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Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung 2022

Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Teil B | Lebensfeld

Personales Leben

1. Juli 2022

BP2022BW_SOP_GENT_TEIL-B_PER__RC11__20200704@0747#Mi

Impressum

KEY

Kultus und Unterricht

Ausgabe C

Herausgeber

Bildungsplanerstellung

Internet

Verlag und Vertrieb

Urheberrecht

Technische Umsetzung der Onlinefassung

Bildnachweis

Gestaltung

Druck

Bezugsbedingungen

VALUE

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Bildungsplanhefte

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,

Postfach 103442, 70029 Stuttgart

Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Heilbronner Stra0e 314, 70469 Stuttgart (www.zsl.kultus-bw.de)

www.bildungsplaene-bw.de

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen

Fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Herausgebers.

pirobase imperia GmbH, Von-der-Wettern-Straße 27, 51149 Köln

Robert Thiele, Stuttgart

Ilona Hirth Grafik Design GmbH, Karlsruhe

N.N.

Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.

Juli 2022

Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Bildungsplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler (abgedruckt auf der zweiten Umschlagseite) vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 22. Mai 2008, K.u.U. S. 141).

Die Bildungsplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt.

Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher bei der Neckar-Verlag GmbH, Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen

Ergänzende Metainformationen

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Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

Bildungsgehalt des Lebensfelds Personales Leben

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Individualität sowie die Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit stehen im Mittelpunkt dieses Lebensfelds. Beides wird dabei nicht nur als lernförderliche Voraussetzung für alle weiteren schulischen Bildungsprozesse betrachtet, sondern stellt selbst ein ausgewiesenes Bildungsziel im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung dar. Die Schülerinnen und Schüler erfahren ihr Selbst in Abgrenzung zu anderen, entfalten ihre Identität, reflektieren ihr subjektives Erleben der Welt, des eigenen Körpers und der eigenen Gefühle. Sie nehmen ihr Eingebundensein in die individuelle Lebensgeschichte wahr und beschäftigen sich auf dieser Grundlage mit ihren Wünschen und Bedürfnissen. Sie entwickeln Visionen und Perspektiven für die Zukunft sowie eigene Haltungen und Einstellungen dem Leben gegenüber. Auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern eine aktive Auseinandersetzung mit ihren persönlichen Merkmalen, Stärken und Beeinträchtigungen und fördern so die Annahme und Akzeptanz der eigenen Person und die Entwicklung eines positiven Selbstbilds. Dazu gehört auch ein gelingender Umgang mit Misserfolg sowie die Reflexion über entsprechende Bewältigungsstrategien.

Ein weiterer Aspekt dieses Lebensfelds umfasst Kompetenzen im Bereich Selbstständigkeit und Selbstbestimmung, die die Schülerinnen und Schüler darin unterstützen, möglichst autonom Entscheidungen treffen zu können sowie im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

Beitrag des Lebensfelds zu den Fächern

Das Lebensfeld Personales Leben durchzieht alle Fächer und alle weiteren in diesem Bildungsplan genannten Lebensfelder. Die darin genannten Kompetenzen werden einerseits als Voraussetzung gelingenden Lernens verstanden. Gleichzeitig benötigen sie einen inhaltlich-fachlichen Rahmen und eine prozessbezogene Auseinandersetzung, um ausgebildet werden und sich entwickeln zu können. Der Blickwinkel dieses Lebensfelds liegt auf der eigenen Person, der Auseinandersetzung mit eigenen Wahrnehmungen, Wirksamkeitserfahrungen, Kontroll- und Steuerungsmechanismen und damit auf der Entwicklung der eigenen Identität. Hierfür ist ein Austausch mit anderen Menschen und die inhaltliche Beschäftigung mit unterschiedlichen Themen unabdingbar. So ergibt sich die Notwendigkeit einer engsten Verzahnung aller in diesem Lebensfeld genannten Kompetenzspektren zu sämtlichen weiteren Lebensfeldern sowie zu den Fächern.

