ge­nen Le­bens­welt in­di­vi­du­el­le Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für ei­nen ver­ant­wor­tungs­vol­len, nach­hal­ti­gen Um­gang mit Nah­rungs­mit­teln und den ei­ge­nen Ess­ge­wohn­hei­ten.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wird bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Freu­de am selbst­stän­di­gen Ko­chen und Ba­cken ge­weckt?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler für ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung mo­ti­viert?
  • Wel­che All­tags­si­tua­tio­nen bie­ten sich für die ge­mein­sa­me Nah­rungs­zu­be­rei­tung an?
  • Wie agie­ren die Schu­le und die Lehr­kräf­te als Vor­bil­der?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an die be­wuss­te, an­lass­be­zo­ge­ne Ge­stal­tung von Mahl­zei­ten und an Tisch­ma­nie­ren her­an­ge­führt?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler für Hy­gie­ne- und Si­cher­heits­maß­nah­men in der Kü­che und im Haus­halt sen­si­bi­li­siert und ge­schult?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu ge­bracht, ei­ge­ne kör­per­li­che Be­dürf­nis­se (Hun­ger, Durst, kei­nen Hun­ger) wahr­zu­neh­men und dem­entspre­chend zu han­deln?
  • Wie kann die Be­deu­tung und Funk­ti­on der Nah­rungs­be­stand­tei­le mög­lichst an­schau­lich ver­mit­telt wer­den?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur kri­ti­schen Re­fle­xi­on ih­res ei­ge­nen Ess­ver­hal­tens an­ge­regt?
  • Wie wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der ver­ant­wor­tungs­vol­le, nach­hal­ti­ge Um­gang mit Le­bens­mit­teln na­he­ge­bracht?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu ani­miert, auch zu­künf­tig be­wusst, re­flek­tiert und ver­ant­wor­tungs­voll mit den The­men Nah­rungs­zu­be­rei­tun­g/Um­gang mit Le­bens­mit­teln/in­di­vi­du­el­le Ess­ge­wohn­hei­ten um­zu­ge­hen?
  • Wie re­agiert die Schu­le auf Un­ver­träg­lich­kei­ten und All­er­gi­en?
  • Wie geht die Schu­le mit Ess­stö­run­gen um?
  • Wie wer­den die El­tern und au­ßer­schu­li­sche Part­ner ein­be­zo­gen?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ken­nen Si­cher­heits- und Hy­gie­ne­maß­nah­men in in Haus­halt und Kü­che und set­zen die­se um
  • ge­hen sach­ge­recht und nach­hal­tig mit Le­bens­mit­teln um
  • ge­hen sach­ge­recht und nach­hal­tig mit Ar­beits­ge­rä­ten um
  • rech­nen Men­gen­an­ga­ben si­tua­ti­ons­an­ge­mes­sen um, schrei­ben ei­nen Ein­kaufs­zet­tel und ge­hen ein­kau­fen
  • ko­chen/ba­cken frei und nach Re­zept
  • ge­stal­ten Mahl­zei­ten an­lass­be­zo­gen und es­sen ge­mein­sam mit an­de­ren
  • pro­bie­ren ver­schie­de­ne Le­bens­mit­tel, Ge­wür­ze und Spei­sen und be­schrei­ben de­ren Ge­schmack
  • be­schrei­ben, wel­che Be­deu­tung Es­sen für das ei­ge­ne Le­ben hat
  • re­flek­tie­ren die ver­än­der­te Funk­ti­ons- und Leis­tungs­fä­hig­keit des Kör­pers vor und nach dem Es­sen
  • be­nen­nen die wich­tigs­ten Be­stand­tei­le der Nah­rung und de­ren Funk­tio­nen
  • be­wer­ten und ord­nen Le­bens­mit­tel als En­er­gie- und Nähr­stoff­trä­ger und schlie­ßen dar­aus auf den je­wei­li­gen Bei­trag zu ei­ner aus­ge­wo­ge­nen Er­näh­rung
  • re­flek­tie­ren in­di­vi­du­el­le Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten und -vor­lie­ben und be­wer­ten die­se kri­tisch un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten (Ge­sund­heit, Nach­hal­tig­keit)
  • ver­glei­chen die ei­ge­nen Ess­ge­wohn­hei­ten mit ess­kul­tu­rel­len Mus­tern (so­zio­kul­tu­rel­le, his­to­ri­sche, re­li­giö­se, fa­mi­lia­le As­pek­te)
  • lei­ten in­di­vi­du­el­le Vor­stel­lun­gen zur zu­künf­ti­gen Ge­stal­tung der ei­ge­nen Er­näh­rung und al­len da­zu­ge­hö­ren­den As­pek­ten ab
  • ent­wi­ckeln kon­kre­te Hand­lungs­op­tio­nen für ei­ne in­di­vi­du­ell rea­lis­ti­sche, aus­ge­wo­ge­ne und nach­hal­ti­ge Er­näh­rung
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Pau­sen­ver­kauf
  • Zu­be­rei­tung des Mit­tag­es­sens für die Lehr­kräf­te
  • Be­wir­tung beim Schul­fest
  • ge­sun­des Früh­stück
  • Emp­feh­lun­gen der Deut­schen Ge­sell­schaft für Er­näh­rung
  • Rund­gang durch die Kü­che: Wel­che Ar­beits­ge­rä­te gibt es? Wo­für und wie wer­den die­se ein­ge­setzt?
  • Kü­chen­füh­rer­schein/Er­näh­rungs­füh­rer­schein
  • Hy­gie­ne­maß­nah­men in der Kü­che
  • Er­näh­rungs­ta­ge­buch
  • Ex­pe­ri­men­te zu den ver­schie­de­nen Nah­rungs­be­stand­tei­len
  • ty­pi­sche Spei­sen des Hei­mat­lan­des
  • Pro­jekt­wo­che un­ter ver­schie­de­nen The­men: nach­hal­tig Ko­chen, ko­chen mit Bio-Pro­duk­ten, ko­chen mit Fair-Tra­de Pro­duk­ten, ko­chen aus Res­ten
  • Re­zept der Wo­che
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • bringt ih­r/sein Lieb­lings­re­zept mit in die Schu­le
  • be­rech­net die Men­ge der je­wei­li­gen Zu­ta­ten und schreibt ei­nen Ein­kaufs­zet­tel
  • geht ein­kau­fen und über­prüft das Wech­sel­geld
  • kocht ge­mein­sam mit den Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern nach Re­zept
  • deckt den Tisch und isst ge­mein­sam mit der gan­zen Klas­se
  • räumt auf, spült und rei­nigt die Kü­che
  • be­trach­tet die Emp­feh­lun­gen der Deut­schen Ge­sell­schaft für Er­näh­rung und re­flek­tiert ei­ne Mahl­zeit hin­sicht­lich des As­pekts der Aus­ge­wo­gen­heit
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2 Ge­sund­heit

