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Bildungsplanarbeit Berufskollegs Assistenz

Bioinformatik-Praktikum

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen
Die Bioinformatik bildet eine Schnittstelle zwischen experimenteller Biologie und Informatik, bei der Methoden der Informatik interdisziplinär auf Probleme der Lebenswissenschaften angewendet werden. Dabei werden quantitative theoretische Ansätze verfolgt, deren Ziel es ist, computergestützt große Datenmengen verarbeiten zu können.
Mit dem zunehmenden Einsatz von Hochdurchsatztechnologien in der Molekularbiologie hat sich die Bioinformatik vom anfänglichen Status einer Hilfsdisziplin zu einer selbstständigen Wissenschaft entwickelt. Bei der Analyse von Genomen, der Ermittlung von Proteom-Expressionsprofilen, durch Protein-Strukturanalysen oder bei der Erforschung der Interaktion biologischer Moleküle werden immense Datenmengen generiert, die mit den Methoden der Bioinformatik erfasst, zugänglich gemacht und ausgewertet werden können. Mittlerweile haben diese Techniken auch in anderen Bereichen der Biologie Einzug gehalten. Hervorzuheben ist dabei die Evolutionsbiologie, die durch die Bioinformatik eine völlig neue methodische Ausrichtung erfahren hat.
Völlig neue Möglichkeiten eröffnet die Bioinformatik bei der Erforschung und Therapie chronischer oder lebensbedrohlicher menschlicher Krankheiten. Mit der Erforschung molekularer Interaktionen, der Verfügbarkeit molekularer 3-D-Strukturen und den Möglichkeiten zu deren Modellierung liefert die Bioinformatik Methoden, die das Verständnis pathologischer molekularer Vorgänge und die Entwicklung therapeutischer Ansätze revolutioniert haben. Besonders bei der Entwicklung neuer Medikamente haben sich diese Methoden zu Innovationstreibern entwickelt, die eine wesentlich zielgerichtetere Forschung ermöglichen und mit deren Hilfe die zeitaufwendigen Entwicklungszyklen ganz erheblich verkürzt werden können. Die Heilungschancen vieler Krebserkrankungen sind durch personalisierte Therapien, die auf der Erfassung und Auswertung individueller genomischer Daten beruhen, deutlich verbessert worden. Aber auch für die Bewältigung ökologischer Probleme bietet die Bioinformatik wichtige Ansatzpunkte: So ist die Suche nach neuen Biokatalysatoren, die für Biotransformationen industriell relevanter Stoffe eingesetzt werden können und die einen nachhaltigen Ersatz klassischer chemischer Synthesen darstellen, durch die fortgeschrittenen Techniken der Ermittlung und Analyse von Genomsequenzen erheblich erleichtert worden.
Die Bioinformatik leistet damit einen erheblichen Beitrag zum Grundverständnis des Lebens und zur Bewältigung heutiger und zukünftiger biologischer und medizinischer Probleme.
Im „Bioinformatik-Praktikum“ des Schwerpunktes „Bioinformatik und Molekularbiologie“ im Berufskolleg für Biologisch-technische Assistentinnen und Assistenten sollen die Schülerinnen und Schüler zeitgemäße Informations- und Kommunikationstechnik zur Bearbeitung berufsspezifischer Fragestellungen anwenden. Im Fokus stehen dabei sowohl typische Arbeitsabläufe Technischer Assistentinnen und Assistenten in biologischen Labors bei der digitalen Erfassung, Auswertung und Dokumentation experimenteller Daten, als auch spezifische Anwendungen und Arbeitsweisen aus der Bioinformatik, wie sie in molekularbiologischen und gentechnologischen Labors anfallen.
Zur beruflichen Orientierung sollen die Schülerinnen und Schüler dabei einen Überblick über die Anwendungsfelder der Bioinformatik gewinnen und erkennen, welche beruflichen Perspektiven sich für technische Assistenten aus diesen Möglichkeiten ergeben.
Wie das Theoriefach „Bioinformatik“ baut auch das „Bioinformatik-Praktikum“ fachübergreifend auf Kenntnissen aus der Molekularbiologie, Gentechnologie, Biotechnologie und der Biochemie auf. Dieser interdisziplinäre Charakter manifestiert sich in Querverweisen auf die theoretischen und praktischen Fächer „Mikro- und Molekularbiologie“, „Biologie“ sowie „Chemie und Biochemie“.
Die rasant fortschreitenden Entwicklungen in der Molekularbiologie und Bioinformatik werfen häufig grundlegende ethische, moralische und gesellschaftliche Fragen auf, die im „Bioinformatik-Praktikum“ thematisiert und mit den Schülerinnen und Schülern auf der Basis der im Unterricht erworbenen Fachkenntnisse diskutiert werden sollen. Solche Implikationen liefern auch interessante Anknüpfungspunkte für die Fächer Deutsch und Englisch.
