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För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung

Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fa­ches Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung

 

Me­di­en al­ler Art, Di­gi­ta­li­sie­rung und Ver­net­zung prä­gen in ho­hem Maß un­ser all­täg­li­ches Le­ben und sind selbst­ver­ständ­li­cher, wahr­nehm­ba­rer und nicht wahr­nehm­ba­rer Be­stand­teil der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Me­di­en fin­den sich in der Schu­le, im häus­li­chen Um­feld, in der Ar­beits­welt, in der Frei­zeit und in prak­tisch al­len Be­rei­chen des öf­fent­li­chen Le­bens. Sie sind oft ein we­sent­li­cher Teil der Frei­zeit­ge­stal­tung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die­nen der Un­ter­hal­tung, der Kom­mu­ni­ka­ti­on und bie­ten Zu­gang zu vie­len un­ter­schied­li­chen On­line-Ak­ti­vi­tä­ten. Sie er­mög­li­chen krea­ti­ves Ge­stal­ten di­gi­ta­ler In­hal­te und bie­ten For­men der Teil­ha­be, Mit­be­stim­mung und Ak­ti­vi­tät (zum Bei­spiel in On­line-Spie­len oder Com­mu­nities in so­zia­len Netz­wer­ken). Al­ler­dings kann die­se Teil­ha­be auch un­zu­gäng­lich sein, wenn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht über die not­wen­di­gen Kom­pe­ten­zen ver­fü­gen, und bei fal­scher und un­re­flek­tier­ter Nut­zung auch er­heb­li­che Ge­fah­ren ber­gen.

 

Beim Ler­nen mit Me­di­en wer­den so­wohl die Lern­in­hal­te wie auch die ver­wen­de­ten Me­di­en und Ge­rä­te selbst zum Lern­ge­gen­stand. Letz­te­rer be­inhal­tet die tech­ni­sche Hand­ha­bung von Me­di­en, die Nut­zung und Er­wei­te­rung in­di­vi­du­el­ler Ge­stal­tungs­spiel­räu­me durch Me­di­en so­wie de­ren kri­ti­sche Re­fle­xi­on. Aus di­dak­ti­scher Sicht fun­gie­ren Me­di­en als Mitt­ler von Un­ter­richts­in­hal­ten, so­wohl im Un­ter­richt mit den Lehr­kräf­ten als auch in Pha­sen des Selbst­ler­nens. Me­di­en fin­den sich in all ih­ren Er­schei­nungs­for­men und Aus­wir­kun­gen in al­len Fä­chern und Le­bens­fel­dern. Sie kom­men so­wohl im Prä­senz­un­ter­richt wie auch im Fern­un­ter­richt zum Ein­satz. Di­gi­ta­les Ler­nen im Rah­men von Fern­un­ter­richt stellt die son­der­päd­ago­gi­schen Bil­dungs- und Be­ra­tungs­zen­tren mit dem För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung und die all­ge­mei­nen Schu­len mit in­klu­si­ven Bil­dungs­an­ge­bo­ten vor die Auf­ga­be, ei­ner­seits über die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten (zum Bei­spiel in Form ei­ner Lern­platt­form, ei­ner Cloud, ei­nes Vi­deo­kon­fe­renz­ser­vers oder ei­nes Mes­sen­gers) zu ver­fü­gen und an­de­rer­seits den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die in­di­vi­du­ell not­wen­di­gen Kom­pe­ten­zen zu ver­mit­teln, das Kol­le­gi­um ent­spre­chend fort­zu­bil­den und auch den El­tern ent­spre­chen­de Un­ter­stüt­zung an­zu­bie­ten. Die vor­han­de­nen und kom­men­den di­gi­ta­len Mög­lich­kei­ten wer­den da­her im all­täg­li­chen Un­ter­richts­ge­sche­hen in­te­griert und ein­ge­setzt. Als Ziel des Fa­ches und der ge­sam­ten schu­li­schen Me­di­en­bil­dung ste­hen Selbst­be­stim­mung und Re­fle­xi­on in den Be­rei­chen Me­di­en­wis­sen und Me­di­en­han­deln. Dies er­for­dert un­ter­schied­lichs­te For­men der in­halt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung und setzt an den Vor­er­fah­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler an.

 

Die zu­neh­men­de In­te­gra­ti­on un­ter­schied­lichs­ter me­dia­ler Funk­tio­nen in ei­nem Ge­rät, die ste­ti­ge Me­di­en­ver­füg­bar­keit, der stei­gen­de Ein­satz künst­li­cher In­tel­li­genz (KI), web­ba­sier­te und ver­netz­te An­wen­dun­gen so­wie me­di­en­ge­stütz­te Diens­te al­ler Art ge­ne­rie­ren fort­wäh­rend neue Mög­lich­kei­ten der Ver­wen­dung von di­gi­ta­len Me­di­en, aber auch neue Ge­fah­ren, de­nen Kin­der und Ju­gend­li­che aus­ge­setzt sind. Dies gilt es so­wohl im Hin­blick auf ei­nen le­bens­welt­ori­en­tier­ten Un­ter­richt als auch hin­sicht­lich der Nut­zung als Hilfs­mit­tel im Blick zu be­hal­ten und zu nut­zen. Me­di­en kön­nen als tech­ni­sche As­sis­tenz er­gän­zend oder er­set­zend zu per­so­na­ler As­sis­tenz ei­nen Bei­trag zur Selbst­stän­dig­keit leis­ten, sei es im Be­reich der Un­ter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on, bei der Sprach­ein­ga­be zur Ver­schrift­li­chung von Tex­ten und Mit­tei­lun­gen, im Be­reich der Mo­bi­li­tät oder bei der Nut­zung di­gi­ta­ler As­sis­ten­ten.

 

Die Di­gi­ta­li­sie­rung un­se­rer Le­bens­welt ver­läuft dy­na­misch und ent­wi­ckelt sich stän­dig wei­ter. Neue und an­ders­ar­ti­ge Zu­gän­ge zu In­for­ma­tio­nen ent­ste­hen. Der zu­neh­men­de, un­mit­tel­ba­re Aus­tausch bie­tet neue eta­blier­te For­men der ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be auch jen­seits der Schrift­spra­che (zum Bei­spiel mit Bil­dern oder Sprach­nach­rich­ten). Me­di­al ver­mit­tel­te Er­fah­rungs­räu­me die­nen Kin­dern und Ju­gend­li­chen un­ter an­de­rem als So­zia­li­sa­ti­ons­in­stanz und ver­die­nen be­son­de­re schu­li­sche Be­ach­tung und Auf­ar­bei­tung. Die­se soll­te stets in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den El­tern statt­fin­den, da ei­ne un­re­flek­tier­te Nut­zung Ge­fah­ren birgt. Wei­te­re re­le­van­te The­men fin­den sich im Be­reich des Da­ten­schut­zes, der be­wuss­ten und un­be­wuss­ten Preis­ga­be per­sön­li­cher Da­ten und In­for­ma­tio­nen, im Um­gang mit so­ge­nann­ten Fil­ter­bla­sen wie auch in der Ge­fahr der di­gi­ta­len Ver­ein­sa­mung. Be­deut­sam sind wei­ter Chan­cen und Ge­fah­ren des On­line-Han­dels, von On­line-Ver­trä­gen und die On­line-Kri­mi­na­li­tät. Das Fach Me­di­en­bil­dung muss aus schu­li­scher Sicht die­se dy­na­mi­schen Pro­zes­se und Ent­wick­lun­gen im Blick be­hal­ten und ent­spre­chend dar­auf re­agie­ren. Dies gilt so­wohl in­halt­lich als auch mit Blick auf die sich stän­dig wei­ter ent­wi­ckeln­den Ge­rä­te und Me­di­en.

