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1. Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

1.0 Sta­tus von NwT als Schul­ver­such

NwT als fünf­stün­di­ges Leis­tungs­fach in der Kurs­stu­fe ist nicht als Un­ter­richts­fach ein­ge­rich­tet, son­dern wird der­zeit im Rah­men des Schul­ver­suchs er­probt.

1.1 Bil­dungs­wert des Fa­ches Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik (NwT)

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler wach­sen in ei­ner Welt her­an, de­ren Ge­gen­wart und Ent­wick­lung stark von na­tur­wis­sen­schaft­li­chem Er­kennt­nis­ge­winn und tech­ni­schen In­no­va­tio­nen ge­prägt ist. In vie­len Le­bens­be­rei­chen, von der Mo­bi­li­tät und der Kom­mu­ni­ka­ti­on über die Me­di­zin bis hin zur En­er­gie‑, Nah­rungs- und Roh­stoff­ver­sor­gung, er­öff­nen na­tur­wis­sen­schaft­li­che Ent­de­ckun­gen und tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen der Mensch­heit seit je­her im­mer wie­der neue Mög­lich­kei­ten. Die­se kön­nen hel­fen, die Um­welt- und Res­sour­cen­pro­ble­me mit ge­sell­schaft­lich ho­hen An­sprü­chen, zum Bei­spiel an Er­näh­rung, Ge­sund­heit, Woh­nen, Mo­bi­li­tät oder Kom­mu­ni­ka­ti­on, in Ein­klang zu brin­gen.

Wis­sen­schaft­li­che wie tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lun­gen er­for­dern in im­mer stär­ke­rem Maß ei­ne Ver­net­zung von Kennt­nis­sen ver­schie­de­ner na­tur­wis­sen­schaft­li­cher und tech­ni­scher Dis­zi­pli­nen. Ein auch in ge­sell­schaft­li­che Be­rei­che hin­ein­rei­chen­des in­ter­dis­zi­pli­nä­res Den­ken, die Nut­zung ak­tu­el­ler Tech­no­lo­gi­en so­wie die Krea­ti­vi­tät bei der Lö­sungs­su­che rü­cken in den Vor­der­grund.

Bei­trag des Fa­ches zur Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung

Im Nw­T-Un­ter­richt be­ar­bei­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Pro­ble­me und Fra­ge­stel­lun­gen aus ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern und ent­wi­ckeln da­bei be­son­ders krea­ti­ve Lö­sungs­an­sät­ze. In die­sem Zu­sam­men­hang ler­nen sie, ih­re Vor­kennt­nis­se aus den Na­tur­wis­sen­schaf­ten zu ver­net­zen und ge­zielt zu ver­tie­fen. Sie er­wer­ben Grund­la­gen ver­schie­de­ner tech­ni­scher Dis­zi­pli­nen und stär­ken ih­re Vor­stel­lungs­kraft bei der Er­for­schung von Pro­zes­sen und der Ent­wick­lung und Kon­struk­ti­on von Pro­to­ty­pen. Hier­bei er­le­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auch un­ter­schied­li­che me­tho­di­sche Ar­beits­wei­sen der Na­tur­wis­sen­schaft und der Tech­nik. Sie er­ken­nen die kau­sa­le Struk­tur der Na­tur­wis­sen­schaft und die fi­na­le Stra­te­gie der Tech­nik. Im Rah­men von Ex­kur­sio­nen ler­nen sie ver­schie­de­ne Be­rufs­fel­der ken­nen und be­grei­fen ih­re na­tur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Fä­hig­kei­ten mehr und mehr als Mög­lich­kei­ten zur Mit­ge­stal­tung von ge­sell­schaft­li­cher Zu­kunft.

