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Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen 2022

Förderschwerpunkt Lernen

Teil C | Fach

Alltagskultur, Ernährung, Soziales

1. Juli 2022

BP2022BW_SOP_LERNEN_TEIL-C_AES__RC11__20220707@1335#Mi

Impressum

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Kultus und Unterricht

Ausgabe C

Herausgeber

Bildungsplanerstellung

Internet

Verlag und Vertrieb

Urheberrecht

Technische Umsetzung der Onlinefassung

Bildnachweis

Gestaltung

Druck

Bezugsbedingungen

VALUE

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Bildungsplanhefte

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,

Postfach 103442, 70029 Stuttgart

Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Heilbronner Stra0e 314, 70469 Stuttgart (www.zsl.kultus-bw.de)

www.bildungsplaene-bw.de

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen

Fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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N.N.

Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.

Juli 2022

Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Bildungsplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler (abgedruckt auf der zweiten Umschlagseite) vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 22. Mai 2008, K.u.U. S. 141).

Die Bildungsplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt.

Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher bei der Neckar-Verlag GmbH, Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen

Ergänzende Metainformationen

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Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

Bildungsgehalt des Faches Alltagskultur, Ernährung, Soziales

Aktivität und Teilhabe im Rahmen der individuellen Lebensgestaltung

Menschen gestalten ihren Alltag und ihr Leben aufgrund verschiedener Faktoren unterschiedlich.

Abhängig von

  • individuellen Ressourcen,
  • persönlichen und kulturellen Vorlieben beziehungsweise Wertvorstellungen und Kompetenzen,
  • der wirtschaftlichen Lage,
  • den aktuellen, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen,
  • den lokalen Konsummöglichkeiten
  • sowie den Anforderungen der Arbeitswelt

entwickelt jeder Mensch individuelle Routinen. Durch diese Vielzahl an unterschiedlichen Gestaltungsfeldern und Faktoren entwickelt jedes Individuum einen eigenen Lebensstil, um den Herausforderungen der modernen, komplexen Gesellschaft zu begegnen.

Gerade die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen sehen sich oftmals, in Anlehnung an das bio-psycho-soziale Modell, erschwerten individuellen Lebens-/Umweltbedingungen unterschiedlichster Art gegenüber und sind somit gefährdet, dysfunktionale Muster und Routinen zu entwickeln und am gesellschaftlichen Leben nicht immer aktiv und erfolgreich teilhaben zu können.

Daher benötigen sie bei der Entwicklung eines individuellen, verantwortungsbewussten und nachhaltigen Lebensstils konkrete, schulische und lebensnahe Bildungsangebote, um bereits während der Schulzeit Routinen und Handlungsmöglichkeiten für eine zukünftig erfolgreiche Alltagsbewältigung und Alltagsgestaltung zu entfalten.

Im Fach Alltagskultur, Ernährung und Soziales sollen die Schülerinnen und Schüler solche Routinen und Handlungsmöglichkeiten in diesen Bereichen konkret, anschaulich und lebensweltbezogen entwickeln, sodass sie nachhaltig in ihrer individuellen Lebensgestaltung unterstützt werden.

Alltagskultur

In der heutigen, komplexen Gesellschaft muss jeder Mensch täglich diverse Entscheidungen treffen, die unter Umständen Konsequenzen für das individuelle Handeln und Auswirkungen auf Mitmenschen und die Umwelt haben können. Die Schülerinnen und Schüler bringen durch ihre verschiedenen Lebenswelten und -verhältnisse sowie unterschiedlichen kulturellen Hintergründe eine Vielzahl an Alltagserfahrungen und Prägungen mit in die Schule.

Im Unterricht wird daher versucht, den Schülerinnen und Schülern ihre individuellen Prägungen, Vorstellungen, Ressourcen sowie Grenzen bewusst zu machen. Darauf aufbauend werden alltägliche, aktuelle und zukünftige Herausforderungen und Fragestellungen sowie konkrete, realistische Handlungsoptionen aufgezeigt, sodass die Schülerinnen und Schüler eine individuelle Alltagskultur entwickeln können.

Ernährung

Das individuelle Ernährungsverhalten beeinflusst die Esskultur, das Zusammenleben mit anderen Menschen sowie die individuelle Gesundheit und ist somit ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Lebensführung. Durch die konkrete Auseinandersetzung mit den individuellen Essgewohnheiten, der Nahrungszubereitung und der Mahlzeitengestaltung werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, die eigene Ernährung bewusst und reflektiert mit Blick auf gesundheitliche und soziale Aspekte zu gestalten.

