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Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung 2022

Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Teil B | Lebensfeld

Selbstständiges Leben

1. Juli 2022

BP2022BW_SOP_GENT_TEIL-B_SEL__RC11.2__20220712@0726#Mi

Impressum

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Kultus und Unterricht

Ausgabe C

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Bildungsplanerstellung

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Urheberrecht

Technische Umsetzung der Onlinefassung

Bildnachweis

Gestaltung

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Bezugsbedingungen

VALUE

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Bildungsplanhefte

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,

Postfach 103442, 70029 Stuttgart

Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Heilbronner Stra0e 314, 70469 Stuttgart (www.zsl.kultus-bw.de)

www.bildungsplaene-bw.de

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen

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N.N.

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Juli 2022

Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Bildungsplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler (abgedruckt auf der zweiten Umschlagseite) vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 22. Mai 2008, K.u.U. S. 141).

Die Bildungsplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt.

Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher bei der Neckar-Verlag GmbH, Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen

Ergänzende Metainformationen

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Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

Bildungsgehalt des Lebensfelds Selbstständiges Leben

Die Schule bietet angemessene Angebote, damit sich die Schülerinnen und Schüler auf eine selbstständige und selbstbestimmte Gestaltung ihres Lebens vorbereiten können. Das Lebensfeld Selbstständiges Leben beschreibt, wie die Schülerinnen und Schüler im Sinne dieses Auftrags die notwendigen Kompetenzen erwerben. Die Schule begleitet sie hierbei und führt sie zu vermehrter Aktivität und Teilhabe in den Lebensbereichen Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen, Selbstversorgung, Wohnen und Haushalt, Interessen und Freizeit sowie Mobilität.

Den Schülerinnen und Schülern werden vielfältige Lernfelder angeboten, in denen sie ihre Kompetenzen zur selbstständigen Lebensgestaltung direkt in für sie aktuell und zukünftig bedeutsamen Zusammenhängen entwickeln, erproben und festigen können. Hierbei berücksichtigt die Schule das familiäre Umfeld, beziehungsweise gegebenenfalls das Wohnheim und die jeweiligen Sozialräume. Die Schule legt damit das Fundament für lebenslanges Lernen in vielfältigen gesellschaftlichen Bezügen.

Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Strategien für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen bei ihrer Alltags- und Lebensgestaltung an, erweitern ihre Handlungsfähigkeit und somit ihre Teilhabemöglichkeiten in den verschiedenen Lebensbereichen. Sie erleben sich als eigenaktiv und selbstwirksam. Sie gewinnen Selbstvertrauen und Zuversicht in die eigenen Möglichkeiten mit dem Ziel, sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln.

Die Erfahrungen von Mit- und Selbstbestimmung, Selbsttätigsein, Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit ermöglichen Bildungsprozesse, die eine autonome Lebensgestaltung begünstigen. Diese Prinzipien in Verbindung mit geeigneter Begleitung sind handlungsleitend bei der Planung und Realisierung von Unternehmungen, Freizeitgestaltung, kulturellem Leben und Wohnen.

Das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Abhängigkeit stellt eine zentrale Herausforderung dar. Die Schülerinnen und Schüler sind bei vielen Tätigkeiten des täglichen Lebens auf Unterstützung und Hilfe angewiesen. Sie erfahren, dass Hilfe unter dem Vorzeichen der Selbsthilfe steht und unabhängig vom aktuellen Grad der Selbstständigkeit ein Mehr an Selbstbestimmung zum Ziel hat.

Die selbstständige Lebensgestaltung als wesentlicher Bestandteil von Aktivität und Teilhabe ist damit ein Lebensfeld, welches das unterrichtliche Handeln durchgängig prägt. Die Kompetenzspektren im Lebensfeld Selbstständiges Leben erstrecken sich über die gesamte Schulbesuchszeit und sind in Schulleben und Unterricht mit den anderen Lebensfeldern und Fächern eng verwoben.

Schnittpunkte ergeben sich dabei vor allem mit den Fächern Sachunterricht, Bewegung, Spiel und Sport, Deutsch sowie Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES).

Abbildung 1: Verflechtung Lebensfeld Selbstständiges Leben – Fächer (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

Kompetenzen

Prozessbezogene Kompetenzen

Recherchieren und Planen

Die Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten befähigt, Vorhaben und Aufgaben im Unterricht vorzubereiten beziehungsweise zu planen. Beispielsweise recherchieren die Schülerinnen und Schüler mit dem notwendigen Maß an Begleitung und Unterstützung Wegstrecken, Öffnungszeiten, Busverbindungen oder Einkaufsmöglichkeiten.

Erproben, Anwenden und Handeln

Im Unterricht erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse werden in lebensnahen, realistischen und konkreten Situationen erprobt und angewendet.

Entscheidungen treffen

Die Schülerinnen und Schüler sollen in unterschiedlichen Handlungssituationen begründet Entscheidungen treffen und darstellen und erweitern dabei ihre Fähigkeiten zur Mit- und Selbstbestimmung.

Reflektieren und Bewerten

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren gemachte Erfahrungen im Lebensfeld Selbstversorgung. Dokumentation von Handlungsschritten, Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzung, Artikulation von Vorlieben und Wünschen stellen mögliche Beispiele dar.

Inhaltsbezogene Kompetenzen

Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen

Sich selbst und eigene Arbeitsprozesse zu organisieren, bilden Grundlagen für schulisches und außerschulisches Lernen. Der Erwerb dieser grundlegenden Kompetenzen liegt im Fokus des Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ihre Aufmerksamkeit zu lenken, eine lernförderliche Lernhaltung einzunehmen, in Lernprozessen Ausdauer zu zeigen, Handlungen zu planen und Lernen möglichst selbstständig zu steuern. Durch die Reflexion von Arbeitsprozessen erhalten die Schülerinnen und Schüler zunehmend die Möglichkeit, eigene Arbeitsergebnisse einzuschätzen und zu bewerten.

Selbstversorgung / Körper und Gesundheit

In diesem Bereich erweitern die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen zur Körperpflege und Gesunderhaltung des Körpers und zum angemessenen Umgang mit Kleidung. Weitere Kompetenzfelder stellen die Zubereitung von Speisen, und die Bewirtung von Gästen dar. Aspekte wie die existentielle Nahrungsaufnahme und das selbstständige Essen und Trinken werden in den Unterricht integriert. Im Umgang mit Geld und beim Einkauf beziehungsweise Verkauf werden die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit ermutigt. Ihre Handlungsfähigkeit erweitern die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit technischen Geräten. Im Bereich Instandhaltung und Reparatur lernen die Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen und erweitern ihr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen und die Sauberhaltung der Umwelt. Weitere Kompetenzen stellen der Umgang mit Anträgen und Terminen und die Beschaffung entsprechender Informationen dar.

Wohnen und Haushalt

Durch das Erproben unterschiedlicher Wohnformen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen und Wünsche zum eigenen Wohnen. Zugleich erwerben sie über die gesamte Schulzeit in der Schule und ab einem angemessenen Alter grundlegende Kompetenzen zum möglichst selbstständigen Wohnen (zum Beispiel beim Probewohnen). Dazu gehört auch das Verrichten von Reinigungs- und Pflegearbeiten im Haushalt, die Wäschepflege, das Treffen von Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt und die zeitliche Strukturierung von Tages- und Wochenabläufen. Die Kenntnis grundlegender Rechte und Pflichten trägt zum selbstbestimmten Wohnen ebenso bei wie grundlegende Kompetenzen zum Zusammenleben in einer Gruppe (zum Beispiel innerhalb einer Wohngemeinschaft).

Freizeit und Interessen

Durch Angebote zur Entwicklung von differenzierten Interessen werden die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, eigene Wünsche und Neigungen zu erkennen, zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule trägt dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen zur Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten aneignen können, die ihren eigenen Interessen und Wünschen entsprechen. Hierzu zählt auch die Teilhabe am kulturellen Leben.

Die Schülerinnen und Schüler lernen, freie Zeiten selbst zu strukturieren, mögliche Freizeitalternativen zu erkunden sowie die Mobilität zu verschiedenen Freizeitorten und das Zeitmanagement zur Koordination von Aktivitäten zu üben.

Mobilität

Der Erwerb von Kompetenzen im Bereich Mobilität ist auf die gesamte Schulzeit angelegt. Er umfasst je nach Schülervoraussetzungen ein sehr breites Spektrum angefangen beim Ändern und Aufrechterhalten der eigenen Körperposition über die Fortbewegung zu Fuß oder mit Fahrzeugen bis hin zur selbstständigen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Didaktische Hinweise

Selbstbestimmung und Empowerment als Leitideen

Die Leitideen Selbstbestimmung und Empowerment dienen als Orientierungsgrundlage für die Schaffung von Angeboten im Lebensfeld Selbstständiges Leben. Sie stehen in enger Wechselwirkung zum Lebensfeld und bedingen sich gegenseitig. Die Lehrkräfte erkennen beziehungsweise greifen von Schülerinnen und Schülern geäußerte Wünsche und Bedürfnisse auf. Sie bieten ihnen Wahlmöglichkeiten an, begleiten sie bei ihren Entscheidungsprozessen, entdecken und schaffen mit ihnen gemeinsam Entwicklungsräume, um sich entfalten zu können. Dies schließt auch die Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit umfassender Behinderung und/oder progredienter Erkrankung in enger Kooperation mit dem Umfeld mit ein.

