(1)
zentrale Aspekte unterschiedlicher Strömungen rationaler islamischer Theologie (ʿilm al-kalām) in Vergangenheit und Gegenwart in Grundzügen darstellen, voneinander abgrenzen und ihren jeweiligen Geltungsanspruch abwägen (zum Beispiel der Muʿtazila, Ashʿarīya, Māturīdīya) sowie Tradition und Vielfalt islamischer Philosophie exemplarisch erarbeiten (zum Beispiel Ibn Sīnā, al-Ghazālī)
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(2)
Ansätze der islamischen Theologie (zum Beispiel Muʿtazila, Ashʿarīya, Māturīdīya, Zwölferschia, Mystik, Philosophie, Reformbewegungen, islamistische und historisierende Zugänge) zur Beantwortung konkreter Fragenstellungen (zum Beispiel nach Willensfreiheit, Stellung des Propheten, Menschenrechte, djihād) vergleichend einbeziehen, mit ihrem eigenen Denken in Beziehung setzen und sich begründet positionieren
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(3)
den hermeneutischen Anspruch des Korans belegen (zum Beispiel 4:82) und exegetische Prinzipien hinsichtlich ihrer Relevanz für ein gesamtheitliches und vertieftes Verständnis des Korans anhand von Beispielen diskutieren (zum Beispiel Auslegung des Korans durch den Koran, eigenes Nachdenken über ihn 38:29, Berücksichtigung der Offenbarungsanlässe, des Hadith, der islamischen Tradition, historisch-kultureller Rahmenbedingungen)
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(4)
den Bedeutungsumfang sowie die praktische Relevanz einzelner Koranverse mithilfe von Konzepten der klassischen uṣūl al-fiqh nachvollziehen (zum Beispiel Unterscheidung von Wortlaut und intendierter Bedeutung, von bedingten und unbedingten Urteilen, Bestimmung des nur eingeschränkten Bedeutungsumfangs manch einer universeller Formulierungen (takhṣīṣ)) sowie ein Gesamtbild von Koranversen zu aktuellen Themenbereichen erschließen (zum Beispiel Stellung von Mann und Frau, Umgang und Bild von Nichtmuslimen, Krieg und Frieden)
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(5)
anhand ausgesuchter Verse des Korans Gehalt, Konsequenzen und Schwierigkeiten von klassisch-islamischen wie auch zeitgenössischen Ansätzen der Hermeneutik (zum Beispiel modernistische, historisierende Auslegung) sowie von vereinfachter und am isolierten Wortlaut orientierter Textauslegung analysieren sowie argumentativ einander gegenüberstellen (zum Beispiel 4:34, 9:5, ḥadd-Strafen, Jenseitsvorstellungen, Gottesbild, Menschenbild) und koranische Antworten auf theologische, soziale, (welt‑)politische sowie praktische Fragen der Muslime wie auch der Gesamtgesellschaft aufzeigen
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(6)
die wesentlichen Quellen und Regeln der Rechtsfindung im Islam (zum Beispiel idjmāʿ, qiyās, ʿurf, istiḥsān, istiṣlāḥ, al-maṣāliḥ al-mursala, idjtihād) auf ausgesuchte zentrale Fragestellungen argumentativ anwenden (zum Beispiel Umgang mit der nicht-muslimischen Gesellschaft, moderne soziale Lebensformen, medizinische Fragen, Spannungsfeld von Berufstätigkeit und religiöser Pflicht, globale Probleme, Generationenkonflikte)
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(7)
sich zur Frage nach der Anwendung von idjtihād auf der Basis von Koran und Hadith, der ethischen Zwecke des islamischen Rechts (maqāsid al-sharīʿa) sowie bedeutender islamischer Gelehrter und Theologen begründet positionieren [LF]
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(8)
nichtislamische Zugänge zu Koran und Hadith beispielhaft erfassen (zum Beispiel Einordnung des Korans als Text der Spätantike, nicht-islamische Koran- oder Hadithübersetzungen, philologische, poetische, rhetorische, ästhetische Herangehensweise, bibelwissenschaftliche Ansätze) und mit ausgewählten Beispielen traditioneller oder zeitgenössischer Zugänge innerhalb des Islam in Beziehung setzen und theologisch einordnen
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(9)
Schlussfolgerungen zu aktuellen Fragestellungen bezüglich des Umgangs mit Koran und islamischen Quellen für ihr eigenes, gemeinschaftliches sowie gesellschaftliches Leben formulieren und begründen (zum Beispiel zu Exegese, Hermeneutik, Hadithen, Umgang mit ideologisierten und islam-kritischen Deutungen sowie mit vereinfachten ḥarām- und ḥalāl-Debatten, religiösem Habitus)
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