(1)
unterschiedliche religiöse und weltanschauliche Deutungen der Wirklichkeit vergleichen (zum Beispiel individualistische, kollektive, metaphysische, religiöse, politische, naturwissenschaftliche Weltanschauungen), ihre Standpunkte im jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext sachgerecht darstellen, entsprechend ihrer Hintergründe unterschiedliche Auswirkungen religiös-weltanschaulicher Deutungen auf Leben und Handeln reflektieren und dialogisch in Bezug zu islamischen Standpunkten setzen
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(2)
unterschiedliche Welt- und Menschenbilder erfassen, vergleichen und beurteilen (zum Beispiel kosmologische, religiöse, machtpolitische Vorstellungen, psychologische, philosophische, theologische Anthropologie) sowie zum islamischen Denken in Bezug setzen [LF]
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(3)
dem Leben dienende Elemente von Religionen, Weltanschauungen und politische Meinungen von lebensfeindlichen ideologisierten Weltsichten abgrenzen und Kategorien der Unterscheidung erarbeiten, um historische und zeitgenössische Phänomene einzuordnen (zum Beispiel Islamfeindlichkeit, Antisemitismus), sowie ideologische Motive sowohl in der islamischen Gemeinschaft wie auch in der Gesamtgesellschaft innerhalb und außerhalb Deutschlands beurteilen (Ideologiekritik)
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(4)
Anzeichen, Ursachen, Gefahren von Extremismus/Radikalismus, Fanatismus oder Terrorismus innerhalb und außerhalb des Islam wahrnehmen, zentrale Aspekte kategorial bestimmen und zuordnen, exemplarisch die Parallelität von politischem und religiösem Extremismus aufzeigen sowie das Phänomen, die Praxis und Gefahren von takfīr untersuchen
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(5)
Muslime als Gemeinschaft des mittleren Maßes (zum Beispiel 2:143) erfassen, aus der islamischen Theologie Impulse und Argumente zum Umgang mit religiösem Extremismus und Möglichkeiten der Prävention ableiten und diskutieren, sich mit religiös begründeten problematischen Eindeutigkeitsbehauptungen methodenorientiert auseinandersetzen (zum Beispiel Texte, (Video‑)Botschaften, Predigten) und beispielhaft den religiös-virtuellen Raum analysieren und beurteilen (zum Beispiel manipulative Berichterstattung im Internet)
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(6)
die Säkularisierungsthese erarbeiten und überprüfen (zum Beispiel Boom der Esoterik, Modernität von Fundamentalismen, andere Religionsstile, These der Entprivatisierung von Religion, Konzept der multiplen Moderne), verschiedene funktionale Deutungen und Begründungen der Religion unterscheiden und sich mit Erklärungen für die Lebendigkeit des Phänomens Religion theoretisch und theologisch auseinandersetzen (zum Beispiel Religionssoziologie, These der unsichtbaren Religion, Bedarf nach Religion, 44:38) [LF]
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(7)
aktuelle Haltung laizistischer Staaten (zum Beispiel Frankreich) gegenüber Religion erschließen und von den Bedingungen sowohl in säkularen (zum Beispiel Bundesrepublik Deutschland) wie auch in religiös begründeten Staaten (zum Beispiel in der islamischen Welt) abgrenzen [LF]
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(8)
den universalistischen Anspruch der europäischen Aufklärung erschließen und ihre zentralen Aspekte benennen, Aufklärungskonzepten aus der islamischen Welt gegenüberstellen und beurteilen
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(9)
die Idee eines Weltethos der Weltreligionen und großen historischen Kulturräume als Beitrag zum Weltfrieden diskutieren und beurteilen sowie Kernelemente eines gemeinsamen Ethos erarbeiten
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(10)
sich mit zentralen Themen der globalen Verantwortung der Religionen und Weltanschauungen auseinandersetzen (zum Beispiel Herrschaftskritik, Aufruf zur sozialer Verantwortung, Suche nach gerechter Gesellschaftsordnung, gerechter Umgang mit den Mitmenschen, Eindämmung von Gewalt und Extremismus, Solidarität, Bekämpfung von Hunger und Armut, Durchsetzung von Toleranz und Gleichberechtigung) und Vorstellungen zur Gestaltung der Zukunft formulieren
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(11)
Sinn, Grundlagen und Ziele interreligiösen Dialogs aufzeigen sich mit aktuellen zentralen Texten zum Dialog auseinandersetzen, islamische Prinzipien für einen Dialog der Religionen und Weltanschauungen formulieren, die gleichzeitige Möglichkeit von konkurrierenden Wahrheitsansprüchen und praktischer Toleranz in der pluralistischen Gesellschaft aufzeigen sowie sichere Formen dialogischer Interaktion anwenden
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(12)
anhand der Quellen und Gebräuche verschiedener Religionen, Weltanschauungen und Kulturen die unterschiedlichen Verständnisweisen von Toleranz erschließen, durch Perspektivenwechsel Phänomene der Interreligiosität und ‑kulturalität und des Pluralismus erfassen, deren Chancen und Grenzen herausarbeiten sowie Handlungsoptionen und Bewältigungsstrategien entfalten [LF]
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(13)
im Spannungsfeld ihrer eigenen religiösen Selbstverortung, gesellschaftlicher, religiöser und kultureller Pluralität sowie soziopolitischer und rechtlicher Rahmenbedingungen die Grundbedingungen für das Gelingen der Einheit in Vielheit mit Blick auf Religionen, Weltanschauungen und Kulturen in Deutschland und Europa herausarbeiten und mögliche zukünftige Handlungsfelder insbesondere für sich und die islamische Gemeinschaft entwerfen [LF]
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