Vielfältige Kontexte

Aspekte des Lebensfeldes Selbstständiges Leben finden in Abhängigkeit von individuellen Möglichkeiten und Grenzen in vielfältigen Kontexten statt: zu Hause, in der Schule, im öffentlichen Raum, auf Reisen beziehungsweise bei Schullandheimaufenthalten, in Vereinen und Organisationen oder im Rahmen von organisierten Angeboten durch Träger der Behinderten- und Jugendhilfe. Es ist Aufgabe der Schule, diese Vielfalt für die einzelnen Schülerinnen und Schüler in den Blick zu nehmen. Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler durch ein individuell angepasstes Maß an Unterstützung bei der Bewältigung von Anforderungen in diesem Lebensfeld. Dabei setzt sie in intensiver Kooperation mit dem Umfeld an der Lebenswelt der einzelnen Schülerinnen und Schüler an und nutzt Anregungen von außen.

Prozesse langfristig anlegen

Viele Kompetenzen dieses Lebensfeldes sind stark auf eine Vorbereitung des Übergangs ins Erwachsenenleben ausgerichtet und von hoher Komplexität. Es ist daher zentral, bereits frühzeitig den Blick auf den Übergang ins nachschulische Leben zu richten. Schon in der Grundstufe und der Hauptstufe werden beispielsweise Grundlagen für ein möglichst selbstbestimmtes Wohnen oder eine selbstständige Nutzung von Verkehrsmitteln gelegt. In kleinen Schritten werden diese über die gesamte Schulzeit sukzessive erweitert. Dem didaktischen Prinzip der Wiederholung kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu.

Schule als Lebensraum

Der Unterricht im Lebensfeld Selbstversorgung erstreckt sich weit über das Klassenzimmer hinaus. Mit einem weiten Verständnis von Schule als Lern- und Lebensraum finden sich vielfältige Lernanlässe im Schulalltag. Diese gilt es, je nach individuellem Bedarf didaktisch aufzubereiten und so zu strukturieren, dass eine gezielte Kompetenzerweiterung ermöglicht wird. Darüber hinaus ist es wesentlich, auch außerhalb des Schulalltags Lernanlässe zu schaffen (zum Beispiel durch das Wohnen in einer Trainingswohnung, durch die Mithilfe bei der Bewirtung auf einem Dorf- beziehungsweise Stadtfest oder durch die Begleitung der Integration in einen Sportverein). Ermöglicht wird ein solch weites Verständnis von Schule durch flexible Regelungen bezüglich der Unterrichtszeiten der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte.

Lernen in Bewährungssituationen

Lernen im Lebensfeld Selbstversorgung ist eng verknüpft mit der Auseinandersetzung mit konkreten Aufgaben und Problemen in lebensbedeutsamen Situationen. Zug fahren lernt man beim Zug fahren, Wohnen beim Wohnen und Einkaufen beim Einkaufen. Es geht darum, Lernsituationen so zu gestalten, dass sich die Schülerinnen und Schüler in subjektiv bedeutsam empfundenen Alltagssituationen bewähren müssen. Das in Teil A dieses Bildungsplans beschriebene Lernen in Handlungsfeldern ermöglicht ein Lernen in Bewährungssituationen mit Ernsthaftigkeitscharakter. Unterstützung in den komplexen Bewährungssituationen erhalten die Schülerinnen und Schüler durch ein an das Vorwissen und die kognitiven Ressourcen angepasstes Maß an Begleitung, passgenaue Hilfsmittel beziehungsweise Strukturierungshilfen und die Möglichkeit des kontinuierlichen, kleinschrittigen Einübens.

Kompetenzfelder

Grund-, Haupt- und Berufsschulstufe

Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen

Lernvoraussetzungen schaffen

Damit schulisches Lernen gelingen kann, werden in einem kontinuierlichen Prozess Angebote geschaffen, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihre sozial-emotionalen, motorischen, physiologischen, kognitiven und kommunikativen Dispositionen (weiter-)entwickeln können. Somit sollen Voraussetzungen geschaffen werden, damit zum einen Lernen möglich wird, zum anderen Lernprozesse effektiver und gezielter stattfinden können.

Diese Kompetenzen bilden die Grundlage für das Lernen in allen schulischen, außerschulischen und nachschulischen Bereichen. Des Weiteren müssen die Lernangebote in allen Fächern und Lebensfeldern an die jeweiligen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler individuell angepasst werden.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten bietet die Schule, damit sich die Schülerinnen und Schüler lernförderliche Voraussetzungen schaffen können?
Wie werden Arbeits- und Entspannungsphasen deutlich?
Welche räumlichen Voraussetzungen sind in der Schule gegeben beziehungsweise können geschaffen werden, damit die Schülerinnen und Schüler in einer für sie angemessenen Umgebung lernen können?
Welche Materialien/Geräte sind in der Schule vorhanden (zum Beispiel Werkzeuge, Maschinen), damit die Schülerinnen und Schüler optimale Lernvoraussetzungen haben?
Wie unterstützen Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler im Hinblick darauf, dass sie sich selbstständig günstige Lernvoraussetzungen schaffen können?
Wie gestaltet die Schule Lernumgebungen, damit die Schülerinnen und Schüler konzentriert arbeiten können?
Welche geeigneten Konzepte für die Lernorganisation bietet die Schule an (zum Beispiel Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children [TEACCH])?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen eine lernförderliche Haltung ein
unterscheiden zwischen Anforderungssituationen und (Entspannungs‑)Pausen
orientieren sich zeitlich und räumlich im Schulalltag
richten ihren Arbeitsplatz
packen ihre Schulsachen selbstständig ein und aus
ziehen entsprechende Kleidung an (zum Beispiel Sport, Schwimmen)
verwenden Schreibgeräte
nutzen Geräte und Materialien sachgerecht (zum Beispiel Schere, Kleber)
bauen Lernstationen oder Versuche auf (zum Beispiel in Klassenzimmer/Sporthalle)
suchen sich geeignete Lernorte/‑partnerinnen und ‑partner
formulieren was sie lernen wollen

Beispielhafte Inhalte

Einnehmen einer angemessenen Haltung
Richten des Arbeitsplatzes
Aufbau von Sportgeräten
Arbeitsvorbereitungen in der Küche

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reagiert auf Anforderungs- und Entspannungssituationen entsprechend
richtet sich Materialien her
richtet ihren/seinen Arbeitsplatz mithilfe von Bildern
richtet ihren/seinen Arbeitsplatz nach schriftlicher Anweisung

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen

M 2.1.2 Raum und Form

GS KUW 3.1.3 Kinder werken

Handlungen planen und Lernen steuern

Im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden Lernangebote gestaltet, die den Schülerinnen und Schülern sukzessive ermöglichen, Lernen selbstständig zu planen und zu steuern. Hierzu nutzt die Schule lebensbedeutsame Felder, um motivierende und sinnstiftende Lernerfahrungen zu ermöglichen. Lernangebote, die die Selbstbestimmung und die Selbstständigkeit im Lernen fördern, ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern auf ihrem jeweiligen individuellen Niveau eine Erweiterung der Planungs- und Reflexionsfähigkeiten.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten haben die Schülerinnen und Schüler mit umfassender Behinderung, Lernprozesse mit zu steuern?
Welche handlungsorientierten Lernsituationen bietet die Schule?
Wie wird das Lernangebot in den Fächern gestaltet, damit sich die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen aneignen, um selbstständig und selbstbestimmt lernen zu können?
Welche Unterstützung bekommen wenig oder nicht sprechende Schülerinnen und Schüler?
Wie wird die Gestaltung von (Stunden‑)Plänen auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt?
Wie werden Stunden‑, Tages- und Wochenabläufe ritualisiert?
Welche Möglichkeiten nutzen die Lehrkräfte im Hinblick auf einen konstruktiven Umgang mit Fehlern?
Welche Maßnahmen der räumlichen und zeitlichen Strukturierung erleichtert den Schülerinnen und Schülern selbstständiges Arbeiten?
Wie werden Arbeitsprozesse strukturiert?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erkennen Gegenstände als Hinweis für darauffolgende Handlungen/Aufgaben/Tätigkeiten
deuten Signale oder Symbole
reagieren auf Ankündigungen
kennen Rituale
planen einzelne Handlungsschritte
planen komplexe Handlungsketten
schätzen Schwierigkeiten ein
fordern Hilfe an
schätzen Prioritäten ein, legen Reihenfolgen der zu bearbeitenden Aufgaben fest
formulieren Ziele
zeigen Frustrationstoleranz im Umgang mit Fehlern
kennen Lernstrategien und nutzen diese
experimentieren
entwickeln Lösungsstrategien
entwickeln Routinen
reflektieren Handlungen

