Suchfunktion

Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen 2022

Förderschwerpunkt Lernen

Teil B | Lebensfeld

Selbstständiges Leben

1. Juli 2022

BP2022BW_SOP_LERNEN_TEIL-B_SEL__RC11.2__20220712@0743#Mi

Impressum

KEY

Kultus und Unterricht

Ausgabe C

Herausgeber

Bildungsplanerstellung

Internet

Verlag und Vertrieb

Urheberrecht

Technische Umsetzung der Onlinefassung

Bildnachweis

Gestaltung

Druck

Bezugsbedingungen

VALUE

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Bildungsplanhefte

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg,

Postfach 103442, 70029 Stuttgart

Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Heilbronner Stra0e 314, 70469 Stuttgart (www.zsl.kultus-bw.de)

www.bildungsplaene-bw.de

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, 78050 Villingen-Schwenningen

Fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Herausgebers.

pirobase imperia GmbH, Von-der-Wettern-Straße 27, 51149 Köln

Semjon Sergejew, Fellbach

Ilona Hirth Grafik Design GmbH, Karlsruhe

N.N.

Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.

Juli 2022

Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Bildungsplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler (abgedruckt auf der zweiten Umschlagseite) vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 22. Mai 2008, K.u.U. S. 141).

Die Bildungsplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt.

Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher bei der Neckar-Verlag GmbH, Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen

Ergänzende Metainformationen

KEY

ZSL35_SRC_FORMAT

ZSL35_SRC_FILENAME

VALUE

ZSLBW-BP2022BW-SOP-MSWORD-V1.13

BP2022BW_SOP_LERNEN_TEIL-B_SEL__RC11.2__20220712@0743#Mi.docx

Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

Bildungsgehalt des Lebensfelds Selbstständiges Leben

Schulische Bildung zielt auf die kompetente Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Situationen und Anforderungen in allen Lebensbereichen ab. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ein selbstständiges und selbstverantwortetes Leben in einer komplexen Gesellschaft zu führen. In individueller Ausprägung und in einem größtmöglichen Maß werden Aktivität und Teilhabe verwirklicht.

Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen stehen vielfach in einem Spannungsverhältnis zwischen wahrgenommenen Möglichkeiten und einer Vielfalt an Optionen, ein selbstständiges Leben zu gestalten, daraus resultierenden Wünschen und Vorstellungen sowie den individuell zur Verfügung stehenden Spielräumen. Bildungsangebote, die auf ein selbstständiges Leben vorbereiten, nehmen diese Spannung behutsam in den Blick und versuchen sowohl die individuellen Möglichkeiten zu erweitern als auch den Umgang mit subjektiv wahrgenommenen Diskrepanzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu ermöglichen.

Im Lebensfeld „Selbstständiges Leben“ werden mit den unten genannten Kompetenzfeldern unterschiedliche Bereiche des personalen und sozialen Lebens in den Blick genommen, die als Kompetenzen für ein möglichst eigenständiges und eigenverantwortetes Leben relevant sind. Diese Bereiche stehen untereinander in Wechselwirkung. Freizeitliche Interessen beispielsweise wirken sich auf Motivation, formelles Lernen sowie Gesundheit und Wohlbefinden aus. Selbstwirksamkeit, weitgehende Unabhängigkeit, subjektiv sinnvolle, erfüllte und an Normen und Werten orientierte Ausgestaltung aller Lebensbereiche, verantwortungsvoller Umgang mit sich, mit anderen und mit natürlichen Ressourcen sind entscheidende Gegenstände und Zielperspektiven, die die Bildungsangebote hier im Blick haben. Damit werden zum einen Verbindungen zu den Lebensfeldern „Personales Leben“ und „Soziales und gesellschaftliches Leben“ deutlich und die hier genannten Kompetenzen sind in Bezügen zu diesen weiteren Lebensfeldern zu denken. Zum anderen zeigt dies, dass Bildungsangebote erfahrungs- und handlungsorientiert angelegt werden, dass die Lehrkräfte außerunterrichtliches und außerschulisches, formelles und informelles Lernen beachten, wenn schulische Bildungsangebote geplant und gestaltet werden, und schließlich, dass die Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben Aufgabe aller Klassenstufen ist und mit der Förderung basaler Fertigkeiten und Fähigkeiten beginnt.

Mit der Stärkung von Lernvoraussetzungen hilft die Schule, erfolgreiches formelles und informelles Lernen zu sichern. Wahrnehmung, Motorik, Symbolbildung, Ordnungs- und Kategorienbildung, Sprache, Verhalten und motivationale Kompetenzen sind Ausgangspunkt und Instrument des Lernens zugleich. Hier werden das Lernen selbst und methodische Kompetenzen in den Blick genommen. Fachliche Inhalte werden zugänglich und sind der Gegenstand, mit dem diese methodischen Kompetenzen erprobt werden.

Abbildung 1: Verflechtung Lebensfeld Selbstständiges Leben – Fächer (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

Das Lebensfeld „Selbstständiges Leben“ nimmt lebensweltbezogene Lernanlässe in den Blick und arbeitet mit ihnen konsequent zukunftsorientiert. Daraus resultiert zum einen die Aufgabe der Schule, die Kompetenzen, an denen gearbeitet wird, in ihrer zukünftigen Bedeutung sinnhaft in einem gegenwärtigen Bezug zu verankern. Zum anderen sind die Lehrkräfte und alle an Erziehung und Bildung Beteiligten aufgefordert, sich in der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung den für die einzelne Schülerin oder den einzelnen Schüler zukünftig relevanten, Aktivität und Teilhabe sichernden Kompetenzen zu nähern. Dies geschieht in individueller Aushandlung, Gewichtung und wiederholter Überprüfung.