Die inhaltsbezogenen Kompetenzen orientieren sich im ersten Ausbildungsjahr im Fach „Bioinformatik“ wie auch im Fach „Bioinformatik-Praktikum“ an typischen Software-Einsatzszenarien, wie sie in biologischen Labors bei der digitalen Erfassung, Auswertung und Dokumentation experimenteller Daten in Routineprozessen anfallen. Im Schulumfeld wird dieser Bezug hergestellt, indem Aufgabenfelder aus anderen Unterrichtsfächern herangezogen werden und die Schülerinnen und Schüler geeignete Software und digitale Plattformen einsetzen, um anfallende Daten exemplarisch digital aufzuarbeiten.
Im ersten Jahr liegt der Schwerpunkt des „Bioinformatik-Praktikums“ auf dem Kompetenzerwerb für die Dokumentation von Labordaten. Als Vorbereitung für die später anzufertigende Projektarbeit erwerben die Schülerinnen und Schüler im „Bioinformatik-Praktikum“ im ersten Jahr zudem die im Rahmen der späteren Projektarbeit erforderlichen medialen Selbstkompetenzen für Recherchen und die zu erstellende Dokumentation und Präsentation der eigenen Arbeitsergebnisse. Dabei lernen sie Präsentationstechniken kennen, trainieren deren fach- und sachgerechten Einsatz und nutzen unterstützende Anwendungen zur Bildbearbeitung und Gestaltung. Bei der Zusammenarbeit im digitalen Raum wenden sie die Rechtsvorschriften und Gesetze zum personenbezogenen Datenschutz an und beachten bei der digitalen Verwendung von Quellen das Urheberrecht.
Im zweiten Ausbildungsjahr ermöglichen es die im ersten Jahr der Ausbildung erworbenen Grundkenntnisse, typische Aufgabenszenarien aus den Bereichen Molekularbiologie, Gentechnologie, Biochemie und Biotechnologie in den Fokus des Kompetenzerwerbs zu stellen und mithilfe geeigneter Bioinformatik-Anwendungen selbstständig bearbeiten zu können. Im Gegensatz zum Theoriefach „Bioinformatik“ stehen im „Bioinformatik-Praktikum“ Fragestellungen aus der Proteomik im Mittelpunkt. Die Komplexität und Vielfalt möglicher anwendungsbezogener Fragestellungen macht eine weitgehend exemplarische Vorgehensweise erforderlich. Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand eines für sie nachvollziehbaren biotechnologischen Problems typische Einsatzszenarien von molekularbiologischen Datenbanken und Softwaretools kennen, die sie selbstständig, kritisch und zielgerichtet einsetzen und so schrittweise zu einer Lösung der Ausgangsfragestellung gelangen. Sie verstehen, dass wissenschaftliche Fragestellungen sehr häufig interdisziplinäre Vorgehensweisen erfordern und dass die Bioinformatik ein solches Vorgehen durch ihre vielfältigen und fachübergreifenden Werkzeuge sowie durch deren hohen Vernetzungsgrad in hervorragender Weise unterstützt. Dabei erkennen sie, dass diese Werkzeuge aufgrund immer weiterwachsender Sequenzdatenbestände und immer leistungsfähigerer Anwendungen zunehmend in der Lage sind, zeitaufwendige klassische Laborarbeitsschritte insbesondere der Biochemie, Bio- und Gentechnologie zu ersetzen und die Innovationen im Life-Science-Bereich ganz wesentlich vorantreiben.
Das Lernen in berufsvorbereitenden Bildungsgängen ist maßgeblich geprägt durch eine stark wechselnde Zusammensetzung der Lerngruppen, aber auch durch die Vielfalt der Lernenden selbst hinsichtlich ihrer Vorerfahrungen aus ihrem sozialen Umfeld, ihren sprachlichen Fähigkeiten und durch ihre Vorkenntnisse. Diese Heterogenität in den einzelnen Bildungsgängen hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Neben der fundierten Vermittlung und Anwendung von fachspezifischen Methoden und Verfahrensweisen stehen daher die genaue Beobachtung und Diagnose von fachpraktischen Defiziten der einzelnen Schülerinnen und Schüler im Fokus. Der zeitliche Umfang der praktischen Lehrveranstaltungen ermöglicht es, auf Basis dieser Daten gezielte Maßnahmen zur individuellen Förderung der fachpraktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu ergreifen.
Dieser Bildungsplan wurde verfasst unter Berücksichtigung des Katalogs der Qualifikationsbeschreibungen gemäß Rahmenvereinbarung über die Ausbildung und Prüfung zum/zur Staatlich geprüften technischen Assistenten/in: Beschluss der KMK vom 30.09.2011 in der jeweils gültigen Fassung.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Gestaltung von Webseiten mit Content-Managment-Systemen (Überblick)
Erstellen von Videodokumentationen zu fachpraktischen Themen oder von Erklärvideos zu ausbildungsrelevanten Fachthemen
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Erfassen, Überarbeiten und Dokumentieren von Laborinformationen