Beispielhafte Inhalte

Stundenplan
Wochenpläne
Hausaufgaben
Experimente
individuelle Bildungspläne und Lernpläne

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reagiert auf wiederkehrende Abläufe
erkennt an Realgegenständen (zum Beispiel Sportbeuteln) folgende Handlungen (Sport)
erkennt Stundenplansymbole und trifft entsprechende Vorkehrungen
liest den Stundenplan und bereitet Materialien/Werkzeuge/Utensilien entsprechend vor

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

KUW 2.1.2 Bearbeiten, Manipulieren und neu gestalten

Arbeitsprozesse und -ergebnisse beurteilen und bewerten

Die Leistungsfeststellung ist ein wesentlicher Bestandteil der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB). Die Schülerinnen und Schüler werden nach ihren Möglichkeiten in den Prozess aktiv eingebunden. Dabei reflektieren sie gemeinsam mit den Lehrkräften die Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse. Durch die Feststellung und Bewertung von Lernerfolgen werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu gestalten, zu bewerten und einzuschätzen. Das Wissen um eigene Möglichkeiten, Chancen und Grenzen hilft ihnen, sich eigene realistische Ziele zu setzen und ihre erreichten Leistungen zu bilanzieren. Damit lernen sie, ihren Lernprozess zu reflektieren sowie aufgetretene Schwierigkeiten zu überwinden.

Denkanstöße

Wie definiert die Schule den Begriff „Leistung“ und „Leistungsbewertung“?
Welche Formen der Leistungsmessung sind im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung angemessen?
Welche Möglichkeiten nutzen die Lehrkräfte bei der Leistungsfeststellung bei Schülerinnen und Schülern mit komplexer Behinderung?
Wie reflektieren Lehrkräfte Lernprozesse von und mit den Schülerinnen und Schülern?
Wer wird am Reflexionsprozess beteiligt und worauf hat sich Schule verständigt?
Wie wird die Fähigkeit zu einer realistischen Selbsteinschätzung bei den Schülerinnen und Schülern gefördert?
Wie werden Lernergebnisse öffentlich präsentiert?
Auf welche Weise wirken Bewertungen leistungsfördernd?
Woran wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler Bewertungen annehmen und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen?
Welches Verhalten der Lehrkräfte unterstützt den Prozess der Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
zeigen Zufriedenheit oder Unzufriedenheit über erbrachte Leistungen
äußern sich über erbrachte Leistungen
beschreiben beziehungsweise präsentieren Ergebnisse
dokumentieren Ergebnisse/Leistungen
kontrollieren Ergebnisse
vergleichen Leistungen/Ergebnisse
würdigen Leistungen bei sich oder anderen
schätzen sich und andere selbst ein
nehmen und geben Feedback
bewerten eigene Leistungen oder die Leistung anderer
analysieren/untersuchen Ergebnisse
formulieren Ziele für sich selbst
überprüfen Zielsetzungen
beteiligen sich bei der Bildungsplanung

Beispielhafte Inhalte

Bildungsplanung/Förderplanung
Präsentationen
Berufswegekonferenz
Selbsteinschätzung
Selbstkontrolle
Zeugnisse

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt Rückmeldungen wahr und reagiert darauf
zeigt Ergebnisse und bewertet diese
beschreibt eigene Entwicklungen
formuliert Ziele für sich selbst und überprüft diese

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

BO 3 Einschätzen und Überprüfen eigener Fähigkeiten und Potenziale

Medien/Hilfsmittel nutzen

Dem Einsatz von Hilfsmitteln im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung kommt besondere Bedeutung zu. Zum einen können Hilfsmittel Einschränkungen (zum Beispiel in der Lesefähigkeit oder in der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit) kompensieren, zum anderen aber auch Lernprozesse sinnvoll anregen und unterstützen. Hierbei soll der Umgang mit Medien und Hilfsmitteln intensiv geübt werden. Sie bieten sowohl Möglichkeiten des Übens und Wiederholens als auch der Veranschaulichung beziehungsweise der Informationsbeschaffung in unterschiedlichen Bereichen.

Denkanstöße

Welche Hilfsmittel/Medien nutzt die Schule beziehungsweise kann die Schule zur Verfügung stellen?
Wie wird gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler Zugang zu ihrem bedarfsentsprechenden Hilfsmittel haben?
Welche Hilfsmittel stehen nicht oder wenig sprechenden Schülerinnen und Schülern zur Verfügung?
Welche Hilfsmittel stehen Schülerinnen und Schülern ohne oder mit wenig Lesekompetenz zur Verfügung?
Inwiefern haben die Schülerinnen und Schüler Zugang zu Printmedien (zum Beispiel Schülerbücherei, öffentliche Bücherei)?
Wie verständigt sich die Schule auf die Umsetzung ihres Medienentwicklungsplans und wird dies in der Schulorganisation erkennbar?
Welche Unterstützung bietet die Schule, damit die digitalen Medien zum alltäglichen Werkzeug des Unterrichts werden?
Wie regelt die Schule den Zugang zu digitalen Medien – auch außerhalb der Unterrichtszeiten?
Welche Arbeits- und Sozialformen werden durch die Arbeit mit digitalen Medien unterstützt?
Welche Angebote schafft die Schule, damit Dokumentationen und Präsentationen selbstständig gestaltet und erarbeitet werden können?
Welche Möglichkeiten bietet die Schule, Dokumentationen und Präsentationen einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Wie werden dabei datenschutzrechtliche Bestimmungen beachtet?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung und Pflege der Schulhomepage mit einbezogen?
Wie organisiert die Schule die Nutzung digitaler Informationssysteme in pädagogisch verantworteter Weise?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nutzen Hilfsmittel (zum Beispiel Smartphone, Tablet)
nutzen (digitale) Medien
kommunizieren mit Hilfsmitteln (zum Beispiel Talker, Symboltafeln)
kommunizieren in sozialen Netzwerken
halten Regeln zur Benutzung digitaler Medien ein
finden geeignete Hilfsmittel
suchen gezielt nach Informationen beziehungsweise recherchieren im Internet
kennen Möglichkeiten und Grenzen von (digitalen) Hilfsmitteln

Beispielhafte Inhalte

Bildtafeln, Talker, Tablets nutzen
E-Mail empfangen und schreiben
Kommunikation mit Hilfsmitteln
Nutzung von Suchmaschinen
Präsentationen erstellen
Smartphone nutzen
Bücher/Printmedien
Bücherei
Zeitung

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reagiert auf Eindrücke (zum Beispiel visuell, auditiv)
präsentiert Gegenstände (zum Beispiel selbsthergestellte Werkstücke)
erstellt und präsentiert Collagen mit Bildern
erstellt eine (Powerpoint‑)Präsentation

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen

SOZ 2.1.3 Kommunikation

SOZ 2.1.5 Medienwissen und Medienhandeln

MB

Selbstversorgung / Körper und Gesundheit

Körperpflege und Hygiene

In der Schule werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet, durch Körperpflege und Hygiene für ihr körperliches Wohlbefinden und ihre Gesunderhaltung zu sorgen. Die Schule bezieht dabei kulturelle, familiäre und persönliche Wertvorstellungen mit ein; dies gilt auch für Fragen der Kosmetik und des persönlichen Erscheinungsbildes.

Hilfestellungen in der Pflege werden in der Schule unter Wahrung der Intimsphäre, der Geschlechtsspezifität und unter Berücksichtigung des Lebensalters gewährt.