 

Me­di­en­bil­dung in ei­nem pro­zess­haf­ten Ver­ständ­nis hat Me­di­en­kom­pe­tenz im Sinn von Me­di­en­wis­sen und Me­di­en­han­deln zum Ziel. Me­di­en­bil­dung knüpft an viel­fach vor­han­de­ne, aber stark un­ter­schied­li­che Vor­er­fah­run­gen an. Sie kann vor­ur­teils­freie Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be in ei­ner zu­neh­mend di­gi­ta­li­sier­ten Ge­sell­schaft er­mög­li­chen und auch ei­nen re­le­van­ten As­pekt bei der Be­rufs­ori­en­tie­rung dar­stel­len. Die kri­ti­sche Par­ti­zi­pa­ti­on an der In­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft muss auch Men­schen mit ei­ner geis­ti­gen Be­hin­de­rung er­mög­licht wer­den, um di­gi­ta­le Bar­rie­ren und Ein­schrän­kun­gen zu ver­mei­den. Dies schließt so­wohl In­for­ma­ti­ons­ge­win­nung mit­tels Me­di­en als auch die me­di­en­ge­stütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on ein. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­nö­ti­gen ei­nen in­di­vi­dua­li­sier­ten und bar­rie­re­frei­en Zu­gang zu Me­di­en und die Kom­pe­ten­zen, ent­spre­chen­de Ge­rä­te ih­ren Be­dürf­nis­sen und An­for­de­run­gen ent­spre­chend be­die­nen zu kön­nen. Die in der Re­gel ho­he Mo­ti­va­ti­on der Schü­le­rin­nen und Schü­ler für die Be­schäf­ti­gung und Aus­ein­an­der­set­zung mit di­gi­ta­len Me­di­en gilt es auf­zu­grei­fen, die in­di­vi­du­el­len Kom­pe­ten­zen um wei­te­re Hand­lungs­mög­lich­kei­ten zu er­wei­tern und ei­nen kri­ti­schen und re­flek­tier­ten Um­gang mit Me­di­en zu er­rei­chen. Um Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be zu ge­stal­ten, er­mög­licht die Schu­le den Ab­bau von Bar­rie­ren und Ge­fähr­dun­gen bei der Me­di­en­nut­zung.

 
Bei­trag des Fa­ches zu den Le­bens­fel­dern
 

Me­di­en­bil­dung spielt im Le­bens­feld „Per­so­na­les Le­ben“ ei­ne be­deut­sa­me Rol­le. Über di­gi­ta­le Me­di­en er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Wirk­sam­keit ih­res (vir­tu­el­len) Han­delns und Agie­rens. In di­gi­ta­len Räu­men (zum Bei­spiel in so­zia­len Netz­wer­ken oder Spie­len) kön­nen sie Rol­len an­neh­men und er­pro­ben, im Sin­ne von „Wer und wie will ich sein?“ und „Wie wir­ke ich auf an­de­re?“ ih­re Iden­ti­tät ent­wi­ckeln. Sie be­kom­men Rück­mel­dun­gen und kön­nen im bes­ten Fall ihr Han­deln ent­spre­chend re­gu­lie­ren und steu­ern. In ih­ren On­line-Ak­ti­vi­tä­ten er­fah­ren sie Selbst­wirk­sam­keit und Selbst­be­stim­mung. Zu be­ach­ten ist die Ge­fahr der Ma­ni­pu­la­ti­on und des Miss­brauchs. Auch gilt es, die Ba­lan­ce zur rea­len Le­bens­welt zu wah­ren und ei­nem Es­ka­pis­mus vor­zu­beu­gen. Viel­mehr geht es dar­um, die di­gi­ta­len Er­fah­run­gen auf­zu­grei­fen und die Wahr­neh­mung der ei­ge­nen Per­son zu re­flek­tie­ren.

 

Im Le­bens­feld „So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben“ wird über das Kom­pe­tenz­feld „Me­di­en­wis­sen und Me­di­en­han­deln“ die di­rek­te Ver­knüp­fung mit der Nut­zung von Me­di­en al­ler Art in der so­zia­len Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ge­schaf­fen. Aus­ge­hend von ei­ner zu­neh­men­den di­gi­ta­len Durch­drin­gung ih­rer Le­bens­welt stel­len Me­di­en­kom­pe­ten­zen, eben „Me­di­en­wis­sen und Me­di­en­han­deln“, ei­ne Grund­la­ge für Ak­ti­vi­tät und Teil­ha­be dar. Auch der Ein­satz di­gi­ta­ler Me­di­en zur Ge­stal­tung und Pfle­ge von Be­zie­hun­gen wie auch zur Kom­mu­ni­ka­ti­on spielt in un­se­rer Ge­sell­schaft ei­ne be­deut­sa­me Rol­le. Die Nutz­bar­keit der (di­gi­ta­len) Me­di­en für die Un­ter­stütz­te Kom­mu­ni­ka­ti­on muss im Blick be­hal­ten und über­prüft wer­den, um auch Men­schen oh­ne oder mit schwer ver­ständ­li­cher Laut­spra­che Teil­ha­be und Ak­ti­vi­tät zu er­mög­li­chen.

 

Im Be­reich „De­mo­kra­tie ler­nen und le­ben“ müs­sen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­ner­seits über Kom­pe­ten­zen ver­fü­gen, sich In­for­ma­tio­nen aus ver­schie­de­nen Quel­len zu be­schaf­fen und an ent­spre­chen­den di­gi­ta­len Pro­zes­sen teil­zu­ha­ben und ak­tiv mit­zu­wir­ken. An­de­rer­seits be­darf es auch ei­nes kri­ti­schen Um­gangs mit den ge­won­ne­nen In­for­ma­tio­nen, um Fil­ter­bla­sen und Ma­ni­pu­la­tio­nen nach Mög­lich­keit zu ver­mei­den.

 

Im Le­bens­feld „Selbst­stän­di­ges Le­ben“ ist die Nut­zung von Me­di­en ein we­sent­li­cher Be­stand­teil der Frei­zeit­ge­stal­tung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Ei­ne re­flek­tier­te und be­wuss­te, freud­vol­le und krea­ti­ve Nut­zung von Me­di­en auf Grund­la­ge der Er­fah­run­gen und Kom­pe­ten­zen wird an­ge­strebt. Me­di­en kön­nen als Hilfs­mit­tel mehr Selbst­stän­dig­keit er­mög­li­chen (zum Bei­spiel als di­gi­ta­le, mit Fo­tos be­bil­der­te Ein­kaufs­zet­tel mit oder oh­ne Sprach­aus­ga­be, zur Su­che von Ab­fahrts- und An­kunfts­zei­ten wie auch Fahrt­stre­cken des ÖPNV im Be­reich der Mo­bi­li­tät). Durch Apps wie Ta­schen­rech­ner oder Vor­le­se­hil­fen kön­nen mög­li­che Schwie­rig­kei­ten mit den Kul­tur­tech­ni­ken kom­pen­siert wer­den. Nicht zu ver­ges­sen ist der Um­gang mit den viel­fäl­ti­gen Be­dien­flä­chen und Au­to­ma­ten im all­täg­li­chen Le­ben (zum Bei­spiel der Fahr­kar­ten­au­to­mat oder der Be­stell­bild­schirm im Fas­t-Foo­d-Re­stau­ran­t), der eben­so zu Selbst­stän­dig­keit und Teil­ha­be bei­trägt. Hier­für wer­den die Kom­pe­ten­zen im Fach Me­di­en­bil­dung un­ter Be­rück­sich­ti­gung der re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten auf­ge­baut.