20

Die Schülerinnen und Schüler verwenden Textverarbeitungsprogramme für die Erstellung typischer Dokumente aus ihrem Arbeitsumfeld.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler erschließen das Bedienungskonzept und den Leistungsumfang eines Textverarbeitungsprogrammes.

Grundfunktionen eines Textverarbeitungsprogrammes
Bezug zur Anfertigung von Labordokumenten
  • Bedienungskonzept: Bedienungsoberfläche, Menüstrukturen
typische Office-Textverarbeitungsanwendungen, Benutzerführungskonzepte
  • Eingabehilfen: Rechtschreib- und Grammatikprüfung, Autokorrekturen
effiziente und sprachlich korrekte Eingabe von Texten, Editierung von Wörterbüchern und Korrekturlisten
  • Datenimport und ‑export, Datenaustausch mit anderen Anwendungen
Filterfunktionen, Zwischenablage des Betriebssystems
  • Referenzen und Verweise: automatische Verzeichnisse, Fuß- und Endnoten
Inhalts‑, Abbildungs- und Quellenverzeichnisse, Texterläuterungen
  • Textautomatisierung: Steuerelemente, Feldfunktionen
Formularerstellung, Einfügen von Dokumentinformationen, Serienbriefe
  • Dokumente im Team bearbeiten
verfolgbare Überarbeitungen, Freigabefunktionen
  • Dokument- und Formatvorlagen
Standardvorlage, eigene Dokumentvorlagen

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden die Gestaltungsmöglichkeiten einer Textverarbeitung sachgerecht, systematisch und ergebnisorientiert an.