Abbildung 1: Verflechtung Lebensfeld Personales Leben – Fächer (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

Kompetenzen

Das Lebensfeld Personales Leben beschreibt vier Kompetenzfelder, die untereinander nicht hierarchisch, sondern als gleichwertige Teilbereiche einer Persönlichkeitsentwicklung verstanden werden. Im Sinne eines bio-psycho-sozialen Ansatzes wird dabei deutlich, dass in allen Teilbereichen Wechselwirkungsprozesse mit der Umwelt bei der Entwicklung der jeweiligen Aspekte eine zentrale Rolle spielen, die vier Kompetenzfelder selbst aber auch in einer sich gegenseitig beeinflussenden Wirkweise verstanden werden müssen.

Wahrnehmung der eigenen Person

Im Kompetenzfeld „Wahrnehmung der eigenen Person“ werden Kompetenzen gebündelt, die es den Schülerinnen und Schülern erlauben, ihren Körper mit all seinen individuellen Merkmalen sowie eigene Emotionen, Bedürfnisse und Gedanken in unterschiedlichen Situationen wahrzunehmen, auszudrücken und zu reflektieren. Dazu gehört auch das Erleben von und der Umgang mit individuellen Fähigkeiten und Grenzen.

Selbstregulation und Selbststeuerung

Das Kompetenzfeld „Selbstregulation und Selbststeuerung“ umfasst Kompetenzen, die dazu führen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Aufmerksamkeit und Emotionen, eigene Impulse sowie ihr Handeln an die Anforderungen einer Situation anpassen und somit bewusst steuern können. Der Einsatz von Selbstkontrollstrategien im Sinn einer aktiven Veränderung der eigenen emotionalen und mentalen Befindlichkeiten ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, persönliche Ziele bestmöglich verfolgen zu können.

Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

Das Wissen und Vertrauen darauf, Situationen aus eigener Kraft und anhand persönlicher Fähigkeiten bewältigen und beeinflussen zu können, ist Bestandteil des Kompetenzfelds „Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung“. Die Erfahrung und das Vertrauen darauf, dass das eigene Handeln Auswirkungen hat, Umwelt und Leben beeinflussen kann, erweitert darüber hinaus die Möglichkeiten der Selbstbestimmung.

Identität und Selbstbild

Der Bereich „Identität und Selbstbild“ beinhaltet zwei Kompetenzfelder. Zum einen werden hier Kompetenzen gebündelt, die die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit durch die Integration gemachter Erfahrungen, Selbstannahmen und angenommenen Fremdbildern ermöglichen. Die Beschäftigung mit existenziellen Fragen und Lebenshaltungen, mit der eigenen Lebensgeschichte und Familie spielen hierfür eine große Rolle.

Zum anderen dienen die Kompetenzen im Lernbereich „Körperlichkeit und Sexualität“ dazu, die Schülerinnen und Schüler in der Entwicklung eines selbstbestimmten und achtungsvollen Umgangs mit Körperlichkeit, mit den unterschiedlichen Geschlechtern wie auch mit eigenen und fremden sexuellen Wünschen zu unterstützen. Auf diese Weise werden sie in die Lage versetzt, in Bezug auf Sexualität und Partnerschaft Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.

Didaktische Hinweise

Die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler in der Schule zu begleiten und zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der Lehrkräfte. Dabei spielt nicht zuletzt deren eigene Grundhaltung, ihr Menschenbild sowie das Wissen über die Entwicklung, Funktionen und Aufgaben der Psyche eine wichtige Rolle. Die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erleben sich selbst in etlichen Belangen als weniger wirksam als Gleichaltrige. Ein positives Wahrnehmen und Erleben der eigenen Person aufzubauen, Zutrauen in die eigene Wirksamkeit zu entwickeln, erfolgreich Anforderungen zu bestehen, aber auch mit Scheitern zurechtzukommen, eigene Entscheidungen zu treffen und das eigene Handeln abzuwägen, sind daher bedeutsame Entwicklungsfelder für die Schülerinnen und Schüler, aber auch didaktische Herausforderungen für die Lehrkräfte. Die Lehrkräfte begegnen diesen Herausforderungen in der Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung durch eine bedingungslose Annahme der Schülerinnen und Schüler. Gelingendes wird fokussiert in den Blick genommen und kontinuierlich zurückgemeldet. Misserfolge werden wertfrei analysiert und reflektiert, um daraus Handlungsalternativen zu entwickeln. Eine strikte Trennung von Person und Handlung in der Reflexion und im Feedback erlaubt, auch Nichtgelingendes anzusprechen und in eine positive Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren. Die Lehrkräfte planen ausgehend von dieser Grundhaltung Bildungsangebote, die die Schülerinnen und Schüler angemessen herausfordern, ohne zu überfordern, und bieten Begleitung und Reflexion, um positive Lern- und Wirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen. Die Auswahl der Lerninhalte berücksichtigt die aktuelle Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler, deren Fragestellungen, Lebensalter und individuellen Entwicklungsstand. Die Auseinandersetzung mit den im Lebensfeld genannten Kompetenzen erfolgt dabei nicht isoliert, sondern durchzieht jeden Unterricht, unabhängig von den inhaltlich-fachlichen Kompetenzen und auf allen Aneignungsebenen. Gleichzeitig sind die Lehrkräfte gefordert, passende Kompetenzbereiche aus ausgewählten Fächern in Bezug auf den Ausbau der hier genannten Kompetenzen zu prüfen, auszuwählen und gezielt in Bildungsangebote umzusetzen, die die Entfaltung der Persönlichkeit und die Entwicklung eines positiven Selbstbilds begünstigt. Aus diesem Grund wird in diesem Lebensfeld auf Verweise auf Teil C verzichtet.