 

Die Schu­le ver­folgt auf­merk­sam die sich wei­ter ent­wi­ckeln­den Mög­lich­kei­ten des Smar­t-Ho­mes in­klu­si­ve der da­mit ver­bun­de­nen Mög­lich­kei­ten der Sprach­steue­rung, die als di­gi­ta­le As­sis­ten­zen Maß­nah­men per­so­na­ler As­sis­tenz er­gän­zen oder er­set­zen kön­nen. Für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit schwe­rer und mehr­fa­cher Be­hin­de­rung ber­gen sol­che Me­di­en das Po­ten­zi­al, die Selbst­wirk­sam­keit und die Mög­lich­kei­ten der Teil­ha­be spür­bar zu er­wei­tern. Fer­ner kön­nen die Mög­lich­kei­ten des On­line-Han­dels Schwie­rig­kei­ten des Ein­kau­fens (zum Bei­spiel durch Ein­schrän­kun­gen der Mo­bi­li­tät oder Kom­mu­ni­ka­ti­on) kom­pen­sie­ren. Grund­sätz­lich soll­ten hin­sicht­lich der Kom­pe­ten­zen und des ge­ge­be­nen Un­ter­stüt­zungs­be­darfs des In­di­vi­du­ums die ge­ge­be­nen Mög­lich­kei­ten di­gi­ta­ler Un­ter­stüt­zung ab­ge­gli­chen wer­den, um so größt­mög­li­che Selbst­stän­dig­keit schaf­fen zu kön­nen.

 

Mit Blick auf das Le­bens­feld „Ar­beits­le­ben“ kön­nen Kom­pe­ten­zen in der ziel­ge­rich­te­ten Nut­zung von Me­di­en die Spiel­räu­me im Be­reich der Be­rufs­ori­en­tie­rung er­wei­tern, wenn sie in­di­vi­du­ell und be­darfs­ge­recht ge­för­dert wer­den.

 
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Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Fach Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung (© Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

Me­di­en­bil­dung kann Hand­lungs­räu­me der Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­wei­tern und ist ein wich­ti­ger Fak­tor für ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be und Ak­ti­vi­tät. Die Schu­le hat den Bil­dungs­auf­trag, ei­ner­seits die tech­ni­schen Grund­la­gen zu ver­mit­teln, die zur Nut­zung der Me­di­en be­nö­tigt wer­den. An­de­rer­seits be­steht die Auf­ga­be dar­in, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen dif­fe­ren­zier­ten, kri­ti­schen und maß­vol­len Um­gang mit Me­di­en zu ver­mit­teln.

 

Aus son­der­päd­ago­gi­scher Sicht zei­gen sich un­ter­schied­li­che Kom­pe­tenz­fel­der. Zur bes­se­ren Über­sicht wur­de die fol­gen­de Glie­de­rung vor­ge­nom­men:

 
  • Leh­ren und Ler­nen mit Me­di­en
  • Tech­ni­sche Hand­ha­bung von Me­di­en
  • Do­ku­men­ta­ti­on und Ge­stal­tung mit Me­di­en
  • In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung mit­hil­fe von Me­di­en
 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Ein we­sent­li­cher Zu­gang zum Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung fin­det sich in den in­di­vi­du­el­len und deut­lich un­ter­schied­li­chen Er­fah­run­gen und Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit den viel­fäl­ti­gen Me­di­en und Ge­rä­ten. In den ge­ge­be­nen Le­bens­wel­ten sind die Vor­lie­ben, die Nut­zungs­ge­wohn­hei­ten und die Be­glei­tung in der Nut­zung von me­dia­len An­ge­bo­ten in ho­hem Maß dif­fe­ren­ziert. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­fü­gen über in­di­vi­du­el­le, selbst er­wor­be­ne oder an­ge­lei­te­te Vor­kennt­nis­se und eben­so po­si­ti­ve wie ne­ga­ti­ve Er­fah­run­gen mit Me­di­en. Man­che Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­fü­gen über zu Hau­se er­wor­be­ne Nut­zungs­re­geln und -zei­ten, an­de­re er­schlie­ßen sich die Me­di­en eher un­re­gle­men­tiert und un­ab­hän­gig von den über das Al­ter ge­ge­be­nen Ein­schrän­kun­gen.

 

Die­se für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­deut­sa­men Vor­er­fah­run­gen gilt es ernst zu neh­men und in ei­nen ent­spre­chend dif­fe­ren­zier­ten Un­ter­richt ein­zu­bin­den be­zie­hungs­wei­se den Un­ter­richt und sei­ne In­hal­te dar­auf auf­zu­bau­en. Es er­gibt sich auch die Mög­lich­keit, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Kom­pe­ten­zen in ei­ner leh­ren­den Rol­le ein­brin­gen und – so­weit mög­lich – kom­men auch ei­ge­ne be­zie­hungs­wei­se zu Hau­se ver­wen­de­te Me­di­en und Ge­rä­te (zum Bei­spiel Smart­pho­ne oder X-Box) in der Schu­le zum Ein­satz.

 

Der Um­gang mit Me­di­en er­for­dert in­di­vi­dua­li­sier­te Un­ter­richts­an­ge­bo­te. An­de­rer­seits ist es ge­ra­de des­halb be­son­ders wich­tig dar­auf zu ach­ten, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch ko­ope­ra­tiv im Team ar­bei­ten, ih­re Kom­pe­ten­zen und Er­geb­nis­se in ein Gan­zes ein­brin­gen oder ih­re Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler mit ih­ren Kom­pe­ten­zen un­ter­stüt­zen. Er­wei­ternd kön­nen Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten ei­ner­seits in die Schu­le ein­ge­la­den wer­den, um dort mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zu ar­bei­ten und ih­re Ex­per­ti­se in die Schu­le zu tra­gen, wie auch an­de­rer­seits die An­for­de­run­gen an Ar­beit mit Me­di­en im Be­ruf deut­lich zu ma­chen. Hier­bei sind Lern­gän­ge ei­ner Prä­sen­ta­ti­on vor­zu­zie­hen, um das ein­präg­sa­me Er­le­ben vor Ort si­cher­zu­stel­len. Die zu­neh­men­de Di­gi­ta­li­sie­rung der Wirt­schaft wird von schu­li­scher Sei­te im Blick be­hal­ten und in ent­spre­chen­den Ge­rä­ten und Ma­schi­nen re­prä­sen­tiert und so­mit im Un­ter­richt er­fahr­bar ge­macht.

 

In der Schu­le bie­ten Me­di­en viel­fäl­ti­ge Zu­gän­ge zu In­hal­ten aus den ver­schie­dens­ten Fä­chern und kön­nen in al­len Un­ter­richts­fä­chern er­gän­zend als Wis­sens­quel­le und zur Do­ku­men­ta­ti­on und Prä­sen­ta­ti­on zum Ein­satz ge­bracht wer­den. Dies kön­nen vor­ge­fer­tig­te me­dia­le An­ge­bo­te zu be­stimm­ten The­men sein oder auch von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern selbst re­cher­chier­te und auf­be­rei­te­te In­for­ma­tio­nen. Hier­bei ist ne­ben der not­wen­di­gen In­struk­ti­on ei­ne Of­fen­heit ge­gen­über den Re­cher­ches­tra­te­gi­en der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu wah­ren. In der Nut­zung von Me­di­en fin­den sich in der Re­gel viel­fäl­ti­ge Lö­sungs­we­ge und -stra­te­gi­en, die nicht auf nur ei­nen Lö­sungs­weg re­du­ziert wer­den dür­fen. Ler­nen und Han­deln mit Me­di­en ist als dy­na­mi­scher und le­ben­di­ger Pro­zess zu be­trach­ten, der die schu­li­sche Not­wen­dig­keit mit sich bringt, über tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lun­gen, neue Ge­rä­te und da­mit ver­bun­de­ne Nut­zungs­mög­lich­kei­ten auf dem Lau­fen­den zu blei­ben und die­se in die ver­schie­de­nen Fä­cher ein­zu­bin­den. Eben­so do­ku­men­tie­ren schul­in­ter­ne Cur­ri­cu­la ver­bind­li­che Ver­ein­ba­run­gen, die auch den Fort­bil­dungs­be­darf der Kol­le­gi­en de­fi­nie­ren. Dies gilt auch für di­gi­ta­le Bil­dungs­an­ge­bo­te und den Fern­un­ter­richt und die dort ein­ge­setz­ten Me­di­en, Ge­rä­te, Apps und Platt­for­men.

