Fachliche Vorbemerkungen
Die Technische Dokumentation umfasst alle Dokumente, die sich auf die Beschreibung, Verwendung und Funktion eines (technischen) Produkts beziehen. Von der Idee (Skizze) des Produkts bis zu seiner Entsorgung fallen technische Dokumentationen an. Der Technischen Dokumentation werden alle Informationen und Instruktionen zugeordnet, welche der Nutzer, die Nutzerin des Produkts (aber auch der Hersteller, die Herstellerin) benötigt: technische Zeichnungen, Montageanleitungen, Gebrauchsanleitungen, Marktberichte, Transportunterlagen, Werbebroschüren, usw.
Im Fach „Praktikum Technische Dokumentation“ werden im 2. Schuljahr die theoretischen Grundlagen aus dem Fach „Technische Dokumentation“ mit den entsprechenden Programmen umgesetzt und übertragen.
Im Fach „Praktikum Technische Dokumentation“ (TD/P) liegt der Schwerpunkt auf der Anfertigung von technischen Zeichnungen und der Erstellung von Gebrauchsanleitungen.
Im ersten Schuljahr werden technische Zeichnungen manuell mit Bleistift und Lineal erstellt. Das manuelle Zeichnen erfordert korrektes und sorgfältiges Arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler erlernen die Grundlagen von technischen Zeichnungen und setzen DIN-Vorgaben um. Bei der Konstruktion von Werkstücken und Dreitafelprojektionen wird das räumliche Vorstellungsvermögen gefördert.
Die erworbenen Kompetenzen beim Zeichnen von Hand erleichtern den Einstieg in das Computer Aided Design (CAD).
Die Schülerinnen und Schüler erlernen den grundsätzlichen Umgang mit einem aktuellen CAD-System. Die erlernten Fähigkeiten durch das manuelle Zeichnen werden digital umgesetzt. Zuerst werden flächige Werkstücke gezeichnet. Diese werden nach DIN-Vorgaben durch verschiedene Linienstärken und Linienarten dargestellt. Außerdem werden die Werkstücke normgerecht bemaßt.
Die Fachinhalte des zweiten Schuljahres bauen im Bereich des CAD auf den erworbenen Grundlagen aus dem ersten Schuljahr auf.
Besonders bei der Erstellung von Gebrauchsanleitungen werden die theoretischen Grundlagen aus dem ersten Schuljahr praktisch am Computer mit den entsprechenden Programmen umgesetzt und übertragen. Die verwendeten digitalen Medien und Programme verlangen Kenntnisse im Umgang mit Hard- und Software, die in den Fächern Informatik und Kommunikationsdesign vermittelt und eingeübt werden.
Beim Erstellen von Warnhinweisen werden die analytischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Beim Durchführen einer Risikoanalyse müssen Gefahren erkannt und benannt werden. Beim Gestalten von Piktogrammen ist eine fächerübergreifende Kooperation mit dem Fach Praktikum Kommunikationsdesign möglich. Die Schülerinnen und Schüler setzen die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse in kreativer Weise um. Das Erstellen von Gebrauchsanleitungen ermöglicht den Schülerinnen und Schüler das Umsetzen ihrer sprachlichen und gestalterischen Kompetenzen. Die rechtlichen Kenntnisse werden dabei ebenfalls angewendet.
In CAD erstellen die Schülerinnen und Schüler im zweiten Schuljahr zunehmend komplexe Formen, dreidimensionale Volumenkörper und konkrete Produkte. Auch Baugruppen, welche aus mehreren Einzelteilen bestehen, werden konstruiert. Dabei liegt ein Schwerpunkt im Ableiten von zweidimensionalen Zeichnungen der dreidimensionalen Volumenkörper. Die Ableitungen werden für das Erstellen von technischen Zeichnungen verwendet, die normgerecht bemaßt und als Druckdatei abgespeichert werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Rendern von Produktbildern, die in Gebrauchsanweisungen und weiteren Dokumentationen verwendet werden.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten im Team zusammen, was die Sozialkompetenz fördert und als Vorbereitung auf die Arbeitswelt dient. Durch die Einzelbetreuung der Schülerinnen und Schüler am jeweiligen Computerarbeitsplatz wird zudem das individuelle Lernen ermöglicht.
Das projektartige Arbeitskonzept im Fach Praktikum Technische Dokumentation fördert Handlungskompetenz. Neben problemlösendem Denken und wird das selbstständige Arbeiten gefördert.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.