>>

Suchfunktion

 

För­der­schwer­punkt Ler­nen

Bil­den­de Kunst

 

1 Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

 
 

1.1 Bil­dungs­ge­halt des Fa­ches Bil­den­de Kunst

 

Das Fach Bil­den­de Kunst in der Haupt­stu­fe ist – an­knüp­fend an das Fach Kunst/Wer­ken aus der Grund­stu­fe – wei­ter dem Auf­trag ver­pflich­tet, jun­gen Men­schen kul­tu­rel­le Teil­ha­be, das Ver­ständ­nis von Kul­tur, aber auch die Aus­bil­dung von Fä­hig­kei­ten wie den Aus­bau von Krea­ti­vi­tät, Ein­falls­reich­tum, frei­es und zu­kunft­wei­sen­des Den­ken, Wahr­neh­men, Ver­ste­hen und Be­grei­fen zu er­mög­li­chen.

 

Im Mit­tel­punkt steht die Iden­ti­täts­bil­dung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch die Stär­kung der ei­ge­nen Per­sön­lich­keit so­wie der Wei­ter­ent­wick­lung künst­le­ri­scher Tech­ni­ken, der ei­ge­nen Aus­drucks­fä­hig­keit und des Ur­teils­ver­mö­gens.

 

Das Fach Bil­den­de Kunst er­mög­licht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, über Wahr­neh­men, Ex­pe­ri­men­tie­ren und Han­deln Er­kennt­nis­se über sich selbst und die Welt zu ge­win­nen. Da­zu ge­hört die Be­schäf­ti­gung mit sich selbst, ei­ge­nen in­ne­ren Wel­ten so­wie mit klas­si­schen und zeit­ge­nös­si­schen Künst­le­rin­nen und Künst­lern und de­ren Kunst­wer­ken. Gleich­zei­tig be­inhal­tet es die Aus­ein­an­der­set­zung mit un­ter­schied­lichs­ten Ma­te­ria­li­en, Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken.

 

Das Fach Bil­den­de Kunst leis­tet so­mit ei­nen ent­schei­den­den Bei­trag zur äs­the­tisch-kul­tu­rel­len Bil­dung. Im Ge­stal­tungs­pro­zess ent­de­cken die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­re Po­ten­zia­le und Gren­zen, er­le­ben Freu­de, ent­wi­ckeln äs­the­ti­sche Kom­pe­ten­zen und er­fah­ren Mög­lich­kei­ten der Prä­sen­ta­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on so­wohl über den Schaf­fens­pro­zess als auch über das Pro­dukt, Werk be­zie­hungs­wei­se Er­geb­nis.

 

Das Fach be­zieht, wo sinn­voll und nach­voll­zieh­bar, die Leit­per­spek­ti­ven mit ein. Im Be­reich Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE) kann das Fach Bil­den­de Kunst im Zeit­al­ter der Glo­ba­li­sie­rung ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zum Er­fas­sen von nach­hal­ti­gen Pro­zes­sen leis­ten. Die ein­fa­che Aus­ein­an­der­set­zung mit über­lie­fer­ten und ak­tu­el­len Bil­dern führt zu ei­nem Ver­ständ­nis glo­ba­ler Pro­zes­se und nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung.

 

Bil­den­de Kunst kann im Be­reich von Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt (BTV) Ori­gi­na­li­tät, Krea­ti­vi­tät und In­di­vi­dua­li­tät sym­bo­li­sie­ren. Nur in ge­gen­sei­ti­ger Ach­tung und in der Wert­schät­zung der Ver­schie­den­heit kann hier Kom­mu­ni­ka­ti­on und Aus­ein­an­der­set­zung mit Kunst er­fol­gen. Das To­le­rie­ren an­ders­ar­ti­ger Bild­tra­di­tio­nen, Denk- und Hand­lungs­wei­sen so­wie das Ak­zep­tie­ren an­de­rer Le­bens­for­men und -ent­wür­fe sind auch Be­stand­tei­le des be­wuss­ten Um­gangs mit der Kunst.

 

Die Leit­per­spek­ti­ve Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung (BO) fin­det sich im Kunst­un­ter­richt durch die in­di­vi­du­el­le För­de­rung der per­sön­li­chen In­ter­es­sen und Po­ten­zia­le wie auch in den hand­werk­li­chen Fä­hig­kei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler wie­der. Er­fah­run­gen in künst­le­ri­schem Ar­bei­ten, der Er­werb ge­stal­te­ri­scher Fä­hig­kei­ten so­wie der Ein­blick in krea­ti­ve Be­ru­fe ver­schaf­fen Zu­gän­ge zur Ar­beits- und Be­rufs­welt. Da­zu ge­hö­ren auch ma­nu­el­le Fä­hig­kei­ten im Um­gang mit Werk­zeu­gen und Ma­te­ria­li­en.

 

Der Kunst­un­ter­richt kann ei­nen Bei­trag im Um­gang mit den mo­der­nen Me­di­en (Leit­per­spek­ti­ve Me­di­en­bil­dung (MB)) leis­ten. Er ge­währt Ein­bli­cke in die Hand­ha­bung bild­ge­ben­der Ver­fah­ren und in die di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on. Hin­sicht­lich al­ler bild­ne­ri­schen, aber auch akus­ti­schen, ex­pe­ri­men­tel­len und in­ter­ak­ti­ven Me­di­en ver­mit­telt der Kunst­un­ter­richt ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten. Zu­gleich wer­den die klas­si­schen bild­ne­ri­schen Ver­fah­ren we­gen ih­rer grund­le­gen­den Be­deu­tung für die ele­men­ta­ren Er­fah­run­gen von Schü­le­rin­nen und Schü­lern so­wie für die ma­nu­el­len Fä­hig­kei­ten im Um­gang mit Werk­zeu­gen und Ma­te­ria­li­en nicht ver­nach­läs­sigt.