 

Ler­nen über und mit Me­di­en be­dingt ei­ne ho­he Hand­lungs­ori­en­tie­rung. Den Um­gang mit Me­di­en er­ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Tun und in der Nut­zung, wie auch in der Pro­duk­ti­on me­dia­ler In­hal­te. Hier­bei wer­den die in der Re­gel vor­han­de­ne ho­he Mo­ti­va­ti­on eben­so wie be­reits vor­han­de­ne Kom­pe­ten­zen und In­ter­es­sen auf­ge­grif­fen. Die ge­ge­be­nen Hil­fe­mög­lich­kei­ten (zum Bei­spiel über Sprach­ein­ga­ben, Ton­auf­nah­men, Bil­der und Vi­de­os) wir­ken un­ter­stüt­zend, wenn die Schrift­spra­che ein Hemm­nis dar­stellt. Di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on wird in ei­nem für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­deu­tungs­vol­len Sinn­zu­sam­men­hang the­ma­ti­siert und ge­nutzt. Er­geb­nis­se wie­der­um kön­nen im Un­ter­richt, auf der Schul­home­page und in an­de­ren di­gi­ta­len On­line-Platt­for­men und Com­mu­nities, in Form ei­ner Schü­ler­zei­tung oder in der In­ter­ak­ti­on mit au­ßer­schu­li­schen Part­nern die Selbst­wirk­sam­keit do­ku­men­tie­ren und die Teil­ha­be an der di­gi­ta­len Wert­schöp­fung der Ge­sell­schaft si­chern. Hier­bei wer­den das The­ma Da­ten­schutz und die ge­ge­be­nen Nut­zungs­rech­te di­gi­ta­ler In­hal­te stets ein­be­zo­gen.

 

Die di­gi­ta­le Welt bie­tet ei­ne Viel­zahl an Soft- und Hard­ware, die ei­ner stän­di­gen Wei­ter­ent­wick­lung un­ter­liegt. Die in der Schu­le ge­nutz­te Hard- und Soft­ware soll­te nach Mög­lich­keit zeit­ge­mäß sein, ei­ne Über­trag­bar­keit in die jet­zi­ge Le­bens­welt und spä­te­re Ar­beits­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­mög­li­chen und sie so­mit hand­lungs­fä­hig ma­chen. Ex­em­pla­risch er­wor­be­ne Kom­pe­ten­zen ge­win­nen ih­re Be­deu­tung in ei­ner Über­trag­bar­keit in die „rea­le Welt“.

 

Ein kri­ti­scher Um­gang mit Me­di­en ist in al­len Fä­chern durch­gän­gig hand­lungs­be­glei­tend zu se­hen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­nö­ti­gen und ent­wi­ckeln im Lauf ih­rer Schul­zeit Kri­te­ri­en, um In­hal­te und Bot­schaf­ten von Me­di­en und de­ren Ver­fas­se­rin­nen und Ver­fas­sern zu hin­ter­fra­gen und Ef­fek­te ein­schät­zen zu kön­nen, die mit­tels Me­di­en an­ge­strebt und aus­ge­löst wer­den. Dies kann im­mer wie­der an bei­spiel­haf­ten In­hal­ten er­ar­bei­tet wer­den, denn es gibt in der Re­gel nicht nur ei­ne Quel­le und ei­ne Mei­nung. Hier­bei ist die Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu be­ach­ten, die oft­mals ei­ne Prä­gung im Um­gang mit me­dia­len In­hal­ten be­inhal­tet. Ein be­hut­sam ge­plan­tes Bil­dungs­an­ge­bot kann den Schü­le­rin­nen und Schü­lern den Zu­gang zu wei­te­ren Quel­len und so­mit ei­nen dif­fe­ren­zier­te­ren Um­gang mit In­for­ma­tio­nen er­mög­li­chen. Ler­nen mit und über Me­di­en be­nö­tigt ein dia­lo­gi­sches und wert­schät­zen­des Vor­ge­hen; ein stän­di­ges Hin­ter­fra­gen ist not­wen­dig.

 

Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung ist im Bil­dungs­plan 2016, Se­kun­dar­stu­fe I, in der 5. Klas­se an­ge­sie­delt. Im hier vor­lie­gen­den Bil­dungs­plan wird Me­di­en­bil­dung stu­fen­über­grei­fend, von der Grund- bis in die Be­rufs­schul­stu­fe re­le­vant und an den in­di­vi­du­el­len Er­fah­run­gen und Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler an­knüp­fend ver­stan­den. Die Schu­le ent­wi­ckelt im Rah­men ih­res Schul­cur­ri­cul­ums an die je­wei­li­gen Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­pass­te Mög­lich­kei­ten zur fä­cher­über­grei­fen­den Durch­füh­rung die­ses Ba­sis­kur­ses.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Grund-, Haupt- und Be­rufs­schul­stu­fe

 

2.1.1 Leh­ren und Ler­nen mit Me­di­en

 

Ler­nen mit un­ter­schied­li­chen Me­di­en hat in der Schu­le ei­ne lan­ge Tra­di­ti­on: Ta­fel, Ar­beits­blät­ter, CDs und DVDs, Com­pu­ter, Smart­pho­nes und Ta­blets wer­den ein­ge­setzt, um den per­so­na­len Un­ter­richt zu er­gän­zen und zu be­rei­chern.

 

Me­di­en ha­ben da­bei zum ei­nen die Funk­ti­on, In­hal­te viel­fäl­tig er­fahr­bar zu ma­chen. So kön­nen In­for­ma­tio­nen un­ter­schied­li­che Sin­ne an­spre­chen und da­mit ver­schie­de­ne Zu­gän­ge zu In­hal­ten er­mög­li­chen. Dar­über hin­aus kön­nen In­for­ma­tio­nen mit­tels Me­di­en auch in un­ter­schied­li­chen Abs­trak­ti­ons­gra­den dar­ge­stellt wer­den. In­ter­ak­ti­vi­tät als we­sent­li­ches Merk­mal be­stimm­ter Me­di­en er­mög­licht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ne er­wei­tert selbst­stän­di­ge Aus­ein­an­der­set­zung mit In­hal­ten. Ar­bei­ten und Ler­nen mit Me­di­en kann durch di­rek­te Rück­mel­dung ei­ne ho­he Mo­ti­va­ti­on bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern er­zeu­gen. Zu­dem geht es in der Schu­le dar­um, die Nut­zung im Be­reich der Frei­zeit­ge­stal­tung in Form von Spie­len und der Kom­mu­ni­ka­ti­on zu re­flek­tie­ren und in­halt­lich zu er­wei­tern. The­ma­ti­siert wer­den muss auch die zu­neh­men­de web­ba­sier­te Ver­net­zung all­täg­li­cher Ge­rä­te hin­sicht­lich der Nut­zungs­mög­lich­kei­ten als Hilfs­mit­tel, aber auch im Hin­blick auf die ver­bun­de­nen Ri­si­ken und den Da­ten­schutz.

