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4. An­hang

4.1 Über­sicht über das Fach Ale­vi­ti­sche Re­li­gi­ons­leh­re

Übersicht über das Fach Alevitische Religionslehre

4.2 Glos­sar

Ori­gi­nal ent­spre­chen­de Über­set­zung Be­deu­tun­g/Funk­ti­on im Ale­vi­ten­tum
Oni­ki (12)
hiz­met
Zwölf Diens­te

Auf­ga­ben/Diens­te, die zum Got­tes­dienst ge­hö­ren.

Zwölf Diens­te ha­ben heu­te zum Teil sym­bo­li­schen Cha­rak­ter.

Al­lah ara­bisch: Gott Be­zeich­nung für Gott als Schöp­fer
Al­lah Al­lah in sei­nem Sin­ne / in sei­nem Na­men Hul­di­gung Got­tes; statt Amen wird die­ser Aus­druck ver­wen­det
Al­lah`ın As­lanı Lö­we Got­tes Kraft und Grö­ße Alis wird so zum Aus­druck ge­bracht, gleich­zei­tig dient die­ser Aus­druck als Na­me.
aşu­re Ei­ne Süß­spei­se Ei­ne aus zwölf Zu­ta­ten be­stehen­de sü­ße Sup­pe, die am Abend des 11. Ta­ges ge­kocht wird und am 12. Tag des Mu­har­rem-Fas­tens ge­ges­sen wird.
Buy­ruk Das Ge­bot Das Buch, das sich auf den 6. Imam Ca­fer be­grün­det, ent­hält für die Ale­vi­ten ver­bind­li­che Re­geln und Ver­hal­tens­wei­sen. Das Buch hat teil­wei­se un­ter­schied­li­che Ver­sio­nen.
cem Got­tes­dienst
ce­me­vi Ale­vi­ti­sches Ge­bets­haus Ale­vi­ten be­ten ei­gent­lich über­all. Der Got­tes­dienst kann im Som­mer auch im Frei­en statt­fin­den. In den letz­ten Jah­ren wer­den Ce­me­vis in Deutsch­land kon­zi­piert, in de­nen zum Teil tra­di­tio­nel­le ana­to­li­sche Vor­stel­lun­gen zu neu­em Le­ben er­weckt wer­den.
De­de Ba­ba Ti­tel Be­zeich­nung von Geist­li­chen ei­ner be­stimm­ten Stu­fe bei den Bek­taşi-Ale­vi­ten
de­de Be­zeich­nung von be­stimm­ten ale­vi­ti­schen Geist­li­chen
dey­iş Ge­dicht mit re­li­giö­sem In­halt mu­si­ka­lisch un­ter­mau­er­te re­li­gi­ös-phi­lo­so­phi­sche Lie­der, die zum Teil münd­lich tra­diert wur­den und in der ale­vi­tisch-bek­taşi­ti­schen Li­te­ra­tur das Ale­vi­ten­tum mit Bei­spie­len zum Aus­druck brin­gen
Ehl-i Beyt Mu­ham­med und sei­ne Nach­kom­men Im en­ge­ren Sin­ne be­steht Ehl-i Beyt aus fünf Per­so­nen: Mu­ham­med, Ali, Fat­ma, Ha­san und Hü­s­ey­in
eli­ne-di­li­ne-be­li­ne be­herr­sche dich
be­herr­sche dei­ne Hän­de, dei­ne Zun­ge und dei­ne Len­den
ei­ne der wich­tigs­ten ale­vi­ti­schen Ver­hal­tens­grund­re­geln
gül­benk Für­bit­te bei (re­li­giö­sen) Zu­sam­men­künf­ten laut vor­ge­tra­ge­nes Ge­bet
Hün­kar Bek­taş Ve­li Grün­der des Bek­taşi­ten Or­dens Er leb­te im 13./14. Jahr­hun­dert. Sei­ne Grab­stät­te ist die zen­tra­le Pil­ger­stät­te für Ale­vi­ten ge­wor­den.
Hak Par­al­lel zu Al­lah ge­brauch­te Be­zeich­nung für Gott als Schöp­fer
ha­ki­kat – ei­nes der vier To­re,
– gött­li­ches Uni­ver­sum
das letz­te Tor auf dem We­ge zum voll­kom­me­nen Men­schen
Hak­ka yü­rü­mek – Ster­ben im ale­vi­ti­schen Glau­ben
– Heim­gang zu Gott
Hıdı­rel­lez Hıdı­rel­lez Der Tag, an dem sich die Brü­der Hızır und Ilyas am 6. Mai auf der Er­de tra­fen, wird als das Fest Hıdı­rel­lez ge­fei­ert.
Hızır Ret­ter in der No­t/Schutz­pa­tron Hızır wird zu­sam­men mit İlyas (Eli­as) von Ale­vi­ten ge­ehrt.
ik­rar Ver­spre­chen/Ge­löb­nis
Imam Geist­li­cher, Lei­ter der Ur­ge­mein­de Be­zeich­nung der recht­mä­ßi­gen Nach­fol­ger Mu­ham­meds, die zwölf an der Zahl sind (Ali bis Meh­di). Ale­vi­ten glau­ben, dass die­se Nach­fol­ge mit dem 12. Imam Meh­di ab­ge­schlos­sen ist. Da­her wird der Be­griff Imam un­ter Ale­vi­ten aus­schließ­lich für die zwölf his­to­ri­schen Ima­me in der di­rek­ten Nach­fol­ge des Pro­phe­ten Mu­ham­med ver­wen­det.
Ker­be­la olayı die Ge­scheh­nis­se von Ker­be­la Mas­sa­ker an Imam Hü­s­ey­in und sei­ne Ge­folg­schaft durch die Trup­pen von Ye­zid I.