Denkanstöße

Wie schafft die Schule bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Körperpflege und Hygiene?
Wie wird gewährleistet, dass durch personelle, räumliche und sächliche Ausstattung Körperpflege und Hygiene in einer ansprechenden Atmosphäre stattfinden kann?
Wie werden schulische und häusliche Routinen zu Körperpflege und Hygiene besprochen und abgestimmt?
Wie unterstützen die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in geschlechtsspezifischen Fragestellungen zu Körperpflege und Hygiene?
Wie wird gewährleistet, dass Körperpflege und Hygiene auch für die Entwicklung von Körperschema und räumlichem Denken nutzbar gemacht werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen körperliche und psychische Bedürfnisse wahr und teilen diese mit
unterstützen und führen Alltagsroutinen der Körperpflege und Hygiene durch
entwickeln und zeigen eigene Wünsche und Bedürfnisse zum äußeren Erscheinungsbild
realisieren und akzeptieren andere Wertvorstellungen
wissen um die Beschaffung und Anwendung von Pflegeprodukten

Beispielhafte Inhalte

Baden und Duschen
Reinigung von Gesicht und Händen
Mund- und Zahnpflege/Haarpflege
Toilettengang inklusive der hygienischen Maßnahmen
Kosmetik
Anpassung des Raumklimas
Unterstützung von Pflegehandlungen (zum Beispiel durch Lagerung und Atemhilfen)

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt durch assistierende Pflege Druck, Temperatur, Berührung, Wasser, Seife, Stoff oder Ähnliches wahr
reinigt und pflegt sich situationsbezogen und routinemäßig selbstständig Hände und Gesicht
plant und dokumentiert Reinigungsabläufe anhand von Bildern
schreibt für einen Schullandheimaufenthalt eine Packliste für das Waschen

Bezüge und Verweise

PER 2.1.4.2 Körperlichkeit und Hygiene

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.9 Orientierung, Sicherheit, Hygiene

GS SU 3.2.1.1 Leben in Gemeinschaft

GS SU 3.2.2.1 Körper und Gesundheit

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

PG 4 Körper und Hygiene

Kleidung

Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Kleidung, die neben dem Schutz vor Einflüssen der Witterung und Bezugspunkten zu Tätigkeiten auch eine wichtige Rolle innerhalb sozialer Interaktion spielt. Neben dem Erwerb praktischer Kompetenzen diskutiert die Schule auch Fragen zum persönlichen Geschmack und modischen Trends. Mitbestimmung, Mitverantwortung und Eigenaktivität sind dabei zu berücksichtigen. Der enge Kontakt mit außerschulischen Bezugspersonen erscheint in diesem Zusammenhang besonders wichtig.

Denkanstöße

Welche Vereinbarungen bezüglich Kleidung werden in der Schule entwickelt und mit den Eltern kommuniziert?
Welche Möglichkeiten bietet die Schule, die Pflege von Kleidung einzuüben?
Wie sichert die Schule die Qualität des Handlings beim An- und Auskleiden in Situationen der Assistenz?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln ein Körperschema
verwenden Verschlüsse sachgerecht und ziehen Kleidung an und aus
nutzen Kleidung je nach Verwendungszweck
kennen und wenden Pflegemöglichkeiten an
benennen Kleidungsstücke
äußern Vorlieben und entwickeln einen persönlichen Geschmack
wählen passende Größen und Materialien aus und kaufen Kleidung ein
akzeptieren andere Kleidungsstile

Beispielhafte Inhalte

An- und Auskleiden
Auswahl von Kleidern nach Tätigkeit
Kleiderpflege
Mein Geschmack – dein Geschmack

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
zeigt durch Muskeltonus, Mimik und Gestik eine Reaktion auf bestimmte Kleidungsstücke
wählt die adäquate Kleidung für eine schulische Aktivität
ordnet den Rollen im szenischen Spiel die passenden Kleidungsstücke zu
erstellt anhand des Wochenablaufs in der Trainingswohnung eine Liste der benötigten Kleidungsstücke

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.2.9 Orientierung – Sicherheit – Hygiene

GS SU 3.2.1.3 Kultur und Vielfalt

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 4 Körper und Hygiene

Ernährung, Kochen und Bewirtung

Die Schülerinnen und Schüler werden sowohl bei der Nahrungsaufnahme, als auch beim selbstständigen Essen und Trinken angeleitet und unterstützt. Lernanlässe für die Gestaltung von Essen und Trinken als kommunikative, lustvolle Handlungen in kulturellen Bezügen werden aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler lernen Speisen zuzubereiten und Gäste zu bewirten.

Denkanstöße

Wie thematisiert und unterstützt die Schule gesunde Ernährung?
Wie ist die Schule räumlich und sächlich bezüglich der Zubereitung von Speisen ausgestattet?
Wie werden soziokulturelle Bedingungen der Schülerinnen und Schüler beim Zubereiten und Essen von Speisen berücksichtigt?
Wie sorgt die Schule für eine Qualität hinsichtlich der Assistenzleistungen bei der Nahrungsaufnahme?
Wie wird der Kontakt zu außerschulischen Partnern ausgestaltet?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
automatisieren und verfeinern motorische Abläufe
essen Lebensmittel eigenständig mit der Hand
essen mit Messer, Gabel und Löffel
kochen Gerichte selbstständig und in Gemeinschaft
besorgen Lebensmittel und bewirten Gäste
lagern Lebensmittel sachgerecht
wenden Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln an
zeigen individuelle Vorlieben an
praktizieren Verhaltensregeln und Kommunikationsformen situativ angemessen

Beispielhafte Inhalte

Ernährung zur Existenzsicherung
Essen und Trinken als soziokulturelles Geschehen
Zubereitung von Speisen und Getränken
Beschaffung von Zutaten
Kochen in der Klassengemeinschaft
Bewirtung von Gästen
Lebensmittelkunde

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
tastet, schmeckt, riecht Lebensmittel
wäscht, schneidet, schält, reibt, mixt Lebensmittel sachgerecht
vollzieht Handlungsabläufe anhand bildlicher Darstellungen
schreibt ein eigenes Rezept

Bezüge und Verweise

AES 2.1.1 Ernährung

SEK1 AES 2.2 Kommunikation gestalten

SEK1 AES 2.4 Anwenden und gestalten

GS SU 3.2.2.1 Körper und Gesundheit

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

SEK1 AES 3.1.2.2 Ernährungsbezogenes Wissen

SEK1 AES 3.1.2.3 Nahrungszubereitung und Mahlzeitgestaltung

SEK1 AES 3.2.1 Ernährung und Gesundheit

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

PG 5 Ernährung

Einkauf, Verkauf, Geld

Im Umgang mit Geld und bei Einkäufen von Dingen des täglichen Bedarfs werden die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit ermutigt. Die Schule ermöglicht den Verkauf von selbst produzierten Waren und die Verwendung des Erlöses für schulische Aktivitäten. Sie stellt Felder zur Verfügung, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, mit vorgegebenen Budgets hauszuhalten und Konsumbedürfnisse anzupassen. Die Schule begegnet in enger Kooperation mit dem Umfeld möglichen Gefährdungen der Schülerinnen und Schüler bei Geldgeschäften.

Denkanstöße

Wo überträgt die Schule den Schülerinnen und Schülern Verantwortung im Umgang mit Geld?
Wie werden außerschulische Partner im Unterricht einbezogen?
Wie leistet die Schule Prävention in Bezug auf Diebstahl und Betrug im realen Leben sowie im Internet?
Welche Geschäfte in der näheren Umgebung eignen sich für ein Lernen vor Ort?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen Einkaufs- und Verkaufsmöglichkeiten und nutzen diese
ritualisieren Alltagshandlungen im Umgang mit Geld
gehen mit Geld- und Zahlungsverkehr um
stimmen eigene Bedürfnisse mit dem vorhandenen Budget ab
erkennen Gefahren in Bezug auf Werbung sowie Betrug und Diebstahl
schätzen ihre eigenen Fähigkeiten ein und holen Hilfe ein
vergleichen Preise beim Einkauf von Waren

Beispielhafte Inhalte

Waren des täglichen Bedarfs und persönlicher Bedürfnisse
Geschäfte in der näheren und weiteren Umgebung
Planung und Tätigung eines Einkaufs
Planung und Tätigung eines Verkaufs
Umgang mit Geld und Zahlungsverkehr
Werbung und Preisvergleich
Taschengeld und Klassenkasse
Budget und Haushaltsführung
Betrug und Diebstahl
Unterstützersysteme zur Thematik

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
passt sich den Gegebenheiten einer fremden Umgebung an, stabilisiert sich
findet im Geschäft die benötigten Waren
erstellt mit bildlichen Repräsentationen eine Einkaufsliste
berechnet die Menge der noch zu kaufenden Waren im Verhältnis zu den Konsumentinnen/Konsumenten

Bezüge und Verweise

M 2.1.3.1 Mit Geld umgehen

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

GS SU 2.2 Welt erkunden und verstehen

GS SU 2.4 In der Welt handeln – Welt gestalten

GS SU 3.1.1.2 Arbeit und Konsum

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

SEK1 WBS 3.1.1 Verbraucher

VB Verbraucherbildung

VB 8 Medien und Einflussfaktoren

Umgang mit Geräten

Im Umgang mit technischen Geräten erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Handlungsfähigkeit. Die Schule berücksichtigt, dass Geräte der Unterhaltung und Kommunikation für die Schülerinnen und Schüler möglicherweise bedeutende Grundlagen für die Orientierung in Schule, Arbeit und Freizeit bieten.

Die sachgerechte Bedienung und Wartung von Geräten sorgen für deren Langlebigkeit. Die Lehrkräfte weisen in dem Zusammenhang auf die Beachtung von Sicherheitsaspekten hin.