Kompetenzen

Die folgenden Bereiche mit den dazu gehörigen Kompetenzfeldern werden ausgewiesen:

Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen

  • Lernvoraussetzungen schaffen und stärken
  • Handlungen planen und Lernen steuern
  • Leistungen einschätzen und Lernen reflektieren

Selbstversorgung / Körper und Gesundheit

  • Körperpflege und Hygiene
  • Kleidung
  • Einkauf, Verkauf, Geld
  • Nutzung von und Umgang mit Geräten
  • Gestaltung, Instandhaltung und Reparatur
  • Informationen, Anträge und Termine
  • Leben in der Familie – Erziehung und Pflege

Wohnen und Haushalt

  • Grundlagen einer privaten Haushaltsführung
  • Selbstständiges Wohnen – Gestaltung und Pflege
  • Grundlagen der Nahrungszubereitung
  • Konsumverhalten

Freizeit und Interessen

  • Interessen entwickeln und Freizeit erleben und gestalten

Mobilität

  • Mobilität

Grundlage für die Entwicklung und Stärkung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich des Lernens, der Leistungsorientierung und -fähigkeit ist die individuelle Entwicklungs- und Lernbiografie der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers. Deswegen arbeitet die Schule im Bereich „Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen“ eng mit den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und weiteren an deren Erziehung und Bildung Beteiligten zusammen. Vielfach ist diese Entwicklungs- und Lerngeschichte von Schwierigkeiten, Misserfolgen und Brüchen gekennzeichnet. Das Handeln der Lehrkräfte, eine stabile und verlässliche Beziehungsgestaltung, Strukturen der Schule sowie einzelne didaktische und methodische Maßnahmen haben zum Ziel, Schülerinnen und Schüler Vertrauen in ihr Können aufbauen zu lassen und die Familien zu entlasten. Die Schülerinnen und Schüler machen Erfahrungen der Selbstwirksamkeit, bekommen Lust auf das Erlernen neuer Inhalte und erzielen Erfolge in einem individuellen Maß. Faktoren, die das Lernen bedingen und bestimmen, werden als gestaltbar erlebt und gemeinsam nach Möglichkeit förderlich verändert. Fehler werden konsequent als diagnostisches Instrument verstanden und allen Beteiligten als Lernchance und Ausgangspunkt für weiteres Lernen kommuniziert. In diesem Zusammenhang stehen auch die Anbahnung und Stärkung reflexiver Kompetenzen, die zum Ziel haben, weitere Lernprozesse zu optimieren. Hierunter fällt eine realistische Attribuierung von Gelingen und Misslingen seitens der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte nehmen sowohl deren Misserfolgsorientierung und eigene Schuldzuweisungen an sich selbst als auch Selbstüberschätzungen wahr, befragen diese nach ihrer individuellen Sinnhaftigkeit und suchen behutsam die Attribuierung zu verändern. Die Lehrkräfte begleiten verlässlich unter Umständen auch Rückschritte in der Performanz der Schülerinnen und Schüler und suchen gegebenenfalls nach Ursachen sowie nach Veränderungsmöglichkeiten.

Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Bereich „Selbstversorgung / Körper und Gesundheit“ die in individueller Ausprägung notwendige Unterstützung bei der Ausbildung von Strukturen, Routinen und Fertigkeiten zur Bewältigung ihres Alltags. Physiologische und psychische Bedürfnisse werden auf der Grundlage und im Zusammenhang mit der individuellen Entwicklung der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers aufgegriffen und in geeigneter Weise thematisiert. Mit der Kompetenz, die eigenen Bedürfnisse im Alltag und in besonderen Situationen (zum Beispiel Krankheit) wahrzunehmen und adäquat zu erfüllen, entwickelt sich sukzessive die Fähigkeit, andere zu versorgen, seien es hilfebedürftige oder erkrankte Angehörige, Gäste oder auch eigene Kinder. Schule agiert hier kultur- und milieusensibel und findet in enger Zusammenarbeit und Aushandlung mit allen Beteiligten individuell geeignete Bildungsinhalte und Lerngelegenheiten.

Im Bereich „Wohnen und Haushalt“ kommt den Grundlagen der Nahrungszubereitung besondere Bedeutung zu. Gesundheit und Wohlbefinden sind gleichermaßen bestimmende Faktoren wie Auswirkungen des individuellen Ernährungsverhaltens. Das Zusammenleben mit anderen Menschen ist in allen Kulturen stark mit Tischkultur und gemeinsamen Mahlzeiten verbunden. Die Schülerinnen und Schüler erwerben hierin grundlegende Kompetenzen und entwickeln eigene Vorstellungen. Ziel ist es, sich selbst ausgewogen und im Rahmen der individuellen Möglichkeiten zu versorgen. Dabei greift die Schule die unterschiedlichen Herkunftskulturen der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Eltern auf. Ebenso finden unterschiedliche Erfahrungen und Gewohnheiten der Schülerinnen und Schüler bezüglich gemeinsamer Mahlzeiten Berücksichtigung, die unter Umständen nicht bei allen selbstverständlich oder positiv besetzt sind. Weitere Kompetenzspektren beziehen sich auf das Konsumverhalten und das eigenständige Wohnen, auf das die Schule bereits vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Chancen auf Wohnen und Leben nach eigenen Vorstellungen, indem die Schule unterschiedliche Möglichkeiten, Gestaltungsformen und Wege der Unterstützung aufzeigt und abgleicht mit individuellen Spielräumen, nicht nur finanzieller Art. Im Sinne der Sicherung von Aktivität und Teilhabe verfolgt Schule hier eine stark nachschulische Orientierung, die ihre Absolventinnen und Absolventen in individuellem Maße unabhängig macht.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, individuell sinnhaft und subjektiv bedeutsam Freizeit und Interessen zu gestalten, um Ausgleich, Erweiterung der Interessen und Zugehörigkeitsgefühl zu erleben. Es ist Aufgabe der Schule, eine Vielfalt sowohl an Anbietern und Trägern von Freizeitangeboten als auch an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung selbst in den Blick zu nehmen. Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler durch individuelle Maßnahmen bei der Auswahl von Tätigkeiten sowie Freizeitpartnerinnen und -partnern. Verlässlichkeit und Beständigkeit, bei einer Tätigkeit und einer Gruppe über gewisse Zeit zu bleiben, werden in den Blick genommen und sichern soziale Integration. Dabei setzt die Schule in intensiver Kooperation mit Eltern und weiteren Beteiligten an der Lebenswelt der einzelnen Schülerinnen und Schüler an. Die Schule nutzt Möglichkeiten zur Unterstützung oder Beratung der Personen aus dem sozialen Umfeld. Der Unterricht legt kontinuierlich Grundlagen für eine aktive Freizeitgestaltung wie Entscheidungen treffen, Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und angemessene Kommunikation in der Freizeit.