 

Im Kom­pe­tenz­feld Ge­sund­heit er­wei­tern die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Kennt­nis­se über ei­ne ge­sun­de Le­bens­füh­rung. Sie kön­nen Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den, Leis­tungs­fä­hig­keit, Er­näh­rung und Le­bens­qua­li­tät her­stel­len und die Er­kennt­nis­se in ih­rem All­tag zu­neh­mend ver­ant­wort­lich um­set­zen. So wird das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein für den ei­ge­nen Kör­per ge­schult und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wer­den für den be­wuss­ten Um­gang mit ih­rer Ge­sund­heit und ih­rem Wohl­be­fin­den sen­si­bi­li­siert.

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­ste­hen Ge­sund­heit zu­neh­mend als Be­wäl­ti­gung von kör­per­li­chen und psy­chi­schen so­wie so­zia­len und ma­te­ri­el­len An­for­de­run­gen des All­tags. Da­für set­zen sie sich kri­tisch mit ge­sund­heits­be­zo­ge­nen As­pek­ten in­ner­halb der ei­ge­nen fa­mi­liä­ren Le­bens­welt aus­ein­an­der und er­ken­nen da­bei in­di­vi­du­el­le Ge­sund­heits­res­sour­cen und Be­las­tun­gen. Eben­so re­flek­tie­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kri­tisch ih­re per­sön­li­chen Schön­heits­idea­le und die per­sön­li­che Be­deu­tung von Mo­de.