Dört Ka­pı Vier To­re die vier Haupt­re­geln be­zie­hungs­wei­se Ver­hal­tens­wei­sen, die auf dem Weg zur Voll­kom­men­heit zu durch­schrei­ten sind
Kırk Ma­kam die vier­zig Stu­fen/E­be­nen Stu­fen, die je­weils zehn An­for­de­run­gen dar­stel­len, die je­dem der Vier To­re zu­ge­ord­net sind und die auf dem We­ge zur Voll­kom­men­heit er­füllt wer­den
kir­ve­lik Pa­ten­schaft durch die Be­schnei­dung über­nom­me­ne Pa­ten­schaft, die über­wie­gend un­ter den kur­di­schen Ale­vi­ten ver­brei­tet ist
kur­ban Leis­tung ei­ner Ver­spre­chung
Op­fer(‑tier)
per­sön­li­cher, mit Ver­zicht und Ent­sa­gung ver­bun­de­ner Ein­satz für die Sa­che des ale­vi­ti­schen Glau­bens: zum Bei­spiel Bei­spiel beim Bau ei­nes Ce­m-Hau­ses (evis), hö­he­re Bei­trä­ge für die Aus­bil­dung ale­vi­ti­scher Leh­rer und Theo­lo­gen
Dar­brin­gung ei­nes Op­fer­tiers durch ei­ne Per­son oder ei­ne Fa­mi­lie aus ver­schie­de­nen An­läs­sen, zum Bei­spiel zur Ver­spre­chung und zum Jah­res­tag von Ver­stor­be­nen
lok­ma ge­seg­ne­tes Brot, ge­seg­ne­tes Es­sen Zum Ab­schluss des Got­tes­diens­tes wird das Op­fer­mahl ge­mein­sam ge­ges­sen. Da­zu brin­gen al­le Spei­sen und Ge­trän­ke mit. Lok­macı (der/die Ver­ant­wort­li­che für die Ver­tei­lung des Op­fer­mahls) sorgt da­für, dass je­der Teil­neh­mer das Es­sen zu glei­chen Tei­len zu­ge­teilt be­kommt.
mer­siye Ge­dicht Ge­dich­te, die Ker­be­la-Tra­gö­die und die Lie­be zum Ehl-i Beyt zum In­halt ha­ben
Mu­har­rem Ayı Ein Mo­nat im ara­bi­schen Mond­ka­len­der Des­halb ist kei­ne fes­te Zu­ord­nung zu dem bür­ger­li­chen Ka­len­der mög­lich.
Mu­har­rem Oru­cu Mu­har­re­m-Fas­ten, Trau­er-Fas­ten Ein zwölf­tä­gi­ges Fas­ten, das die Trau­er über das Schick­sal des Imam Hü­s­ey­in zum Aus­druck bringt und an sei­nen Mär­ty­rer­tod er­in­nert.
Mü­sahi­plik Weg­ge­mein­schaft ei­ne al­le Be­rei­che des Le­bens um­fas­sen­de Weg­ge­mein­schaft, die zwei Ehe­paa­re ein­ge­hen
Ne­w­roz Mit dem Be­ginn des Früh­lings fei­ern Ale­vi­ten am 21. März das Ne­w­ro­z-Fest.
Pir Ti­tel ei­nes Geist­li­chen ei­ner der hö­he­ren Stu­fen in der Hier­ar­chie der Geist­lich­keit
rızalık Ein­ver­neh­men, Be­stre­ben um Har­mo­nie durch Lö­sung al­ler zwi­schen men­sch­li­chen Kon­flik­te zen­tra­ler Punkt, im­mer Vor­aus­set­zung, vor al­lem bei Ce­m-Got­tes­diens­ten. Für Ale­vi­ten von ho­her Be­deu­tung im Um­gang mit­ein­an­der und wird des­halb als Vor­aus­set­zung für ei­ne se­gen­brin­gen­de Teil­nah­me am Got­tes­dienst ge­se­hen.
se­mah ri­tu­el­les Ge­bet bei Ce­m-Got­tes­dienst ein Tanz von den zwölf Diens­ten, der von Frau­en und Män­nern ge­mein­sam aus­ge­führt wird
saz ein Sai­ten­in­stru­ment aus Holz, das zur Grup­pe der Lau­ten zählt Es gibt klei­ne­re Va­ri­an­ten mit den Na­men cu­ra und bağla­ma und ei­ne grö­ße­re mit Na­men di­van. Das Sa­z-In­stru­ment spielt beim ale­vi­ti­schen Got­tes­dienst ei­ne be­son­de­re Rol­le. Die Ale­vi­ten nen­nen das In­stru­ment saz auch den „Ko­ran mit Sai­ten“ oder den „spre­chen­den Ko­ran“. Das Sa­z-In­stru­ment be­glei­tet den gan­zen Got­tes­dienst und ins­be­son­de­re die Se­mah-Ri­tua­le.
Zül­fi­kar Schwer­t-A­lis, sym­bo­li­siert Ali und den Kampf ge­gen Un­ge­rech­tig­keit Das wun­der­wir­ken­de, zwei­ge­spitz­te Schwert Ali`s, das häu­fig als Sym­bol von ale­vi­ti­schen Ju­gend­li­chen (zum Bei­spiel an der Hals­ket­te) ge­tra­gen wird. Nach der Le­gen­de soll die­ses Schwert dem Pro­phe­ten Mu­ham­med vom Him­mel zu­ge­sandt und von ihm dann spä­ter Ali ge­schenkt wor­den sein. Nach dem Got­tes­dienst hält der Geist­li­che de­de ei­nen Stab (türk. ta­rik) in der Hand, der das Zül­fi­kar sym­bo­li­siert.