Ne­ben dem Er­werb na­tur­wis­sen­schaft­li­cher und tech­ni­scher Kom­pe­ten­zen er­wei­tern die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Durch­füh­rung von Pro­jek­ten so­wie bei der Rea­li­sie­rung und Op­ti­mie­rung selbst ent­wi­ckel­ter Pro­duk­te ih­re Hand­lungs­fä­hig­keit und ent­de­cken ih­re ei­ge­ne Krea­ti­vi­tät. Durch das Be­wäl­ti­gen im­mer neu­er Her­aus­for­de­run­gen wird ihr Durch­hal­te­ver­mö­gen und ih­re Be­harr­lich­keit ge­stärkt so­wie ih­re Leis­tungs­be­reit­schaft und ihr Leis­tungs­ver­mö­gen ge­för­dert. Da­durch wer­den sie an ei­gen­ver­ant­wort­li­ches, selbst­stän­di­ges, le­bens­lan­ges Ler­nen her­an­ge­führt. Ih­re Fä­hig­keit, sich nicht nur theo­re­ti­schen son­dern auch pra­xis­ori­en­tier­ten Zu­gän­gen zu öff­nen und schwie­ri­ge Sach­ver­hal­te geis­tig durch­drin­gen zu wol­len, wird ge­stärkt. Die ak­ti­ve Ver­net­zung der Kennt­nis­se aus ver­schie­de­nen na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fä­chern und un­ter­schied­li­chen Tech­nik­dis­zi­pli­nen geht da­bei weit über die rei­ne An­eig­nung von Fak­ten­wis­sen hin­aus.

Die Viel­falt der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen for­dert von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern heu­te und in Zu­kunft ein ho­hes Maß an Be­wer­tungs‑, Ur­teils- und Ent­schei­dungs­fä­hig­keit. Sie er­wer­ben durch die Be­ar­bei­tung na­tur­wis­sen­schaft­li­cher und tech­ni­scher Fra­ge­stel­lun­gen in Ver­knüp­fung mit ge­sell­schaft­li­chen, öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen As­pek­ten ei­ne na­tur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche All­ge­mein­bil­dung und ent­wi­ckeln ei­ne Tech­nik­mün­dig­keit.

Bei­trag des Fa­ches zu den Leit­per­spek­ti­ven

In wel­cher Wei­se das Fach Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik ei­nen Bei­trag zu den Leit­per­spek­ti­ven leis­tet, wird im Fol­gen­den dar­ge­stellt:

  • Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE)
    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich im Fach NwT mit Fra­gen aus­ein­an­der, die sich schon heu­te mit Be­dürf­nis­sen und Res­sour­cen der ak­tu­el­len und nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen be­schäf­ti­gen. An vie­len Stel­len des Nw­T-Un­ter­richts kön­nen sie so ein Ver­ständ­nis für die wach­sen­de Be­deu­tung des Prin­zips der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung in so­zio­kul­tu­rel­len, öko­lo­gi­schen, öko­no­mi­schen, na­tur­wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen Fra­ge­stel­lun­gen er­wer­ben.
    Auch die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen un­ter­mau­ern die­se An­lie­gen deut­lich. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen den Zu­sam­men­hang zwi­schen Be­dürf­nis­sen des Men­schen und na­tur­wis­sen­schaft­li­chen wie tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen er­läu­tern, ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit Ma­te­ria­li­en und Ener­gie um­ge­hen und die Fol­gen der Wech­sel­wir­kun­gen ei­nes tech­ni­schen Sys­tems mit Ge­sell­schaft und Um­welt an ein­fa­chen Bei­spie­len ab­schät­zen und be­wer­ten.
  • Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt (BTV)
    Der kon­struk­ti­ve Um­gang mit Viel­falt stellt ei­ne wich­ti­ge Kom­pe­tenz für die Men­schen in ei­ner zu­neh­mend von kom­ple­xer Tech­nik ge­präg­ten Ge­sell­schaft dar. Kenn­zeich­nend sind In­di­vi­dua­li­sie­rung und Plu­ra­li­sie­rung von Le­bens­ent­wür­fen, die sich im Um­gang mit Res­sour­cen, Ener­gie so­wie Da­ten und In­for­ma­ti­on un­ter­schei­den. Der Un­ter­richt im Fach NwT zielt auch auf die Fä­hig­keit des Ein­zel­nen und der Ge­sell­schaft zum dia­lo­gori­en­tier­ten, fried­li­chen Um­gang mit un­ter­schied­li­chen Po­si­tio­nen be­zie­hungs­wei­se Kon­flik­ten ab.
  • Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung (PG)
    Über das Ein­hal­ten von Vor­ga­ben, Richt­li­ni­en und Si­cher­heits­vor­schrif­ten so­wie beim fach­ge­rech­ten Um­gang mit Ma­te­ria­li­en und Werk­stof­fen ent­wi­ckeln die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein Be­wusst­sein für Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung. Sie ken­nen Maß­nah­men, um in Not­fall­si­tua­tio­nen kom­pe­tent re­agie­ren zu kön­nen. Die spe­zi­fi­schen Ar­beits­wei­sen des Nw­T-Un­ter­richts kön­nen zu­dem die Selbst­re­gu­la­ti­on, das selbst­stän­di­ge und ko­ope­ra­ti­ve Ler­nen so­wie die Team- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit jun­ger Men­schen im Sin­ne die­ser Leit­per­spek­ti­ve för­dern. Dies sind wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen, um sich im ei­ge­nen Han­deln als selbst­wirk­sam zu er­le­ben.
  • Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung (BO)
    Im Fach NwT er­hal­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler viel­fäl­ti­ge Ein­bli­cke in un­ter­schied­li­che For­schungs‑, Ar­beits- und Be­rufs­fel­der. Dies stellt ei­nen we­sent­li­chen Be­stand­teil in­di­vi­du­el­ler För­de­rung für die Be­rufs- und Stu­di­en­ori­en­tie­rung dar und trägt so zur ge­sell­schaft­li­chen Par­ti­zi­pa­ti­on bei.
    Durch fach­spe­zi­fi­sche und hand­lungs­ori­en­tier­te Zu­gän­ge wer­den sie in die La­ge ver­setzt, ih­re Fä­hig­kei­ten und Po­ten­zia­le ein­zu­schät­zen und da­durch ih­re Bil­dungs­bio­gra­fie und be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung ei­gen­ver­ant­wort­lich zu ge­stal­ten.
    Da­für er­kun­den sie auch kon­kre­te Ar­beits­fel­der re­gio­na­ler Fir­men in For­schung und Ent­wick­lung so­wie Be­ru­fe und Aus­bil­dungs­gän­ge zu Ar­beits­ge­bie­ten der an­ge­wand­ten Na­tur­wis­sen­schaf­ten und der Tech­nik.
  • Me­di­en­bil­dung (MB)
    Me­di­en­bil­dung ist ei­ne wich­ti­ge Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­ti­on für jun­ge Men­schen. Im Fach NwT be­grei­fen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler am Bei­spiel der Me­di­en­bil­dung in be­son­de­rer Wei­se die Ver­än­de­run­gen der Ge­sell­schaft durch tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen auf der Ba­sis na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis­se. Sie set­zen sich mit tech­ni­schen Grund­la­gen der Me­di­en aus­ein­an­der und be­grei­fen de­ren gro­ße Be­deu­tung für die Ver­füg­bar­keit von In­for­ma­tio­nen im All­tag.
  • Ver­brau­cher­bil­dung (VB)
    Ge­ra­de in der heu­ti­gen Zeit mit ih­rer Viel­falt an Kon­sum­gü­tern ist es be­son­ders wich­tig, dass sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ak­tiv mit Kri­te­ri­en für den Qua­li­täts­ver­gleich von Kon­sum­gü­tern aus­ein­an­der­set­zen. Da­her über­prü­fen und hin­ter­fra­gen sie im Fach NwT ih­ren All­tags­kon­sum mit dem Ziel ei­nes selbst­be­stimm­ten und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Ver­brau­cher­ver­hal­tens. Sie nut­zen ge­zielt In­for­ma­ti­ons­quel­len und be­wer­ten de­ren Aus­sa­ge­kraft und Zu­ver­läs­sig­keit kri­tisch. Da­durch kön­nen sie die Qua­li­tät von Pro­duk­ten ein­schät­zen und ei­ne be­grün­de­te Aus­wahl tref­fen.

1.2 Kom­pe­ten­zen

Die zu er­rei­chen­den Stan­dards sind im Bil­dungs­plan als pro­zess- und in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen dar­ge­stellt.

Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

Die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen ori­en­tie­ren sich an den Emp­feh­lun­gen der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz für die MIN­T-Bil­dung und glie­dern sich in vier Be­rei­che.