 

Durch die in­ten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der ei­ge­nen kon­kre­ten Le­bens­welt und da­mit ein­her­ge­hen­den in­di­vi­du­el­len Res­sour­cen/Gren­zen so­wie Vor­stel­lun­gen lei­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­ne Be­wusst­heit für den ei­ge­nen Ge­sund­heits­zu­stand ab und ent­wi­ckeln rea­lis­ti­sche Vor­stel­lun­gen und Hand­lungs­op­tio­nen zur ak­tu­el­len und zu­künf­ti­gen ge­sun­den Le­bens­ge­stal­tung.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wer­den bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Re­spekt und das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein für den ei­ge­nen Kör­per ge­weckt?
  • Wie wer­den in­di­vi­du­el­le Be­las­tun­gen und Res­sour­cen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler the­ma­ti­siert und mit ih­nen auf­ge­ar­bei­tet?
  • Wie ent­wi­ckeln die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar­auf auf­bau­end mög­lichst rea­lis­ti­sche Vor­stel­lun­gen zur ak­tu­el­len und zu­künf­ti­gen Ge­stal­tung ei­ner ge­sun­den Le­bens­füh­rung?
  • Wie för­dert die Schu­le ge­sund­heits­be­wuss­tes Han­deln?
  • Bie­tet die Schu­le Zu­gang zu Ers­te-Hil­fe-Kur­sen?
  • Wel­chen Stel­len­wert ha­ben Be­we­gung im All­tag und Be­we­gungs­an­läs­se im Be­son­de­ren in der Schu­le?
  • Er­le­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Lehr­kräf­te als Vor­bil­der im Be­reich Ge­sund­heit?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten ha­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, ih­re Po­ten­zia­le und Per­sön­lich­keit in der Schu­le zu zei­gen und zu ent­wi­ckeln?
  • Wie lebt die Schu­le Rhyth­mi­sie­rung zwi­schen Ler­nen und Ent­span­nen?
  • Wel­che Ent­span­nungs­tech­ni­ken oder Stra­te­gi­en ge­gen Stres­so­ren ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Schul­all­tag ken­nen?
  • Wie be­geg­net die Schu­le pro­vo­kan­ten Mo­de­er­schei­nun­gen und Kör­per­ge­stal­tun­gen der ju­gend­li­chen Schü­le­rin­nen und Schü­lern?
  • Wie för­dert die Schu­le die Ent­wick­lung ei­nes in­di­vi­du­el­len Klei­dungs­stils?
  • Wie wer­den Hy­gie­ne­maß­nah­men im Un­ter­richt eta­bliert und ein­ge­for­dert?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben ih­ren ei­ge­nen Ge­sund­heits­zu­stand und die in­di­vi­du­el­le Le­bens­füh­rung in Be­zug auf As­pek­te der Ge­sund­heit
  • re­flek­tie­ren Ge­sund­heits­res­sour­cen und Be­las­tun­gen mit Blick auf die ei­ge­ne Le­bens­welt / die ei­ge­ne Fa­mi­lie / Freun­de rea­lis­tisch
  • be­schrei­ben Ge­sund­heits­res­sour­cen in ih­rem All­tag und set­zen die­se in Be­zug zu ih­rem Er­näh­rungs- und Be­we­gungs­ver­hal­ten
  • be­schrei­ben, er­pro­ben und be­ur­tei­len Mög­lich­kei­ten zur Stei­ge­rung der per­sön­li­chen Ge­sund­heits­res­sour­cen
  • ana­ly­sie­ren Ein­fluss­fak­to­ren auf die Ge­sund­heit
  • nen­nen me­di­zi­ni­sche Vor­sor­ge­maß­nah­men und de­ren Be­deu­tung
  • ma­chen Er­fah­rung in le­bens­ret­ten­den So­fort­maß­nah­men und si­mu­lie­ren die­se im Er­pro­bungs­fall
  • ken­nen und er­pro­ben Maß­nah­men bei Un­fäl­len im Haus­halt
  • wis­sen um ein­fa­che Maß­nah­men im Krank­heits­fall
  • re­flek­tie­ren Stres­so­ren und de­ren Aus­wir­kung auf die Ge­sund­heit
  • re­flek­tie­ren per­sön­li­che Stres­so­ren, er­fah­ren resi­li­en­te Mög­lich­kei­ten des Um­gangs da­mit und er­pro­ben die­se
  • er­ken­nen und be­schrei­ben per­sön­li­che Schön­heits­idea­le
  • dis­ku­tie­ren tem­po­rä­re und per­ma­nen­te Kör­per­ge­stal­tun­gen (zum Bei­spiel Diä­ten, Mus­kel­auf­bau, Tä­to­wie­run­gen, Pier­cings) un­ter kul­tu­rel­len, so­zio­lo­gi­schen, psy­cho­lo­gi­schen so­wie ge­sund­heits­be­zo­ge­nen As­pek­ten
  • re­flek­tie­ren die Funk­ti­on von Be­klei­dung
  • er­ken­nen und be­schrei­ben ein mög­li­ches Di­lem­ma zwi­schen per­sön­li­chen Schön­heits­idea­len, so­zia­ler In­te­gra­ti­on, Mo­den und Ge­sund­heit und ent­wi­ckeln Hand­lungs­op­tio­nen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ers­te-Hil­fe-Kurs
  • Rol­len­spie­le zu Un­fall­maß­nah­men im Haus­halt (Was tun bei Platz­wun­den? Wie re­agie­re ich bei Kon­takt mit Che­mi­ka­li­en/ Putz­mit­teln? Was tun bei Schürf­wun­den/Ver­bren­nun­gen?)
  • Fit­ness-Mög­lich­kei­ten im All­tag
  • Ent­span­nungs­tech­ni­ken
  • kri­ti­sche Ana­ly­se und Re­fle­xi­on von Fern­seh­sen­dun­gen
  • Kör­per­kul­te in der Welt
  • Ri­si­ko­fak­to­ren Adi­po­si­tas, Anor­ex­ie, Bu­li­mie
  • ge­sun­de Schu­le
  • Be­deu­tung von Klei­dung
  • Me­di­ka­men­ten­kun­de
  • aus­ge­wo­gen ko­chen
  • Schön­heits­idea­le
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • bringt Bei­spie­le mit, was sie/er als schön emp­fin­det
  • dis­ku­tiert an­hand von Bil­dern, Zeit­schrif­ten, was ih­r/sein Emp­fin­den „et­was ist schön/häss­lich“ be­ein­flusst
  • setzt sich an­hand von Fil­men mit un­ter­schied­li­chen Schön­heits­idea­len (in so­zia­len Grup­pen in­ner­halb Deutsch­lands, in Eu­ro­pa, der Welt) aus­ein­an­der und er­kennt die In­di­vi­dua­li­tät und Prä­gung des per­sön­li­chen Schön­heits­emp­fin­dens
  • setzt sich mit den in­di­vi­du­el­len Ein­fluss­fak­to­ren aus­ein­an­der (Was prägt mich?)
  • äu­ßert, was sie/er an sich mag oder am liebs­ten än­dern wür­de
  • setzt sich mit den Be­griff­lich­kei­ten „in­ne­re“ und „äu­ße­re“ Schön­heit aus­ein­an­der und füllt die­se mit In­halt
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3 Kon­sum