Alle genannten Möglichkeiten, Freizeit zu gestalten, sowie alle weiteren Kontexte werden als Bildungsräume und -anlässe verstanden. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die für sie entscheidenden und bedeutenden Lernorte zu erreichen. „Mobilität“ ist dabei in einem umfassenden Sinne zu verstehen und reicht von elementaren Bewegungsfertigkeiten bis zum selbstständigen Nutzen öffentlicher und individueller Verkehrsmittel. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren Aktionsradius sukzessive, sowohl in räumlicher Hinsicht als auch im Sinne von Selbstständigkeit, Aktivität und Teilhabe an gesellschaftlichem Leben.

Didaktische Hinweise

Zur Feststellung von Lernleistungen

In diesem Lebensfeld werden unter anderem Kompetenzen in den Blick genommen, die sich mit dem Lernen von Schülerinnen und Schülern und ihren Leistungen befassen. Die Schule, die Lehrkräfte und weitere an Bildung und Erziehung Beteiligte befinden sich in kontinuierlichem Austausch darüber, welches Verständnis von schulischem und außerschulischem Lernen sie anlegen und was Leistung für sie bedeutet, worin sie sichtbar werden kann und wie sie zu messen ist. Auf dieser Grundlage wird die Bedeutung von Lernen und Leistung für Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen eingeschätzt.

Die Schule stellt sicher, dass die Kriterien und Methoden, die zur Leistungsfeststellung genutzt werden, sowie die Instrumente zur Leistungsbewertung und ihrer Rückmeldung in Einklang stehen mit übergeordneten Zielen des Schulkonzepts und des Leitbildes der Schule. Alle am Schulleben Beteiligten haben Einblick in diese Vereinbarungen und sind nach Möglichkeit in die Erstellung und Findung einbezogen.

Die Spannung zwischen unterschiedlichen Bezugsnormen der Leistungsbewertung (siehe Teil A dieses Bildungsplans) wird in angemessener Form reflektiert und mit allen Beteiligten kommuniziert. Für Schülerinnen und Schüler steht vorrangig der Vergleich mit der eigenen Lernentwicklung im Vordergrund. Weitere Bezugsnormen finden situativ bedingt Anwendung und stehen in engem Zusammenhang mit möglichen Übergängen, Anschlüssen und Abschlüssen.

Schule als Lebensraum – Schule als Lernraum – Lebenslanges Lernen

Viele Kompetenzen dieses Lebensfeldes sind stark einer Vorbereitung auf das Leben als Erwachsene oder Erwachsener in einer komplexer werdenden Gesellschaft zuzuordnen. Damit stehen Bildungsangebote in diesem Lebensfeld auch in Zusammenhang mit der Befähigung zum lebenslangen Lernen. Hieraus folgt, dass Lehrkräfte in engem Austausch mit Eltern und weiteren an Bildung und Erziehung Beteiligten Bedürfnisse und Bedarfe der Schülerinnen und Schüler kennen und erarbeiten, um entsprechende Bildungsangebote bereitzuhalten. In dieser Auseinandersetzung reflektieren Lehrkräfte kultur- und milieusensibel, nehmen unterschiedliche Entwicklungs-, Lern- und Lebensverläufe ihrer Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Absolventinnen und Absolventen in den Blick und gehen mit Spannungen aus unterschiedlichen Ansichten und Lebensentwürfen konstruktiv um.

In der Erarbeitung curricularer Angebote legt dieses Lebensfeld ein umfassendes Verständnis von Bildung nahe. Ausdrücklich wird außerunterrichtliches, außerschulisches, informelles Lernen in den Blick genommen und in eine individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) aufgenommen, die alle Aspekte der Persönlichkeit berücksichtigt.

Schule als Kompensation

Entwicklungs- und Lernbiografien von Schülerinnen und Schülern zeigen vielfach an, Bedürfnisse oder Erfahrungen auszugleichen oder nachgehend zu ermöglichen. Die Lehrkräfte und weitere am Schulleben Beteiligte diskutieren kritisch die Möglichkeiten der Schule und beteiligter Institutionen, in welcher Form dies strukturell und individuell gelingen kann. Sie reflektieren sensibel, in welchen Bereichen unter Umständen ein Ausgleich möglich ist, wo bisherige Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler behutsam erweitert werden können, aber auch, wo der Schule und ihren Partnern Grenzen gesetzt sind. Insbesondere nehmen die Lehrkräfte Konflikte zwischen unterschiedlichen Normen und Werten wahr, die beispielsweise in unterschiedlichen Lebensentwürfen begründet liegen, und gehen konstruktiv und dialogorientiert damit um.

Grundlage der Planung und Gestaltung der Bildungsangebote ist eine stärkenorientierte Perspektive, die förderliche und stützende Faktoren der Entwicklung und damit die Salutogenese betont.

Lernen in sinnhaften Bezügen – Lernen in Bewährungssituationen

Subjektiv bedeutsame Bildung entsteht nicht nur, aber vor allem dann, wenn die Anwendbarkeit des Inhalts und der Aspekt der Kompetenzerweiterung bewusst wahrgenommen werden können. Bildungsangebote sind in diesem Sinne als Situationen zu gestalten, in denen zum einen handlungs- und erfahrungsorientiert Tätigkeiten selbst direkt erprobt werden können und in denen zum anderen die lebensweltliche, außer- und nachschulische Bedeutsamkeit (zum Beispiel durch den Einbezug von Partnerinnen und Partnern sowie von Expertinnen und Experten) deutlich wird.