 
Bei­trag des Fa­ches zu den Le­bens­fel­dern
 

Das Fach Bil­den­de Kunst steht in en­gem Be­zug zum Le­bens­feld Per­so­na­les Le­ben, ins­be­son­de­re zu den Kom­pe­tenz­fel­dern Wahr­neh­mung der ei­ge­nen Per­son, Iden­ti­tät und Selbst­bild und Selbst­wirk­sam­keit und Selbst­be­stim­mung, aber auch zum Le­bens­feld Ar­beits­le­ben, in dem grund­le­gen­de Er­fah­run­gen im Um­gang mit Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken an­ge­legt wer­den. Eben­so wer­den en­ge Zu­sam­men­hän­ge zum Le­bens­feld Selbst­stän­di­ges Le­ben ge­zo­gen, hier be­son­ders zum Kom­pe­tenz­feld Frei­zeit und In­ter­es­sen. Au­ßer­dem bie­tet Kunst ei­nen Bei­trag zur per­sön­li­chen Ent­wick­lung, in­dem in­di­vi­du­el­le Er­folgs­er­leb­nis­se, Wirk­sam­keits­er­le­ben und ver­schie­de­ne Aus­drucks­mög­lich­kei­ten rea­li­siert wer­den.

 
image10.png
 

Ab­bil­dung 1: Ver­flech­tung Le­bens­fel­der – Fach Bil­den­de Kunst (© Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg)

 

1.2 Kom­pe­ten­zen

 

Das Fach Bil­den­de Kunst glie­dert sich – an­ge­lehnt an den Auf­bau des Fa­ches Kunst/Wer­ken der Grund­stu­fe – in fol­gen­de drei Kom­pe­tenz­fel­der, die nicht in ei­ner hier­ar­chi­schen Ord­nung ver­stan­den wer­den, son­dern in der un­ter­richt­li­chen Um­set­zung eng ver­zahnt und in Ab­hän­gig­keit der je­wei­li­gen Vor­aus­set­zun­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler in un­ter­schied­li­chen Schwer­punkt­set­zun­gen ver­netzt be­trach­tet wer­den müs­sen.

 

An­leh­nend an den ge­mein­sa­men Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I (Ba­den-Würt­tem­berg 2016) fin­den sich die dort be­schrie­be­nen Kom­pe­ten­zen (sie­he Ab­bil­dung 2) auch in die­sem Bil­dungs­plan wie­der.

 
image11.png
 

Ab­bil­dung 2: Ge­samt­mo­dell Auf­bau Bil­dungs­plan Bil­den­de Kunst (© Lan­des­in­sti­tut für Schul­sport, Schul­kunst und Schul­mu­sik) aus dem Bil­dungs­plan 2016, SEK I

 

Die Kom­pe­ten­zen in die­sem Bil­dungs­plan las­sen sich in drei Kom­pe­tenz­fel­dern zu­sam­men­fas­sen:

 
Zu­gän­ge zu Kunst er­öff­nen – Wahr­neh­men, Be­ob­ach­ten, Er­fah­ren, Er­for­schen, Er­le­ben
 

Der Schwer­punkt die­ses Kom­pe­tenz­felds liegt auf der im­mer zu­neh­mend kom­ple­xe­ren und be­wuss­ten Re­zep­ti­on ei­ge­ner und frem­der in­ne­rer Ge­füh­le, Stim­mun­gen, Wün­sche und In­ter­es­sen. Die­se in­ne­ren Wel­ten stel­len da­bei den Aus­gangs­punkt der Aus­ein­an­der­set­zung mit Kunst dar. Durch die Er­pro­bung und Er­for­schung un­ter­schied­li­cher künst­le­ri­scher Tä­tig­kei­ten und Tech­ni­ken er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­neh­mend, Aus­drucks­mög­lich­kei­ten die­ser in­ne­ren Wel­ten zu fin­den und in Be­zug zur ei­ge­nen Per­son zu set­zen. An­hand ei­ner ex­em­pla­ri­schen Aus­wahl ver­schie­de­ner Künst­le­rin­nen und Künst­ler un­ter­schied­li­cher Epo­chen und künst­le­ri­schen Strö­mun­gen sol­len die­se his­to­risch und bio­gra­fisch ein­ge­ord­net so­wie be­deu­ten­de Wer­ke ken­nen­ge­lernt und er­fahr­bar ge­macht wer­den.
Ziel ist die Be­fä­hi­gung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler, sich ak­tiv mit­zu­tei­len und zu ge­stal­ten und so­mit in der ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be ge­stärkt zu wer­den.

 
Be­ar­bei­tung, Ma­ni­pu­la­ti­on und (Neu-)Ge­stal­tung
 

Die­ses zwei­te Kom­pe­tenz­feld legt ei­nen Schwer­punkt auf die künst­le­ri­sche Tä­tig­keit, den Schaf­fens­pro­zess und die Tech­ni­ken und fo­kus­siert Kom­pe­ten­zen im Be­reich der ei­ge­nen Aus­drucks­fä­hig­keit in Ab­hän­gig­keit von Ma­te­ri­al, Werk­zeug und Ar­beits­tech­nik. Fol­gen­de Un­ter­glie­de­rung wird da­bei vor­ge­nom­men:

 
  • Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en
  • Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­le­ben in der Ge­stal­tung mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en die Mög­lich­keit, so­wohl nach Vor­la­ge als auch oh­ne Vor­la­ge frei ih­re in­ne­ren Ge­füh­le aus­zu­drü­cken.
  • Neu­ge­stal­tung durch Um­räu­men, Um­bau­en, Um­funk­tio­nie­ren und Um­or­ga­ni­sie­ren
  • Der Schwer­punkt die­ses Be­reichs liegt auf der Mög­lich­keit der Um­ge­stal­tung und Ma­ni­pu­la­ti­on der Um­welt durch Ver­än­de­rung vor­han­de­ner Ge­gen­stän­de, Tex­te, Fo­tos, Bil­der und Räu­me.
  • Un­ter­schied­li­che Ma­te­ria­li­en in ih­ren Ei­gen­schaf­ten ken­nen­ler­nen
  • Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen Ei­gen­schaf­ten un­ter­schied­li­cher Ma­te­ria­li­en durch Er­pro­bung und Be­ar­bei­tung ken­nen und kön­nen die­se Ei­gen­schaf­ten in Be­zie­hung zu dem ei­ge­nen Aus­drucks­wunsch set­zen so­wie Chan­cen und Gren­zen bei der künst­le­ri­schen Um­set­zung ab­wä­gen.
  • Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken ken­nen­ler­nen
  • Der Schwer­punkt die­ses Un­ter­be­reichs liegt auf der Ver­mitt­lung und An­wen­dung un­ter­schied­li­cher künst­le­ri­scher Tech­ni­ken un­ter Ein­be­zug al­ler gän­gi­gen Tech­ni­ken des künst­le­ri­schen Aus­drucks. Die­se sol­len ex­em­pla­risch und an­ge­passt an die in­di­vi­du­el­len Mög­lich­kei­ten der ein­zel­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­fol­gen.
 
Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst – Do­ku­men­tie­ren, Prä­sen­tie­ren, Po­si­tio­nie­ren und Re­flek­tie­ren
künst­le­ri­scher Pro­zes­se un­ter Ein­satz un­ter­schied­li­cher Me­di­en
 

Das drit­te Kom­pe­tenz­feld fo­kus­siert die ver­tief­te Aus­ein­an­der­set­zung, Re­fle­xi­on und Dar­stel­lung mit dem künst­le­ri­schen Ge­samt­pro­zess. Ei­ge­ne und frem­de künst­le­ri­sche Tä­tig­kei­ten wer­den in Be­zug auf die Pla­nung, die Durch­füh­rung und das Er­geb­nis be­schrie­ben und re­flek­tiert und ge­mein­sam mit an­de­ren dis­ku­tiert. Da­bei wird auch Feed­back zu ei­ge­nen und frem­den Wer­ken un­ter Ein­be­zug un­ter­schied­li­cher Me­di­en ein­ge­holt und ge­ge­ben. Eben­so wer­den in die­sem Be­reich un­ter­schied­li­che Do­ku­men­ta­ti­ons­for­men des künst­le­ri­schen Pro­zes­ses so­wie un­ter­schied­li­che Prä­sen­ta­ti­ons­for­men in den Blick ge­nom­men.

 

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

 

Der Zu­gang zum Fach soll maß­geb­lich durch das prak­ti­sche Tun ge­för­dert wer­den. Kunst er­wei­tert die Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch die Ver­tie­fung ein­fa­cher künst­le­risch-hand­werk­li­cher Ver­fah­ren, durch das zu­neh­mend sinn­vol­le Be­nut­zen von Werk­zeu­gen und ver­schie­de­ner Ma­te­ria­li­en. Im Mit­tel­punkt ste­hen das Nach­bil­den so­wie frei­es Ex­pe­ri­men­tie­ren und Er­fin­den.

 

Maß­geb­lich da­bei ist auch die Ziel­set­zung des Fa­ches Bil­den­de Kunst, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Aus­drucks­form in­ne­rer Wel­ten, Er­fah­run­gen, Kon­zep­te und Vor­stel­lun­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

 

2 Kom­pe­tenz­fel­der

 
 

2.1 Haupt­stu­fe

 

2.1.1 Zu­gän­ge zu Kunst er­öff­nen – Wahr­neh­men, Be­ob­ach­ten, Er­fah­ren, Er­for­schen, Er­le­ben, Ex­pe­ri­men­tie­ren

 