 

Me­di­en kön­nen zu­sätz­lich den me­tho­di­schen Spiel­raum des Un­ter­richts er­wei­tern. Be­son­ders in Pha­sen des Selbst­ler­nens sind sie von gro­ßer Be­deu­tung (zum Bei­spiel über die Nut­zung ge­eig­ne­ter Lern­soft­ware und Apps). Sie be­inhal­ten in sol­chen Fäl­len so­wohl den ei­gent­li­chen In­halt als auch die In­for­ma­tio­nen, wie die­ser er­lernt wer­den kann. Auch das In­ter­net als In­for­ma­ti­ons­quel­le hat ei­ne ho­he Be­deu­tung, wenn auch der kri­ti­sche Um­gang mit den ge­fun­de­nen In­for­ma­tio­nen ge­lernt und ge­übt wer­den muss.

 

Re­le­vant ist die Fra­ge, wie die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wäh­rend Pha­sen des Fern­un­ter­richts oder län­ge­rer Krank­heit zu­hau­se un­ter­rich­tet wer­den kön­nen. Zu klä­ren sind die Ver­füg­bar­keit der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten (zum Bei­spiel in Form ei­ner Lern­platt­form, ei­ner Cloud, ei­nes Vi­deo­kon­fe­renz­ser­vers oder auch ei­nes Mes­sen­gers) und die Ver­mitt­lung der not­wen­di­gen Kom­pe­ten­zen, aber auch die Qua­li­fi­ka­ti­on des Kol­le­gi­ums und die Ein­bin­dung und Be­ra­tung der El­tern. Oh­ne ei­ne grund­le­gen­de Ver­traut­heit, All­täg­lich­keit und Nor­ma­li­tät im Um­gang mit den di­gi­ta­len An­ge­bo­ten ist die not­wen­di­ge Vor­be­rei­tung auf di­gi­ta­le Bil­dungs­an­ge­bo­te und Ele­men­te des Fern­un­ter­richts nicht ge­ge­ben. Schul­in­ter­ne Ab­spra­chen und Ver­ein­ba­run­gen über den Ein­satz und die Aus­wahl der Me­di­en sind not­wen­dig, eben­so wie ei­ne ent­spre­chen­de Fort­bil­dungs­pla­nung für das Kol­le­gi­um.

 

In je­dem Fall sind Me­di­en dem Pri­mat der Di­dak­tik un­ter­ge­ord­net: Un­ter­richts­me­di­en müs­sen mit ge­wähl­ten Me­tho­den, dem Raum, den zeit­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten und dem Be­grün­dungs­zu­sam­men­hang in Ein­klang ste­hen. Vor al­lem aber müs­sen sie da­zu bei­tra­gen, ei­ne Ver­bin­dung zwi­schen dem zu er­ler­nen­den In­halt und der Schü­le­rin und dem Schü­ler mit ih­ren be­zie­hungs­wei­se sei­nen spe­zi­fi­schen Mög­lich­kei­ten und Nei­gun­gen her­zu­stel­len. Dies er­for­dert Kom­pe­ten­zen bei den Lehr­kräf­ten, um Me­di­en als in­te­grier­ten Be­stand­teil des ge­sam­ten Un­ter­richts­ge­sche­hens ge­zielt ein­set­zen zu kön­nen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Sind Me­di­en in­te­grier­ter und all­täg­li­cher Be­stand­teil des Un­ter­richts­ge­sche­hens und wer­den die­se auch für Haus­auf­ga­ben ge­nutzt?
  • Über wel­che Aus­stat­tung an Me­di­en ver­fügt die Schu­le? Wie und wo sind die­se ver­füg­bar? Gibt es dar­über schul­in­ter­ne Ver­ein­ba­run­gen?
  • Wie ist der Stand der Ver­sor­gung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler und des Kol­le­gi­ums mit pri­va­ten oder schu­li­schen di­gi­ta­len End­ge­rä­ten und in­wie­weit kön­nen die­se Ge­rä­te für den di­gi­ta­len Fern­un­ter­richt ein­ge­setzt wer­den?
  • Wie wer­den Me­di­ener­fah­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Un­ter­richt in­te­griert und de­ren Vor­er­fah­run­gen auf­ge­grif­fen?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Fern­un­ter­richt kom­mu­ni­zie­ren und in­ter­agie­ren? Sind die­se Mög­lich­kei­ten (zum Bei­spiel Vi­deo­kon­fe­ren­zen oder Mes­sen­ger) in der Schu­le ein­ge­führt und im All­tag ge­nutzt wor­den?
  • In wel­cher Form fin­den bei der Nut­zung von Me­di­en Kor­rek­tu­ren und Rück­mel­dun­gen durch die Lehr­kräf­te statt?
  • Sind die El­tern über den Ein­satz der di­gi­ta­len An­ge­bo­te und Ge­rä­te in­for­miert und vor­be­rei­tet, um ge­ge­be­nen­falls Hil­fe­stel­lun­gen ge­ben zu kön­nen?
  • Wel­che di­gi­ta­len, mög­lichst bar­rie­re­frei­en An­ge­bo­te wie Apps oder Lern­platt­for­men ste­hen der Schu­le zur Ver­fü­gung? Ha­ben al­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler wie auch al­le Lehr­kräf­te ei­nen Zu­gang da­zu?
  • Wel­che Mög­lich­kei­ten be­stehen für die Lehr­kräf­te, Me­di­en­kom­pe­ten­zen zu er­wer­ben und zu ver­fei­nern?
  • Wer­den die di­gi­ta­len Hand­lungs­spiel­räu­me der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der För­der­pla­nung do­ku­men­tiert und wei­ter­ent­wi­ckelt?
  • Wel­che Me­di­en kön­nen in­di­vi­du­ell ein­ge­setzt wer­den, um Bar­rie­ren für die Schü­le­rin­nen und Schü­lern ab­zu­bau­en?
  • Wel­che Me­di­en bie­tet die Schu­le zur Frei­zeit­ge­stal­tung und wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die­se ken­nen und nut­zen ler­nen?
  • Gibt es im Kol­le­gi­um der Schu­le und auch über den Schul­trä­ger ei­nen oder meh­re­re An­sprech­part­ner, die den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, dem Kol­le­gi­um und den El­tern als An­sprech­part­ner für tech­ni­sche Pro­ble­me zur Ver­fü­gung ste­hen?
  • Wie wer­den Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen hin­sicht­lich ge­nutz­ter di­gi­ta­ler An­ge­bo­te kom­mu­ni­ziert und um­ge­setzt?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ent­de­cken, dass über Me­di­en In­for­ma­tio­nen ge­sen­det und emp­fan­gen wer­den. Sie ver­ste­hen, dass Me­di­en der In­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung die­nen und nut­zen Me­di­en als Sen­der und als Emp­fän­ger
  • ken­nen ih­re per­sön­li­chen Kon­takt­da­ten wie E-Mail-A­dres­se und Han­dy­num­mer und ge­hen sorg­fäl­tig da­mit um
  • ken­nen und nut­zen ent­spre­chend die Kon­takt­da­ten der schu­li­schen An­sprech­part­ner
  • ken­nen und nut­zen die schul­ei­ge­ne Lern­platt­form und wei­te­re di­gi­ta­le Lern­an­ge­bo­te im In­ter­net
  • kom­mu­ni­zie­ren über ei­nen ver­ein­bar­ten Mes­sen­ger und ei­ne ein­ge­rich­te­te Mail­adres­se mit ih­ren Lehr­kräf­ten und Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern
  • kom­mu­ni­zie­ren und in­ter­agie­ren in ei­ner Vi­deo­kon­fe­renz und be­ach­ten ent­spre­chen­de Ver­hal­tens­re­geln („Ne­ti­quet­te“)
  • ge­hen um­sich­tig mit den be­nö­tig­ten Zu­gangs­da­ten um und nut­zen ak­tu­el­le und mög­lichst si­che­re Ver­fah­ren (bio­me­tri­sche Ver­fah­ren, 2-We­ge-Au­then­ti­fi­zie­rung, Pass­wort­ma­na­ger) zur Auf­be­wah­rung und Nut­zung si­che­rer Pass­wör­ter und Ac­count­da­ten
  • kön­nen di­gi­ta­les Ar­beits­ma­te­ri­al in ver­schie­dens­ten For­men be­ar­bei­ten und ge­ge­be­nen­falls zur Kor­rek­tur an das Leh­rer­team zu­rück­schi­cken
  • ken­nen die er­ar­bei­te­ten und ge­üb­ten Mög­lich­kei­ten di­gi­ta­ler Bil­dungs­an­ge­bo­te und des Fern­un­ter­richts und nut­zen die­se auch au­ßer­halb der Schu­le mit und oh­ne Un­ter­stüt­zung
  • kön­nen sich an­hand von „Plä­nen“ Zei­ten und Auf­ga­ben im Fern­un­ter­richt ein­tei­len und be­ach­ten da­bei den Wech­sel von Ar­beits­pha­sen und Pau­sen
  • ken­nen gel­ten­de Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen und be­ach­ten die­se
  • ver­ste­hen und nut­zen Me­di­en als Lern­ge­gen­stand
  • ar­bei­ten und ge­stal­ten selbst­stän­dig mit den Me­di­en und wäh­len da­für ge­eig­ne­te Lern­soft­ware und Apps aus
  • nut­zen Me­di­en ge­mein­sam mit an­de­ren im Team
  • ge­ben ih­re Er­fah­run­gen mit Me­di­en an an­de­re wei­ter
  • ken­nen ver­schie­de­ne Me­di­en für un­ter­schied­li­che Zwe­cke und nut­zen die­se sach­ge­recht
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ein­satz ver­schie­dens­ter Me­di­en zur Er­gän­zung bis­he­ri­ger Un­ter­richts­me­tho­den
  • Ver­mitt­lung viel­fäl­ti­ger Sin­nes­er­fah­run­gen durch ver­schie­de­ne Me­di­en
  • Ver­wen­dung von Me­di­en und Ge­rä­ten in der Schu­le und zu Hau­se im all­täg­li­chen Kon­text
  • Nut­zung von Ler­napps mit vor­be­rei­te­ten Lern­an­ge­bo­ten
  • Nut­zung un­ter­schied­li­cher Abs­trak­ti­ons­gra­de ver­schie­de­ner Me­di­en und de­ren dif­fe­ren­zier­te Ein­satz­mög­lich­kei­ten
  • In­ter­ak­ti­vi­tät als we­sent­li­ches Merk­mal von Ler­nen mit Me­di­en im Un­ter­richt ken­nen­ler­nen und nut­zen
  • Nut­zung und Ver­gleich von Lern­soft­ware, Apps und On­line-An­ge­bo­ten zu un­ter­schied­li­chen The­men­stel­lun­gen
  • Ein­satz ei­nes Mes­sen­gers im all­täg­li­chen Kon­text
  • Nut­zung der schul­ei­ge­nen Lern­platt­form im In­ter­net
  • Ver­wen­dung si­che­rer Pass­wör­ter mit­hil­fe ei­nes Pass­wor­t-Ma­na­gers für ver­schie­de­ne Diens­te
  • Er­ar­bei­tung und Ein­satz ei­nes Wo­chen­plans als struk­tu­rie­ren­des Ele­ment, um Auf­ga­ben, Zeit­fens­ter und „freie Zei­ten“ (ge­ge­be­nen­falls auch im Fern­un­ter­richt) zu vi­sua­li­sie­ren
  • Ein­rich­tung und Nut­zung ei­ner Mail-A­dres­se für al­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf den ver­füg­ba­ren, auch ei­ge­nen End­ge­rä­ten
  • Emp­fang, Be­ar­bei­tung und Ver­sand von Ar­beits­blät­tern per Mail
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • löst durch ei­nen Fin­ger­druck auf ei­nem Ta­blet ei­ne be­stimm­te Ak­ti­on aus be­zie­hungs­wei­se er­zeugt ei­nen Ef­fekt über ei­nen Tas­ter an ei­nem an­ge­schlos­se­nen Ge­rät
  • er­kun­det und er­probt ver­schie­de­ne Ge­rä­te und Me­di­en und ver­wen­det die­se fach­ge­recht
  • ver­wen­det ver­schie­de­ne di­gi­ta­le Ge­rä­te, Lern­soft­ware oder Quel­len, um sich re­zi­pie­rend und pro­du­zie­rend mit ei­nem Lern­ge­gen­stand aus­ein­an­der­zu­set­zen
  • wählt zur Be­ar­bei­tung ei­ner Auf­ga­ben­stel­lung pas­sen­de Me­di­en aus und setzt die­se ziel­ori­en­tiert zur In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung, zur Do­ku­men­ta­ti­on oder zur Prä­sen­ta­ti­on ein
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2 Tech­ni­sche Hand­ha­bung von Me­di­en