Situationen mit Ernsthaftigkeitscharakter (zum Beispiel Dienstleistungen der Schülerfirma) ermöglichen, neben dem Kompetenzerwerb in Situationen direkter Anwendung und damit der Erfahrung der Selbstwirksamkeit, vielfach eine höhere Motivation und Beteiligung der Schülerinnen und Schüler.

Ziel dieser Bildungsangebote ist es, die Lernbereitschaft, die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu stärken und eine an Neuem interessierte und auf Lernzuwachs ausgerichtete Haltung zu fördern, die Aktivität in und Teilhabe an unterschiedlichen Lebenszusammenhängen ermöglicht.

Kompetenzfelder

Grund- und Hauptstufe

Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen

Lernvoraussetzungen schaffen und stärken

Die Lehrkräfte erfassen die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler, um die Bildungsangebote hinsichtlich Anforderungen und Lernbedingungen den individuellen Erfahrungen und Lernvoraussetzungen anzupassen. Die Lehrkräfte arbeiten gemeinsam mit Eltern und allen weiteren am Erziehungsprozess Beteiligten aus Jugendhilfe, Medizin und Therapie zusammen, um eine kontinuierliche Entwicklung grundlegender Lernvoraussetzungen, Haltungen und Zugängen zu Inhalten zu gewährleisten. Insbesondere Basisfähigkeiten und -fertigkeiten werden gegebenenfalls gezielt in den Blick genommen, um komplexe Inhalte grundzulegen (zum Beispiel Schriftspracherwerb, mathematische Kompetenzen).

Damit Schülerinnen und Schüler Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und Lernmöglichkeiten finden, ist eine verlässliche Beziehungsgestaltung sowie Halt und Sicherheit bei Tätigkeiten, die das gewohnte Handeln erweitern, unerlässlich. Die Schule bietet Raum für ein in diesem Sinne verstandenes Lernen, das die bisherigen Erfahrungen erweitert, ob nun allein oder gemeinsam mit anderen, ob spielerisch, gestaltend oder analytisch orientiert, ob mit vorgegebenem oder selbst ausgewähltem Gegenstand und in zunehmender Eigenaktivität.

Denkanstöße

Wie findet die individuelle Entwicklungs- und Lerngeschichte der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers Berücksichtigung in der Planung und Gestaltung der Bildungsangebote?
Wie sichert die Schule den Informationsfluss zur Entwicklungs- und Lerngeschichte zwischen allen an Erziehung und Bildung der Schülerin oder des Schülers Beteiligten?
Wie greift die Schule die physiologischen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler auf? Wie werden nicht erfüllte Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler erfasst und gegebenenfalls kompensiert?
Welche Elemente der Rhythmisierung des Schultages werden angeboten?
Wie stellen Lehrkräfte sicher, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken und Interessen wahrzunehmen? Wie geben Lehrkräfte Rückmeldungen hierzu? Wo bietet die Schule Möglichkeiten, dass sich Schülerinnen und Schüler mit ihren individuellen Stärken und Interessen in das Schulleben einbringen können?
Wie werden Schülerinnen und Schüler ermutigt, Bedürfnisse, Befindlichkeit und Vorlieben auszudrücken, ihre Meinung sowie Hoffnungen, Wünsche und Ängste zu kommunizieren?
Wie reagieren die Lehrkräfte auf Misserfolgserfahrungen und vermeidendes Verhalten seitens der Schülerinnen und Schüler?
Wie fördert die Schule ein Lernen, das alle Sinne und unterschiedliche Zugangsweisen und Lerntypen einbezieht? Wie erfassen die Lehrkräfte bevorzugte und gegebenenfalls vernachlässigte Wahrnehmungs‑, Zugangs- und Lernweisen der Schülerinnen und Schüler sowie hemmende und förderliche Faktoren?
Wie werden Sprache, Sprechen und die Erweiterung sprachlicher Möglichkeiten in die Planung und Gestaltung von Bildungsangeboten einbezogen? Welche Angebote gezielter Sprachförderung gibt es? Wie berücksichtigt die Schule Mehrsprachigkeit?
Welche Möglichkeiten eines analytischen Zugangs zur Umwelt bietet die Schule? Wo können Schülerinnen und Schüler ordnen, systematisieren und begrifflich-abstrakt arbeiten?
In welchen Zusammenhängen bietet die Schule Möglichkeiten, sich zu bewegen? Wie werden Koordination, Kondition sowie Bewegung gefördert?
Wann und wie bietet die Schule Möglichkeiten, sich mit einem selbst gewählten Inhalt zu beschäftigen?
Wie werden Eltern einbezogen sowie ermutigt und befähigt, an Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zu arbeiten, die das Lernen unterstützen (zum Beispiel im gemeinsamen Spiel)?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen ihren Körper und seine Fähigkeiten
tragen für ihren Körper Sorge und erkennen Zusammenhänge zwischen ihrer Leistungsfähigkeit und ihrem Umgang mit körperlichen Bedürfnissen
kennen die Bedeutung der Sinnesorgane und ihrer Leistung und richten ihre Aufmerksamkeit gezielt auf einen Sinnesreiz
orientieren sich zunehmend in Zeit und Raum
entwickeln ihre grobmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten und steigern ihre Ausdauer in diesem Bereich
entwickeln ihre feinmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten und steigern ihre Ausdauer in diesem Bereich
nutzen ihre Mimik, Gestik und ihren Körper als Kommunikations- und Ausdrucksmittel und erweitern ihre Möglichkeiten hierin
nutzen ihre sprachlichen Fähigkeiten hinsichtlich Verstehen und Ausdruck und erweitern diese
nehmen ihr eigenes Können, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten wahr
sind an Neuem interessiert, stellen Fragen und erkennen und formulieren ihre Interessen für bestimmte Themen und Inhalte
nutzen ihr Gedächtnis gezielt und merken sich Inhalte
nehmen ihre Umwelt gezielt und bewusst wahr, strukturieren ihre Wahrnehmungen und Beobachtungen und bringen diese nachvollziehbar zum Ausdruck
ordnen und systematisieren Gegenstände und Informationen und stellen Vergleiche sowie Rangordnungen her
nutzen in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt Beobachtung, Manipulation, Versuch und Irrtum sowie intentionales Handeln
bündeln ihre Aufmerksamkeit und stellen eine Tätigkeit, ein Spiel, ein Medium oder einen Inhalt über einen angemessenen Zeitraum in das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit
halten sich an Regeln unterschiedlicher Art und kennen deren Nutzen
nehmen Wünsche und Bedürfnisse anderer wahr und berücksichtigen sie angemessen in ihrer eigenen Handlungsplanung
spielen allein und mit anderen Spiele unterschiedlicher Art