In Wei­ter­füh­rung der grund­ge­leg­ten Er­fah­run­gen und der er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen aus der Grund­stu­fe be­trach­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Kunst, neh­men un­ter­schied­lichs­te Kunst, Räu­me und Na­tur wahr, spie­len mit Na­tur- und All­tags­ma­te­ria­li­en, sam­meln, ord­nen, sor­tie­ren, le­gen sie und ge­stal­ten so ei­ge­ne Wer­ke. Sie be­grei­fen Na­tur und Kunst­wer­ke als schüt­zens­wer­tes Gut und er­ken­nen, dass mit Kunst Ge­füh­le, Stim­mun­gen und Bot­schaf­ten aus­ge­drückt wer­den kön­nen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­trach­ten und ana­ly­sie­ren Ma­te­ri­al, Ob­jek­te, Bil­der und Kunst­wer­ke ge­nau und neh­men sie mit al­len Sin­nen wahr. Sie tei­len ih­re Ein­drü­cke und da­mit ver­bun­de­ne Emo­tio­nen ein­an­der mit, tau­schen sich dar­über aus und ler­nen so an­de­re Sicht­wei­sen ken­nen und die­se zu ak­zep­tie­ren. Sie ge­lan­gen zu ers­ten Deu­tun­gen und ver­fü­gen über ein Grund­wis­sen an Fach­be­grif­fen. Sie be­schäf­ti­gen sich mit Bil­dern und Ge­gen­stän­den aus dem All­tag so­wie mit der ge­stal­te­ten Um­welt. Sie er­fah­ren Zu­sam­men­hän­ge und Un­ter­schie­de zwi­schen Ge­stal­tung, Ge­brauch und Nut­zen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • In wel­chen Si­tua­tio­nen wer­den Ma­te­ria­len, Struk­tu­ren oder Räu­me be­wusst be­trach­tet, sinn­lich wahr­ge­nom­men, ver­gli­chen, be­schrie­ben und sub­jek­tiv be­wer­tet?
  • Wie ge­lingt es, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Mög­lich­kei­ten zu bie­ten, ei­ge­ne in­ne­re Vor­stel­lun­gen, Emo­tio­nen, Fan­ta­si­en und Stim­mun­gen be­wusst wahr­zu­neh­men und die­se wei­ter­zu­ent­wi­ckeln?
  • Wie schafft die Schu­le Zeit und Raum für die Re­zep­ti­on von Kunst?
  • Wie wer­den die­se Er­fah­run­gen in Be­zie­hung zur Per­son und dem si­tua­ti­ven in­ne­ren Ge­fühls­zu­stand ge­setzt?
  • Wie wer­den be­deut­sa­me Wer­ke un­ter­schied­li­cher Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus un­ter­schied­li­chen Kul­tu­ren den Schü­le­rin­nen und Schü­lern prä­sen­tiert?
  • Wel­che künst­le­ri­schen Ver­fah­ren, Ma­te­ria­li­en und Aus­drucks­mög­lich­kei­ten wer­den in wel­chen Zu­sam­men­hän­gen an­ge­bo­ten und er­probt?
  • Wie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sich mit die­sen Wer­ken aus­ein­an­der­set­zen?
  • Wel­che an­de­ren Fä­cher wer­den in die Pla­nung von fach­li­chen und über­fach­li­chen Pro­jek­ten ein­be­zo­gen (zum Bei­spiel Mu­sik, Tech­nik, Deutsch)?
  • Wel­che künst­le­ri­schen Ver­fah­ren und Ma­te­ria­len ste­hen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern zur Ver­fü­gung, um ei­ge­ne Vor­stel­lun­gen, Emo­tio­nen, Fan­ta­si­en und Stim­mun­gen zum Aus­druck zu brin­gen?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • neh­men Kunst­wer­ke wahr und be­schrei­ben die­se
  • nut­zen in der plas­ti­schen Ge­stal­tung ih­re hap­ti­schen und äs­the­ti­schen Er­fah­run­gen
  • spre­chen mög­lichst mit pas­sen­den Fach­be­grif­fen über die Wir­kun­gen, Ma­te­ria­li­en und Be­son­der­hei­ten der Kunst­wer­ke
  • nut­zen ge­lern­te Stra­te­gi­en, um ih­re Wahr­neh­mun­gen zu schär­fen, ih­re Ima­gi­na­ti­on zu ver­tie­fen und ih­re Emp­fin­dun­gen dif­fe­ren­ziert zu äu­ßern
  • er­pro­ben und ex­pe­ri­men­tie­ren mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en und Me­di­en (zum Bei­spiel Werk­stof­fe, Un­ter­grün­de, ver­schie­de­ne Far­ben, Stof­fe, Ton)
  • er­pro­ben un­ter­schied­li­che künst­le­ri­sche Ver­fah­ren (zum Bei­spiel Dru­cken, Fo­to­gra­fie­ren, Zeich­nen, Mo­del­lie­ren, Bau­en, di­gi­ta­les Ver­än­dern) und set­zen sich selbst da­mit in Be­zug
  • ler­nen wei­te­re be­deu­ten­de Wer­ke un­ter­schied­li­cher Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus un­ter­schied­li­chen Kul­tu­ren und Epo­chen ken­nen
  • wis­sen um bio­gra­fi­sche Grund­in­for­ma­tio­nen der Künst­le­rin­nen und Künst­ler und de­ren Be­deut­sam­keit da­mals und heu­te
  • ver­glei­chen Kunst aus ver­schie­de­nen Epo­chen an­hand ein­fa­cher Kri­te­ri­en (zum Bei­spiel Ma­te­ri­al, Far­be, Form, Wir­kung, Grö­ße)
  • set­zen rea­li­täts­be­zo­ge­ne oder fan­tas­ti­sche Raum­vor­stel­lun­gen skiz­zen­haft, mo­dell­haft oder im rea­len Raum um (Ar­chi­tek­tur)
  • ord­nen Bil­der, an­de­re Kunst­wer­ke und Ar­chi­tek­tur in his­to­ri­sche Zu­sam­men­hän­ge ein
  • set­zen sich of­fen und kri­tisch mit ei­ge­nen Wahr­neh­mun­gen und de­ren Deu­tun­gen aus­ein­an­der
  • dis­ku­tie­ren zu­neh­mend kon­struk­tiv und kon­tro­vers über Kunst, de­ren Wir­kung und Be­deu­tung
  • dif­fe­ren­zie­ren zu­neh­mend ih­ren Kunst­be­griff
  • ler­nen an­hand ex­em­pla­ri­scher Bio­gra­fi­en die Zu­sam­men­hän­ge von künst­le­ri­schem Schaf­fen und be­son­de­ren Le­bens­si­tua­tio­nen (Vin­cent van Gogh, Fri­da Kahlo, Keith Ha­ring) oder po­li­ti­schen Sank­tio­nen (ver­bo­te­ne Kunst im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus) ken­nen
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • sub­jek­ti­ve Be­schrei­bun­gen von Kunst­wer­ken und de­ren Wir­kung auf den Be­trach­ter
  • Be­such von Mu­se­en, Kunst­aus­stel­lun­gen und künst­le­ri­schen Dar­bie­tun­gen zu zeit­ge­nös­si­schen und klas­si­schen Kunst­for­men un­ter­schied­li­cher kul­tu­rel­ler Hin­ter­grün­de
  • Aus­druck ei­ge­ner Ge­dan­ken, Ge­füh­le, Fan­ta­si­en durch ei­gen­ak­ti­ve Er­pro­bung un­ter­schied­li­cher Ma­te­ria­li­en und Tech­ni­ken im schu­li­schen und au­ßer­schu­li­schen Kon­text
  • sub­jek­ti­ve Zu­ord­nung von Ge­füh­len zu ei­ge­nen un­d/o­der frem­den Kunst­wer­ken
  • Be­schrei­bun­gen von ei­ge­nen Wer­ken
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • be­sucht Aus­stel­lun­gen, Kir­chen, Denk­mä­ler und nutzt pass­ge­naue, mu­se­ums­päd­ago­gi­sche An­ge­bo­te
  • be­kommt Raum und Zeit, um über die Wir­kung von Kunst zu spre­chen
  • ent­wi­ckelt spe­zi­fi­sche Wort­schat­z-Samm­lun­gen zu Kunst und ih­rer Wir­kun­gen
  • er­stellt ei­ge­ne Kunst­wer­ke mit dem Fo­kus „Emo­tio­nen dar­stel­len“
  • führt ein Ge­fühls­ta­ge­buch im Schaf­fens­pro­zess und do­ku­men­tiert in­di­vi­du­el­le Ge­fühls­la­gen mit dem ei­ge­nen Werk
  • tauscht sich über die un­ter­schied­li­chen Wir­kun­gen/E­mo­tio­nen zu Kunst­ob­jek­ten aus
  • prä­sen­tiert (wenn ge­wünscht) mit pas­sen­den Me­di­en ih­re/s­ei­ne Er­geb­nis­se (Vor­stel­lung und Bild­be­trach­tung, Fo­tos, Vi­deo, Prä­sen­ta­ti­ons­pro­gramm)
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.2 Be­ar­bei­tung, Ma­ni­pu­la­ti­on und (Neu-)Ge­stal­tung