Im Be­reich „Er­kennt­nis­ge­win­nung und For­schen“ liegt der Schwer­punkt dar­auf, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler pro­pä­deu­tisch an for­schen­des Ar­bei­ten her­an­zu­füh­ren. Ihr Vor­ge­hen soll über das Durch­füh­ren oder auch Kon­zi­pie­ren ein­zel­ner Ex­pe­ri­men­te hin­aus­ge­hen. Sie wer­den kom­pe­tent dar­in, For­schungs­fra­gen zu for­mu­lie­ren, da­zu For­schungs­gän­ge zu ent­wi­ckeln, die­se an­zu­pas­sen und kri­tisch zu hin­ter­fra­gen.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen im Be­reich „Ent­wick­lung und Kon­struk­ti­on“ die­je­ni­gen tech­nik­ty­pi­schen Denk- und Hand­lungs­wei­sen ken­nen, die mit der Ent­wick­lung, Kon­struk­ti­on und Fer­ti­gung tech­ni­scher Pro­duk­te ver­bun­den sind. Ins­be­son­de­re geht es bei der Klä­rung ei­nes tech­ni­schen Pro­blems um sys­te­ma­ti­sches Vor­ge­hen bei der Su­che nach Lö­sungs­mög­lich­kei­ten. Ent­wick­lung und Kon­struk­ti­on füh­ren zu ei­ner meist mo­dell­haf­ten Rea­li­sie­rung von Funk­ti­ons­ein­hei­ten und schließ­lich zu ei­ner kri­ti­schen Prü­fung, Be­wer­tung und Op­ti­mie­rung der Lö­sung. Kenn­zeich­nend ist hier die en­ge Ver­knüp­fung von theo­re­ti­scher Durch­drin­gung mit prak­ti­scher Rea­li­sie­rung.

Die be­son­de­ren Her­aus­for­de­run­gen von „Kom­mu­ni­ka­ti­on und Or­ga­ni­sa­ti­on“ lie­gen ei­ner­seits im Um­gang mit den im Nw­T-Un­ter­richt auf­ein­an­der­tref­fen­den ver­schie­de­nen Fach­spra­chen, an­de­rer­seits be­din­gen zu­neh­mend of­fe­ne­re un­ter­richt­li­che Fra­ge­stel­lun­gen pro­jekt­ar­ti­ges Pla­nen und Vor­ge­hen.

Im Be­reich „Be­deu­tung und Be­wer­tung“ ge­win­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­nen Ein­blick in be­deut­sa­me Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen Na­tur, Ge­sell­schaft, Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik. Sie kön­nen an ei­ni­gen Bei­spie­len Fol­gen ab­schät­zen, Nut­zen und Ri­si­ken be­wer­ten und sich ei­ne be­grün­de­te Mei­nung bil­den.

In­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen sind in vier Be­rei­che ge­glie­dert, von de­nen sich drei Be­rei­che an der Ana­ly­se von na­tür­li­chen und tech­ni­schen Sys­te­men ori­en­tie­ren. Hier­bei wer­den Stoff‑, En­er­gie- und In­for­ma­ti­ons­strö­me be­trach­tet. Vor­an­ge­stellt ist der Kern­be­reich „Denk- und Ar­beits­wei­sen in Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik: Sys­te­me und Pro­zes­se“, der über­ge­ord­net zu be­trach­ten ist. In die­sem sind die Stan­dards zu­sam­men­ge­fasst, wel­che die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­züg­lich des Um­gangs mit kom­ple­xen Phä­no­me­nen, Ob­jek­ten und Zu­sam­men­hän­gen er­rei­chen sol­len. Sys­tem­den­ken und Pro­zess­den­ken die­nen in Na­tur­wis­sen­schaft wie Tech­nik als struk­tu­rier­te Zu­gän­ge und sol­len im Nw­T-Un­ter­richt ge­zielt ent­wi­ckelt wer­den.