Beispielhafte Inhalte

Auseinandersetzung mit dem Körperschema (zum Beispiel mein Körper, Körperteile, rechts und links, Raum-Lage-Verhältnisse, Bewegung und ihre Koordination, eigene Händigkeit entdecken)
Wahrnehmung körperlicher Bedürfnisse (zum Beispiel Nahrung, Schlaf, Hygiene, Wärme, Bewegung, Wechsel von Anspannung und Erholung) und Möglichkeiten ihrer Erfüllung im individuellen Alltag/Tageslauf
Wahrnehmungsspiele (zum Beispiel Suchbilder, Irrgärten, Flüsterpost, Ratespiele zu Geräuschen und Gerüchen, Kim-Spiele)
Bewegungsspiele, Ballspiele, Spiele auf dem Hof, Pausenspiele
Sprach- und Sprechspiele (zum Beispiel Reime, Abzählverse, Austausch von Lauten und Silben) sowie sprachliche Rituale (zum Beispiel Begrüßung, Verabschiedung, Erzählrunden)
Wahrnehmung, Nachahmung und Gestaltung von Rhythmen und Tänzen
Szenisches Spiel, Theaterspiel
Durchführung von sinnhaften alltäglichen Handlungen in zunehmender Eigenständigkeit (zum Beispiel Kleidung an- und ausziehen; Schuhe binden; Gegenstände aufhängen, ein- und ausräumen, stapeln, auffädeln, ordnen; Getränke zubereiten und ausschenken; kochen; Klassendienste)
Spiele (Konstruktionsspiele, Rollenspiele, Brettspiele, Veränderung und Anpassung von Regeln, Kommunikation von Regeln, Einbezug von Mitspielenden)
Sammlung und Zusammenstellung von Vorwissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf Plakaten, in Nachweisen („Führerscheine“), im Portfolio
Projektarbeiten zu selbst gewählten Inhalten und Zielsetzungen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
nimmt wahr, wie Mitschülerinnen und Mitschüler sich mit einer Sache vertieft beschäftigen
wählt aus unterschiedlichen Angeboten (zum Beispiel Spiele, Texte unterschiedlicher Art, Aufgabenstellungen) eines nach Interesse aus
schlägt ein Thema zur vertiefenden Bearbeitung vor und beschäftigt sich zunehmend selbstständig damit
stellt Aspekte einer eigenständigen Beschäftigung mit einem Inhalt für andere nachvollziehbar vor

Bezüge und Verweise

SEL 2.1.2 Selbstversorgung

AES 2.1.1 Ernährung

AES 2.1.2 Gesundheit

BNT 2.1.3 Naturwissenschaftliche Phänomene

BSS 2.1.1 Körperwahrnehmung und Bewegungserfahrungen

BSS 2.1.2 Spielen, Spiele, Spiel

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (1)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (2)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (3)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (4)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (5)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (6)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (7)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (8)

SEK1 D 2.1 Sprechen und Zuhören: funktional und situationsangemessen sprechen; dialogisch sprechen (9)

GS D 3.1.2.3 Sprache als Mittel zur Kommunikation und Information kennen

BTV 1 Personale und gesellschaftliche Vielfalt

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 2 Selbstregulation und Lernen

PG 3 Bewegung und Entspannung

PG 4 Körper und Hygiene

PG 5 Ernährung

Handlungen planen und Lernen steuern

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ihr Lernen zunehmend eigenständig zu planen und zu beeinflussen. Zum einen sind dafür persönliche Zielorientierung und Selbstwirksamkeitsüberzeugung entscheidend. Die Schule ermutigt und bestärkt Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage ihrer jeweiligen Entwicklungs- und Lerngeschichte, sich zunehmend umfangreichere Lernaufgaben zuzutrauen und diese anzugehen. Interessen, nächste Lernschritte und Erfolg versprechende Aneignungsweisen finden Aufnahme in die individuelle Planung und Gestaltung von Bildungsangeboten und werden behutsam erweitert. Kreative Zugänge zur Problemlösung stehen dabei gleichberechtigt neben analytisch orientierten und stark strukturierenden Arbeitsweisen.

Zum anderen wird das Lernen als gestaltbarer Vorgang für die Schülerinnen und Schüler greifbar. Die beteiligten exekutiven Funktionen, lernförderliches Verhalten und weitere veränderliche Parameter des Lernens wie unter anderem Arbeitsplatz, Arbeitsmittel und Arbeitspartnerin oder -partner werden alters- und entwicklungsgemäß aufgezeigt und nach Möglichkeit individuell angepasst. Die Eigenwahrnehmung das Lernen verhindernder Verhaltensweisen, Regulationsmöglichkeiten und deren Durchführung werden gezielt in den Blick genommen. Routinen geben bei entsprechenden Aufgaben Handlungssicherheit. Sukzessive erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Strategien, wie sie auf Schwierigkeiten, die im Lern- und Bearbeitungsprozess auftreten, reagieren können. Erfolge können zunehmend erkannt und als eigene Leistung anerkannt werden. Damit können immer öfter komplexe Aufgaben, wie sie in Bewährungssituationen (zum Beispiel im Kontakt mit außerschulischen Partnern) mit lebensweltlichem Bezug auftreten, mit Selbstvertrauen bewältigt werden. Eltern und weitere an Bildung Beteiligte werden von der Schule in angemessener Weise in die Schaffung möglichst förderlicher Lernfaktoren einbezogen.