Um auch den Schülerinnen und Schülern, die nicht verbal kommunizieren, Teilhabe, Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen, ist eine unmittelbare Reaktion vonseiten der Lehrkräfte auf deren Äußerungen sowie der Einsatz individueller Hilfsmittel aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation unerlässlich.

Im Lernbereich „Körperlichkeit und Sexualität“ verbinden sich Sachwissen und situationsangemessene Kommunikation über Themen, die sich aus Fragestellungen und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler ergeben. Eine entscheidende Rolle spielt hier eine Lernatmosphäre, die die Individualität und Autonomie der Schülerinnen und Schüler anerkennt und unterstützt, und die das Sprechen über intime Fragen unter Wahrung der Privat- und Intimsphäre ermöglicht. Dazu gehört auch die Bereitschaft der Lehrkräfte, sich mit den Themen der Schülerinnen und Schüler auseinanderzusetzen und Verständnis für deren sexuelle Handlungen und Neigungen zu zeigen.

Kompetenzfelder

Grund-, Haupt- und Berufsschulstufe

Wahrnehmung der eigenen Person

Den Schülerinnen und Schülern wird in der Schule die aktive Erschließung der Welt mittels ihres Körpers ermöglicht. Sie erproben sich mithilfe ihrer körperlichen Fähigkeiten, nehmen über Bewegung Kontakt zu ihrer Umwelt auf. Die Wahrnehmung der eigenen Person bezüglich eigener Stärken und Schwächen, schon erreichter Fähigkeiten und bisheriger Grenzen, innerer Hoffnungen und erlebter Enttäuschungen ist eine zentrale Voraussetzung zur Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts. Die Schülerinnen und Schüler erkennen sich selbst in Beziehung und Abgrenzung zu anderen und bauen ein elementares Ich-Bewusstsein auf. Die Schule regt an, sich der eigenen Stärken und Begrenzungen bewusst zu werden, diese in das Selbstbild zu integrieren und Vorstellungen für die eigene Entwicklung zu formulieren. Die Schule unterstützt dabei die Erfahrung einer nicht vom Leistungsvermögen abhängigen Akzeptanz und Wertschätzung. Durch den körperlichen Ausdruck, durch unterschiedliche Formen der bildlichen und spielerischen Darstellung und durch Sprache entsteht für die Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein für die eigenen Emotionen.

Denkanstöße

Wie werden in der Schule bewegungspädagogische, bewegungsbildende und pflegerische Angebote in das Unterrichtsangebot eingebunden, um die Entwicklung des Körpergefühls zu fördern?
Welche Hilfen zur Bewältigung und Verarbeitung der Behinderung bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern an?
Welche Rituale werden den Schülerinnen und Schülern angeboten, in deren Rahmen sie emotionale Erlebnisinhalte berichten und reflektieren können?
Inwiefern bietet die Schule Räume und Gelegenheiten an, in denen Gefühle (zum Beispiel künstlerisch-kreativ) ausgelebt werden können?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erfahren sich in Beziehung und Abgrenzung zu anderen, werden ihrer selbst bewusst, entwickeln Vorstellungen von sich und den anderen
empfinden ihre Bedürfnisse, Wahrnehmungen, Emotionen, Vorlieben und Abneigungen, bringen diese zum Ausdruck, setzen sich mit diesen auseinander
können Aspekte der eigenen Person erkennen und benennen (zum Beispiel Interessen, Gewohnheiten, äußerliche Merkmale, Alter, Herkunft)
erfahren eigene Stärken und Schwächen sowie die der anderen, schätzen diese ein, verändern und akzeptieren sie
entwickeln Selbstbewusstsein, reflektieren dieses und schätzen sich realistisch und veränderbar ein
erkennen, wie ihr Handeln und Verhalten von anderen gesehen wird