Formatierung von einfachen Textdokumenten
Bezug zur Anfertigung der Projektdokumentation
  • Zeichenformatierung
Hervorhebungen
  • Absatzformatierungen
Absatzformate und Texteinzüge
  • Gliederungen
Strukturieren von Inhalten, Bezug zum Inhaltsverzeichnis
  • Seitenlayout
Seitenränder, ‑ausrichtung
  • Tabulatoren
Editieren und Setzen der möglichen Tabulatoren
  • Spaltensatz
mehrspaltige Bereiche
  • mathematische Formeln editieren

Formatierung längerer Dokumente
Bezug zur Anfertigung der Projektdokumentation
  • Umbrüche
Seiten‑, Spalten- und Abschnittswechsel
  • Arbeiten mit verschiedenen Abschnitten
erweiterte Formatierungsoptionen mit Abschnitten
  • Kopf- und Fußzeilen, automatische Seitennummerierung
übersichtliche Gestaltung von längeren Dokumenten am Beispiel der Projektdokumentation
Grafische Elemente und Tabellen

  • Erstellen, Bearbeiten und Formatieren von Grafiken
integrierte Grafikmodule, Grafiklayout
  • Textfelder
Lösen von Textelementen von der Textzeile
  • Tabellen mit Tabulatoren und Formeln
Tabellen mit Dezimalzahlen und Berechnungen
  • Rahmen und Schattierungen
Hervorhebungen und Tabellengestaltung

BPE 2

Präsentation von Arbeitsergebnissen und wissenschaftlichen Sachverhalten

15

Die Schülerinnen und Schüler strukturieren und gestalten ansprechende, fach- und sachgerechte Präsentationen.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich Gestaltungsmöglichkeiten für die verständliche, interessante und sachgerechte Präsentation naturwissenschaftlicher Sachverhalte und experimenteller Ergebnisse.

Zielführendes Strukturieren und Gestalten von Präsentationen
Bezug zur Präsentation der Projektarbeit
  • technische Möglichkeiten gängiger Präsentationsanwendungen
typische Office-Präsentationsanwendungen
  • Struktur (Ablaufplan)
  • Formatierungen und Layout
  • Animationstechniken
  • Einsatz von audiovisuellen Medien
Analyse von exemplarischen Präsentationen, Ableiten von Best Practice-Konzepten unter besonderer Berücksichtigung der anstehenden Präsentationen der Projektarbeiten

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden die technischen Möglichkeiten einer zeitgemäßen Präsentationssoftware an.

Einarbeitung in eine Präsentationssoftware
Bezug zur Präsentation der Projektarbeit
  • Folienlayouts
Arbeiten mit Masterlayouts
  • Foliengestaltung und ‑formatierung

  • lineare und nicht-lineare Präsentationen
interaktive Steuerung von Präsentationen
  • Einbinden von Medien
Bilder, Videos, Audiodateien, Webseiten
  • Einbinden von Tabellen und Diagrammen

  • Folienübergänge

  • Animation von Folieninhalten
Texte, Grafiken, Diagramme und Tabellen

BPE 3

Digitale Bilder zur Erfassung, Verarbeitung und Dokumentation von Labordaten

15

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Grundlagen digitaler Bildbearbeitung und wenden exemplarische Software zur Erstellung und Bearbeitung von Rastergrafiken an.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren verschiedene Arten von Computergrafiken und deren Aufbau.

Grundlegender Aufbau von Computergrafiken

  • Vektorgrafiken
  • Rastergrafiken
Anwendungsbereiche der beiden Grafiktypen, Unterschiede im Speicherbedarf
Qualitätskriterien von Rastergrafiken
Bezug zu eingefügten Bildern in der Projektdokumentation
  • Bildgröße und Auflösung
Auswirkungen auf den Speicherbedarf an Rechenbeispielen
  • Farbtiefe

  • verlustfreie und verlustbehaftete Bildkompression
jpeg-Verfahren, Lauflängenkodierung, praktische Anwendungen der Kompressionsarten, Auswirkungen auf die Bildqualität
Bedeutung von Rastergrafiken
Mikrofotografie vgl. „Biologisches und biotechnologisches Praktikum“, Geldokumentation vgl. „Mikrobiologisches und molekularbiologisches Praktikum“
  • Bildquellen für Rastergrafiken
Digitalkameras, Scanner
  • Rastergrafiken im BTA-Arbeitsfeld
bildgebende Verfahren, Mikrofotografie, Geldokumentationskameras, Gelscanner, colony counter
  • gängige Dateiformate und ihre Bedeutung
jpg, raw, tif, gif, png; pdf als drucknahes universelles Format

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler erschließen den Funktionsumfang von zeitgemäßer Software zur Bildbearbeitung und wenden diese an.