Die Lehrkräfte sind in der Handlungsplanung, in der Verhaltensregulation und als Lernende bedeutendes Vorbild. Unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit, des zielorientierten Handelns und der Möglichkeit, Schwierigkeiten im Erarbeitungsprozess zu begegnen, sind ebenso für Schülerinnen und Schüler sichtbar zu machen wie ein motivierter und interessierter Umgang mit neuen Inhalten.

Denkanstöße

Welches Verständnis von Lernen haben die Lehrkräfte?
Wo nehmen die Schülerinnen und Schüler die Lehrkräfte als Lernende wahr?
Wie gestalten die Lehrkräfte ein Ineinandergreifen von Instruktion/Lehren und eigenständigem Erarbeiten im Lernprozess der Schülerinnen und Schüler? Wie interpretieren die Lehrkräfte ihre Rolle als Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter?
Wie knüpfen die Lehrkräfte an Vorwissen, Interessen, Stärken und Schwächen, Bedürfnissen und Zielen der Schülerinnen und Schüler an?
Wie berücksichtigen Lehrkräfte Hoffnungen, Wünsche und Ängste, die die Schülerinnen und Schüler mit dem Lerngegenstand verbinden?
Wie motivieren Lehrkräfte das Lernen und eine interessierte Haltung der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers?
Über welche Formen motivationsförderlichen Unterrichtens tauschen sich die Lehrkräfte aus? Auf welche Weise holen die Lehrkräfte von den Schülerinnen und Schülern Rückmeldung ein zur motivierenden Gestaltung und Wirkung des Unterrichts?
Wie realisieren die Lehrkräfte eine Kultur, die den Fehler als Lernchance sieht? Wie gehen die Lehrkräfte auf Schülerinnen und Schüler ein, die von fehlerhaften oder subjektiv unzureichenden Leistungen entmutigt werden?
Wie trägt die Gestaltung von Bildungsangeboten dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler ihre damit verbundenen Ziele klären und verfolgen können?
Wie werden individuelle Aufmerksamkeitsspannen der Schülerinnen und Schüler erfasst, berücksichtigt und erweitert?
Über welche Formen der Förderung von Konzentration, Merkfähigkeit, Selbststeuerung, Handlungsplanung tauschen sich die Lehrkräfte aus?
Wie ermöglicht die Schule der einzelnen Schülerin und dem einzelnen Schüler eine Kompensation bekannter Schwierigkeiten im Lernprozess?
Welche Strukturierungshilfen werden Schülerinnen und Schülern auf unterschiedlichen Ebenen gegeben (äußere Ordnung von Räumen und Material, Gestaltung von Arbeitsmaterialien, Handlungsabfolgen, Methoden zur individuellen und gemeinsamen Reflexion)?
Welche Medien und Materialien setzen die Lehrkräfte ein, um die Selbstständigkeit im Lernprozess zu erhöhen?
Welche Aufgabenformate und welche Lehr- und Lernformen diskutieren die Lehrkräfte? Welche Bedeutung haben dabei unterschiedliche soziale Bezüge? Welche Bedeutung erhalten gestaltendes und kreatives Lernen und die damit verbundenen Arbeitsweisen?
Welche Bewährungssituationen in alltags- und lebensweltrelevanten Bezügen halten die Schule und weitere Partner bereit?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
erarbeiten in individuell und sachlich sinnvoller Abfolge Handlungsstrategien sowie Möglichkeiten, das eigene Lernen und das dieses begleitende Verhalten zu steuern
gestalten einen Arbeitsplatz, der ihnen konzentriertes Arbeiten ermöglicht
behalten Ordnung und Übersicht am Arbeitsplatz und bei den benötigten Materialien
stellen den Lern- und Bearbeitungsprozess in das Zentrum der Aufmerksamkeit
verfügen über Routinen und nutzen diese an geeigneten Stellen im Lern- und Bearbeitungsprozess
stellen sich auf unterschiedliche Anforderungen ein und können die jeweils geforderte Tätigkeit anpassen
wählen Informationsquellen unterschiedlicher Art angemessen aus und nutzen sie
wenden darbietungs- und inhaltsbezogene Strategien der Informationsverarbeitung an
legen externe Informationsspeicher an und nutzen sie
erkennen Informationsdefizite und schließen sie gezielt mittels geeigneter Strategien
nutzen kreative Zugänge zu Lern- und Gestaltungsaufgaben sowie bei Schwierigkeiten im Bearbeitungsprozess
gehen mit Fehlern und Schwierigkeiten im Bearbeitungsprozess konstruktiv um, prüfen ihre Arbeitsweise und wählen gegebenenfalls einen anderen Zugang
gehen mit positiv und negativ empfundenen Emotionen im Lern- und Bearbeitungsprozess bei sich und anderen achtsam und konstruktiv um
setzen Pausen nach Bedarf zur Regeneration ihrer Leistungsfähigkeit
gehen Aufgaben zunehmend eigenständig an und bearbeiten sie zunehmend strukturiert und verantwortungsbewusst
bearbeiten mithilfe von Plänen und Strukturierungshilfen Aufgaben selbstständig
reflektieren mithilfe von Plänen und im gemeinsamen Austausch die Bearbeitung von Aufgaben hinsichtlich des Inhalts und des Prozesses
setzen sich realistische Ziele bei der Bearbeitung von Aufgaben und kommunizieren diese
bewältigen Gruppenaufgaben und die damit einhergehenden sozialen Anforderungen
finden sich in komplexen Aufgabenfeldern und Bewährungssituationen zurecht und gehen Teilaufgaben zielführend und in Absprache mit anderen an
demonstrieren anderen Handlungs- oder Lösungsstrategien, Handlungsabfolgen und präsentieren (Lern‑)Inhalte