 

In der Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sem The­ma be­ob­ach­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihr in­di­vi­du­el­les Ver­hal­ten als Ver­brau­cher und re­flek­tie­ren ei­ge­ne Kon­sum­entschei­dun­gen un­ter Zu­hil­fe­nah­me ver­schie­de­ner Qua­li­täts­an­for­de­run­gen und -merk­ma­le.

 

So wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler schritt­wei­se da­zu be­fä­higt, Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen aus ih­rer Le­bens­welt nach ver­schie­de­nen Ge­sichts­punk­ten zu be­wer­ten und Kon­sum­entschei­dun­gen re­flek­tiert zu tref­fen. Die zu­neh­men­de Ein­sicht und das dar­auf auf­bau­en­de Ver­ständ­nis für wirt­schaft­li­che, so­zia­le und öko­lo­gi­sche Zu­sam­men­hän­ge er­mög­licht es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, ein Grund­ver­ständ­nis für nach­hal­ti­ges Han­deln zu ent­wi­ckeln.

 

Dar­aus lei­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, im­mer mit Blick auf die ei­ge­ne Le­bens­welt, rea­lis­ti­sche Hand­lungs­stra­te­gi­en für si­tua­ti­ons- und be­darfs­ge­rech­te Kon­sum­entschei­dun­gen so­wie ein nach­hal­ti­ges Le­ben ins­be­son­de­re hin­sicht­lich ih­rer Er­näh­rung, Be­klei­dung, Me­di­en, Mo­bi­li­tät und Frei­zeit­ge­stal­tung ab. Sie wer­den so in die La­ge ver­setzt, ihr in­di­vi­du­el­les Kon­sum­ver­hal­ten im Rah­men ih­rer ak­tu­el­len und zu­künf­ti­gen fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten be­wusst zu ge­stal­ten und im Blick zu be­hal­ten.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ei­nem re­flek­tier­ten Kon­sum­ver­hal­ten ani­miert?
  • Wie wer­den bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Re­spekt und das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein für die Um­welt an­ge­regt?
  • Wie kann bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein Ver­ständ­nis für nach­hal­ti­ges Han­deln ent­wi­ckelt wer­den?
  • Wie wer­den kom­ple­xe wirt­schaft­li­che, so­zia­le und öko­lo­gi­sche Ein­fluss­fak­to­ren und Aus­wir­kun­gen men­sch­li­chen Kon­sum­ver­hal­tens nach­voll­zieh­bar ge­macht?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten gibt es, in­ner­halb der Schu­le und im Ort nach­hal­ti­ger zu han­deln?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler für Pfle­ge, Er­hal­tung oder Re­cy­cling all­täg­li­cher Ge­brauchs­ge­gen­stän­de wie Klei­dung sen­si­bi­li­siert?
  • Wel­chen ak­tu­el­len po­li­ti­schen, ge­sell­schaft­li­chen oder so­zia­len Pro­jek­ten be­geg­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ih­rem All­tag?
  • Wie agie­ren die Lehr­kräf­te als Vor­bild?
  • Wel­che Ver­brau­cher­schutz­in­sti­tu­tio­nen und Ver­brau­cher­rech­te sind für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­deut­sam?
  • Wie kön­nen As­pek­te der Nach­hal­tig­keit und des Ver­brau­cher­schut­zes in Be­zug auf On­line­ge­schäf­te/On­line­shop­ping ver­mit­telt wer­den?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • be­schrei­ben ei­ge­ne Be­dürf­nis­se/Wün­sche und re­flek­tie­ren ihr ei­ge­nes Kon­sum­ver­hal­ten in den Be­rei­chen Er­näh­rung, Be­klei­dung, Me­di­en, Mo­bi­li­tät und Frei­zeit­ge­stal­tung