Ein Al­lein­stel­lungs­merk­mal des Fa­ches NwT ist das The­ma­ti­sie­ren von Pro­blem­stel­lun­gen, die über die Gren­zen ein­zel­ner na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Fä­cher und Tech­nik­dis­zi­pli­nen hin­aus­ge­hen. Zen­tral ist da­bei die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Be­trach­tung von Sys­te­men und Pro­zes­sen.
Im Kom­pe­tenz­be­reich „Ener­gie und Mo­bi­li­tät“ wer­den die Spei­che­rung der Ener­gie in­ner­halb von Sys­te­men und ihr Trans­port zwi­schen Teil­sys­te­men als grund­le­gen­des Prin­zip na­tur­wis­sen­schaft­li­cher wie tech­ni­scher Pro­zes­se dar­ge­stellt.
Die Be­schrei­bung ei­nes Sys­tems er­folgt auch durch „Stof­fe und Pro­duk­te“. Zur Be­ant­wor­tung un­ter­schied­li­cher Fra­ge­stel­lun­gen wer­den na­tur­wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt so­wie tech­ni­sche Ar­te­fak­te ge­stal­tet.
Pro­zes­se sind in der Re­gel mit ei­nem In­for­ma­ti­ons- be­zie­hungs­wei­se Da­ten­aus­tausch ge­kop­pelt, die­ser wird im Be­reich „In­for­ma­ti­ons­auf­nah­me und ‑ver­ar­bei­tung“ the­ma­ti­siert. Die Da­ten, wel­che zwi­schen Teil­sys­te­men aus­ge­tauscht wer­den, kön­nen In­for­ma­tio­nen er­zeu­gen, de­ren Ver­ar­bei­tung die Um­set­zung von Stoff‑, En­er­gie- und In­for­ma­ti­ons­strö­men be­ein­flusst.

Hin­wei­se zur Kurs­stu­fe

Das drei­stün­di­ge Ba­sis­fach und das fünf­stün­di­ge Leis­tungs­fach be­inhal­ten weit­ge­hend die glei­chen Kom­pe­tenz­be­rei­che. Das Leis­tungs­fach zeich­net sich je­doch durch ei­nen hö­he­ren Ma­the­ma­ti­sie­rungs­grad (zum Bei­spiel in der tech­ni­schen Me­cha­nik), ei­ne grö­ße­re in­halt­li­che Brei­te (ins­be­son­de­re in der Elek­tro­nik) so­wie ei­ne stär­ke­re Ver­tie­fung aus. Das Ba­sis­fach bie­tet im Ver­gleich zum Leis­tungs­fach grö­ße­re Frei­hei­ten in der un­ter­richt­li­chen Um­set­zung.
In bei­den Kur­sen spie­len die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen und de­ren spi­ral­cur­ri­cu­la­re Wei­ter­ent­wick­lung ei­ne über­ge­ord­ne­te Rol­le. Dar­um wur­de bei der Fest­le­gung der in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen dar­auf ge­ach­tet, dass ge­nü­gend zeit­li­cher Spiel­raum be­steht, die Hand­lungs- und Pro­jek­t­ori­en­tie­rung aus der Mit­tel­stu­fe fort­zu­füh­ren.

Ver­net­zung der pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen mit Stan­dards für in­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen (© Lan­des­in­sti­tut für Schul­ent­wick­lung)
Abbildung 1: Kompetenzaufbau im Fach NwT

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Der Un­ter­richt im Fach Na­tur­wis­sen­schaft und Tech­nik geht so­wohl von na­tur­wis­sen­schaft­li­chen als auch von tech­ni­schen Pro­blem­stel­lun­gen der Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus und er­for­dert ei­ne in­ter­dis­zi­pli­nä­re Be­trach­tung und Durch­drin­gung der Un­ter­richts­ge­gen­stän­de. Die in den na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fach­dis­zi­pli­nen er­wor­be­nen Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten er­ge­ben ei­ne mul­ti­per­spek­ti­vi­sche Sicht auf den Un­ter­richts­ge­gen­stand. So ent­steht ei­ne Ver­net­zung von na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis­ge­win­nung und ziel­ori­en­tier­ten Pro­blem­stel­lun­gen. Pro­jekt­ar­ti­ges Ar­bei­ten för­dert be­son­ders den Er­werb per­so­na­ler Kom­pe­ten­zen. Re­gio­na­le Be­son­der­hei­ten, Ko­ope­ra­tio­nen mit In­sti­tu­ten oder Fir­men, be­son­de­re schu­li­sche Aus­stat­tungs­merk­ma­le so­wie be­son­de­re Kennt­nis­se und Be­ga­bun­gen der Lehr­kräf­te för­dern die Ak­tua­li­tät und Qua­li­tät des Un­ter­richts und tra­gen zur Pro­fi­lie­rung der Schu­le bei. Der gym­na­sia­le An­spruch des Fa­ches wird durch die star­ke theo­re­ti­sche Durch­drin­gung der In­hal­te de­fi­niert.