Beispielhafte Inhalte

Auseinandersetzung mit eigenen Stärken und Schwächen, Interessen und Wünschen (zum Beispiel Steckbriefe, Präsentation: „Das kann ich gut!“, individuell gewählter Schwerpunkt bei einem Sachthema)
individuell und gemeinsam abgestimmte Phasen unterschiedlicher Arbeitsformen (zum Beispiel Stillarbeit, Einzel‑, Partner‑, Gruppenarbeit)
Tagespläne, Wochenpläne, Lernstraßen, Lerntheken, Stationenarbeit mit und ohne Laufzettel, Aufgabenplan
Handlungsplanung zur Vorbereitung einfacher und komplexer Aufgaben (zum Beispiel Arbeitsplan, Ziel, benötigte Informationen und Materialien, Hilfemöglichkeiten)
Gestaltung eines individuell geeigneten Arbeitsplatzes
Merkhilfen (zum Beispiel Gestaltung von Hefteinträgen und Vokabellisten, Einsatz von Farben und Symbolen, Mindmaps, Plakate, Karteien, Datenbanken, Stichworte)
Mnemotechniken (zum Beispiel Merkverse, Lernen über Bewegung, Lernen über eine Geschichte, „Eselsbrücken“, Gedächtnisspiele)
Problemstellungen, die Kreativität und Kooperation erfordern (zum Beispiel Rätsel, Scherzfragen, Konstruktionsaufgaben, erlebnispädagogische Spiele und Übungen)
individuelle Möglichkeiten zur Anzeige von Pausen und zur Bearbeitung von negativen Emotionen (zum Beispiel Pausensymbol, Rückzugsecke, Stressball zum Drücken, Gespräch suchen, Schulsozialarbeit)
Rückmelde- und Reflexionsformen während des Bearbeitungsprozesses und danach (zum Beispiel symbolisch gestütztes Nachdenken über Arbeitsinhalte und ‑weisen, Selbstkontrolle, Prüffragen, Überschlagsrechnung, Rückmeldung nach einer Präsentation)
individuelle Lerngespräche nach/vor einer Aufgabe bezüglich Arbeitsinhalten sowie Strategien und Arbeitsweisen
Lerntypen/Lernstile (zum Beispiel durch Erfahrung, reflektierte Beobachtung, durch Bewegung, visuell, auditiv, schriftgebunden) und die individuelle situative Präferenz
strukturierte Arbeitsplätze in Handwerk, Industrie und Dienstleistung
Arbeitsweisen und Produktionsprozesse in Handwerk, Kunst und Forschung an geeigneten Beispielen (zum Beispiel Bau eines Möbelstücks, Erfindungen und ihre Entstehung, Entstehung eines Musikstücks) sowie Rückschläge in diesen Prozessen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erfährt bei Frustration über eine schwierige Aufgabe Zuwendung durch die Lehrkraft oder durch Mitschülerinnen und Mitschüler
nimmt bei sich selbst Frustration wahr, zeigt das Bedürfnis an, dagegen etwas zu tun, und erhält Anregungen zu möglichen Bearbeitungen
handelt bei wahrgenommener Frustration eigenständig in angemessener Weise, um dem negativen Gefühl zu begegnen
bearbeitet die wahrgenommenen negativen Gefühle und verändert Umstände und Arbeitsweisen so, dass die Ursache der negativen Gefühle abgebaut oder umgangen wird

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

SOZ 2.1.1.1 Subjektiver Zugang zur Welt

M 2.2.1.2 Operationen und Rechenstrategien

WBO 2.1.3 Wege in die Berufsfindung / Wege in die Arbeitswelt

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

SEK1 BK 2.2 Reflexion

SEK1 BK 2.4 Präsentation

SEK1 PH 2.1 Erkenntnisgewinnung

SEK1 BNT 3.1.1 Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften und der Technik

SEK1 T 3.2.1 Werkstoffe und Produkte

PG 2 Selbstregulation und Lernen

Leistungen einschätzen und Lernen reflektieren

Die Schule ermöglicht Schülerinnen und Schülern in individuell angemessener Weise Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und nimmt hierzu jede Art von Lernfortschritt in den Blick. Hierzu bedient sie sich unterschiedlicher und individuell angepasster Formen der Leistungsfeststellung und -erfassung, Leistungsrückmeldung und Leistungsbewertung. Sie bestärkt so konsequent das Selbstvertrauen, eine Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen durch die Schülerinnen und Schüler selbst und somit deren Leistungsbereitschaft. Die individuellen Lernvoraussetzungen, ihre Stärkung, ein zielführendes Lernverhalten sowie die Lernerfahrungen der Schülerinnen und Schüler bilden dabei sowohl den Ausgangspunkt der Planung und Gestaltung von Bildungsangeboten als auch deren Ziel.

Die Schule fördert und fordert die Entwicklung einer fundierten Einschätzung der eigenen Kompetenz durch die Schülerinnen und Schüler. Ihre Wahrnehmung wird zusammen mit der Perspektive von Eltern und weiteren Beteiligten durchgängig in die Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung einbezogen. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu gestalten, was sich unter anderem in zielführendem Verhalten und Umgang mit Emotionen, in der angemessenen Bilanzierung von Lernprozessen und der Setzung realistischer Ziele für Gegenwart und Zukunft ausdrückt. Förderliche und hemmende veränderliche Faktoren ihres Lernens werden von den Schülerinnen und Schülern zunehmend eigenständig identifiziert und zielführend beeinflusst.