 

Die Hand­ha­bung von Ge­rä­ten zur Me­di­en­nut­zung ist ei­ne Grund­fer­tig­keit, die in prak­tisch al­len Be­rei­chen der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler An­wen­dung fin­det. Ge­rä­te gibt es in den ver­schie­dens­ten For­men und Kom­ple­xi­täts­stu­fen, vom ein­fa­chen Tas­ter bis hin zum hoch­kom­ple­xen und mul­ti­funk­tio­na­len Smart­pho­ne.

 

Die Nut­zung der Ge­rä­te kann re­zi­pie­rend (zum Bei­spiel Fern­se­hen, Strea­m­in­g-Diens­te), pro­du­zie­rend (zum Bei­spiel Di­gi­tal-Ka­me­ra, Smart­pho­ne-Ka­me­ra, Com­pu­ter, Ta­blet) und kom­mu­ni­ka­tiv und in­ter­ak­tiv (zum Bei­spiel das Smart­pho­ne, E-Mail, Mes­sen­ger) sein. Der Com­pu­ter, Ta­blets, Smart­pho­nes und wei­te­re Ge­rä­te stel­len ei­ne Schnitt­stel­le dar, die Me­di­en be­ar­bei­ten und zur wei­te­ren Nut­zung auf­be­rei­ten kön­nen. Dies setzt sich in neu ent­wi­ckel­ten Ge­rä­te­ge­ne­ra­tio­nen fort. Hier­bei be­fin­det sich die Schu­le in ei­nem kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­zess be­züg­lich der Hand­ha­bung von Me­di­en, um den tech­ni­schen Wei­ter­ent­wick­lun­gen Rech­nung tra­gen zu kön­nen.

 

Die Be­die­nungs­ele­men­te von Ge­rä­ten un­ter­lie­gen in der Re­gel kei­nen ein­heit­li­chen Nor­men. Stan­dards fin­den sich oft bei ver­schie­de­nen Ge­rä­ten ei­nes Her­stel­lers, aber in der Re­gel nicht her­stel­ler­über­grei­fend. Die Schu­le muss bei ih­ren Pla­nun­gen be­rück­sich­ti­gen, dass sich den­noch be­stimm­te Stan­dards und Be­zeich­nun­gen eta­bliert ha­ben, die ei­ne Be­die­nung er­leich­tern kön­nen (zum Bei­spiel als Be­zeich­nung für Ab­spie­len und Auf­nah­me). Un­ter­schied­lich kom­plex sind auch die An­for­de­run­gen in der Be­die­nung tech­ni­scher Ge­rä­te (zum Bei­spiel über Knöp­fe und Schal­ter, Maus und Tas­ta­tur, be­rüh­rungs­sen­si­ble Dis­plays, Fin­ger­ab­drü­cke, Sprach­steue­rung oder ei­ne Mi­schung die­ser Mög­lich­kei­ten).