Funktionsumfang Bildbearbeitungssoftware
am Beispiel einer marktüblichen Softwareanwendung
  • Erzeugung von Rastergrafik-Dateien
Bildgröße und ‑auflösung, Farbmodus, Skalierung
  • Füll- und Malwerkzeuge
  • Bildanpassung und ‑verbesserung
  • Bildebenen
  • Bitmap-Filter
  • Zuschneidewerkzeuge
  • Transparenz
  • Import- und Export-Dateifilter

  • Masken
Freistellungsmasken, Farbmasken, Transparenzmasken
  • Klonen

Selbstständige Anwendung einer Bildbearbeitungssoftware
z. B. in Form eines Tutorials
  • Erzeugen einer einfachen Rastergrafik
  • Platzieren von Textelementen
  • Erzeugen und Importieren von Objekten in verschiedenen Bildebenen

  • Bildmanipulation
Verwendung von Maskenwerkzeugen, Klonen

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Suche nach Biokatalysatoren zum Abbau von problematischen Stoffen: Aktivitäts-Screening, Gensuche, rekombinante Proteinherstellung
Vertiefung Bioinformatik-Portale: NCBI, Expasy, KEGG, EMBL-EBI - Historie, Leistungsumfang, Spezialisierung
Exkursionen zu Firmen aus dem Bereich der molekularbiologischen Dienstleitungen:
Verfahren der molekularen Diagnostik, Einsatz von Hochdurchsatztechniken, Labormanagement
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 4

Praktische Anwendungsbereiche der Bioinformatik

10

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Bedeutung der Bioinformatik in den Lebenswissenschaften und erschließen sich Anwendungen in der Molekularbiologie.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Gebiet der Bioinformatik als Hilfswissenschaft der Biologie.

Überblick über Teilgebiete der Bioinformatik
vgl. „Mikro- und Molekularbiologie“ und „Mikrobiologisches und molekularbiologisches Praktikum“
  • Datenbanken
  • Sequenzanalysen
  • Mustersuche und Strukturanalysen
  • Expressionsanalyse
  • Simulation gentechnischer Arbeiten
Genomik, Proteomik, Transkriptomik, in silico-Klonierungen

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler ordnen Teildisziplinen der Bioinformatik anhand eines praktischen Fallbeispiels molekularbiologischen Fragestellungen zu.

Analysieren einer molekularbiologischen Fragestellung und Erschließen von Lösungswegen mithilfe der in BPE 5
bis 7 behandelten Teildisziplinen
vgl. „Mikro- und Molekularbiologie“ und „Mikrobiologisches und molekularbiologisches Praktikum“, z. B. gezielte Gensuche zur rekombinanten Herstellung von biotechnologisch relevanten Proteinen

BPE 5

Bedeutung und Anwendung naturwissenschaftlicher Datenbanken

20

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über das Angebot biologischer Datenbanken deren Anwendungsmöglichkeiten.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und kategorisieren relevante biologische Datenbanken und wenden diese problemorientiert an.

Überblick über Datenbanken, die für die Arbeit im Labor und für molekularbiologische Fragestellungen relevant sind
fachübergreifende Bedeutung
Recherche in naturwissenschaftlichen Datenbanken mit fachübergreifender Bedeutung
PubMed, Biochemical Pathways, GESTIS-Stoffdatenbank
Anwendung von molekularbiologischen Datenbanken
vgl. „Bioinformatik“ (BPE 3.1)
  • Entry-Struktur von Datenbankeinträgen in einschlägigen molekularbiologischen Datenbanken
Flat File-Datenbanken, Zugriffsnummern, Querverlinkungen zwischen Datenbanken
  • systematische Recherche in molekularbiologischen Datenbanken
Verwendung von Suchmasken und Filtern, Verknüpfung von Suchkriterien, Bool'sche Operatoren
  • problemorientierte Informationssuche in molekularbiologischen Datenbanken
Informationen über Proteinstrukturen und ‑funktionen in Protein- und Strukturdatenbanken, Informationen über die Klassifizierung und die Eigenschaften von Enzymen in Enzymdatenbanken