  • er­ar­bei­ten ver­schie­de­ne Ein­fluss­fak­to­ren auf ihr in­di­vi­du­el­les Kon­sum­ver­hal­ten
  • ken­nen Qua­li­täts­an­for­de­run­gen und -merk­ma­le für Dienst­leis­tun­gen und Pro­duk­te aus ih­rer Le­bens­welt
  • be­wer­ten Dienst­leis­tun­gen und Pro­duk­te nach ver­schie­de­nen Qua­li­täts­merk­ma­len
  • be­schrei­ben die Wert­schöp­fungs­ket­te an aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len un­ter Be­rück­sich­ti­gung glo­ba­ler Han­dels­be­zie­hun­gen und lo­ka­ler Aus­wir­kun­gen
  • ver­ste­hen Grund­prin­zi­pi­en nach­hal­ti­gen Han­delns
  • prü­fen ei­ge­ne All­tags­rou­ti­nen auf As­pek­te der Nach­hal­tig­keit
  • lei­ten in­di­vi­du­el­le Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für ei­nen nach­hal­ti­ge­ren Le­bens­stil in­ner- und au­ßer­halb der Schu­le ab
  • dis­ku­tie­ren und tref­fen Kon­sum­entschei­dun­gen be­wusst
  • be­schrei­ben für sie re­le­van­te Ver­brau­cher­rech­te
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ta­ge­buch „Mei­ne Ein­käu­fe in ei­ner Wo­che / ei­nem Mo­nat“
  • Pro­jekt „Wer­bung in un­se­rem All­tag“ oder „War­um kau­fe ich ge­nau das ein?“
  • Mu­se­ums­gang zu ver­schie­de­nen Gü­te­sie­geln/Bio­pro­duk­ten/Fair Tra­de/Re­cy­cling
  • (Han­dy-, In­ter­net-, Miet-, Kon­to-)Ver­trä­ge ver­glei­chen und Ver­trags­be­din­gun­gen be­wer­ten
  • Ver­gleich und Be­wer­tung des­sel­ben Pro­dukts (zum Bei­spiel Pom­mes fri­tes) von ver­schie­de­nen Her­stel­lern mit ei­ge­ner Her­stel­lung
  • Der Weg der Jeans
  • Ar­beits­be­din­gun­gen in der Mo­de­in­dus­trie
  • Kin­der­ar­beit
  • Mein öko­lo­gi­scher Fuß­ab­druck
  • Schu­l-/Klas­sen­pro­jekt Alt­klei­der-/Alt­pa­pier­samm­lung
  • Pro­jekt „Was ist Nach­hal­tig­keit?“
  • Ge­währ­leis­tun­g/Ga­ran­tie/S­tor­nie­rung
  • On­line­shop­ping
  • Pro­jekt „Ach­tung, Schul­den­fal­len!“
  • Nä­hen von Ta­schen aus ge­brauch­ten Stof­fen
  • Füh­ren ei­nes Me­di­en­ta­ge­buchs
  • „Mein Müll­ver­brauch an ei­nem Tag“
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • be­ob­ach­tet und no­tiert ge­zielt, wel­chen Müll sie/er an ei­nem Tag ver­ur­sacht
  • ver­gleicht die ei­ge­ne Müll­ver­ur­sa­chung mit der der Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler
  • dis­ku­tiert in Klein­grup­pen Mög­lich­kei­ten, Müll ein­zu­spa­ren
  • legt in der Klein­grup­pe drei kon­kre­te Maß­nah­men zur Müll­ver­mei­dung fest
  • ver­sucht die­se Maß­nah­men in den fol­gen­den Ta­gen um­zu­set­zen und do­ku­men­tiert wei­ter­hin die ei­ge­ne Müll­ver­ur­sa­chung
  • wer­tet in der Klein­grup­pe aus, wie und ob die fest­ge­leg­ten Maß­nah­men funk­tio­niert ha­ben
  • re­flek­tiert, wel­che der be­spro­che­nen Maß­nah­men für sie/ihn in­di­vi­du­ell am sinn­volls­ten er­schei­nen und die sie/er zu­künf­tig um­set­zen möch­te
  • legt mit den Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern Re­geln für ein müll­ver­mei­den­des Ver­hal­ten in der Klas­se fest
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.4 Le­bens­be­wäl­ti­gung und Le­bens­ge­stal­tung

