1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Der vorliegende Bildungsplan spiegelt Ausschnitte aus der spannenden Vielfalt der Technik wider. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern diese Vielfalt durch attraktive Themenfelder und Aufgabenstellungen aufzuzeigen und sie für das Berufsfeld Technik zu begeistern.
Die thematische Bandbreite lässt ein weites Spektrum pädagogischer und didaktischer Gestaltungsmöglichkeiten zu. Die Bildungsplaneinheiten geben Raum zur vertieften Auseinandersetzung mit Themen, die über das Grundlagenwissen des technischen Profilfachs hinausgehen. Die Wahlmöglichkeit bietet zusätzlich die Chance, auch profilfachübergreifende, zukunftsweisende sowie gesellschaftsrelevante Themen zu behandeln und dabei an aktuelle technische Entwicklungen anzuknüpfen. Das Fach Sondergebiete der Technik erhöht die Begeisterung für Technik und kann prägende Hinweise geben für eine spätere Berufswahl.
2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler erweitern und vertiefen im Fach Sondergebiete der Technik eine umfassende Handlungskompetenz mit den Dimensionen der sachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenz. Diese zugrundeliegenden Kompetenzbegriffe sind in den einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Technik (Beschluss der Kultusministerkonferenz i. d. F. vom 16.11.2006) ausführlich beschrieben und erläutert.
Die Themengebiete werden ganzheitlich und handlungsorientiert bearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler bewältigen und reflektieren grundlegende Handlungsanforderungen. Dies erfordert das Denken in Zusammenhängen und Problemlösestrategien – wesentliche prozessbezogene Kompetenzen im späteren Arbeitsleben der Schülerinnen und Schüler –, welche sie im Fach Sondergebiete der Technik anhand typischer technischer Fragestellungen erwerben. In Projektsituationen trainieren und festigen sie diese Kompetenzen, Wissen und Fähigkeiten adäquat anzuwenden und auf neue Problemstellungen zu übertragen. Teamorientierung und arbeitsteiliges Vorgehen sind erforderlich, wodurch sowohl die Fähigkeit zur technischen Kommunikation als auch die sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft gefördert werden.
3. Ergänzende fachliche Hinweise
Die einzelnen Bildungsplaneinheiten haben in der Eingangsklasse und in der Jahrgangsstufe 1 jeweils einen Umfang von 25 bzw. 50 Unterrichtsstunden. Je nach Ausstattung der Schule bzw. der regionalen Gegebenheiten können somit eine oder zwei Bildungsplaneinheiten ausgewählt werden. Diese sind beliebig kombinierbar, dürfen aber nur in der angegebenen Klassenstufe unterrichtet werden.
In der Jahrgangsstufe 2 bietet der Bildungsplan die Möglichkeit, ein großes Projekt aufbauend auf einem schon behandelten Thema, oder ein kleines Projekt, basierend auf einem neuen Thema, durchzuführen. In beiden Bildungsplaneinheiten setzen sich die Schülerinnen und Schüler kreativ und handlungsorientiert mit einer technischen Aufgabenstellung auseinander. Sie lösen komplexe technische Probleme durch interdisziplinäres Denken und Arbeiten.
Am Ende vieler Bildungsplaneinheiten steht die kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Relevanz des Themas.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. Bildungsplaneinheiten.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.