 

Bil­den­de Kunst er­mög­licht ei­nen gro­ßen Hand­lungs- und Er­fah­rungs­spiel­raum für Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Sie pro­du­zie­ren, ima­gi­nie­ren, zeich­nen, for­men, ma­len, ord­nen, er­for­schen, do­ku­men­tie­ren, sam­meln, ex­pe­ri­men­tie­ren, ver­frem­den, zer­le­gen, kon­stru­ie­ren, ver­wer­fen, pla­nen, über­ar­bei­ten, va­ri­ie­ren, neh­men wahr, se­hen, be­trach­ten und deu­ten.

 

Ein wei­test­ge­hend nicht­nor­mier­ter, wert­frei­er Zu­gang be­züg­lich der The­men-, Ma­te­ri­al- und Werk­zeug­wahl er­mög­licht Chan­cen po­si­ti­ver Selbst­wirk­sam­keits­er­fah­run­gen und per­sön­li­cher Er­folgsat­tri­bu­ie­run­gen. Pro­duk­ti­on ist (ne­ben Per­zep­ti­on und Prä­sen­ta­ti­on) das zen­tra­le Lern­feld im Fach Bil­den­de Kunst.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wie schafft die Schu­le Frei­räu­me, um den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Ver­wirk­li­chung ei­ge­ner, künst­le­ri­scher Ide­en zu er­mög­li­chen?
  • Wel­che Ma­te­ria­li­en re­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der frei­en, künst­le­ri­schen Ge­stal­tung an?
  • Wo schafft die Schu­le Mög­lich­kei­ten der Ge­stal­tung durch Neu­or­ga­ni­sa­ti­on (zum Bei­spiel durch die Schaf­fung frei­er Kunst­flä­chen, der Ate­lier­ar­beit)?
  • Wie wer­den die in­di­vi­du­el­len Be­dar­fe der Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­bei be­rück­sich­tigt?
  • Wie ver­netzt sich die Schu­le mit au­ßer­schu­li­schen Part­nern und nutzt de­ren An­ge­bo­te (Kunst­the­ra­pie, Kunst­schu­len, Ga­le­ri­en, Mu­se­en, Kunst­stif­tun­gen)?
  • Wie schafft die Schu­le Er­fah­run­gen mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en (zum Bei­spiel Na­tur­ma­te­ria­li­en, Tex­ti­les, Me­tall, Holz, Far­be, Pa­pier, Ton, Le­der, Kunst­stoff, Stein, Gips)?
  • Wie wird der Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Tech­ni­ken/Dar­stel­lungs­for­men (zum Bei­spiel Fo­to­gra­fie­ren und Fil­men, Per­for­mance und Ac­tion, zwei- und drei­di­men­sio­na­les Mo­del­lie­ren, Ma­le­rei, Gra­fik, Dru­cken, Fär­ben, Hä­keln, Stri­cken, Nä­hen, Fil­zen, Le­der­be­ar­bei­tung, Col­la­gie­ren, Air­brush) er­mög­licht?
  • Wie und wo wer­den Räu­me und Zei­ten für die Prä­sen­ta­ti­on der Er­geb­nis­se ge­schaf­fen?
  • Wie und wer un­ter­stützt die Schu­le bei künst­le­ri­schen Pro­jek­ten (zum Bei­spiel Ver­net­zung mit re­gio­na­len Künst­le­rin­nen und Künst­lern, Ate­liers, Be­rufs­schu­len, Fach­ge­schäf­te für Künst­ler­be­darf)?
  • Wie wer­den die künst­le­ri­schen Kom­pe­ten­zen / Res­sour­cen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler für die Be­rufs­ori­en­tie­rung ge­nutzt?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • ge­stal­ten mit un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en (zum Bei­spiel Na­tur­ma­te­ria­li­en, Tex­ti­les, Me­tall, Holz, Far­be, Pa­pier, Ton, Le­der, Kunst­stoff, Stein, Gips)
  • nut­zen ein­fa­ches Zeich­nen für Skiz­zen und Kom­po­si­tio­nen (groß – klein, Über­schnei­dun­gen, Bal­lun­gen, Streu­ung von Ge­gen­stän­den, Men­schen, Pflan­zen)
  • er­pro­ben die Ei­gen­schaf­ten des Ma­te­ri­als und der Werk­zeu­ge so­wie Un­ter­grün­de
  • er­fah­ren die Wir­kung von Mu­sik und Emo­tio­nen auf das ei­ge­ne Schaf­fen / den Kunst­pro­zess
  • er­ken­nen grund­le­gen­de Farb­be­zie­hun­gen und Farb­wir­kun­gen (zum Bei­spiel Farb­ver­wandt­schaf­ten, Farb­kon­tras­te, Farb­qua­li­tä­ten, Farb­funk­tio­nen, Far­bord­nun­gen)
  • ge­stal­ten nach Vor­la­ge/Mo­dell
  • set­zen ei­ge­ne Ide­en in Pla­nung um
  • fer­ti­gen frei, krea­tiv nach ei­ge­nen in­ne­ren Vor­stel­lun­gen
  • ge­stal­ten Flä­che, Plas­tik oder Raum durch Um­ge­stal­ten, Um­bau­en, Re­kon­stru­ie­ren, Um­ord­nen oder in Ak­ti­on