Beispielhafte Inhalte

Aussehen und Gestaltung des Körpers, körperbezogenes Selbstwertgefühl
persönliche Merkmale und Erkennungszeichen
Begabungen und Begrenzungen (Stärken und Schwächen von sich und anderen, Einzigartigkeit der Person)
Ich-Bewusstsein (Bedürfnisse und Wünsche, Interessen und Vorlieben, Eigenschaften und Gefühle)
eigene Gefühle und deren Ausdrucksformen (kulturelle Prägung, verbale und nonverbale Ausdrucksformen)
Fremdwahrnehmung

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt die eigene Körperlichkeit sowie Körperfunktionen, nimmt Fähigkeiten und Einschränkungen wahr und wird sich derer bewusst
entdeckt in der handelnden Auseinandersetzung mit Personen und Dingen lebenspraktische, künstlerische, musische oder sportliche Fähigkeiten und erkennt beispielsweise Bereiche, in denen Unterstützung durch andere notwendig ist
beschreibt mithilfe von Bildern und Symbolkarten eigene Fertigkeiten und Vorlieben sowie Dinge, an denen kein Interesse besteht, und Aktivitäten, bei denen Schwierigkeiten auftreten
vergleicht sich mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern, erkennt unterschiedliche und gemeinsame Kompetenzen und reflektiert über Stärken und behinderungsbedingte Einschränkungen

Bezüge und Verweise

SEL

SOZ

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

GS SU 2.5 Reflektieren und sich positionieren

SEK1 ETH 2.1 Wahrnehmen und sich hineinversetzen

GS REV 3.1.1 Mensch

GS RRK 3.1.1 Mensch

BTV

LFDB Baustein 1 – Identität und Pluralismus [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Selbstregulation und Selbststeuerung

Auf Grundlage der Wahrnehmung eigener Emotionen, aktueller und überdauernder Stimmungen und Bedürfnisse übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren Körper und für ihr Verhalten. Sie lernen, sich selbst in ihrem Denken, Lernen und Handeln zu beobachten, zu strukturieren und zielorientiert abzuwägen. Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, eigene Denk- und Handlungsmuster sowie dadurch bedingte Reaktionen oder Folgen zu reflektieren und Alternativen zu entwickeln, zu erproben und zu verinnerlichen. Dafür werden verlässliche räumliche, zeitliche, soziale und inhaltliche Strukturen geschaffen, in denen die Schülerinnen und Schüler sich erproben, Sicherheit – auch bei eigenem Scheitern – erfahren und somit Routinen ausbilden können, die innerhalb und außerhalb der Schule ein Höchstmaß an Handlungsfähigkeit ermöglichen.

Denkanstöße

Inwiefern können sich die Schülerinnen und Schüler selbst Ziele setzen, eigenes Lernen planen und die Ergebnisse überprüfen?
Greifen die Lehrkräfte Fehler als Anstoß zu weiterem Lernen auf?
In welchen Situationen kann die Schule die Entwicklung von selbstregulativem Verhalten unterstützen (zum Beispiel durch das Kommentieren von Handlungsabläufen oder Problemlösungsprozessen)?
Wie schaffen die Lehrkräfte Freiräume für das Finden eigener Lösungsstrategien und das Experimentieren mit unterschiedlichen Lösungen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erfahren und erkennen, ob die eigenen Denk- und Handlungsstrategien zielführend sind, wiederholen, übertragen und verändern diese
setzen sich eigene Ziele, formulieren und verfolgen diese
steuern eigene Impulse und können Emotionen, Wünsche und Bedürfnisse angemessen zum Ausdruck bringen
steuern ihre Aufmerksamkeit und fokussieren sich
erkennen gültige Regeln, Werte und Normen und richten ihr Verhalten nach diesen
sind in der Lage, sich auf neue Regeln einzulassen und diese einzuhalten
lassen sich durch Hindernisse nicht entmutigen
planen und handeln vorausschauend
kooperieren mit anderen