Soziales

Viele Aspekte des alltäglichen Lebens vollziehen sich in unterschiedlichen sozialen Kontexten, was die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, sowie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit bedingt, beeinflusst und zum Teil erschwert. Gerade die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen erleben im sozialen Bereich oftmals Diskrepanzen zwischen Schule und Lebenswelt. Diese Diskrepanzen werden aufgegriffen, sodass die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche soziale und kommunikative Situationen erleben und reflektieren. Ebenso werden sie dazu angeregt, verschiedenste Konfliktsituationen zu reflektieren und Handlungsoptionen kennenzulernen und zu entwickeln.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen schließlich die im Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales erlernten Grundvorstellungen, Routinen und Handlungsoptionen zum Verständnis und zur Bewältigung von Aufgaben in den Bereichen des personalen, des sozialen und gesellschaftlichen, des selbstständigen Lebens und des Arbeitslebens. Somit leistet dieses Fach nicht nur in den anderen Fächern, sondern vor allem auch in den Lebensfeldern einen wesentlichen Beitrag zur individuellen Kompetenzerweiterung und zur Teilhabe am Leben. Unterrichtsangebote der folgenden Kompetenzfelder sollten daher kontinuierlich, mit Blick auf die individuelle Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, vor allem mit Inhalten aus den Lebensfeldern verknüpft gestaltet werden. Insbesondere das Lebensfeld Selbstständiges Leben bietet zentrale Verknüpfungspunkte für die konkrete Unterrichtsgestaltung im Fach Alltagskultur, Ernährung und Soziales.

Bezüge zwischen dem Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales, anderen Fächern und den Lebensfeldern sind dabei immer in beide Richtungen herzustellen: In diesem Fach erworbene Kompetenzen können ihre Wirksamkeit in allen anderen Fächern und Lebensfeldern entfalten und umgekehrt. Der Unterricht baut dabei auf den in der Grundstufe, vor allem im Sachunterricht, erworbenen Kompetenzen auf.

Abbildung 1: Verflechtung Lebensfelder – Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

Kompetenzen

Im Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales werden die folgenden inhaltsbezogenen Kompetenzen fokussiert:

Ernährung

Im Bereich Ernährung setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der eigenen Ernährung, der Nahrungszubereitung und der Mahlzeitengestaltung auseinander. Sie nehmen den Zusammenhang zwischen Ernährung, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Gesundheit wahr und entwickeln daraus, mit Blick auf die eigene Lebenswelt, möglichst realistische, individuelle Handlungsmöglichkeiten für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmitteln und den eigenen Essgewohnheiten.

Gesundheit

Im Kompetenzfeld Gesundheit erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über eine gesundheitsförderliche Lebensführung. Sie können Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Ernährung und Lebensqualität herstellen und die Erkenntnisse in ihrem Alltag zunehmend verantwortlich umsetzen.

Konsum

Im Rahmen dieses Kompetenzfelds beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Aspekten wie dem eigenen Konsumverhalten, unterschiedlichen Qualitätsmerkmalen von Produkten und Dienstleistungen sowie den globalen sowie lokalen Zusammenhängen und Auswirkungen des individuellen Konsumverhaltens. Daraus leiten die Schülerinnen und Schüler Handlungsstrategien für situations- und bedarfsgerechte Konsumentscheidungen sowie ein nachhaltigeres Leben insbesondere hinsichtlich ihrer Ernährung, Bekleidung, Medien, Mobilität und Freizeitgestaltung ab.

Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

Im Kompetenzfeld Lebensbewältigung und Lebensgestaltung setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Themenfeldern individuelle Lebensplanung/Berufswahl, Haushalt und Familie, Freizeitgestaltung und dem Zusammenleben verschiedener Generationen auseinander. Ebenso werden die Schülerinnen und Schüler aufbauend auf ihren individuellen Fähigkeiten, Voraussetzungen und Interessen möglichst realitätsnah und praktisch auf mögliche nachschulische Herausforderungen, Krisen und Bewältigungsmöglichkeiten vorbereitet. So entwickeln die Schülerinnen und Schüler zunehmend realistische Zukunftsvorstellungen und werden dazu befähigt, ihr Leben selbst aktiv zu gestalten und erfolgreich am sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen.

Diese inhaltsbezogenen Kompetenzen werden auf den folgenden Seiten jeweils im Rahmen eines eigenen Kompetenzfelds anhand von Denkanstößen, Kompetenzspektren und beispielhaften Inhalten illustriert und vertieft. Jedes unterrichtliche Angebot in diesen Kompetenzfeldern sollte dabei die Förderung prozessbezogener Kompetenzen im Blick haben und bewusst gestalten.

Prozessbezogene Kompetenzen, die im Rahmen dieser inhaltsbezogenen Kompetenzen gefördert werden können, liegen zum Beispiel im kommunikativen, sozialen und personalen Bereich. Die Lehrkräfte sind dabei jeweils gefordert, sich bewusst im Sinn der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) zu überlegen, welche prozessbezogenen Kompetenzen bei der einzelnen Schülerin und dem einzelnen Schüler jeweils relevant sind und in der Zone der nächsten Entwicklung liegen.

Didaktische Hinweise

Ein wesentliches Ziel des Faches Alltagskultur, Ernährung, Soziales ist es, bei den Schülerinnen und Schülern nachhaltig solche Lernprozesse anzuregen, die für das aktuelle Leben sowie die zukünftige Lebensgestaltung relevant sind und ihnen ein möglichst selbstständiges, selbstbestimmtes, mündiges Leben und eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.