Ein Haupt­au­gen­merk gilt da­bei dem spi­ral­cur­ri­cu­la­ren Auf­bau beim Er­werb pro­zess­be­zo­ge­ner Kom­pe­ten­zen bei der Be­ar­bei­tung ver­schie­de­ner The­men. Die­se spi­ral­cur­ri­cu­la­re und da­durch wirk­sa­me Kom­pe­tenz­ent­wick­lung ent­lang der pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen muss Grund­ge­dan­ke jeg­li­cher Cur­ri­cul­ums- und Un­ter­richts­pla­nung sein. Sie ist nur durch die Ver­net­zung der pro­zess­be­zo­ge­nen mit den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen mög­lich. Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen sol­len mit dem Ziel ei­nes zu­neh­men­den Sys­tem- und Pro­zess­ver­ständ­nis­ses ver­knüpft wer­den. Die aus­schließ­li­che Zu­ord­nung ei­ner Un­ter­richts­ein­heit zu ei­nem der in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz­be­rei­che ist da­her nicht ziel­füh­rend.

Die kor­rek­te Ver­wen­dung der Fach­spra­che der ein­zel­nen fach­wis­sen­schaft­li­chen Be­rei­che muss be­ach­tet wer­den, Ver­ständ­nis­schwie­rig­kei­ten, die aus nicht­kon­sis­ten­ter Ver­wen­dung ein­zel­ner Fach­be­grif­fe ent­ste­hen, sind zu the­ma­ti­sie­ren.

Der in­ter­dis­zi­pli­nä­re An­satz des Fa­ches NwT er­for­dert ei­nen kon­ti­nu­ier­li­chen Kom­pe­tenz­auf­bau. Un­ter­rich­ten ver­schie­de­ne Lehr­kräf­te das Fach NwT, so ist auf ei­ne en­ge in­halt­li­che und päd­ago­gi­sche Zu­sam­men­ar­beit so­wie auf re­gel­mä­ßi­ge Ab­spra­chen zu ach­ten. Die Lehr­kräf­te ach­ten auf gleich­be­rech­tig­tes Ar­bei­ten in Teams und ge­ge­be­nen­falls auf die Über­win­dung rol­len­spe­zi­fi­scher Ein­stel­lun­gen und Ver­hal­tens­wei­sen.

Bei Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit Be­hin­de­run­gen, Be­ein­träch­ti­gun­gen oder chro­ni­schen Er­kran­kun­gen sind un­ter­stüt­zen­de Maß­nah­men not­wen­dig. Ex­pe­ri­men­tier­ge­rä­te, Werk­zeu­ge und Me­di­en für den Nw­T-Un­ter­richt er­for­dern ent­spre­chend der je­wei­li­gen be­son­de­ren Si­tua­ti­on ei­ne in­di­vi­du­el­le Aus­wahl durch die Lehr­kraft. Zeit­be­darf und Auf­ga­ben­um­fang wer­den im Rah­men der Leis­tungs­mög­lich­kei­ten ent­spre­chend an­ge­passt.

Le­sehin­weis zur Kur­siv­schrei­bung

Die kur­siv dar­ge­stell­ten Fach­be­grif­fe in den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz­be­schrei­bun­gen sind ver­bind­lich im Un­ter­richt ein­zu­set­zen. Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen die Kom­pe­tenz er­wer­ben, die­se Fach­spra­che in un­ter­schied­li­chen Kon­tex­ten oh­ne zu­sätz­li­che Er­läu­te­rung zu ver­ste­hen und an­wen­den zu kön­nen.

Stu­fen­spe­zi­fi­sche Hin­wei­se

Das Fach NwT baut in viel­fäl­ti­ger Art und Wei­se auf den Er­fah­run­gen aus der Grund­schu­le, dem Fä­cher­ver­bund Bio­lo­gie, Na­tur­phä­no­me­ne und Tech­nik (BNT), dem Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung und dem Auf­bau­kurs In­for­ma­tik auf.

Die par­al­lel in den Ba­sis­wis­sen­schaf­ten Bio­lo­gie, Che­mie, Geo­gra­phie und Phy­sik er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen wer­den im Fach NwT ge­nutzt und in­ter­dis­zi­pli­när wei­ter­ent­wi­ckelt.


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