Beispielhafte Inhalte

Nachahmung von Handlungen
Ziele haben, äußern und verfolgen
Planung und Steuerung von Verhalten
Beobachten, Bewerten und Reflektieren des eigenen Verhaltens
Erkennen und Lösen von Problemen
Konzentrations- und Entspannungsübungen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
möchte aus dem Rollstuhl genommen werden und findet Wege, dies zu artikulieren
löst Aufgaben durch Ausprobieren (zum Beispiel die richtige Schraube zu einer Mutter finden oder eine Formenbox füllen)
hält bei der Durchführung einer Problemlösung die Schrittfolge anhand einer Bild-Anleitung ein
findet in einer Textaufgabe die Informationen, die für die Lösung relevant sind

Bezüge und Verweise

SEL

SOZ

GS SU 2.5 Reflektieren und sich positionieren

BTV

PG

LFDB Baustein 1 – Identität und Pluralismus [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

Die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben häufig negative Erfahrungen bezüglich ihrer eigenen Wirksamkeit in vielen Lebensbereichen gemacht und diese verinnerlicht. In der Schule erleben die Schülerinnen und Schüler sich als Personen, die etwas bewirken und Situationen selbst (mit-)gestalten können. Sie werden darin unterstützt, Einschränkungen zu akzeptieren und notwendige Hilfen annehmen und einfordern zu können. Sie lernen, eigene Möglichkeiten einzuschätzen, Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu setzen und eigene Standpunkte zu vertreten. Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler darin, eigene Wünsche zu formulieren und Entscheidungskompetenz zu entwickeln. Sie bestärkt das Autonomiestreben als Wunsch nach größtmöglicher Selbstständigkeit und hilft dabei, das Spannungsverhältnis zu bewältigen, das sich aus dem „Noch-nicht-Können“ und dem daraus resultierenden Unterstützungsbedarf ergibt.

Denkanstöße

Wie wird dafür gesorgt, dass Hilfen so gegeben werden, dass sie Selbstbestimmung ermöglichen und nicht einschränken?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler bei der Erstellung von Förderzielen, Zeugnissen und Berichten beteiligt?
Wie können die Schülerinnen und Schüler Entscheidungen an der Schule beeinflussen?
Wie können die Schülerinnen und Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen und hohem Unterstützungsbedarf durch passende elektronische oder ähnliche Hilfsmittel die Möglichkeit erhalten, sich selbstbestimmt in eine Gruppe einzubringen?
Wie werden die Assistenzkräfte angeleitet, damit sie den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung ermöglichen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
bilden Bedürfnisse, Wünsche und eigene Meinungen aus, zeigen oder formulieren diese und vertreten sie
erkennen ihre eigenen Grenzen, schätzen Hilfebedarf ein und fordern diesen ein
entwickeln Vertrauen in die persönlichen Fähigkeiten und in die Unterstützung durch die Mitmenschen
nehmen unangemessene Hilfe wahr und wehren sich gegen Bevormundung
bewältigen neue und schwierige Anforderungen bewusst und können diese beeinflussen
entwickeln Selbstbewusstsein, reflektieren dieses und schätzen sich realistisch und veränderbar ein
sind sich ihrer Persönlichkeitsrechte bewusst

Beispielhafte Inhalte

Ausgrenzung und Teilhabe
Autonomie und Selbstbestimmung (Umgang mit Freiheit, eigene Meinungen ausbilden und vertreten, Entscheidungen treffen, selbst etwas bewirken)
soziale Orientierung, Eingebundensein in ein Lebensumfeld (Abhängigkeiten, Pflichten, Regeln), Umgang mit Autoritäten
Angewiesensein auf Hilfe (Annahme, Umgang und Anleitung von Hilfe, Überbehütung abwehren)