Um solche Lernprozesse initiieren zu können, sind für den Unterricht verschiedene didaktische Hinweise wichtig.

Lebensweltorientierung und kumulatives Lernen

Die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen stammen aus verschiedensten familiären und kulturellen Hintergründen. Sie bringen somit unterschiedlichste Ressourcen/Grenzen, Erfahrungen sowie Werte und Normen mit und haben jeweils individuelle, bewusste oder unbewusste, Vorstellungen, Erwartungen und Wünsche, ihr zukünftiges Leben betreffend, entwickelt. Um diese individuellen Voraussetzungen möglichst passend aufzugreifen, sollen die unterrichtlichen Themen und Angebote aus der konkreten Lebenswelt der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers stammen, sodass am individuellen Vorwissen anknüpfend neue Lerninhalte und Erfahrungen kumulativ ausgebildet werden und realistische sowie konkrete Handlungsstrategien und Vorstellungen entstehen.

Erfahrungs- und Handlungsorientierung

Um tatsächlich lebenspraktische Kompetenzen anbahnen und unter Umständen bereits möglichst realitätsnah erproben zu können, ist das Prinzip der Erfahrungs- und Handlungsorientierung zentral. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler so oft wie möglich durch konkretes Tun in sinnstiftenden Zusammenhängen zu weiteren Lernprozessen und Einsichten angeregt werden sollen.

Individuelle Reflexion

Aus den obigen Forderungen, lebensweltorientierte, kumulative sowie erfahrungs- und handlungsorientierte Lernprozesse zu ermöglichen, leitet sich die Notwendigkeit der individuellen Reflexion der besprochenen und erfahrenen Inhalte ab. Dies bedeutet konkret, dass die Schülerinnen und Schüler bei jedem Thema ausgehend von ihren individuellen Erfahrungen, Ressourcen und ihren Erwartungen das Gehörte/Besprochene/Erfahrene reflektieren und mit Blick auf ihr aktuelles und zukünftiges Leben kritisch bewerten und, wenn möglich, konkrete sowie realistische Handlungsoptionen ableiten sollen.

Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und Institutionen

Um möglichst realitätsnahe Unterrichtsangebote ermöglichen zu können, kommt der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und Institutionen aus der Umgebung eine zentrale Bedeutung zu. Eine solche Zusammenarbeit ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, bereits während der Schulzeit konkrete Unternehmen, Ansprechpartner, Beratungsstellen, Agenturen und vieles mehr kennenzulernen, die sie unter Umständen auch außerhalb der Schule be-/aufsuchen können und wollen. Außerdem können bestimmte Themen an außerschulischen Orten konkreter, handlungsorientierter und sinnstiftender gestaltet werden als im Schulhaus selbst.

Salutogenetisch-orientiertes Lernen

Die Lehrkräfte müssen die für die Schülerinnen und Schüler individuelle Relevanz und Bedeutsamkeit der Unterrichtsinhalte vermitteln und das Thema jeweils so aufbereiten, dass es weder unter- noch überfordert, sondern im Bereich der Zone der nächsten Entwicklung liegt. Dann wird aufseiten der Schülerinnen und Schüler Motivation, eine positive Grundhaltung und eine konstruktive Anstrengungsbereitschaft dem neuen Lerninhalt gegenüber evoziert und aktiviert. So kann der bestehenden Heterogenität Rechnung getragen und Selbstwirksamkeitserfahrungen können so ermöglicht werden.

Diese genannten Hinweise verdeutlichen, dass der Unterricht im Fach Alltagskultur, Ernährung, Soziales häufig die ganz persönliche Lebensführung der Schülerinnen und Schüler berührt und dass Lernimpulse dementsprechend möglichst sensibel von den jeweiligen Lehrkräften angeleitet, begleitet und gestaltet werden müssen.

Nur durch einen intensiven, offenen und konstruktiven Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften wird es ermöglicht, dass jede und jeder Einzelne die gemachten Lernerfahrungen annehmen, reflektieren sowie auf die persönliche Lebensführung beziehen und, im Rahmen der jeweils individuellen Möglichkeiten, aktuell und zukünftig in den eigenen Alltag integrieren kann. Dann können die Schülerinnen und Schüler einen individuellen, realistischen und konstruktiven Lebensstil anbahnen, um den Herausforderungen der modernen, komplexen Gesellschaft aktiv zu begegnen. Der Einbezug der Eltern als Bildungspartner ist dabei unerlässlich.

Kompetenzfelder

Hauptstufe

Ernährung

In diesem Bereich verarbeiten die Schülerinnen und Schüler Lebensmittel sachgerecht und verantwortungsvoll, kochen/backen nach Rezepten oder frei und wenden dabei Sicherheits- und Hygienemaßnahmen an.