 

Im Kom­pe­tenz­feld Le­bens­be­wäl­ti­gung und Le­bens­ge­stal­tung set­zen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit un­ter­schied­li­chen Le­bens­ent­wür­fen/-mus­tern und ih­ren sub­jek­ti­ven Prä­gun­gen so­wie Wer­ten und Nor­men aus­ein­an­der. Sie re­flek­tie­ren ih­re Po­ten­zia­le, Wün­sche so­wie In­ter­es­sen und lei­ten dar­aus Über­le­gun­gen zur Be­rufs­wahl und zur sub­jek­ti­ven und wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung von Ar­beit ab.

 

Sie set­zen sich mit ver­schie­de­nen For­men des Zu­sam­men­le­bens aus­ein­an­der und for­mu­lie­ren dar­aus Schluss­fol­ge­run­gen für das so­zia­le Mit­ein­an­der in Fa­mi­lie und Ge­sell­schaft so­wie für ihr zu­künf­ti­ges Le­ben. Eben­so wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, auf­bau­end auf ih­ren in­di­vi­du­el­len Fä­hig­kei­ten, Vor­aus­set­zun­gen, In­ter­es­sen und der in­di­vi­du­el­len Le­bens­welt, rea­li­täts­nah und prak­tisch auf mög­li­che nach­schu­li­sche Her­aus­for­de­run­gen, Kri­sen und Be­wäl­ti­gungs­mög­lich­kei­ten vor­be­rei­tet.