Denkanstöße

Wie können Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in die Wartung von Geräten einbinden und natürliche Lernanlässe schaffen?
Wie werden Sicherheitsvorkehrungen beachtet? Welche Rolle spielt dabei die/der Sicherheitsbeauftragte der Schule?
Wie werden Geräte inventarisiert und der Zugang gewährt und verwaltet?
Welche Vereinbarungen trifft die Schule zum Umgang mit technischen Geräten?
Wie werden die Lehrkräfte im Umgang mit technischen Geräten geschult?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
setzen Geräte in bestimmten Alltagssituationen ein
kennen unterschiedliche Bedienungsmechanismen
befolgen energiesparende Maßnahmen
beachten Sicherheitsvorkehrungen
gehen mit Geräten sorgsam und sachgerecht um
fragen nach Hilfe, wenn sie Unterstützung brauchen

Beispielhafte Inhalte

Geräte und deren Bedienung
Verschlüsse und deren Bedienung
Befestigungen und Verbindungen
Warten von Geräten
Sicherheit und Gefahren
Hilfesysteme

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
testet die Haltbarkeit einer Holzverbindung aus Schrauben
verbindet anhand einer bildlichen Darstellung einen PC mit einem Lautsprecher
baut ein Regal anhand einer schriftlichen Anleitung

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

SEK1 T 2.4 Herstellung und Nutzung

GS SU 3.2.3.3 Bauten und Konstruktionen

SEK1 T 3.2.2 Systeme und Prozesse

SEK1 T 3.2.3.2 Versorgung und Entsorgung

BNE 1 Bedeutung und Gefährdungen einer nachhaltigen Entwicklung

MB 3 Information und Wissen

Instandhaltung und Reparatur

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Räume und Gegenstände zu reinigen und Reparaturen auszuführen. Die Entwicklung von ästhetischen Wertvorstellungen wird genauso beachtet wie ökologische Verhaltensweisen im Sinne einer ressourcenorientierten Wertstoffentsorgung und persönlichen Müllvermeidung. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen. Die Tätigkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern auch als Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der Schule angeboten.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern zur Durchführung kleinerer Reparaturen?
Wie entwickelt die Schule ein Konzept zur Wertstoffsortierung und Müllvermeidung?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler zu umweltfreundlichem Verhalten angeregt?
Wie kann die Schule es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, kleinere Dienstleistungen zu erbringen?
In welcher Form kooperiert die Schule mit ortsansässigen Betrieben?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
wenden Grundtechniken für Reinigen, Reparieren und Entsorgen an
übernehmen Verantwortung für Lebensräume und Dinge des täglichen Bedarfs
setzen handwerkliche Fähigkeiten situationsgerecht ein
erweitern ihr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen und für die Sauberhaltung der Umwelt

Beispielhafte Inhalte

Reparaturen (zum Beispiel von Kleidung, Fahrzeugen, Geräten und Möbeln)
Recycling
Dienstleistungen
Schülerfirma
Reinigungen
Hilfen für den Hausmeister

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt Gerüche und Geräusche in einer Fahrzeugwerkstatt wahr
repariert Fahrräder innerhalb der Fahrrad-AG
tauscht nach Bildanleitung Teile an Rädern aus
schreibt in Absprache mit einer Kundin / einem Kunden für die Schülerfirma eine Liste noch auszuführender Reparaturen

Bezüge und Verweise

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

SEK1 T 2.4 Herstellung und Nutzung

GS SU 3.2.3.3 Bauten und Konstruktionen

SEK1 T 3.2.2 Systeme und Prozesse

SEK1 T 3.2.3.2 Versorgung und Entsorgung

BNE 1 Bedeutung und Gefährdungen einer nachhaltigen Entwicklung

Informationen, Anträge, Termine

Schulisches Zusammenleben ist neben dem pädagogischen Miteinander auch durch Informationsaustausch, Verwaltung und Absprachen geprägt. Die Schule befähigt ihre Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe an internen Abläufen und schafft dadurch die Voraussetzungen, die erworbenen Kompetenzen in Freizeitgestaltung, häusliches und berufliches Leben zu transferieren. Dabei finden Kompetenzen aus Fächern und Lebensfeldern ihre direkte Anwendung.

Denkanstöße

Wie bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, zeitliche Planungen vorzunehmen?
Welche Formulare füllen die Schülerinnen und Schüler aus und welche Anträge stellen sie?
Wie bezieht die Schule die Eltern in Informationsprozesse mit ein?
In welcher Form können die Schülerinnen und Schüler neue Medien zur Informationsbeschaffung nutzen?
Ermöglicht die mediale Ausstattung der Schule barrierefreie Zugänge zu Informationen?
Wie unterstützt der Unterricht in den Fächern und Lebensfeldern die lebenspraktische Anwendung in Freizeit und Arbeit?
Wie arbeitet die Schule mit außerschulischen Partnern zusammen und sorgt für einen Wissenstransfer?
Wie werden Hilfeleistungen weiterer Partner bereitgestellt?
Welche Rolle spielt die SMV?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
halten Termine und Absprachen ein
lesen Informationen und setzen diese um
füllen Anträge (mit Hilfe) aus
benutzen Informationswege situationsgerecht
kennen einfache bürokratische Abläufe
wissen, an wen sie sich bei Fragestellungen wenden können

Beispielhafte Inhalte

Informationsbeschaffung und Auswertung durch Internet, Smartphone, iPad, Telefon, Schriftverkehr, Zeitung, TV oder persönlichen Kontakt
Informationsweitergabe durch verschiedene Medien
Informationen an Eltern
Botengänge
Beschaffung von Anträgen
Treffen von Terminabsprachen
Rollenspiele zur Thematik
Datenschutz

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
zeigt und beschreibt den Eltern Unterrichtsmaterialien
fotografiert das eigene Klassenzimmer und zeigt den Eltern das Bild
übermittelt schriftlich Informationen an die Eltern

Bezüge und Verweise

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS D 3.2.1.3 Texte verfassen – richtig schreiben

GS D 3.2.2.3 Sprache als Mittel zur Kommunikation und Information nutzen

SEK1 BMB 3.1.1 Information und Wissen

BO 1 Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt

MB 3 Information und Wissen

Wohnen und Haushalt

Verschiedene Wohnformen

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich mit kulturellen, sozialen und persönlichen Aspekten zu beschäftigen, die verschiedene Wohnformen beeinflussen. Jede Schülerin, jeder Schüler bringt dabei ihre/seine eigenen Wohnerfahrungen ein. Wohn- und Veränderungsbedürfnisse sowie Wünsche werden thematisiert, Wohnmöglichkeiten werden, orientiert am Alter der Schülerinnen und Schüler, erprobt und soweit möglich mitgestaltet.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, sich an der Ausgestaltung von Räumen in der Schule zu beteiligen?
Welche Möglichkeiten zur Erprobung von Wohnraum kann die Schule bereitstellen?
Mit welchen Kooperationspartnern werden Wohnerprobungen durchgeführt?
Inwieweit beschäftigt sich die Schule mit einem Konzept zum Probewohnen?
Welche Regelungen trifft die Schule bezüglich der Ausgestaltung der Lehrerarbeitszeit während des Probewohnens?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln einen Bezug zum eigenen Wohnraum
gestalten Räume in der Schule
nehmen unterschiedliche Wohnräume wahr und überprüfen eigene Vorlieben
erproben unterschiedliche Wohnformen über einen längeren Zeitraum

Beispielhafte Inhalte

Einrichten von Wohnraum
Entwickeln und Benennen von Vorlieben in Bezug auf Wohnraum
Nutzung von Wohnraum
Unterstützungssysteme
Selbstständiges Wohnen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt den neuen Wohnraum mit unterschiedlichen Sinnen wahr
erkundet die neue Wohnung und benutzt die vorhandene Einrichtung und Ausstattung angemessen
orientiert sich an bebilderten Wochenplänen, um Dienste durchzuführen
nutzt schriftliche Anleitungen im Haushalt

Bezüge und Verweise

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

GS SU 3.1.4 Raum und Mobilität

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

Gestaltung der Zeit

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich an einem geregelten Tages- und Wochenrhythmus zu orientieren. Festgelegte und planbare Zeiten sind dabei ebenso in den Blick zu nehmen wie frei verfügbare Zeit mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bedeutung, sich an fremdgesetzte Zeitvereinbarungen zu halten, wird thematisiert. Es werden eigene Strategien aufgegriffen, wie Zeitintervalle nach individuellen Bedürfnissen gestaltet und Abweichungen von geplanten Abläufen akzeptiert werden.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, sich an der Ausgestaltung von Zeit in der Schule zu beteiligen?
Wie taktet und gestaltet die Schule die Rhythmisierung im Tagesablauf?
Welche Möglichkeiten nutzt die Schule, um fremdgesetzte und frei verfügbare Zeiten subjektiv sinnvoll erlebbar zu machen?
Inwieweit wird das Thema Gestaltung der Zeit mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler thematisiert?
Stellt die Schule Hilfen zur individuellen Erfassung von Zeit zur Verfügung?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln einen Bezug zu zeitlichen Abläufen
gestalten Zeit in der Schule
planen Verabredungen und führen diese durch
orientieren sich an der Uhrzeit und schätzen Zeitspannen ab
beachten zeitliche Vorgaben und erfüllen Pflichten