4.3 Ver­wei­se

Das Ver­weis­sys­tem im Bil­dungs­plan 2016 un­ter­schei­det zwi­schen fünf ver­schie­de­nen Ver­weis­ar­ten. Die­se wer­den durch un­ter­schied­li­che Sym­bo­le ge­kenn­zeich­net:

Die fünf ver­schie­de­nen Ver­weis­ar­ten
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Die Dar­stel­lun­gen der Ver­wei­se wei­chen im Web und in der Druck­fas­sung von­ein­an­der ab.

Dar­stel­lung der Ver­wei­se auf der On­line-Platt­form

Ver­wei­se auf Teil­kom­pe­ten­zen wer­den un­ter­halb der je­wei­li­gen Teil­kom­pe­tenz als an­klick­ba­re Sym­bo­le dar­ge­stellt. Nach ei­nem Maus­klick auf das je­wei­li­ge Sym­bol wer­den die Ver­wei­se im Brow­ser de­tail­lier­ter dar­ge­stellt (dies wird in der Ab­bil­dung nicht ver­an­schau­licht):

Dar­stel­lung der Ver­wei­se in der Webanan­sicht (Bei­spiel aus SU 3.1.3.3 „Bau­ten und Kon­struk­tio­nen“)
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Dar­stel­lung der Ver­wei­se in der Druck­fas­sung

In der Druck­fas­sung und in der PDF-An­sicht wer­den sämt­li­che Ver­wei­se di­rekt un­ter­halb der je­wei­li­gen Teil­kom­pe­tenz dar­ge­stellt. Bei Ver­wei­sen auf an­de­re Fä­cher ist zu­sätz­lich das Fä­cher­kür­zel dar­ge­stellt (im Bei­spiel „KUW“ für „Kunst/Wer­ken“):

Dar­stel­lung der Ver­wei­se in der Druck­an­sicht (Bei­spiel aus SU 3.1.3.3 „Bau­ten und Kon­struk­tio­nen“)
anhangverweise-gs-03-darstellungdruck.png

Gül­tig­keits­be­reich der Ver­wei­se

Sind Ver­wei­se nur durch ei­ne ge­stri­chel­te Li­nie von den dar­über ste­hen­den Kom­pe­tenz­be­schrei­bun­gen ge­trennt, be­zie­hen sie sich un­mit­tel­bar auf die­se.