Über konkrete Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Lebensmitteln, beim Probieren verschiedener Speisen und durch die kritische Reflexion des eigenen Essverhaltens erkennen die Schülerinnen und Schüler, welche Essgewohnheiten sie selbst warum entwickelt haben und welche Bedeutung Essen in ihrem Leben spielt.

Durch handlungsorientierte, konkrete Aufgaben erkennen die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung und Funktion der Nährstoffe und schließen so auf den Nährwert einzelner Lebensmittel.

Sie nehmen den Zusammenhang zwischen Ernährung, Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Gesundheit wahr und entwickeln daraus unter Berücksichtigung der eigenen Lebenswelt individuelle Handlungsmöglichkeiten für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmitteln und den eigenen Essgewohnheiten.

Denkanstöße

Wie wird bei den Schülerinnen und Schülern Freude am selbstständigen Kochen und Backen geweckt?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler für eine ausgewogene Ernährung motiviert?
Welche Alltagssituationen bieten sich für die gemeinsame Nahrungszubereitung an?
Wie agieren die Schule und die Lehrkräfte als Vorbilder?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler an die bewusste, anlassbezogene Gestaltung von Mahlzeiten und an Tischmanieren herangeführt?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler für Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in der Küche und im Haushalt sensibilisiert und geschult?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler dazu gebracht, eigene körperliche Bedürfnisse (Hunger, Durst, keinen Hunger) wahrzunehmen und dementsprechend zu handeln?
Wie kann die Bedeutung und Funktion der Nahrungsbestandteile möglichst anschaulich vermittelt werden?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler zur kritischen Reflexion ihres eigenen Essverhaltens angeregt?
Wie wird den Schülerinnen und Schülern der verantwortungsvolle, nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln nahegebracht?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler dazu animiert, auch zukünftig bewusst, reflektiert und verantwortungsvoll mit den Themen Nahrungszubereitung/Umgang mit Lebensmitteln/individuelle Essgewohnheiten umzugehen?
Wie reagiert die Schule auf Unverträglichkeiten und Allergien?
Wie geht die Schule mit Essstörungen um?
Wie werden die Eltern und außerschulische Partner einbezogen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in in Haushalt und Küche und setzen diese um
gehen sachgerecht und nachhaltig mit Lebensmitteln um
gehen sachgerecht und nachhaltig mit Arbeitsgeräten um
rechnen Mengenangaben situationsangemessen um, schreiben einen Einkaufszettel und gehen einkaufen
kochen/backen frei und nach Rezept
gestalten Mahlzeiten anlassbezogen und essen gemeinsam mit anderen
probieren verschiedene Lebensmittel, Gewürze und Speisen und beschreiben deren Geschmack
beschreiben, welche Bedeutung Essen für das eigene Leben hat
reflektieren die veränderte Funktions- und Leistungsfähigkeit des Körpers vor und nach dem Essen
benennen die wichtigsten Bestandteile der Nahrung und deren Funktionen
bewerten und ordnen Lebensmittel als Energie- und Nährstoffträger und schließen daraus auf den jeweiligen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung
reflektieren individuelle Ernährungsgewohnheiten und ‑vorlieben und bewerten diese kritisch unter verschiedenen Aspekten (Gesundheit, Nachhaltigkeit)
vergleichen die eigenen Essgewohnheiten mit esskulturellen Mustern (soziokulturelle, historische, religiöse, familiale Aspekte)
leiten individuelle Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung der eigenen Ernährung und allen dazugehörenden Aspekten ab
entwickeln konkrete Handlungsoptionen für eine individuell realistische, ausgewogene und nachhaltige Ernährung

Beispielhafte Inhalte

Pausenverkauf
Zubereitung des Mittagessens für die Lehrkräfte
Bewirtung beim Schulfest
gesundes Frühstück
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
Rundgang durch die Küche: Welche Arbeitsgeräte gibt es? Wofür und wie werden diese eingesetzt?
Küchenführerschein/Ernährungsführerschein
Hygienemaßnahmen in der Küche
Ernährungstagebuch
Experimente zu den verschiedenen Nahrungsbestandteilen
typische Speisen des Heimatlandes
Projektwoche unter verschiedenen Themen: nachhaltig Kochen, kochen mit Bio-Produkten, kochen mit Fair-Trade Produkten, kochen aus Resten
Rezept der Woche

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
bringt ihr/sein Lieblingsrezept mit in die Schule
berechnet die Menge der jeweiligen Zutaten und schreibt einen Einkaufszettel
geht einkaufen und überprüft das Wechselgeld
kocht gemeinsam mit den Mitschülerinnen und Mitschülern nach Rezept
deckt den Tisch und isst gemeinsam mit der ganzen Klasse
räumt auf, spült und reinigt die Küche
betrachtet die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und reflektiert eine Mahlzeit hinsichtlich des Aspekts der Ausgewogenheit

Bezüge und Verweise

PER 2.1.1 Wahrnehmung der eigenen Person

SEL 2.1.2 Grundlagen der Nahrungszubereitung

BNT 2.1.1.1 Körperliche Funktionen

M 2.2.2 Leitidee Messen

M 2.2.3 Leitidee Raum und Form

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 2.1 Erkenntnisse gewinnen

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

GS SU 3.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 3.1.2 Ernährung

SEK1 BIO 3.2.2.2 Ernährung und Verdauung

PG 5 Ernährung

VB 1 Umgang mit eigenen Ressourcen

Gesundheit

Im Kompetenzfeld Gesundheit erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über eine gesunde Lebensführung. Sie können Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Ernährung und Lebensqualität herstellen und die Erkenntnisse in ihrem Alltag zunehmend verantwortlich umsetzen. So wird das Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Körper geschult und die Schülerinnen und Schüler werden für den bewussten Umgang mit ihrer Gesundheit und ihrem Wohlbefinden sensibilisiert.