  • ler­nen den Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Werk­zeu­gen und Tech­ni­ken
  • ana­ly­sie­ren be­kann­te Künst­le­rin­nen und Künst­ler ver­schie­de­ner Epo­chen
  • be­trach­ten, er­gän­zen, ver­frem­den oder re­pro­du­zie­ren nam­haf­te Wer­ke (klas­si­sche Wer­ke in Pop-Ar­t-Tech­nik)
  • su­chen sich an­spre­chen­de Vor­la­gen aus und fer­ti­gen die­se teil­wei­se oder ganz nach oder ver­än­dern die­se nach ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen
  • bau­en ki­ne­ti­sche Ob­jek­te be­kann­ter Künst­le­rin­nen und Künst­ler (zum Bei­spiel von Leo­nar­do da Vin­ci, Jean Tin­gue­ly)
  • un­ter­su­chen ele­men­ta­re Be­din­gun­gen von Ar­chi­tek­tur (Sta­tik, Form, Funk­tio­na­li­tät) und in Kon­struk­tio­nen, er­ken­nen sie und wen­den die­se an ih­rem Werk an
  • ver­su­chen ei­ge­ne „Er­fin­dun­gen“ und „Ver­bes­se­run­gen“ an be­stehen­den Ob­jek­ten tech­nisch oder krea­tiv um­zu­set­zen
  • ge­stal­ten mit ein­fa­chen Mög­lich­kei­ten und Mit­teln der Fo­to­gra­fie Bil­der (zum Bei­spiel Per­spek­ti­ven, Ein­stel­lungs­grö­ßen, Fo­to­be­ar­bei­tung) und Fil­me (Stop­p-Mo­ti­on, Vi­deo) und ver­ar­bei­ten die­se wei­ter
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Er­stel­lung von Plas­tik (Fi­gu­ren) oder Ar­chi­tek­tur aus un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en (nach Vor­la­gen be­kann­ter Künst­le­rin­nen und Künst­lern wie Ni­ki de Saint Phal­le, Jean Tin­gue­ly)
  • Ge­stal­tung von (schul­be­zo­ge­nen) All­tags­ge­gen­stän­den un­ter dem Ge­sichts­punkt der per­sön­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­on (zum Bei­spiel Schul­mö­bel, Ta­schen, Schatz­kis­ten, Han­dy­hül­len)
  • frei­es Ma­len nach Mu­sik
  • Ma­ni­pu­la­ti­on und Ver­än­de­rung von be­kann­ten Wer­ken oder Tech­ni­ken von Künst­le­rin­nen und Künst­lern (Blaue Rei­ter, Pi­cas­so, Braque, Dix, Cé­zan­ne, Cha­gall, Arp, van Gogh, Miró, Gi­a­co­met­ti, Moo­re, Rich­ter, Lich­ten­stein, Wes­sel­mann, Beuys, Ha­ring)
  • Ge­stal­ten und Be­ar­bei­ten von ge­brauch­ten Mö­beln, All­tags­ge­gen­stän­den (zum Bei­spiel Re­stau­rie­ren, Up­cy­cling)
  • frei­es Ex­pe­ri­men­tie­ren mit Ma­te­ria­li­en und Ge­stal­tungs­tech­ni­ken (zum Bei­spiel Air­brush, Was­ser­far­ben un­ter Ein­satz der Flieh­kraft, wie et­wa Jack­son Pol­lock, Yves Klein)
  • the­men­ge­bun­de­nes Ex­pe­ri­men­tie­ren mit Ma­te­ria­li­en und Ge­stal­tungs­tech­ni­ken (zum Bei­spiel Ku­bis­mus durch Col­la­gie­ren, Sur­rea­lis­mus durch di­gi­ta­le Ver­än­de­rung und Bild­be­ar­bei­tung)
  • maß­stabs­ge­rech­ter Nach­bau von Ge­bäu­den der Um­ge­bung, der Schu­le oder dem Schul­ge­län­de (Bau­stei­ne oder di­gi­tal)
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • be­sorgt ge­brauch­te All­tags­ge­gen­stän­de (zum Bei­spiel Stüh­le, Tisch­chen, Re­ga­le)
  • re­pa­riert ge­mein­sam mit an­de­ren oder bes­sert aus
  • plant das Up­cy­clin­g/Re­stau­rie­ren un­ter dem As­pekt ei­ner Kunst­rich­tung (zum Bei­spiel Pop-Ar­t-Stuhl)
  • in­for­miert sich über grund­le­gen­de Cha­rak­te­ris­ti­ka der Kunst­rich­tung (zum Bei­spiel Far­ben, For­men, Farb­auf­trag)
  • be­ar­bei­tet den Un­ter­grund (Schlei­fen, Ab­lau­gen, Grun­die­ren)
  • plant und über­prüft ih­re/s­ei­ne Plä­ne auf Mach­bar­keit (Sta­tik, Farb­wahl, Ziel­klar­heit) und mo­di­fi­ziert ge­ge­ben­falls
  • ge­stal­tet ih­r/sein Ob­jekt kon­ti­nu­ier­lich, ziel­ori­en­tiert und fle­xi­bel
  • do­ku­men­tiert die ak­tu­el­len Stän­de und re­flek­tiert den Ar­beits­pro­zess auf Ge­lun­ge­nes und Op­ti­mier­ba­res
  • stellt das Pro­dukt, das Ma­te­ri­al und den Pro­zess an­de­ren vor (zum Bei­spiel Ver­nis­sa­ge für an­de­re Klas­sen, El­tern, Stadt­teil­zen­trum, Pres­se)
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