Ste­hen Ver­wei­se in der letz­ten Zei­le ei­nes Kom­pe­tenz­be­reichs und sind durch ei­ne durch­ge­zo­ge­ne Li­nie von die­sem ge­trennt, so be­zie­hen sie sich auf den ge­sam­ten Kom­pe­tenz­be­reich.



Gül­tig­keits­be­reich von Ver­wei­sen (Bei­spiel aus M 3.2.2.2 „Geo­me­tri­sche Fi­gu­ren er­ken­nen, be­nen­nen und dar­stel­len“)
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4.4 Ab­kür­zun­gen

Leit­per­spek­ti­ven

All­ge­mei­ne Leit­per­spek­ti­ven
BNE Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
BTV Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt
PG Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung
The­men­spe­zi­fi­sche Leit­per­spek­ti­ven
BO Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung
MB Me­di­en­bil­dung
VB Ver­brau­cher­bil­dung

Fä­cher der Grund­schu­le

Ab­kür­zung Fach
BSS Be­we­gung, Spiel und Sport
D Deutsch
E Eng­lisch
F Fran­zö­sisch
KUW Kunst/Wer­ken
M Ma­the­ma­tik
MUS Mu­sik
RAK Alt­ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
RA­LE Ale­vi­ti­sche Re­li­gi­ons­leh­re
REV Evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
RISL Is­la­mi­sche Re­li­gi­ons­leh­re sun­ni­ti­scher Prä­gung
RJUED Jü­di­sche Re­li­gi­ons­leh­re
RRK Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re
RSYR Sy­risch-Or­tho­do­xe Re­li­gi­ons­leh­re
SU Sach­un­ter­richt

4.5 Ge­schlech­ter­ge­rech­te Spra­che

Im Bil­dungs­plan 2016 wird in der Re­gel durch­gän­gig die weib­li­che Form ne­ben der männ­li­chen ver­wen­det; wo im­mer mög­lich, wer­den Paar­for­mu­lie­run­gen wie „Leh­re­rin­nen und Leh­rer“ oder neu­tra­le For­men wie „Lehr­kräf­te“, „Stu­die­ren­de“ ge­braucht.

Aus­nah­men von die­sen Re­geln fin­den sich bei

  • Über­schrif­ten, Ta­bel­len, Gra­fi­ken, wenn dies aus lay­out­tech­ni­schen Grün­den (Platz­man­gel) er­for­der­lich ist,
  • Funk­ti­ons- oder Rol­len­be­zeich­nun­gen be­zie­hungs­wei­se Be­grif­fen mit Nä­he zu for­ma­len und ju­ris­ti­schen Tex­ten oder do­mä­nen­spe­zi­fi­schen Fach­be­grif­fen (zum Bei­spiel „Markt­teil­neh­mer“, „Er­werbs­tä­ti­ger“, „Auf­trag­ge­ber“, „(Ver‑)Käu­fer“, „Kon­su­ment“, „An­bie­ter“, „Ver­brau­cher“, „Ar­beit­neh­mer“, „Ar­beit­ge­ber“, „Bür­ger“, „Bür­ger­meis­ter“),
  • mas­si­ver Be­ein­träch­ti­gung der Les­bar­keit.

Selbst­ver­ständ­lich sind auch in all die­sen Fäl­len Per­so­nen jeg­li­chen Ge­schlechts ge­meint.

4.6 Be­son­de­re Schrift­aus­zeich­nun­gen

Klam­mern und Ver­bind­lich­keit von Bei­spie­len

Im vor­lie­gen­den Fach­plan sind ei­ni­ge Be­grif­fe in Klam­mern ge­setzt. Steht vor den Be­grif­fen in Klam­mern „zum Bei­spiel“, so die­nen die Be­grif­fe le­dig­lich ei­ner ge­naue­ren Klä­rung und Ein­ord­nung. Be­grif­fe in Klam­mern oh­ne („zum Bei­spiel“) sind ein ver­bind­li­cher Teil der Kom­pe­tenz­for­mu­lie­rung.

Bei­spiel 1: „Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen be­schrei­ben, was sie selbst und an­de­re aus­macht (zum Bei­spiel Aus­se­hen, Fä­hig­kei­ten, ihr so­zia­les Um­feld, Ge­füh­le, Ge­dan­ken).“
Hier die­nen die Bei­spie­le in der Klam­mer zur Ver­deut­li­chung.

Bei­spiel 2: „Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen die Am­bi­va­lenz von Trau­er (Tod, Op­fer) und Freu­de er­klä­ren.“
Hier sind die Be­grif­fe ver­bind­li­cher Teil der Kom­pe­tenz­for­mu­lie­rung.


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