 

Bei Ge­rä­ten, die auf Strom­ver­sor­gung an­ge­wie­sen sind, sei es über die Nut­zung des Strom­net­zes per Ka­bel oder Bat­te­ri­en und Ak­kus, müs­sen Si­cher­heits­richt­li­ni­en be­ach­tet wer­den.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re ei­ge­nen Vor­er­fah­run­gen mit Ge­rä­ten in den Un­ter­richt­s­all­tag ein­brin­gen?
  • Wel­che tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten bie­tet die Schu­le, viel­fäl­ti­ge und an­ge­mes­se­ne neue Er­fah­run­gen mit Ge­rä­ten zu ma­chen?
  • Ist das Spek­trum an Ge­rä­ten an der Schu­le an­ge­mes­sen viel­fäl­tig und zeit­ge­mäß?
  • Wie sind die vor­han­de­nen Ge­rä­te in das Un­ter­richts­ge­sche­hen ein­ge­bet­tet und wie wer­den die Ge­rä­te der Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­bei be­rück­sich­tigt?
  • Wel­che Struk­tu­ren gibt es, um die Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der tech­ni­schen Hand­ha­bung von Me­di­en sys­te­ma­tisch zu ent­wi­ckeln?
  • Ver­fügt die Schu­le über tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten und Ge­rä­te, um Un­ter­richt zu Hau­se mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zu ge­stal­ten?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • er­ler­nen und ver­tie­fen die Hand­ha­bung von Ge­rä­ten, die im All­tag ver­wen­det wer­den
  • wäh­len den An­for­de­run­gen be­zie­hungs­wei­se den ei­ge­nen Wün­schen ent­spre­chend ein pas­sen­des Ge­rät aus und ge­hen da­mit sach­ge­recht um
  • ver­fü­gen über Wis­sen im Um­gang mit Ge­rä­ten und kön­nen die­se in all­täg­li­chen Sinn­zu­sam­men­hän­gen ein­set­zen (re­zi­pie­ren, pro­du­zie­ren, kom­mu­ni­zie­ren)
  • ken­nen Stan­dards der Be­die­nungs­ele­men­te und wen­den die­se an
  • über­tra­gen er­lern­tes Wis­sen in der Hand­ha­bung von Ge­rä­ten auf ähn­li­che Ge­rä­te
  • be­han­deln Ge­rä­te mit an­ge­mes­se­ner Sorg­falt
  • wis­sen, dass die Ge­rä­te mit Strom (Bat­te­rie, Ak­ku oder Netz­strom) ver­sorgt wer­den und ken­nen die ent­spre­chen­den Ge­fah­ren und Kos­ten
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ge­rä­te zur Auf­nah­me, Be­ar­bei­tung und Wie­der­ga­be von Au­dio­si­gna­len
  • trag­ba­re Ge­rä­te zur Mu­sik­wie­der­ga­be (Smart­pho­ne, Ta­blet)
  • sta­tio­nä­re Ge­rä­te, bei­spiels­wei­se zur Mu­sik­wie­der­ga­be (Mu­sik­an­la­gen)
  • Ge­rä­te zur Auf­nah­me von Au­dio­si­gna­len (di­gi­ta­le Auf­nah­me­ge­rä­te, Smart­pho­ne, Ta­blet, sons­ti­ge Re­cor­der)
  • Ge­rä­te zur Auf­nah­me, Be­ar­bei­tung und Wie­der­ga­be von Vi­deo- und Bild­si­gna­len
  • Ge­rä­te zur Ver­wal­tung und Über­ar­bei­tung von Me­di­en
  • tech­ni­sche Hand­ha­bung von Com­pu­ter, Smart­pho­ne, Ta­blets und ver­gleich­ba­ren Ge­rä­ten
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • löst (zum Bei­spiel durch ei­nen Fin­ger­druck) auf ei­nem Ta­blet ei­ne be­stimm­te Ak­ti­on aus be­zie­hungs­wei­se er­zeugt ei­nen Ef­fekt über ei­nen Tas­ter an ei­nem an­ge­schlos­se­nen Ge­rät
  • si­chert die Strom­ver­sor­gung des PCs (steckt den Ste­cker ein, be­dient den Ein­schalt­knopf), star­tet den PC, be­dient Touch­pad oder Maus, öff­net und ver­wen­det ein ge­wünsch­tes Pro­gramm oder ei­ne App
  • fin­det an­hand ei­ner sym­bo­li­schen An­lei­tung ei­ne be­stimm­te Funk­ti­on in ei­nem Pro­gramm oder ei­ner App
  • fin­det sich in Me­nüs und Funk­tio­nen ei­nes Pro­gramms oder ei­nes Ge­rä­tes zu­recht, um ei­ne be­stimm­te Funk­ti­on zu nut­zen
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3 Do­ku­men­ta­ti­on und Ge­stal­tung mit Me­di­en

 

Un­ter­schied­lichs­te In­hal­te las­sen sich mul­ti­me­di­al auf­be­rei­ten und be­ar­bei­ten. Hier­bei bie­ten Me­di­en Mög­lich­kei­ten, die sich in ih­rer Kom­ple­xi­tät und Hand­ha­bung wie auch den mög­li­chen Ein­satz­be­rei­chen deut­lich un­ter­schei­den. So bie­ten sich für prak­tisch al­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit­hil­fe ei­ner an­de­ren Per­son oder selbst­stän­dig Hand­lungs­fel­der, sich aus­zu­drü­cken und In­hal­te zu ge­stal­ten, die dann auch zu ei­nem mög­li­chen ge­mein­sa­men Er­geb­nis bei­tra­gen kön­nen. Ziel der Do­ku­men­ta­tio­nen kann der Ein­satz im ei­ge­nen Le­bens­be­reich (zum Bei­spiel Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bü­cher, Bio­gra­fie­ar­beit), die Prä­sen­ta­ti­on (zum Bei­spiel Er­stel­lung ei­ner Prä­sen­ta­ti­on für die ei­ge­ne Be­rufs­we­ge­kon­fe­renz, „Wir wa­ren im Schul­land­heim“, „Un­ser Sport­fest“, „Mein Prak­ti­kum“), wie auch die Ver­öf­fent­li­chung, zum Bei­spiel im In­ter­net (zum Bei­spiel Schü­ler­sei­ten auf der Schul­home­page, So­ci­al-Me­di­a-Platt­for­men oder Apps) sein.