Beispielhafte Inhalte

Uhr
Visualisierungssysteme für Zeiten
eigene Zeit / fremdbestimmte Zeit
Arbeitspläne
Unterstützungssysteme bei ungeplanten Ereignissen
Nutzung von Zeit

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reagiert somatisch auf unterschiedliche Phasen des Tages
nutzt die Spielstunde bewusst subjektiv sinnvoll
gestaltet den eigenen Stundenplan mit Bildern zu Zeiten freier und geplanter Aktivität
schreibt auf, wie sie/er ihre/seine freie Zeit nutzen möchte und geht mit ihrer/seiner Lehrkraft darüber ins Gespräch

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GS SU 2.4 In der Welt handeln – Welt gestalten

GS SU 3.1.5 Zeit und Zeitrhythmen

PG 2 Selbstregulation und Lernen

Reinigungs- und Pflegearbeiten

Die Schülerinnen und Schüler erfahren kleinschrittig, wie Reinigungs- und Pflegearbeiten in Wohnung und Haushalt durchgeführt werden können. Erkenntnisse und Fertigkeiten bisheriger Erfahrungen bilden hierfür den Ausgangspunkt und werden nach und nach ausdifferenziert.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, im Schulalltag Reinigungs- und Pflegearbeiten durchzuführen?
Kooperiert die Schule mit Dienstleistungsunternehmen in diesem Segment?
Besteht die Möglichkeit, im Probewohnen in einer Realsituation erworbene Kompetenzen anzuwenden?
Inwieweit wird das Thema Reinigungs- und Pflegearbeiten mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler thematisiert?
Welche Hilfsmittel stellt die Schule zur Verfügung?
Können Serviceleistungen (zum Beispiel in Form einer Schülerfirma) angeboten werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
unterscheiden eigene und fremde Dinge
nutzen Ordnungssysteme
erkennen, wenn etwas gereinigt werden muss
führen einfache Reinigungs- und Pflegearbeiten aus
bedienen Hilfsmittel zu Hauspflege sachgerecht
pflegen ihre Wäsche mithilfe der notwendigen Schritte
wissen, wann sie gezielt Hilfe in Anspruch nehmen müssen

Beispielhafte Inhalte

Waschmaschine, Bügeleisen
Reinigungsarten
Haushaltspläne und Ordnungssysteme
Unterstützungssysteme
Werkzeug
Müll

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reagiert auf Gegenstände, die nicht zu ihrem/seinem gewohnten Umfeld gehören
unterscheidet Müll von brauchbaren Utensilien
sortiert Papiermüll und Glas in die entsprechenden Behälter
liest im Müllkalender nach, wann die Restmülltonne abgeholt wird

Bezüge und Verweise

AES 2.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GS SU 2.1 Welt erleben – Welt wahrnehmen

GS SU 3.2.3.2 Materialien und ihre Eigenschaften

PG 4 Körper und Hygiene

Sicherheit im Haushalt

Die Schülerinnen und Schüler erlernen ein Mindestmaß an sicherheitsrelevanten Vorkehrungen im Haushalt. Dabei spielt der sachgerechte Gebrauch von Gegenständen ebenso eine Rolle wie das Treffen von Maßnahmen, um die Sicherheit im Haushalt zu erhöhen.

Denkanstöße

Welche Sicherheitsmaßnahmen im Haushalt werden in der Schule zum Thema gemacht?
Werden Erste-Hilfe-Kurse für die Schülerinnen und Schüler angeboten?
In welchen Abständen werden sicherheitsrelevante Maßnahmen eingeübt?
Welche Hilfesysteme werden thematisiert, die von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden können?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit im eigenen Privatraum
verwenden Hilfsmittel sachgerecht
wissen um die Gefahr von gefährlichen Substanzen für sich und andere
wissen, was in einem Notfall zu tun ist, beziehungsweise können Hilfe holen
verwenden defekte Gegenstände und Geräte nicht mehr
grenzen sich Fremden gegenüber ab

Beispielhafte Inhalte

Sicherheitshinweise
Erste Hilfe
Aufbewahrungssysteme
Unterstützungssysteme
Schließsysteme

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt Luftveränderungen im Raum bei offenen und verschlossenen Fenstern wahr
schließt oder öffnet eine Türe mit einem Schlüssel
erliest eine Bildanleitung zum Öffnen/Schließen eines Fensters
beschriftet die unterschiedlichen Schlüssel einer Wohnung nach Einsatzzweck

Bezüge und Verweise

AES 2.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GS SU 2.2 Welt erkunden und verstehen

GS SU 3.2.2.1 Körper und Gesundheit

Zusammenleben in einer Gruppe

Das Wahrnehmen eigener und fremder Bedürfnisse erleichtert das Zusammenleben in einer Gruppe. Begegnungen und Beziehungen entstehen und müssen wahrgenommen und eingeordnet werden; ebenso gilt es Konflikte auszuhalten und altersadäquat zu reagieren.

Denkanstöße

Welche Haltung hat die Schule zum Thema Konflikt?
Wie kann die SMV das schulische Zusammenleben mitgestalten?
Wie kann die Schule inner- und außerunterrichtliche Begegnungsmöglichkeiten schaffen?
Welche Regeln hat die Schule für das Zusammenleben formuliert?
Welche Hilfesysteme stehen bereit, wenn das schulische Zusammenleben sich schwierig gestaltet?
Gibt es in der Schule räumliche Möglichkeiten, sich zurückzuziehen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
knüpfen selbstbestimmt Kontakte
erleben sich als eigenständige Person
nehmen Anwesenheit und Abwesenheit wahr
geben sich und der Gruppe Regeln
erkennen Konflikte
kennen Strategien zur individuellen Konfliktbewältigung

Beispielhafte Inhalte

Konfliktbewältigungsstrategien
WG-Regeln
Kontakte
Unterstützungssysteme
Selbstwahrnehmung

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt eine Lageveränderung von außen an ihrem/seinem Körper wahr
beschreibt, wie es ihr/ihm gerade geht
findet das passende Bild zum eigenen Gefühlszustand
macht Tagebucheinträge zum eigenen Gemütszustand während der Zeit des Probewohnens

Bezüge und Verweise

AES 2.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GMSO ETH 2.1 Wahrnehmen und sich hineinversetzen

GMSO ETH 3.3.2.1 Grundlagen des Zusammenlebens

GMSO ETH 3.2.2 Konfliktregelung und Toleranz

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

LFDB [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Rechte und Pflichten

Die Schülerinnen und Schüler lernen in klar umgrenzten und nachvollziehbaren Feldern die Wichtigkeit von Regeln und Verantwortungsübernahme kennen. Jede und jeder Einzelne trägt ihren/seinen Teil dazu bei, dass das Zusammenleben auf einem sicheren und tragfähigen Fundament gelingen kann. Dazu gehört es auch, seine eigenen Rechte zu kennen und angemessen einzufordern.

Denkanstöße

Wie werden in der Schule Rechte und Pflichten thematisiert?
Sind Rechte und Pflichten für alle nachvollziehbar festgehalten?
Wie werden außerschulische Partner in den Unterricht eingebunden?
Kommt die Schule mit Eltern und Erziehungsberechtigten über das nachschulische Leben ihrer Kinder ins Gespräch und thematisiert rechtliche Fragestellungen?
Wie ist die SMV im schulischen Alltag eingebunden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen eigene Rechte und Pflichten
halten Regeln ein
verstehen relevante Verträge
suchen bei Bedarf Anlaufstellen auf und fordern Hilfe ein
lehnen unerwünschte Unterstützung ab

Beispielhafte Inhalte

rechtliche Regelungen in Leichter Sprache
WG-Regeln
Kostenplan
Rücksichtnahme
Unterstützungssysteme
Verträge

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
schließt mit der Lehrkraft verbal eine Vereinbarung zu einem Klassenamt ab
stellt einen bebilderten Plan zu den Klassenregeln auf
beschriftet den Plan mit den Klassenregeln und überwacht die Einhaltung

Bezüge und Verweise

AES 2.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

SU 2.1.4 Raum und Mobilität

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GMSO ETH 2.3 Argumentieren und reflektieren

GMSO ETH 3.3.2.2 Gerechtigkeit und Recht

BTV 6 Konfliktbewältigung und Interessenausgleich

LFDB [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Interessen und Freizeit

Interessen entwickeln und Freizeit erleben und gestalten

Durch Angebote zur Entwicklung von differenzierten Interessen werden die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, eigene Wünsche und Neigungen zu erkennen, zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule trägt dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen zur Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten aneignen können, die ihren eigenen Interessen und Wünschen entsprechen. Dies geschieht vor allem über eine explizite Bearbeitung des Themas im Unterricht. Darüber hinaus bietet die Schule verlässlich freie Zeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler – gegebenenfalls mithilfe von Strukturierungsmaßnahmen – selbstbestimmt ihren Aktivitäten nachgehen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen, freie Zeiten selbst zu strukturieren, mögliche Freizeitalternativen zu erkunden sowie die Mobilität zu verschiedenen Freizeitorten und das Zeitmanagement zur Koordination von Aktivitäten zu üben. Freizeiterziehung orientiert sich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Sie muss im direkten Umfeld der Schülerinnen und Schüler inner- und außerhalb der Schule wirksam werden. Um den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zur Eigeninitiative und Auswahl zu bieten, werden Unterrichtsangebote zur Freizeiterziehung teilweise offen und flexibel gestaltet.