Die Schülerinnen und Schüler verstehen Gesundheit zunehmend als Bewältigung von körperlichen und psychischen sowie sozialen und materiellen Anforderungen des Alltags. Dafür setzen sie sich kritisch mit gesundheitsbezogenen Aspekten innerhalb der eigenen familiären Lebenswelt auseinander und erkennen dabei individuelle Gesundheitsressourcen und Belastungen. Ebenso reflektieren die Schülerinnen und Schüler kritisch ihre persönlichen Schönheitsideale und die persönliche Bedeutung von Mode.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen konkreten Lebenswelt und damit einhergehenden individuellen Ressourcen/Grenzen sowie Vorstellungen leiten die Schülerinnen und Schüler eine Bewusstheit für den eigenen Gesundheitszustand ab und entwickeln realistische Vorstellungen und Handlungsoptionen zur aktuellen und zukünftigen gesunden Lebensgestaltung.

Denkanstöße

Wie werden bei den Schülerinnen und Schülern der Respekt und das Verantwortungsbewusstsein für den eigenen Körper geweckt?
Wie werden individuelle Belastungen und Ressourcen der Schülerinnen und Schüler thematisiert und mit ihnen aufgearbeitet?
Wie entwickeln die Schülerinnen und Schüler darauf aufbauend möglichst realistische Vorstellungen zur aktuellen und zukünftigen Gestaltung einer gesunden Lebensführung?
Wie fördert die Schule gesundheitsbewusstes Handeln?
Bietet die Schule Zugang zu Erste-Hilfe-Kursen?
Welchen Stellenwert haben Bewegung im Alltag und Bewegungsanlässe im Besonderen in der Schule?
Erleben die Schülerinnen und Schüler ihre Lehrkräfte als Vorbilder im Bereich Gesundheit?
Welche Möglichkeiten haben die Schülerinnen und Schüler, ihre Potenziale und Persönlichkeit in der Schule zu zeigen und zu entwickeln?
Wie lebt die Schule Rhythmisierung zwischen Lernen und Entspannen?
Welche Entspannungstechniken oder Strategien gegen Stressoren lernen die Schülerinnen und Schüler im Schulalltag kennen?
Wie begegnet die Schule provokanten Modeerscheinungen und Körpergestaltungen der jugendlichen Schülerinnen und Schülern?
Wie fördert die Schule die Entwicklung eines individuellen Kleidungsstils?
Wie werden Hygienemaßnahmen im Unterricht etabliert und eingefordert?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
beschreiben ihren eigenen Gesundheitszustand und die individuelle Lebensführung in Bezug auf Aspekte der Gesundheit
reflektieren Gesundheitsressourcen und Belastungen mit Blick auf die eigene Lebenswelt / die eigene Familie / Freunde realistisch
beschreiben Gesundheitsressourcen in ihrem Alltag und setzen diese in Bezug zu ihrem Ernährungs- und Bewegungsverhalten
beschreiben, erproben und beurteilen Möglichkeiten zur Steigerung der persönlichen Gesundheitsressourcen
analysieren Einflussfaktoren auf die Gesundheit
nennen medizinische Vorsorgemaßnahmen und deren Bedeutung
machen Erfahrung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen und simulieren diese im Erprobungsfall
kennen und erproben Maßnahmen bei Unfällen im Haushalt
wissen um einfache Maßnahmen im Krankheitsfall
reflektieren Stressoren und deren Auswirkung auf die Gesundheit
reflektieren persönliche Stressoren, erfahren resiliente Möglichkeiten des Umgangs damit und erproben diese
erkennen und beschreiben persönliche Schönheitsideale
diskutieren temporäre und permanente Körpergestaltungen (zum Beispiel Diäten, Muskelaufbau, Tätowierungen, Piercings) unter kulturellen, soziologischen, psychologischen sowie gesundheitsbezogenen Aspekten
reflektieren die Funktion von Bekleidung
erkennen und beschreiben ein mögliches Dilemma zwischen persönlichen Schönheitsidealen, sozialer Integration, Moden und Gesundheit und entwickeln Handlungsoptionen