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
entdeckt in der Begegnung mit Personen und Dingen angenehme Effekte, führt diese aktiv herbei und entwickelt daraus persönliche Vorlieben
erfährt sich als Initiatorin/Initiator selbstbestimmter Handlungen, stellt bevorzugte Effekte wiederholt her und entwickelt dadurch Fertigkeiten (zum Beispiel durch einen Tastendruck Geräusche zu erzeugen), die dem persönlichen Geschmack entsprechen
drückt durch Gesten oder Sprache Zustimmung, Ablehnung, Wünsche und Ziele aus und stellt durch das Experimentieren mit Gestaltungsmöglichkeiten im Bezug auf Kleidung, Verhalten oder Ähnliches den persönlichen Stil dar
kommuniziert über Bedürfnisse und Vorlieben, vertritt eigene Wünsche selbstständig, begründet sie, spricht mit anderen darüber und erkennt dadurch, was ihr oder ihm wichtig ist

Bezüge und Verweise

SEL

SOZ

SEK1 ETH 2.3 Argumentieren und reflektieren

SEK1 ETH 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden

SEK1 ETH 3.2.1.2 Arbeit und Selbstbestimmung

BTV

PG

LFDB Baustein 2 – Selbstbestimmung und Autorität [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Identität und Selbstbild

Identität und Selbstbild

Den Schülerinnen und Schülern wird in der Schule die Möglichkeit eröffnet, sich an die eigene Lebensgeschichte zu erinnern, diese anderen mitzuteilen und zu reflektieren sowie Vorstellungen für die eigene Entwicklung zu formulieren. Dabei schließt Biografiearbeit die Entfaltung von Visionen für das zukünftige Leben ein, die zusammen mit wichtigen Bezugspersonen entwickelt werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Auseinandersetzung mit existenziellen Erfahrungen und Fragestellungen, unter anderem von Ausgrenzung, Gewalt, Verlust und Sinnfindung, sowie in der Entwicklung eigener Lebenshaltungen unterstützt. All diese Aspekte führen dazu, dass die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Unverwechselbarkeit auf die Spur kommen, ihren ganz persönlichen Stil finden und sich aufgrund ihrer gemachten Erfahrungen und mithilfe der Rückmeldungen von außen ein positives Bild von sich selbst machen können.

Denkanstöße

Wie unterstützt die Schule die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls?
Wie macht die Schule dokumentierte wichtige Ereignisse des Schullebens den Schülerinnen und Schülern zugänglich, um ihnen eine Auseinandersetzung mit der eigenen Schulzeit zu ermöglichen?
Wie befähigt die Schule die Schülerinnen und Schüler, das eigene Leben durch geeignete Erinnerungsmedien auch nach der Schulzeit darstellen zu können?
Mit welchen Formen und Ritualen begegnet die Schule Trauerfällen, Katastrophen, Gewalt sowie aggressivem und autoaggressivem Verhalten?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erfahren sich in Beziehung und Abgrenzung zu anderen, werden ihrer selbst bewusst, entwickeln Vorstellungen von sich und den anderen
setzen sich mit ihrer Biografie auseinander und entwickeln eigene realistische Zukunftsperspektiven
wertschätzen und akzeptieren sich selbst
finden ihren individuellen Lebensstil
entwickeln eigene Denk- und Handlungsstrategien, werden sich dieser bewusst und bringen diese zum Ausdruck
gehen mit Fremdwahrnehmungen um und vergleichen diese mit der eigenen Wahrnehmung
deuten Erfahrungen auf dem Hintergrund der eigenen Lebens- oder Glaubensvorstellung
praktizieren Rituale und entwickeln eigene Strategien zum Umgang mit psychischen Belastungen
fragen nach Sinn und Ziel des eigenen Lebens, hinterfragen Träume und Wirklichkeit

Beispielhafte Inhalte

Biografie (Lebensereignisse und ‑stationen, Wohnortwechsel, Erinnerungsstücke, amtliche Dokumente)
Das Bild, das andere von mir haben (Einschätzung durch andere wahrnehmen, Akzeptanz und Anerkennung, Ablehnung und Kritik, Vereinbarung von Unterschieden im Selbst- und Fremdbild)
Persönlichkeitsentwicklung (Wünsche, Ziele, Werte, Entscheidungen, Selbststilisierung, Vorbilder, Identifikation, Lebensform)
Lebenshaltung (dem Selbst gegenüber, den Mitmenschen gegenüber, den Dingen gegenüber, der Natur gegenüber, der Gesellschaft gegenüber)
Sterben, Tod und Trauer
Sinnlosigkeit und Lebenssinn
Gewalt und Sensibilität