Denkanstöße

Wie wird durch eine feste Tagesstruktur und durch eine übersichtliche Gliederung zeitlicher Abläufe die Unterscheidung von Freizeit und zweckbestimmter Zeit erleichtert?
Welche Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler gibt es, sich bei der Planung von Zeitabschnitten zu beteiligen?
Welche Unterstützungsmaßnahmen erhalten die Schülerinnen und Schüler, um Interessen zu bekunden?
Welche Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung gibt es im Schulalltag? Wie werden dabei unterschiedliche Bedürfnisse (zum Beispiel nach Ruhe, Bewegung, sozialer Interaktion und Entspannung) berücksichtigt?
Welche Arbeitsgemeinschaften und klassenübergreifenden Freizeitaktivitäten gibt es in der Schule?
Wie unterstützt die Schule das Erkunden von Freizeitmöglichkeiten im häuslichen Umfeld beziehungsweise in der Schulumgebung?
Welche Möglichkeiten und Zugänge zur Beschaffung von Informationen über Freizeitmöglichkeiten stellt die Schule zur Verfügung?
Wie werden die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler über außerschulische Freizeitangebote und mögliche Assistenz informiert und beraten, auch für punktuelle Entlastungen?
Welche Vereinbarungen gibt es an der Schule bezüglich Ausflügen oder Schullandheimaufenthalten?
Wie organisiert die Schule zusätzliche Assistenz und Begleitpersonen für schulische Ausflüge, Freizeiten oder Mehrtagesfahrten?
Wie kooperiert die Schule mit Vereinen und Organisationen?
Wie können die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen und Hobbys in den Schulalltag und in den Unterricht einbringen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen freie Zeit als Freizeit in Abgrenzung zu zweckbestimmter, verplanter Zeit wahr
zeigen eigene Vorlieben in Bezug auf die Ausübung von Freizeitaktivitäten
informieren sich über Freizeitmöglichkeiten
treffen selbstbestimmt Entscheidungen zu verschiedenen Freizeitmöglichkeiten
nehmen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Organisation und Gestaltung von Freizeitangeboten wahr
organisieren und planen Freizeittermine für sich selbst
nutzen unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
verabreden sich mit anderen zu Freizeitaktivitäten
suchen Freizeitorte mit oder ohne Hilfe auf
erkennen eigene Möglichkeiten und Grenzen in der Freizeitgestaltung und entwickeln eine realistische Selbsteinschätzung

Beispielhafte Inhalte

Treffen von Verabredungen
Kennenlernen von Freizeitangeboten und Erleben verschiedener Freizeitmöglichkeiten
Einholen von Informationen über Freizeitangebote von Institutionen, Verbänden und Vereinen
Vorbereitung eines Ausflugs oder Schullandheimaufenthalts
eigene Hobbys
Aufsuchen von Freizeitorten
Organisation von Assistenz bei Freizeitangeboten
Abfrage von Wünschen zur Pausengestaltung durch die Schülermitverantwortung (SMV)
Besuch bei Mitschülerinnen und Mitschülern beziehungsweise selbst Einladung von Besuch
Einrichtung einer Kiste mit Lieblingsdingen zum Hantieren
Besuch öffentlicher Einrichtungen wie Spielplatz, Bücherei, Jugendzentrum, Theater

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erwirbt mittels basal-sinnlicher Erlebnisformen einen Einblick in die Angebote und drückt Zustimmung oder Ablehnung aus
informiert sich in Form von Hospitationen über die Auswahl bestimmter Anbieter und nimmt nach eigenen Neigungen an einem Angebot teil
sichtet Broschüren, Kataloge und Faltblätter über außerschulische Angebote und lässt sich beraten
vergleicht Angebote verschiedener Anbieter und beschreibt die Unterschiede

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung

SOZ 2.1.3.2 Wünsche und Bedürfnisse äußern

GS D 2.1 Sprechen und zuhören

BTV 1 Personale und gesellschaftliche Vielfalt

LFDB [https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/LP/LFDB]

Mobilität

Körperposition ändern und aufrechterhalten

Die Lehrkräfte nehmen kleinste, oft unbewusste Bewegungen bei den Schülerinnen und Schülern wahr. Sie greifen diese auf und bieten für die Automatisierung von Bewegungsabläufen und die Aufrechterhaltung von Körperpositionen passgenaue Unterstützung an. Dabei berücksichtigen sie, dass funktionale Übungen in Handlungszusammenhänge eingebunden werden.

Die Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei, sich aufzurichten, Bewegungsübergänge zu koordinieren und Körperpositionen zu halten. Sie berücksichtigen dabei das individuelle Tempo der Schülerinnen und Schüler sowie den Einfluss von Körper und psychischer Befindlichkeit.

Denkanstöße

Wie werden Bewegungserleichterungen, ‑kompensationen und ‑erweiterungen in den Unterricht einbezogen?
In welchen curricularen Zusammenhängen fördert die Schule die Freude an der Bewegung?
Wie wird durch die räumliche Ausstattung Bewegung ermöglicht?
Wie arbeiten die Lehrkräfte mit anderen Fachdisziplinen zusammen und bilden sich fort?
Wie kommt es zu einem sich ergänzenden Abgleich pädagogischer und therapeutischer Angebote?
Welche Konzepte hält die Schule bereit, damit die Lehrkräfte (zum Beispiel beim Lagern) professionell auf ihre eigene Körperhaltung achten?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
ändern ihre Körperposition und halten sie aufrecht
variieren Bewegungen und Bewegungswechsel und gestalten sie aktiv mit
antizipieren Bewegungsabläufe, automatisieren und verfeinern sie
nehmen Lagerungsmaßnahmen zur Unterstützung der Körperposition an und halten sie für eine Zeit aufrecht
nehmen gesundheitsfördernde Haltungen beim Sitzen ein

Beispielhafte Inhalte

Lagerung und Transfer (Bauchlage auf dem Keil, vom Rollstuhl auf den Sitzstuhl, stabile Sitzposition am Tisch)
An- und Ausziehen
Essen und Trinken
gezielte unterrichtsimmanente Bewegungsangebote

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt Bewegungswechsel wahr
wechselt ihre/seine Position und bildet über Nachahmung einen Kreis mit ihren/seinen Mitschülerinnen und Mitschülern
wechselt nach bildlicher Vorgabe Körperhaltungen
baut im Sport einen Parcours aus der Erinnerung nach und leitet dabei ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler mit an

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

BSS

M 2.1.2 Raum und Form

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.2 Spielen – Spiele – Spiel

GS BSS 3.1.6 Bewegungskünste

GS M 3.1.2.1 Sich im Raum orientieren

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

Sich selbst fortbewegen

Die Schülerinnen und Schüler werden unterstützt, sich auf individuelle Art und Weise fortzubewegen. Sie erweitern dabei ihren Erfahrungsraum und erkunden die nähere und weitere Umgebung.

Vielfältige neue Möglichkeiten zur Fortbewegung tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Die Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Erschließung ihrer Lebensräume.