Beispielhafte Inhalte

Erste-Hilfe-Kurs
Rollenspiele zu Unfallmaßnahmen im Haushalt (Was tun bei Platzwunden? Wie reagiere ich bei Kontakt mit Chemikalien/ Putzmitteln? Was tun bei Schürfwunden/Verbrennungen?)
Fitness-Möglichkeiten im Alltag
Entspannungstechniken
kritische Analyse und Reflexion von Fernsehsendungen
Körperkulte in der Welt
Risikofaktoren Adipositas, Anorexie, Bulimie
gesunde Schule
Bedeutung von Kleidung
Medikamentenkunde
ausgewogen kochen
Schönheitsideale

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
bringt Beispiele mit, was sie/er als schön empfindet
diskutiert anhand von Bildern, Zeitschriften, was ihr/sein Empfinden „etwas ist schön/hässlich“ beeinflusst
setzt sich anhand von Filmen mit unterschiedlichen Schönheitsidealen (in sozialen Gruppen innerhalb Deutschlands, in Europa, der Welt) auseinander und erkennt die Individualität und Prägung des persönlichen Schönheitsempfindens
setzt sich mit den individuellen Einflussfaktoren auseinander (Was prägt mich?)
äußert, was sie/er an sich mag oder am liebsten ändern würde
setzt sich mit den Begrifflichkeiten „innere“ und „äußere“ Schönheit auseinander und füllt diese mit Inhalt

Bezüge und Verweise

PER 2.1.1 Wahrnehmung der eigenen Person

SEL 2.1.2.1 Körperpflege und Hygiene

BNT 2.1.1.1 Körperliche Funktionen

BNT 2.1.1.2 Körperliche Entwicklung

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 2.2 Kommunikation gestalten

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

GS SU 3.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 3.1.3 Gesundheit

SEK1 BIO 3.2.2.1 Körperbau und Bewegung

MB Medienbildung

VB 3 Bedürfnisse und Wünsche

Konsum

In der Auseinandersetzung mit diesem Thema beobachten die Schülerinnen und Schüler ihr individuelles Verhalten als Verbraucher und reflektieren eigene Konsumentscheidungen unter Zuhilfenahme verschiedener Qualitätsanforderungen und -merkmale.

So werden die Schülerinnen und Schüler schrittweise dazu befähigt, Waren und Dienstleistungen aus ihrer Lebenswelt nach verschiedenen Gesichtspunkten zu bewerten und Konsumentscheidungen reflektiert zu treffen. Die zunehmende Einsicht und das darauf aufbauende Verständnis für wirtschaftliche, soziale und ökologische Zusammenhänge ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, ein Grundverständnis für nachhaltiges Handeln zu entwickeln.

Daraus leiten die Schülerinnen und Schüler, immer mit Blick auf die eigene Lebenswelt, realistische Handlungsstrategien für situations- und bedarfsgerechte Konsumentscheidungen sowie ein nachhaltiges Leben insbesondere hinsichtlich ihrer Ernährung, Bekleidung, Medien, Mobilität und Freizeitgestaltung ab. Sie werden so in die Lage versetzt, ihr individuelles Konsumverhalten im Rahmen ihrer aktuellen und zukünftigen finanziellen Möglichkeiten bewusst zu gestalten und im Blick zu behalten.

Denkanstöße

Wie werden die Schülerinnen und Schüler zu einem reflektierten Konsumverhalten animiert?
Wie werden bei den Schülerinnen und Schülern der Respekt und das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt angeregt?
Wie kann bei den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für nachhaltiges Handeln entwickelt werden?
Wie werden komplexe wirtschaftliche, soziale und ökologische Einflussfaktoren und Auswirkungen menschlichen Konsumverhaltens nachvollziehbar gemacht?
Welche Möglichkeiten gibt es, innerhalb der Schule und im Ort nachhaltiger zu handeln?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler für Pflege, Erhaltung oder Recycling alltäglicher Gebrauchsgegenstände wie Kleidung sensibilisiert?
Welchen aktuellen politischen, gesellschaftlichen oder sozialen Projekten begegnen die Schülerinnen und Schüler in ihrem Alltag?
Wie agieren die Lehrkräfte als Vorbild?
Welche Verbraucherschutzinstitutionen und Verbraucherrechte sind für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam?
Wie können Aspekte der Nachhaltigkeit und des Verbraucherschutzes in Bezug auf Onlinegeschäfte/Onlineshopping vermittelt werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
beschreiben eigene Bedürfnisse/Wünsche und reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten in den Bereichen Ernährung, Bekleidung, Medien, Mobilität und Freizeitgestaltung
erarbeiten verschiedene Einflussfaktoren auf ihr individuelles Konsumverhalten
kennen Qualitätsanforderungen und ‑merkmale für Dienstleistungen und Produkte aus ihrer Lebenswelt
bewerten Dienstleistungen und Produkte nach verschiedenen Qualitätsmerkmalen
beschreiben die Wertschöpfungskette an ausgewählten Beispielen unter Berücksichtigung globaler Handelsbeziehungen und lokaler Auswirkungen
verstehen Grundprinzipien nachhaltigen Handelns
prüfen eigene Alltagsroutinen auf Aspekte der Nachhaltigkeit
leiten individuelle Handlungsmöglichkeiten für einen nachhaltigeren Lebensstil inner- und außerhalb der Schule ab
diskutieren und treffen Konsumentscheidungen bewusst
beschreiben für sie relevante Verbraucherrechte