2.1.3 Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst – Do­ku­men­tie­ren, Prä­sen­tie­ren, Po­si­tio­nie­ren und Re­flek­tie­ren künst­le­ri­scher Pro­zes­se un­ter Ein­satz un­ter­schied­li­cher Me­di­en

 

Zum ei­nen bin­det die­ses Kom­pe­tenz­feld die pro­duk­ti­ven und re­zep­ti­ven Pro­zes­se im Fach Kunst ein, zum an­de­ren die kom­mu­ni­ka­ti­ven Mög­lich­kei­ten und Chan­cen. Un­ter den Ge­stal­ten­den selbst als auch zwi­schen Ge­stal­tern und Be­trach­tern er­öff­nen sich Mög­lich­kei­ten der Kom­mu­ni­ka­ti­on über Kunst, das An­er­ken­nen und Wür­di­gen künst­le­ri­scher Pro­zes­se. Dies schließt auch Pha­sen der Re­fle­xi­on und der Prä­sen­ta­ti­on ein. Das Prä­sen­tie­ren im Fach Bil­den­de Kunst be­inhal­tet da­her ein­fa­che Äu­ße­run­gen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ei­ge­nen Er­geb­nis­sen und künst­le­ri­schen For­schun­gen bis hin zu or­ga­ni­sier­ten Aus­stel­lun­gen, der Prä­sen­ta­ti­on im Spiel oder Tanz so­wie der me­dia­len Auf­ar­bei­tung des Schaf­fens­pro­zes­ses be­zie­hungs­wei­se des Pro­dukts.

 

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­hal­ten in ver­schie­de­nen For­men der Prä­sen­ta­ti­on ih­rer Ar­bei­ten Wert­schät­zung, er­fah­ren Selbst­wirk­sam­keit und ha­ben die Mög­lich­keit, un­ter­schied­li­che Lö­sun­gen, Er­geb­nis­se und Ent­ste­hungs­pro­zes­se zu ver­sprach­li­chen, zu be­trach­ten, dar­zu­stel­len und zu ver­glei­chen.

 
Denk­an­stö­ße Kom­pe­tenz­spek­trum
  • Wel­chen Stel­len­wert ha­ben künst­le­ri­sche Pro­duk­te an der Schu­le und für das Schul­ge­bäu­de?
  • Wel­che For­men der Wür­di­gung wer­den an der Schu­le ge­lebt?
  • Wie mo­ti­viert die Schu­le die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Mit­ge­stal­tung der Räu­me, Flu­re und des Schul­hofs?
  • Wie wer­den künst­le­ri­sche und hand­werk­li­che Pro­zes­se und Er­geb­nis­se eva­lu­iert und ge­wür­digt?
  • Nimmt die Schu­le an krea­ti­ven Wett­be­wer­ben teil oder in­iti­iert die­se?
  • Wie wer­den die El­tern und an­de­re Part­ner beim Pro­zess und Prä­sen­ta­ti­on ak­tiv ein­ge­bun­den?
  • Wel­che Ver­net­zungs­mög­lich­kei­ten zur Prä­sen­ta­ti­on der Wer­ke wer­den ge­nutzt (zum Bei­spiel Kunst­schu­le, Volks­hoch­schu­le, Mu­se­en, Kunst­the­ra­peu­ten, Kunst­ta­ge der Ge­mein­de, of­fe­nes Ate­lier)?
Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler
  • stel­len ei­ge­ne Kunst­wer­ke in ver­schie­de­nen Kon­tex­ten aus
  • er­fah­ren, dass man durch Kunst auch Bot­schaf­ten sen­den kann (zum Bei­spiel Pro­vo­ka­tio­nen, Hin­wei­se auf Miss­stän­de, Un­ge­rech­tig­kei­ten)
  • do­ku­men­tie­ren den künst­le­ri­schen Pro­zess (mit ver­schie­de­nen Me­tho­den wie Schrift, Bild­re­por­ta­ge, Film)
  • prä­sen­tie­ren Pla­nungs­ide­en und (Teil-)Er­geb­nis­se
  • re­flek­tie­ren den künst­le­ri­schen Pro­zess
  • kom­men mit an­de­ren über den Pro­zess und die Er­geb­nis­se ins Ge­spräch
  • ge­ben Feed­back und neh­men Feed­back an
  • brin­gen sich bei Aus­stel­lun­gen, künst­le­ri­schen Pro­jek­ten, Wett­be­wer­ben oder Ko­ope­ra­tio­nen in und au­ßer­halb der Schu­le ein und wir­ken mit
Bei­spiel­haf­te In­hal­te Ex­em­pla­ri­sche An­eig­nungs- und
Dif­fe­ren­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
  • Kunst­werk des Mo­nats, Kunst­rät­sel
  • Pro­jekt­wo­chen zu Kunst
  • Be­such von Ate­liers und Werk­stät­ten
  • Prä­sen­ta­ti­on der Schü­ler­wer­ke für Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler, El­tern, Nach­bar­schu­len, Ge­mein­we­sen
  • Er­stel­lungs­pro­zess von Wer­ken wird do­ku­men­tiert (zum Bei­spiel Clips, Er­klär­vi­de­os, Fo­to­do­ku­men­ta­ti­on)
  • Kunst­mes­se: Ver­kauf der Kunst­wer­ke durch Ver­stei­ge­run­gen (El­tern­aben­de, Schul­fest, Fi­nis­sa­ge)
Die Schü­le­rin oder der Schü­ler
  • er­stellt im Schul­haus ein Wo­chen- oder Mo­nats­rät­sel (ana­log oder di­gi­tal) zu ei­ner Künst­le­rin / ei­nem Künst­ler un­d/o­der Kunst­werk
  • be­rich­tet bei der Schul­ver­samm­lung über ei­ne Künst­le­rin / ei­nen Künst­ler oder über ih­r/sein per­sön­li­ches Kunst­werk (Ma­te­ri­al, Sinn und Deu­tung, Pro­zess) und nutzt da­bei ver­schie­de­ne Prä­sen­ta­ti­ons­for­men (ana­log, di­gi­tal)
  • wählt zu­sam­men mit den Lehr­kräf­ten der Schu­le / der Haupt­stu­fe das „Kunst­werk des Mo­nats“
  • stellt die Rät­sel un­d/o­der die Kunst­wer­ke an ei­ner Kunst­wand im Schul­haus aus
Be­zü­ge und Ver­wei­se
 