 

So ent­wi­ckeln sie zu­neh­mend rea­lis­ti­sche Zu­kunfts­vor­stel­lun­gen und wer­den da­zu be­fä­higt, ihr Le­ben selbst ak­tiv zu ge­stal­ten und er­folg­reich am so­zia­len, ge­sell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Le­ben teil­zu­neh­men.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie wird bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ein Be­wusst­sein für ge­sell­schaft­li­che Wer­te und Nor­men ge­weckt?
  • Wie kön­nen Res­sour­cen und Gren­zen der Le­bens­wel­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit Blick auf ein mög­lichst selbst­stän­di­ges Le­ben be­rück­sich­tigt, auf­ge­grif­fen und the­ma­ti­siert wer­den?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Ent­wick­lung von rea­lis­ti­schen Zu­kunfts­plä­nen un­ter­stützt wer­den?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf das Le­ben nach der Schu­le vor­be­rei­tet?
  • Wie wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf den Um­gang mit mög­li­chen Tief­punk­ten und Kri­sen vor­be­rei­tet?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler für ei­nen ver­ant­wor­tungs­vol­len Um­gang mit Geld sen­si­bi­li­siert wer­den?
  • Wie kön­nen Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen für ein er­folg­rei­ches Le­ben nach der Schu­le im Schul­all­tag ge­übt, ge­lebt und ver­an­kert wer­den?
  • Wel­chen Stel­len­wert ha­ben Prak­ti­ka im Schul­all­tag?
  • Wie wer­den die Be­rufs­be­ra­tung und die be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung an der Schu­le um­ge­setzt?
  • Wie wird das Rol­len­ver­ständ­nis in ge­sell­schaft­li­chen Be­zü­gen im Un­ter­richt auf­ge­grif­fen?
  • Wel­che Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im schu­li­schen Um­feld ken­nen­ler­nen?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten des le­bens­lan­gen Ler­nens wer­den den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wie vor­ge­stellt?
  • Wie kann die Schu­le die El­tern und au­ßer­schu­li­sche Part­ner in den Pro­zess der Le­bens­ge­stal­tung und der Be­rufs­pla­nung mit ein­be­zie­hen?
  • Wie ge­lin­gen Be­geg­nun­gen in un­ter­schied­li­chen Si­tua­tio­nen mit ver­schie­de­nen Ge­ne­ra­tio­nen?
  • Wel­chen Stel­len­wert hat der Um­gang mit Kon­flik­ten und schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen im Schul­all­tag?
  • Wel­che lo­ka­len Be­ra­tungs­stel­len kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ken­nen­ler­nen?
  • Wie ge­lingt es der Schu­le, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zum kon­struk­ti­ven Um­gang mit Viel­falt zu er­zie­hen und da­mit den Grund­stein für To­le­ranz und Ak­zep­tanz zu le­gen?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • set­zen sich mit un­ter­schied­li­chen Le­bens­ent­wür­fen/Le­bens­we­gen aus­ein­an­der
  • re­flek­tie­ren ei­ge­ne Nor­men und Wert­vor­stel­lun­gen und wis­sen, was ih­nen per­sön­lich wich­tig ist
  • ent­wer­fen ei­ge­ne Zu­kunfts­vor­stel­lun­gen und be­rück­sich­ti­gen da­bei, mit Blick auf die ei­ge­ne Le­bens­welt, Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen Haus­halts­si­tua­ti­on und Kon­sum­ver­hal­ten, Ar­beits- und Frei­zeit­ver­hal­ten, Chan­cen­gleich­heit und Rol­len­bild
  • er­ken­nen kri­ti­sche Le­bens­si­tua­tio­nen und lei­ten mög­li­che Hand­lungs­op­tio­nen und Hilfs­mög­lich­kei­ten ab