Beispielhafte Inhalte

Tagebuch „Meine Einkäufe in einer Woche / einem Monat“
Projekt „Werbung in unserem Alltag“ oder „Warum kaufe ich genau das ein?“
Museumsgang zu verschiedenen Gütesiegeln/Bioprodukten/Fair Trade/Recycling
(Handy‑, Internet‑, Miet‑, Konto‑)Verträge vergleichen und Vertragsbedingungen bewerten
Vergleich und Bewertung desselben Produkts (zum Beispiel Pommes frites) von verschiedenen Herstellern mit eigener Herstellung
Der Weg der Jeans
Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie
Kinderarbeit
Mein ökologischer Fußabdruck
Schul‑/Klassenprojekt Altkleider‑/Altpapiersammlung
Projekt „Was ist Nachhaltigkeit?“
Gewährleistung/Garantie/Stornierung
Onlineshopping
Projekt „Achtung, Schuldenfallen!“
Nähen von Taschen aus gebrauchten Stoffen
Führen eines Medientagebuchs
„Mein Müllverbrauch an einem Tag“

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
beobachtet und notiert gezielt, welchen Müll sie/er an einem Tag verursacht
vergleicht die eigene Müllverursachung mit der der Mitschülerinnen und Mitschüler
diskutiert in Kleingruppen Möglichkeiten, Müll einzusparen
legt in der Kleingruppe drei konkrete Maßnahmen zur Müllvermeidung fest
versucht diese Maßnahmen in den folgenden Tagen umzusetzen und dokumentiert weiterhin die eigene Müllverursachung
wertet in der Kleingruppe aus, wie und ob die festgelegten Maßnahmen funktioniert haben
reflektiert, welche der besprochenen Maßnahmen für sie/ihn individuell am sinnvollsten erscheinen und die sie/er zukünftig umsetzen möchte
legt mit den Mitschülerinnen und Mitschülern Regeln für ein müllvermeidendes Verhalten in der Klasse fest

Bezüge und Verweise

SEL 2.1.3 Konsumverhalten

SEL 2.1.1.1 Grundhaltungen einer privaten Haushaltsführung

BNT 2.1.3 Ökologie und Umweltschutz

SU 2.1.2 Arbeit und Konsum

SEK1 AES 2.1 Erkenntnisse gewinnen

SEK1 GEO 3.2.3.2 Phänomene globaler Disparitäten

SEK1 WBS 3.1.1.1 Konsument

BNE 4 Kriterien für nachhaltigkeitsfördernde und -hemmende Handlungen

VB 7 Alltagskonsum

Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

Im Kompetenzfeld Lebensbewältigung und Lebensgestaltung setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lebensentwürfen/-‍mustern und ihren subjektiven Prägungen sowie Werten und Normen auseinander. Sie reflektieren ihre Potenziale, Wünsche sowie Interessen und leiten daraus Überlegungen zur Berufswahl und zur subjektiven und wirtschaftlichen Bedeutung von Arbeit ab.

Sie setzen sich mit verschiedenen Formen des Zusammenlebens auseinander und formulieren daraus Schlussfolgerungen für das soziale Miteinander in Familie und Gesellschaft sowie für ihr zukünftiges Leben. Ebenso werden die Schülerinnen und Schüler, aufbauend auf ihren individuellen Fähigkeiten, Voraussetzungen, Interessen und der individuellen Lebenswelt, realitätsnah und praktisch auf mögliche nachschulische Herausforderungen, Krisen und Bewältigungsmöglichkeiten vorbereitet.

So entwickeln sie zunehmend realistische Zukunftsvorstellungen und werden dazu befähigt, ihr Leben selbst aktiv zu gestalten und erfolgreich am sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen.