BPE 6

Anwendung von Bioinformatik-Hilfsmitteln zur Sequenzanalyse

30

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren Hilfsmittel zum Vergleich und zur Analyse von Proteinstrukturen und wenden diese problemorientiert an.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Primärstrukturen von Proteinen hinsichtlich ihrer Sequenzübereinstimmungen.

Grundlegende Methoden für molekulare Sequenzvergleiche
lokale und globale Alignments, paarweise und multiple Alignments, progressive Alignments, Anwendungsgebiete
Problemorientierte Anwendung von Sequenzvergleichen

  • paarweise Sequenzvergleiche
Identifizierung von Exons oder homologen Proteinstrukturen mit der DotPlot-Methode
  • multiple Sequenzvergleiche
Identifizierung von Konsensussequenzen und Proteindomänen, Erstellen phylogenetischer Stammbäume, z. B. mittels progressiver Alignments nach der Clustal-Methode
Abgleich einer Sequenz mit Datenbankbeständen mithilfe des Basic Local Alignment Search Tools (BLAST)
funktionelle Einordnung von bisher unbekannten Proteinen aufgrund ihrer Gensequenz mittels BLASTX

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Struktur-Funktions-Beziehungen in Proteinen.

Strukturebenen in Proteinen und deren funktionelle Implikationen
vgl. „Chemie und Biochemie“ (BPE 7)
Posttranslationale Modifikationen
Informationen in Datenbanken, z. B. Prosite und UniProt
Signal- und Transitsequenzen und deren funktionelle Bedeutung
Informationen in Proteindatenbanken, Vorhersagetools
Möglichkeiten zur Vorhersage von Proteineigenschaften
Hydrophobizitätsanalysen, Antigenizität: Vorhersage, Epitopdatenbanken
Möglichkeiten zur Vorhersage von Proteinstrukturen
Vorhersagetools für Sekundärstrukturen, Modellierung von 3-D-Strukturen auf Homologiebasis, Vorhersage von 3-D-Strukturen aus Sequenzdaten mittels KI
Visualisierung von experimentell ermittelten 3-D-Strukturen mit pdb-Viewern
Darstellung von Protein-Strukturelementen

BPE 6.3

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln molekulare Werkzeuge zur Gensuche.

Identifizierung von Konsensusblöcken in multiplen Protein-Sequenzvergleichen
Multipler Sequenzvergleich, Auswertung und Visualisierung mit Shading tool
Rückübersetzung von Proteinsequenzen in degenerierte Oligonukleotide zur Gensuche
Kriterien: Degeneration, Schmelztemperatur
Methoden zur Gensuche mit degenerierten Oligonukleotiden
Markierung und Hybridisierung mit der Ziel-DNA oder Verwendung als PCR-Primer zur Herstellung von DNA-Sonden, Fragmentgenbank und Koloniehybridisierung zur Isolierung des identifizierten Fragments

BPE 7

Planung und Dokumentation von gentechnischen Arbeiten

30

Die Schülerinnen und Schüler planen, simulieren und dokumentieren gentechnische Arbeiten mithilfe von Computeranwendungen.

BPE 7.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben molekulare gentechnische Werkzeuge und ordnen sie experimentellen Anwendungen zu.