Denkanstöße

Welche Räume außerhalb des Klassenzimmers bieten sich als Erschließungsräume an?
Wie wird das Umfeld der Schülerinnen und Schüler in die Mobilitätsförderung einbezogen?
Wie werden Chancen und Risiken von größer werdenden Aktionsradien thematisiert?
Wird das Thema „Aufsichtspflicht“ mit allen Beteiligten angemessen kommuniziert?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erschließen neue Lebens- und Erfahrungsräume
bewegen sich in ihrem unmittelbaren und mittelbaren Umfeld fort
verknüpfen Fortbewegung mit Selbstwirksamkeitserfahrungen
nutzen individuelle Hilfsmittel für das Fortbewegen und Gehen

Beispielhafte Inhalte

selbsttätige Fortbewegung in allen Situationen des Schulalltags
Hol- und Bringaufträge im Schulalltag mit Fortbewegung innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers
Unterrichtsgänge mit Orientierung in der Schule
Fortbewegung auf unterschiedlichen Untergründen
Bewältigung längerer Wegstrecken
Bewältigung von Hindernissen und Bewegung in Menschenansammlungen
Verwendung von Geräten, Ausrüstung, Hilfsmitteln und Fahrzeugen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt Räume mit den ihr/ihm zugänglichen Sinnen
führt Gäste durch das Schulhaus
findet Wege anhand von markanten Beschilderungen
orientiert sich anhand von Plänen, Zeichnungen oder Skizzen im Haus

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

BSS 2.1.3 Laufen – Springen – Werfen

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.2 Spielen – Spiele – Spiel

GS BSS 3.1.6 Bewegungskünste

GS M 3.1.2.1 Sich im Raum orientieren

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

Gegenstände tragen, bewegen und handhaben

Bewegungen zum Gebrauch von Gegenständen dienen als Mittel zum Zweck für die Bewältigung lebenspraktischer Alltagssituationen, die dem Wohnen, dem Arbeiten oder auch der Freizeitgestaltung zugrunde liegen.

Durch zielgerichtete und individualisierte Angebote lernen die Schülerinnen und Schüler ihre Bewegungen beim Greifen, Ziehen, Stoppen, Fangen, Halten, Drehen, Wenden und anderem zu koordinieren und zu verfeinern.

Denkanstöße

Welche Hilfen stellt die Schule für das Lernen in Alltagshandlungen bereit?
Wie gestaltet die Schule die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung von Routinen?
Wie schaffen die Lehrkräfte notwendige Zeitfenster zur Einübung und Verfeinerung motorischer Abläufe bei den Schülerinnen und Schülern?
Wie gelingt es, Aspekte der Mobilität mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler zu kommunizieren und Ziele transparent zu machen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
tragen, bewegen und handhaben Gegenstände
führen koordinierte Bewegungen mit Händen, Fingern und Daumen aus
koordinieren Handlungen und verfeinern ihre Kraftdosierung
erwerben Bewegungsroutinen im Alltag und setzen sie um

Beispielhafte Inhalte

Initiation von Selbsttätigkeit in allen lebenspraktischen Alltagssituationen und Unterrichtssequenzen
Transportaufträge
Herrichtung des eigenen Arbeitsplatzes
Kennenlernen und Anwendung von Hilfsmitteln für Eigenbewegungen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
verfolgt das Herrichten des Sitzplatzes mit
gibt Gegenständen einen bestimmten Platz (zum Beispiel dem eigenen Schulranzen)
holt anhand einer Liste die nötigen Gegenstände und legt sie auf den Tisch
schreibt eine Gebrauchsanweisung für die Handhabung eines Gerätes am Arbeitsplatz

Bezüge und Verweise

BSS 2.1.2 Spielen, Spiele, Spiel

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.2 Spielen – Spiele – Spiel

GS BSS 3.1.6 Bewegungskünste

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

Sich mit Fahrzeugen selbst fortbewegen

Bei der Erschließung ihrer Lebenswelt durch Fortbewegungsmittel (zum Beispiel Fahrrad, Roller) schafft die Schule für ihre Schülerinnen und Schüler Erprobungsräume und Lernanlässe, sich auch über größere Entfernungen fortzubewegen und somit mehr und mehr selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das selbstständige Erreichen von Orten auch außerhalb der Schule verringert die Abhängigkeit von Bezugspersonen. Falls notwendig, erhalten die Schülerinnen und Schüler technische und personelle Hilfen, die die Erkundung von Nah- und Fernräumen ermöglichen. Grundlegende Kompetenzen im Straßenverkehr sowie die Beachtung von Verkehrsregeln finden dabei unterrichtsimmanent Beachtung.

Denkanstöße

Welche Erfahrungsräume stellt die Schule bereit, damit die Schülerinnen und Schüler lernen, sich in ihrem Umfeld zu orientieren und fortzubewegen?
Ist das Mobilitätstraining in der Schule institutionell verankert?
Wie werden die Eltern begleitet, ihren Kindern Mobilität zu ermöglichen?
Welche Fahrzeuge hält die Schule vorrätig?
Wie arbeitet die Schule in der Verkehrserziehung mit Partnern und Experten zusammen?
Welche Klärungen hat die Schule veranlasst, damit die Schülerinnen und Schüler während der Schulzeit mit Aufträgen das Schulgelände verlassen können?
Wie werden die Fahrzeuge in der Schule instandgehalten (zum Beispiel Fahrrad-AG)? Lassen sich dabei Verbindungen zu anderen Lebensfeldern ziehen?
Bestehen Kooperationen (zum Beispiel zu einer Fahrradwerkstatt)?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen Ortswechsel wahr und leiten daraus Raum- und Zeitvorstellungen ab
bewegen sich sicher mit Transportmitteln
verstehen Verkehrsregeln und halten sie ein
achten im Verkehr auf andere Verkehrsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer
achten auf die Verkehrssicherheit ihres Fahrzeugs
achten auf Schutzkleidung (Weste, Helm)
warten ihr Fahrrad oder lassen es warten
erweitern im Mobilitätstraining der Schule ihre individuellen Kompetenzen
legen eine Fahrradprüfung ab

Beispielhafte Inhalte

Orientierungsanlässe im unmittelbaren und mittelbaren Umfeld
Hilfsmittel und Sportgeräte
Mobilitätstraining auf kurzen und langen Strecken sowie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen
Benutzung des Fahrrads
Verkehrserziehung
Fahrradführerschein
verkehrssichere Kleidung
Verhalten im Straßenverkehr

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt als Mitfahrerin oder Mitfahrer Ortswechsel und kann ihre/seine Eindrücke zum Ausdruck bringen
lernt verschiedene Fahrräder kennen und entwickelt dadurch Vorlieben
vergleicht unterschiedliche Fahrräder (zum Beispiel Rennrad, Mountainbike [MTB], Dreirad, Lastenrad) anhand bildlicher Darstellung und wählt je nach Verwendungsbezug aus
bewältigt eine selbst geplante Fahrradtour und berücksichtigt bei der Planung die Beschaffenheit der Wege

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

M 2.1.2.1 Orientierung im Raum

GS BSS 2.1 Bewegungskompetenz – Koordination und Kondition

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.6 Bewegungskünste

GS BSS 3.1.8.1 Fahren, rollen, gleiten

GS M 3.1.2.1 Sich im Raum orientieren

SEK1 SPO 3.1.1.6 Fitness entwickeln

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen

Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen zu können, ist ein wesentlicher Bestandteil von Selbstbestimmung, Persönlichkeitsentfaltung und gesellschaftlicher Teilhabe. Insbesondere in den Bereichen Schulweg, Arbeit, Wohnen und Freizeit kommt diese Kompetenz zum Tragen. Für das Beherrschen ist es unerlässlich, dass die Schule von Beginn an Möglichkeiten schafft, diese zunehmend umfangreicher und komplexer werdenden Anforderungen didaktisch aufzubereiten und Erprobungsfelder zu schaffen.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten zur Nutzung des ÖPNV bietet das räumliche Umfeld der Schule?
Wie wird mit den Eltern die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel kommuniziert?
Wie informieren sich die Lehrkräfte über die behindertenspezifische Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln?
Welche Möglichkeiten nutzt die Schule, das Thema in allen Stufen verbindlich zu didaktisieren?
Wie sind die Kommunikationswege zwischen Schulträger, Elternhaus und Schule eingerichtet?
Wie kommuniziert und klärt die Schule rechtliche Fragen zur Aufsichtspflicht?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nutzen zunehmend selbstständig öffentliche Verkehrsmittel
bedienen Fahrkartenautomaten oder erfragen Fahrpläne
haben Kenntnisse über behindertengerechte Bedingungen in öffentlichen Verkehrsmitteln
nutzen einen Behindertenausweis und kennen die damit verbundenen Bedingungen
kennen das örtliche Netz des ÖPNV
bleiben bei Verspätungen und anderen Ereignissen handlungsfähig
verhalten sich in der Öffentlichkeit angemessen

Beispielhafte Inhalte

themenspezifische Piktogramme
Benutzung verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel
Verhalten im ÖPNV
Mobilitätstraining
Kommunikation mit unbekannten Personen
Orientierung in der Umgebung
Nutzung von Hilfsmitteln

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt Räume mit den ihr/ihm zugänglichen Sinnen
geht selbstständig zur Bushaltestelle
findet Wege anhand von markanten Beschilderungen
nutzt bei Verspätungen im ÖPNV eigene Strategien (zum Beispiel durch Handynutzung), um sich zu orientieren

Bezüge und Verweise

SU 2.1.5 Mobilität und Verkehr

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.2 Spielen – Spiele – Spiel

GS BSS 3.1.6 Bewegungskünste

GS M 3.1.2.1 Sich im Raum orientieren

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

Anhang

Verweise

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

Abkürzungen

Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

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