Denkanstöße

Wie wird bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für gesellschaftliche Werte und Normen geweckt?
Wie können Ressourcen und Grenzen der Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler mit Blick auf ein möglichst selbstständiges Leben berücksichtigt, aufgegriffen und thematisiert werden?
Wie können die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung von realistischen Zukunftsplänen unterstützt werden?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler auf das Leben nach der Schule vorbereitet?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler auf den Umgang mit möglichen Tiefpunkten und Krisen vorbereitet?
Wie können die Schülerinnen und Schüler für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld sensibilisiert werden?
Wie können Schlüsselkompetenzen für ein erfolgreiches Leben nach der Schule im Schulalltag geübt, gelebt und verankert werden?
Welchen Stellenwert haben Praktika im Schulalltag?
Wie werden die Berufsberatung und die berufliche Orientierung an der Schule umgesetzt?
Wie wird das Rollenverständnis in gesellschaftlichen Bezügen im Unterricht aufgegriffen?
Welche Freizeitaktivitäten können die Schülerinnen und Schüler im schulischen Umfeld kennenlernen?
Welche Möglichkeiten des lebenslangen Lernens werden den Schülerinnen und Schülern wie vorgestellt?
Wie kann die Schule die Eltern und außerschulische Partner in den Prozess der Lebensgestaltung und der Berufsplanung mit einbeziehen?
Wie gelingen Begegnungen in unterschiedlichen Situationen mit verschiedenen Generationen?
Welchen Stellenwert hat der Umgang mit Konflikten und schwierigen Situationen im Schulalltag?
Welche lokalen Beratungsstellen können die Schülerinnen und Schüler kennenlernen?
Wie gelingt es der Schule, die Schülerinnen und Schüler zum konstruktiven Umgang mit Vielfalt zu erziehen und damit den Grundstein für Toleranz und Akzeptanz zu legen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
setzen sich mit unterschiedlichen Lebensentwürfen/Lebenswegen auseinander
reflektieren eigene Normen und Wertvorstellungen und wissen, was ihnen persönlich wichtig ist
entwerfen eigene Zukunftsvorstellungen und berücksichtigen dabei, mit Blick auf die eigene Lebenswelt, Zusammenhänge zwischen Haushaltssituation und Konsumverhalten, Arbeits- und Freizeitverhalten, Chancengleichheit und Rollenbild
erkennen kritische Lebenssituationen und leiten mögliche Handlungsoptionen und Hilfsmöglichkeiten ab
wissen um soziale wie ökonomische Absicherung
lernen realistische Berufsbilder kennen und setzen sich mit diesen im Hinblick auf Anforderungen und persönliche Potenziale auseinander
stellen unterschiedliche Formen von Arbeit dar (Erwerbsarbeit, Haus- und Familienarbeit, Ehrenamt) und vergleichen/bewerten diese
setzen sich mit der gesellschaftlichen Geschlechterrolle und deren Einfluss auf die persönliche Lebensgestaltung auseinander
diskutieren Rollenbilder und Arbeitsteilung und ziehen Konsequenzen für ein genderbewusstes Haushaltsmanagement
beschreiben und reflektieren ihr Freizeitverhalten
erkennen die Funktionen von Freizeit und bewerten Freizeitaktivitäten
erproben verschiedene kreative und künstlerische Freizeitaktivitäten und reflektieren ihr Potenzial
erarbeiten die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Generationen
beschäftigen sich mit exemplarischen Konfliktsituationen des Zusammenlebens verschiedener Generationen und entwickeln Strategien zur Konfliktvermeidung/-‍lösung
recherchieren und explorieren familienstützende Hilfsangebote für Kinder oder ältere Menschen

Beispielhafte Inhalte

Gespräche mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern der Schule über deren Werdegang
Projekte/Begegnungen mit älteren Menschen
Praktika
Nähprojekte
Kennenlernen unterschiedlicher Lebensformen
Haushaltstagebuch „So viel Geld brauche ich im Monat“
mit Geld umgehen
Lebensordner
Leben mit Kindern
Die erste Wohnung
Freizeitgestaltung
Projekt „Ich habe Schulden – und jetzt?“
„Wie eröffne ich ein Konto?“
Tagebuch „So verbringe ich meine Freizeit“
Besuch lokaler Beratungsstellen (zum Beispiel Jugendamt, Sozialhilfe, Suchtberatung)
Haushaltsführerschein
Beratungsgespräche mit der Agentur für Arbeit/Kennenlernen der Reha-Berater
Zukunftsträume

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
gestaltet mit Hilfe von Zeitschriften eine Collage über Zukunftsträume und stellt diese der Klasse vor
liest verschiedene Lebensgeschichten älterer Menschen und setzt sich mit Lebensverläufen auseinander
führt Interviews mit Gleichaltrigen zum Thema Zukunftsträume durch
interviewt Eltern/Lehrkräfte/Bekannte über gelebte oder nicht erfüllte Träume und den Umgang damit
füllt einen Steckbrief zum Thema „So lebe ich jetzt“ aus und verfasst einen Comic zum Thema „So möchte ich leben, wenn ich 25 bin“ und vergleicht diese
diskutiert über die Verwirklichung von Träumen und Voraussetzungen für deren Umsetzung
setzt sich mit Traum und Realität auseinander und entwickelt realistische Zukunftsperspektiven

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit

SEL 2.1.3 Wohnen und Haushalt

SOZ 2.1.2 Beziehungen gestalten und pflegen

REV 2.1.2 Welt und Verantwortung

SU 2.1.1 Demokratie und Gesellschaft

SEK1 AES 2.1 Erkenntnisse gewinnen

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

SEK1 AES 3.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

BTV 5 Formen von Vorurteilen, Stereotypen, Klischees

BO 4 Geschlechtsspezifische Aspekte bei der Berufswahl, Familien- und Lebensplanung

VB 1 Umgang mit eigenen Ressourcen

Anhang

Verweise

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

Abkürzungen

Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

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