Enzyme für Klonierungsexperimente, ihre Eigenschaften und Einsatzzwecke
Bezug zur molekularbiologischen Fachtheorie und Fachpraxis, Informationen in gängigen DNA-Klonierungs- und Editiertools
  • relevante Restriktionsenzyme, Kategorien
Typ II, sticky und blunt ends, 3' und 5'-Überhang
  • Ligasen
kommerzielle Ligasen, Gelingensfaktoren für die Ligation von DNA-Fragmenten z. B. Restriktionsfragmente, PCR-Fragmente
  • Enzyme zur Modifikation von DNA-Enden für Ligationen
Blunting mit Klenow-Polymerase (Fill-in und 3'-5'-Exonuklease-Behandlung), alkalische Phosphatase zur Verhinderung der Vektor-Religation
Eigenschaften von Vektoren
Bezug zur molekularbiologischen Fachtheorie und Fachpraxis, Informationen und Darstellung in gängiger DNA-Klonierungs- und Editiertools
  • allgemeiner Bau
multiple cloning site, ori, Resistenzgene
  • Vektoren in der Biotechnologie: Expressionsvektoren zur Herstellung rekombinanter Proteine
Promotor/Operator-Regionen, Promotorstärke, induzierbare Promotorsysteme, ribosomale Bindungsstelle

BPE 7.2

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln „in silico“ Klonierungsstrategien für gentechnische Experimente.

In-silico-Entwicklung von Klonierungsstrategien an Anwendungsbeispielen
Planung und Simulation mit geeigneten Klonierungstools, z. B. funktionelle Integration eines open reading frames in einen Expressionsvektor
  • Analyse von Vektor und Insert auf vorhandene Schnittstellen
Analyse von Restriktionskarten
  • Auswahlkriterien für geeignete Schnittstellen zur Integration eines Inserts
Auswahl von Single-Cuttern, korrekte Orientierung des Inserts
  • Strategien zum Anfügen geeigneter Schnittstellen
Modifikation der Insert-Enden mittels PCR-Mutagenese, ggf. Modifikation der Vektorenden (Blunting)

BPE 7.3

Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren gentechnische Arbeiten gemäß den gesetzlichen Vorgaben.

Vorgaben im Gentechnikgesetz
vgl. „Mikrobiologisches und molekularbiologisches Praktikum“ (BPE 8.1)
  • Dokumentationspflichten
Gentechnik-Aufzeichnungsverordnung, inhaltliche Vorgaben, Aufbewahrungsfristen gemäß der aktuellen Fassung des „Gesetzes zur Regelung der Gentechnik“
  • Sequenzgenaue digitale Simulation und Dokumentation gentechnischer Arbeiten mithilfe von DNA-Klonierungs- und Editiersoftware
gängige Anwendungen, Dokumentation der relevanten experimentellen Informationen

BPE 8

Digitales Labormanagement

10

Die Schülerinnen und Schüler kennen digitale Hilfsmittel zur Organisation der Laborarbeit.

BPE 8.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben digitale Hilfsmittel zur Dokumentation und zum Management von Laborinformationen.

Vorteile eines elektronischen Laborjournals gegenüber handschriftlichen Aufzeichnungen
vollständiger Ersatz handschriftlicher Aufzeichnungen durch Softwarelösungen, Einblick in exemplarische Demoversion(en), Verwendung mobiler Endgeräte, Vernetzung und zentraler Zugriff, Automatisierung durch Schnittstellen zu Laborgeräten, Web-Zugriff, Sprachsteuerung, erleichterte Einhaltung der GLP/GMP-Vorgaben
Vorteile eines digitalen Laborinformations-Management-Systems (LIMS) gegenüber analogem Labormanagement
digitale Erfassung, Automatisierung und Verwaltung kompletter Arbeitsabläufe, Probenverfolgung, Einhaltung von SOPs, sichere Datenerfassung, modularer Aufbau

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 07.09.2024
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier: Biologisch-technische Assistenten Schwerpunkt Bioinformatik und Molekularbiologie
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom
Aktenzeichen KM 41-6623-3/4/1

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan gilt
für das Schuljahr 1 ab 1. August 2023.
für das Schuljahr 2 ab 1. August 2024.

Bioinformatik-Praktikum – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Biologisch technische Assistenten
Schwerpunkt BIM

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