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt das Interesse anderer am eigenen Erscheinungsbild, an Besonderheiten und Vorlieben
zeigt anderen, was sie/er an ihnen mag und nicht mag und bekommt von anderen gezeigt, was sie von ihr/ihm halten und erwarten
imitiert die Verhaltensweisen, Gesten und Äußerungen einer Mitschülerin oder eines Mitschülers und zeigt dadurch, wie sie/er den anderen sieht beziehungsweise spiegelt das Bild, das sie oder er von ihr oder ihm hat
reflektiert die Unterschiedlichkeit von Eigen- und Fremdeinschätzungen und ‑erwartungen, setzt sich mit Kritik und Anerkennung auseinander und nutzt sie für eine realistische Selbsteinschätzung

Bezüge und Verweise

SEL

SOZ

SEK1 ETH 3.1.1.1 Identität, Individualität und Rolle

GS REV 3.1.1 Mensch

GS RRK 3.1.1 Mensch

BTV

PG

LFDB Baustein 1 – Identität und Pluralismus [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Körperlichkeit und Sexualität

Die Schule begleitet die Schülerinnen und Schüler in Fragestellungen, die im Zusammenhang mit ihrer körperlichen, emotionalen und sexuellen Entwicklung relevant werden. Hierzu gehören körperliche Veränderungen, sexuelle Bedürfnisse und ethische Fragestellungen in Bezug auf den verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Sexualität. Im Rahmen der Persönlichkeitserziehung setzen die Schülerinnen und Schüler sich in altersangemessenen Formen mit ihrer Rolle und Identität als Mädchen oder Junge beziehungsweise als Frau oder Mann oder auch als divers auseinander. Die Schülerinnen und Schüler erfahren im Sinne der Bildung für Akzeptanz und Toleranz von Vielfalt ein weites Verständnis von Freundschaft, Liebe, Partnerschaft und Elternschaft. In der Auseinandersetzung mit Gefühlen, Fragen und Unsicherheiten bietet die Schule einen vertrauensvollen, sicheren Rahmen, in dem eine individuelle Entwicklung und Stärkung der eigenen Person möglich wird. Im Sinne der Erziehungspartnerschaft arbeitet die Schule eng mit den Eltern zusammen.

Die Schülerinnen und Schüler lernen, selbstbewusst Verantwortung für ihren Körper und ihre Bedürfnisse zu übernehmen und entwickeln Strategien, grenzüberschreitendes Verhalten zu vermeiden, sich und ihren Körper vor Übergriffen und sexualisierter Gewalt zu schützen, bei sexuellem Missbrauch Hilfe zu suchen und sich dabei zu weitergehenden Maßnahmen beraten zu lassen (zum Beispiel Anzeige erstatten).

Die Auseinandersetzung mit Verletzungen, enttäuschten Hoffnungen oder Trennungen und damit langfristig die Verwirklichung von gelingenden Beziehungen und erfülltem Sexualleben haben ihren Platz im unterrichtlichen Austausch.