3 An­hang

 
 

3.1 Ver­wei­se

 

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der­päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt Ler­nen un­ter­schei­det acht ver­schie­de­ne Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

 
Be­zü­ge und Ver­wei­se
Be­zü­ge und Ver­wei­se
  • Ver­weis auf ein Le­bens­feld
  • Ver­weis auf Fä­cher/Fä­cher­grup­pen in­ner­halb des Plans
  • Ver­weis auf die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve aus dem Bil­dungs­plan 2016
  • Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
  • Ver­weis auf den Recht­schreib- oder Gram­ma­tik­rah­men
  • Ver­weis auf sons­ti­ges Do­ku­ment
 

Im Fol­gen­den wird je­der Ver­weistyp bei­spiel­haft er­läu­tert:

 
Bei­spiel­haf­te Er­läu­te­rung der Ver­weisty­pen
Ver­wei­se Er­läu­te­rung
ARB 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen Ver­weis auf ein Le­bens­feld: Ar­beits­le­ben, Kom­pe­tenz­feld 2.1.1 Grund­hal­tun­gen und Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen
BSS 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten Ver­weis auf ein Fach: Be­we­gung, Spiel und Sport, Kom­pe­tenz­feld 2.1.4 Be­we­gen an Ge­rä­ten
GS D 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren 1 Ver­weis auf ei­ne pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­tenz aus dem Bil­dungs­plan der Grund­schu­le, Fach Deutsch, Be­reich 2.1 Spre­chen und Zu­hö­ren, Teil­kom­pe­tenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren Ver­weis auf Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen aus dem Bil­dungs­plan der Se­kun­dar­stu­fe I, Fach Mu­sik, Be­reich 3.1.3 Mu­sik re­flek­tie­ren
BNE De­mo­kra­tie­fä­hig­keit Ver­weis auf ei­ne Leit­per­spek­ti­ve BNE = Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, zen­tra­ler As­pekt De­mo­kra­tie­fä­hig­keit
LF­DB S. 43 Ver­weis auf den Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung, Sei­te 43
RSR S. 25-30 Ver­weis auf den Recht­schrei­brah­men, Sei­te 25-30
 

Es wird vor­ran­gig auf den Bil­dungs­plan der Grund­schu­le und der Se­kun­dar­stu­fe I ver­wie­sen. Der Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums ist da­bei mit­be­dacht, aus Grün­den der Über­sicht­lich­keit wer­den die­se Ver­wei­se nicht ge­son­dert auf­ge­führt.

 

3.2 Ab­kür­zun­gen

 
Ab­kür­zun­gen der Le­bens­fel­der
Le­bens­fel­der des Bil­dungs­plans für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit An­spruch auf ein son­der-päd­ago­gi­sches Bil­dungs­an­ge­bot im För­der­schwer­punkt geis­ti­ge Ent­wick­lung
PER Per­so­na­les Le­ben
SEL Selbst­stän­di­ges Le­ben
SOZ So­zia­les und ge­sell­schaft­li­ches Le­ben
ARB Ar­beits­le­ben
Ab­kür­zun­gen der Leit­per­spek­ti­ven
All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung
LF­DB Leit­fa­den De­mo­kra­tie­bil­dung
Ab­kür­zun­gen der Schul­ar­ten der Bil­dungs­plä­ne 2016
Bil­dungs­plä­ne 2016
GS Bil­dungs­plan der Grund­schu­le
SEK1 Ge­mein­sa­mer Bil­dungs­plan für die Se­kun­dar­stu­fe I
GYM Bil­dungs­plan des Gym­na­si­ums
GMSO Bil­dungs­plan der Ober­stu­fe an Ge­mein­schafts­schu­len
Ab­kür­zun­gen der Fä­cher
Fä­cher
AES All­tags­kul­tur, Er­näh­rung und So­zia­les
BMB Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
BK Bil­den­de Kunst
BIO Bio­lo­gie
BNT Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik
CH Che­mie
D Deutsch
E Eng­lisch
ETH Ethik
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
F Fran­zö­sisch
GK Ge­mein­schafts­kun­de
GEO Geo­gra­phie
G Ge­schich­te
KUW Kunst und Wer­ken
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
M Ma­the­ma­tik
MFR Mo­der­ne Fremd­spra­che
MUS Mu­sik
NwT Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik
PH Phy­sik
SU Sach­un­ter­richt
SPO Sport
T Tech­nik
WBO Wirt­schaft und Be­rufs­ori­en­tie­rung
WBS Wirt­schaft, Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung

Fußleiste