 

Wich­tig bei der Ar­beit an Do­ku­men­ta­tio­nen ist, dass vor­wie­gend Pro­gram­me und Me­di­en ein­ge­setzt wer­den, die nicht aus­schließ­lich im schu­li­schen Be­zugs­rah­men vor­kom­men, son­dern auch auf den hei­mi­schen Ge­rä­ten für we­nig Geld oder kos­ten­los zum Ein­satz kom­men kön­nen. Au­ßer­dem soll­ten die ver­wen­de­ten Me­di­en – wenn mög­lich – von der Hand­ha­bung her auf den au­ßer­schu­li­schen Le­bens­be­reich der Schü­le­rin­nen und Schü­ler über­trag­bar sein, so­dass sie ih­re er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen auch dort ein­set­zen kön­nen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • In wel­chem Maß fin­den Do­ku­men­ta­tio­nen ih­ren Platz in der Schu­le und im Un­ter­richts­ge­sche­hen?
  • Für wel­che Ziel­grup­pen und wel­che Ein­satz­be­rei­che wer­den Do­ku­men­ta­tio­nen er­stellt und prä­sen­tiert?
  • Wel­che Me­di­en zur Ge­stal­tung von Do­ku­men­ta­tio­nen sind in der Schu­le vor­han­den?
  • Wel­che Soft­ware und wel­che Apps wer­den da­bei ver­wen­det? Kön­nen die­se auch zu Hau­se ver­wen­det wer­den? Gibt es dar­über Ver­ein­ba­run­gen an der Schu­le?
  • Wie wer­den die El­tern und An­ge­hö­ri­ge über die Ver­ein­ba­run­gen in­for­miert be­zie­hungs­wei­se wie kön­nen sie in die­sen Pro­zess in­te­griert wer­den?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • nut­zen Me­di­en als Aus­drucks­mit­tel
  • ken­nen und ver­wen­den Me­di­en als Mit­tel zur Er­stel­lung und Ge­stal­tung von Do­ku­men­ta­tio­nen
  • wäh­len der Auf­ga­be ent­spre­chen­de Me­di­en zur Ge­stal­tung aus
  • ar­bei­ten an Do­ku­men­ta­tio­nen im Team und er­gän­zen sich mit ih­ren spe­zi­el­len Fä­hig­kei­ten und Er­fah­run­gen
  • be­rei­ten In­hal­te für an­de­re auf und prä­sen­tie­ren die­se
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Auf­nah­men von Bil­dern per Di­gi­tal­ka­me­ra und Zu­sam­men­stel­lung ei­ner Do­ku­men­ta­ti­on mit ge­stal­te­ten Bil­dern
  • Ge­stal­tung von Do­ku­men­ta­tio­nen über Pro­gram­me aus dem Be­reich der Un­ter­stütz­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on
  • Er­stel­lung di­gi­ta­ler Sprach­auf­nah­men als Do­ku­men­ta­ti­on be­zie­hungs­wei­se als Er­gän­zung zu an­de­ren Me­di­en (zum Bei­spiel auch Sprach­auf­nah­men auf ei­ner "spre­chen­den Tas­te", die als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel zwi­schen El­tern­haus und Schu­le die­nen kann)
  • Er­stel­lung von Prä­sen­ta­tio­nen aus Tex­ten, Bil­dern und Spra­che, auch in Misch­form, für ver­schie­de­ne Ver­wen­dungs­zwe­cke (zum Bei­spiel in ei­ner Text­ver­ar­bei­tung oder als di­gi­ta­le Prä­sen­ta­ti­on)
  • Er­stel­lung von Do­ku­men­ta­tio­nen und Tex­ten für das In­ter­net
  • Kom­bi­na­tio­nen der ge­nann­ten Do­ku­men­ta­ti­ons­for­men
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • kom­men­tiert di­gi­ta­le Bil­der mit Laut­äu­ße­run­gen, Ge­räu­schen oder über durch Tas­ter aus­ge­lös­te Mu­sik; fügt Fin­ger­ab­drü­cke, Far­ben oder ähn­li­ches ein
  • er­stellt mit­hil­fe des Ta­blets ei­ne Prä­sen­ta­ti­on der ei­ge­nen Ar­beit, macht Fo­tos und er­stellt Vi­de­os, ord­net die­se, kom­men­tiert sprach­lich oder fügt Sym­bo­le hin­zu
  • ent­wirft Tex­te und setzt die­se in ei­ner Text­ver­ar­bei­tung an­spre­chend um, nutzt die Recht­schreib­kor­rek­tur als Hilfs­mit­tel, setzt For­ma­tie­run­gen, Hin­ter­grün­de, Bil­der und Far­ben als Ge­stal­tungs­mit­tel ein
  • ver­an­schau­licht und un­ter­malt mit­hil­fe von selbst er­stell­ten oder an­der­wei­tig be­sorg­ten und ge­ge­be­nen­falls be­ar­bei­te­ten Bil­dern den Text
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.4 In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung mit­hil­fe von Me­di­en

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ste­hen in un­se­rer In­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft ei­ner schwer durch­schau­ba­ren Men­ge an In­for­ma­tio­nen aus den ver­schie­dens­ten Quel­len ge­gen­über. Es ist un­ab­ding­bar, ih­nen die Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen zu ver­mit­teln, um an ge­wünsch­te In­hal­te zu ge­lan­gen und da­bei auch Kri­te­ri­en zur Be­wer­tung der Qua­li­tät der In­hal­te nicht au­ßer Acht zu las­sen. Zu­sätz­lich ste­hen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler vor der Auf­ga­be, ei­ne Dif­fe­ren­zie­rung zu tref­fen be­züg­lich der In­hal­te, die für sie an­ge­mes­sen und sinn­voll sind, wie auch der In­hal­te, die nicht al­ters­ge­mäß sind oder aus an­de­ren Grün­den nicht kon­su­miert wer­den dür­fen (Ge­walt, Por­no­gra­fie).

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Gibt es Kri­te­ri­en und schul­in­ter­ne Ab­spra­chen (zum Bei­spiel wel­che Such­ma­schi­nen im In­ter­net ver­wen­det wer­den)?
  • Wel­che Me­di­en zur In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung sind an der Schu­le ver­füg­bar? Sind die­se für al­le ver­füg­bar?
  • Wie wer­den ana­lo­ge, nicht­tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten zur In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung ge­nutzt (zum Bei­spiel die ört­li­che Bü­che­rei)?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • su­chen nach In­for­ma­tio­nen in un­ter­schied­lichs­ten Me­di­en und Quel­len
  • ge­lan­gen über die Ver­wen­dung ge­eig­ne­ter Me­di­en und Diens­te an ge­such­te In­hal­te
  • be­wer­ten In­hal­te nach vor­ge­ge­be­nen, qua­li­ta­ti­ven Kri­te­ri­en
  • schät­zen ein, ob In­hal­te für sie an­ge­mes­sen sind und er­ken­nen Ge­fähr­dun­gen
  • hel­fen an­de­ren bei der Su­che nach In­hal­ten und kom­bi­nie­ren ih­re Kom­pe­ten­zen im Team
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Ana­ly­se von Auf­ga­ben­stel­lun­gen im Hin­blick auf die Nut­zung von Quel­len und Me­di­en
  • Aus­wahl ge­eig­ne­ter di­gi­ta­ler oder ana­lo­ger Me­di­en, um ge­wünsch­te In­hal­te zu er­lan­gen
  • Such­be­grif­fe, Sprach­ein­ga­be bei Such­ma­schi­nen, Ver­wen­dung von Sprachas­sis­ten­ten
  • ver­schie­de­ne Stra­te­gi­en für ei­ne qua­li­ta­ti­ve Kon­trol­le der ge­fun­de­nen In­hal­te
  • Ver­hal­tens­wei­sen bei un­an­ge­mes­se­nen In­hal­ten
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • spricht mit ei­nem Ge­rät mit Sprachas­sis­tent, um ein Er­geb­nis zu be­kom­men
  • ruft ei­ne Such­ma­schi­ne im In­ter­net mit oder oh­ne Un­ter­stüt­zung auf und be­nutzt die­se mit den vor­ein­ge­stell­ten Op­tio­nen
  • de­fi­niert ei­nen Such­be­griff und va­ri­iert die­sen ge­ge­be­nen­falls, setzt ver­schie­de­ne Op­tio­nen der Such­ma­schi­ne ein, um die Su­che nach In­hal­ten zu ver­fei­nern be­zie­hungs­wei­se ver­schie­de­ne Me­di­en­ty­pen zu fin­den
  • er­hält und be­ar­bei­tet schrift­lich-sym­bo­li­sche Such­er­geb­nis­se wei­ter, stellt sie in ei­ner an­de­ren Form dar
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Geis­ti­ge Ent­wick­lung un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

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