Denkanstöße

Wie werden Genderaspekte in der Schule beachtet?
Mit welchen Formaten wird das Thema Sexualerziehung sowie die Förderung eines positiven Umgangs mit Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit im Kollegium und in der Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehungsberechtigten besprochen?
Gibt es ein gesichertes schulisches Vorgehen (Krisenplan) bei dem Verdacht oder der Anzeige sexueller Gewalt?
Wie kann den Schülerinnen und Schülern im Falle sexualisierter und sexueller Gewalt ein Netzwerk an Hilfestellungen zugänglich gemacht werden?
Wie kann die Schule in Zusammenarbeit mit den Eltern, Ärztinnen/Ärzten und Fachkräften die Schülerinnen und Schüler vor sexueller Gewalt schützen?
Wie sind die Räumlichkeiten gestaltet und interne Abläufe geregelt, um in den Pflege- und Toilettenzeiten die notwendige Intimität für die einzelnen Schülerinnen und Schüler zu sichern?
Welche Medien stellt die Schule für eine altersbezogene und gesprächsfördernde Sexualerziehung (auch für UK-Nutzerinnen und ‑Nutzer) zur Verfügung?
Welche Vereinbarungen trifft die Schule in Bezug auf den Umgang mit Begrifflichkeiten aus der Familien- und Sexualerziehung?
Wie wird das Interesse der Schülerinnen und Schüler am eigenen Körper geachtet?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
gehen mit eigenen und fremden Gefühlen verantwortlich um
nehmen die eigene Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit wahr
gehen konstruktiv und zunehmend selbstbewusst mit dem eigenen Körper, seiner pubertären Veränderung sowie der eigenen Geschlechtlichkeit um und erzählen, gegebenenfalls mit UK-Medien, über ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse im Bereich der Geschlechtlichkeit
erlangen grundlegendes Wissen über den menschlichen Körper, körperliche Vorgänge und Veränderungen sowie die menschliche Fortpflanzung
kennen unterschiedliche Arten von Zuneigung und können diese angemessen ausdrücken
setzen sich mit unterschiedlichen Ausdrucksformen und Gestaltungsmöglichkeiten von Freundschaft, Liebe und Partnerschaft auseinander
kennen und akzeptieren unterschiedliche Lebensformen, Paarkonstellationen und geschlechtliche Identitäten
wissen um ihr Recht auf selbstbestimmte Elternschaft und kennen Unterstützungsangebote, die es ihnen ermöglichen, dieses Recht wahrzunehmen (zum Beispiel unterstützte beziehungsweise begleitete Elternschaft)
kommunizieren angemessen über Sexualität
erkennen und akzeptieren die eigene sexuelle Orientierung
erkennen sexualisierte und sexuelle Gewalt (verbal und köperlich) und wissen um ihr Recht, sich davor zu schützen (zum Beispiel Hilfspersonen um Unterstützung zu rufen)
vermeiden selbst Verhalten, das die Grenzen anderer verletzt

Beispielhafte Inhalte

geschlechtsbezogenes Rollenverständnis und Rollenfindung
unterschiedliche Rollenverständnisse von Geschlechtern (Frauen- und Männerbilder in unterschiedlichen Kulturen und Kontexten, Geschlechterdiversität)
Freundschaft, Beziehungen, Liebe
Intimität, Zärtlichkeit, Intimsphäre
Sexualität und ihre Formen (zum Beispiel Geschlechtsverkehr, Selbstbefriedigung, Homosexualität)
Partner- und Kinderwunsch, Elternschaft und Verantwortlichkeit
Bedürfnisse und Grenzen in Bezug auf Körperkontakt
Empfängnisverhütung und Infektionsschutz
weiblicher und männlicher Körper
Veränderungen in der Pubertät
individuelle Wünsche und schulische beziehungsweise gesellschaftliche Verhaltenserwartungen
Verletzlichkeit und Formen verbaler oder nonverbaler sexualisierter und sexueller Gewalterfahrungen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
lernt unterschiedliche Möglichkeiten der Entspannung kennen und anzuwenden und kann damit ausgewählte unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen
stellt äußere Geschlechtsorgane am Modell (zum Beispiel an Puppen) fest und benennt sie (Penis, Hoden, Brust, Scheide, Kitzler)
erkennt äußere Geschlechtsorgane im Abbild, zeichnet sie auf Körperumrisszeichnungen auf, benennt innere Geschlechtsorgane (zum Beispiel mithilfe von Fotos, Modellen, Zeichnungen)
eignet sich Wissen über Besonderheiten des weiblichen und männlichen Körpers, dessen Veränderungen und dessen Verletzlichkeit bei sexuellen Übergriffen an, indem sie/er mit vertrauten Personen (Lehrkräfte) oder auch mit teilweise weniger, bis unbekannten Personen aus den erarbeiteten Unterstützungsnetzwerken (zum Beispiel in den zuständigen [polizeilichen] Beratungsstellen oder in den „Notinseln“) darüber spricht und in Jugendzeitschriften und im Internet zu diesen Herausforderungen liest

Bezüge und Verweise

SEL

SOZ

SEK1 BIO 3.2.2.1 Körperbau und Bewegung

SEK1 BIO 3.2.2.4 Fortpflanzung und Entwicklung

SEK1 ETH 3.2.1.1 Liebe und Sexualität

BTV

PG

Anhang

Verweise

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

Abkürzungen

Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

Fußleiste