  • wis­sen um so­zia­le wie öko­no­mi­sche Ab­si­che­rung
  • ler­nen rea­lis­ti­sche Be­rufs­bil­der ken­nen und set­zen sich mit die­sen im Hin­blick auf An­for­de­run­gen und per­sön­li­che Po­ten­zia­le aus­ein­an­der
  • stel­len un­ter­schied­li­che For­men von Ar­beit dar (Er­werbs­ar­beit, Haus- und Fa­mi­li­en­ar­beit, Eh­ren­amt) und ver­glei­chen/be­wer­ten die­se
  • set­zen sich mit der ge­sell­schaft­li­chen Ge­schlech­ter­rol­le und de­ren Ein­fluss auf die per­sön­li­che Le­bens­ge­stal­tung aus­ein­an­der
  • dis­ku­tie­ren Rol­len­bil­der und Ar­beits­tei­lung und zie­hen Kon­se­quen­zen für ein gen­der­be­wuss­tes Haus­halts­ma­nage­ment
  • be­schrei­ben und re­flek­tie­ren ihr Frei­zeit­ver­hal­ten
  • er­ken­nen die Funk­tio­nen von Frei­zeit und be­wer­ten Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten
  • er­pro­ben ver­schie­de­ne krea­ti­ve und künst­le­ri­sche Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten und re­flek­tie­ren ihr Po­ten­zi­al
  • er­ar­bei­ten die un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­se ver­schie­de­ner Ge­ne­ra­tio­nen
  • be­schäf­ti­gen sich mit ex­em­pla­ri­schen Kon­flikt­si­tua­tio­nen des Zu­sam­men­le­bens ver­schie­de­ner Ge­ne­ra­tio­nen und ent­wi­ckeln Stra­te­gi­en zur Kon­flikt­ver­mei­dun­g/-lö­sung
  • re­cher­chie­ren und ex­plo­rie­ren fa­mi­li­en­stüt­zen­de Hilfs­an­ge­bo­te für Kin­der oder äl­te­re Men­schen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ge­sprä­che mit ehe­ma­li­gen Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Schu­le über de­ren Wer­de­gang
  • Pro­jek­te/Be­geg­nun­gen mit äl­te­ren Men­schen
  • Prak­ti­ka
  • Näh­pro­jek­te
  • Ken­nen­ler­nen un­ter­schied­li­cher Le­bens­for­men
  • Haus­halts­ta­ge­buch „So viel Geld brau­che ich im Mo­nat“
  • mit Geld um­ge­hen
  • Le­bens­ord­ner
  • Le­ben mit Kin­dern
  • Die ers­te Woh­nung
  • Frei­zeit­ge­stal­tung
  • Pro­jekt „Ich ha­be Schul­den – und jetzt?“
  • „Wie er­öff­ne ich ein Kon­to?“
  • Ta­ge­buch „So ver­brin­ge ich mei­ne Frei­zeit“
  • Be­such lo­ka­ler Be­ra­tungs­stel­len (zum Bei­spiel Ju­gend­amt, So­zi­al­hil­fe, Sucht­be­ra­tung)
  • Haus­halts­füh­rer­schein
  • Be­ra­tungs­ge­sprä­che mit der Agen­tur für Ar­beit/Ken­nen­ler­nen der Re­ha-Be­ra­ter
  • Zu­kunfts­träu­me
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • ge­stal­tet mit Hil­fe von Zeit­schrif­ten ei­ne Col­la­ge über Zu­kunfts­träu­me und stellt die­se der Klas­se vor
  • liest ver­schie­de­ne Le­bens­ge­schich­ten äl­te­rer Men­schen und setzt sich mit Le­bens­ver­läu­fen aus­ein­an­der
  • führt In­ter­views mit Gleich­alt­ri­gen zum The­ma Zu­kunfts­träu­me durch
  • in­ter­viewt El­tern/Lehr­kräf­te/Be­kann­te über ge­leb­te oder nicht er­füll­te Träu­me und den Um­gang da­mit
  • füllt ei­nen Steck­brief zum The­ma „So le­be ich jetzt“ aus und ver­fasst ei­nen Co­mic zum The­ma „So möch­te ich le­ben, wenn ich 25 bin“ und ver­gleicht die­se
  • dis­ku­tiert über die Ver­wirk­li­chung von Träu­men und Vor­aus­set­zun­gen für de­ren Um­set­zung
  • setzt sich mit Traum und Rea­li­tät aus­ein­an­der und ent­wi­ckelt rea­lis­ti­sche Zu­kunfts­per­spek­ti­ven
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Ler­nen un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

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