Denkanstöße

Auf welches Verständnis von Leistung einigen sich die Lehrkräfte im Austausch untereinander und mit Eltern und weiteren an Erziehung und Bildung Beteiligten? Wie werden außerunterrichtliche und außerschulische Lernorte der Schülerinnen und Schüler hierbei einbezogen?
Wie wird Leistungsbereitschaft bei Schülerinnen und Schülern systematisch gefördert?
Welche Kultur herrscht an der Schule im Umgang mit Fehlern?
In welcher Form nehmen Leistungsfeststellungen und ‑bewertungen die individuelle Entwicklungs- und Lerngeschichte der Schülerinnen und Schüler in Betracht?
Wie verhelfen die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern zu einer realistischen Attribuierung von Erfolg und Misserfolg?
Auf welche Formen der Leistungsfeststellung und ‑dokumentation verständigt sich die Schule? Welche außerschulischen Lernorte und Partner werden hierin einbezogen?
Wie gelangen die Lehrkräfte von der Leistungsfeststellung zur Leistungsbewertung? Auf welche Formen verständigt sich die Schule? Inwiefern sind diese dienlich in der transparenten Kommunikation der Leistungsbewertung mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern?
Welche Möglichkeiten haben die Lehrkräfte, um mit der Spannung zwischen der individuellen Bezugsnorm und anderen Bezugsnormen umzugehen? Wie wird diese Spannung mit Schülerinnen und Schülern sowie Eltern kommuniziert?
Mittels welcher Rückmeldeinstrumente werden Lernprozesse, Lernverhalten und Lernergebnisse kontinuierlich mit den Schülerinnen und Schülern sowie mit Eltern und weiteren Partnern kommuniziert und reflektiert?
Wie gelangen die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte transparent und nachvollziehbar von einer erbrachten Leistung und ihrer Reflexion zum nächsten Lernschritt? Nach welcher Maßgabe werden Zielvereinbarungen abgeleitet?
Welche Formen der angemessenen und systematischen Beteiligung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und weiteren Beteiligten sieht die Schule in der Individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung vor?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen unterschiedliches Handeln in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Situationen als Leistung wahr
sprechen über erbrachte Leistungen im Vergleich mit sich selbst und anderen in vergleichbaren Lernsituationen
schätzen ihre Leistungen realistisch ein
freuen sich an erbrachten Leistungen und an Erfolgen
erkennen und benennen – symbolisch oder sprachlich – Faktoren, die in ihrem Lernprozess hemmend oder förderlich sind
entwickeln Ideen, wie sie mit hemmenden Faktoren des Lernprozesses konstruktiv umgehen und förderliche Faktoren stärker nutzen können
gehen auf Beiträge und Lösungen von Mitschülerinnen und Mitschülern sachlich und konstruktiv kommentierend und angemessen bewertend ein
benennen Maßstäbe, die sie selbst oder andere an eigene Leistungen oder die anderer anlegen, und reflektieren diese
entwickeln für weniger gelungene oder fehlerhafte Lösungen Ideen zur Bearbeitung und Veränderung
dokumentieren Lernschritte und ‑leistungen auf unterschiedliche und angemessene Art für sich selbst und für andere nachvollziehbar
wenden sich neuen Aufgaben zu
wenden Gelerntes in verwandten Kontexten oder unter veränderten Bedingungen an
verändern hemmende oder unzureichende Strategien und Verhaltensweisen des Lernens auf der Grundlage von Erfahrung und Reflexion
beteiligen sich aktiv an der Entwicklungs- und Förderplanung und setzen sich realistische Ziele

Beispielhafte Inhalte

gemeinsame Festlegung von Bewertungskriterien für eine zu erbringende Leistung
Selbstversuche zu Lernbedingungen und ‑umständen (zum Beispiel Begleitmusik, Ruhe, Ort, Zeit, Kooperation)
Strategien zur Bewältigung unterschiedlicher Anforderungen und Inhalte (zum Beispiel Texterschließungsmethoden, Gegebenes und Gesuchtes, Prüfverfahren, Mnemotechniken)
Visualisierung und Reflexion von Lernfortschritten und ‑zielen (zum Beispiel Etappen eines Weges, Lernpass, Fristen, digitale Dokumentation in Lernprogrammen)
individuelle Ziele (zum Beispiel Tages‑, Wochen‑, Monatsziele) zu Arbeits- und Lernverhalten
Dokumentationsmöglichkeiten von Lernleistungen (zum Beispiel Sammlung von Arbeiten, „Führerschein“, Projektmappe, Lerntagebuch, Portfolio, Kommentierung von Arbeiten)
gemeinsame und individuelle symbolische oder sprachliche Reflexion nach Arbeitsphasen (zum Beispiel Leitfragen, Lernklima, Lernfortschritt, Motivation, mögliche Veränderungen)
konstruktive Kommunikation, Ausgleichsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Interessen und Ansichten sowie Annahme von Kritik
Projektarbeit zu einem selbst gewählten Lerngegenstand
gemeinsame Belohnungen für erbrachte Leistungen; Wechsel von Anspannung und Erholung

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erlebt, dass Mitschülerinnen und Mitschüler unterschiedliche Orte aufsuchen, an denen sie allein oder mit ausgewählten Partnern arbeiten
erprobt nach Anleitung und selbstständig wechselnde Umstände des Arbeitens in der Schule (zum Beispiel Orte, Partnerinnen und Partner, Hilfsmittel) und in individuell gegebenem Maße zu Hause
variiert passende Lernumstände zunehmend gezielt je nach Arbeitsauftrag
reflektiert über Vor- und Nachteile einzelner Möglichkeiten zu arbeiten und begründet die Wahl unterschiedlicher Lernbedingungen

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbststeuerung

SOZ 2.1.1.2 Individuum und Gemeinschaft

D 2.1.5.3 Texte erschließen

D 2.2.3.3 Texte erschließen

KUW 2.1.3 Kommunikation über Kunst und Werken – Dokumentieren, präsentieren, positionieren und reflektieren künstlerischer Prozesse unter Einsatz unterschiedlicher Medien

M 2.1.1.3 Operationen und Rechenstrategien

M 2.2.1.2 Operationen und Rechenstrategien

SEK1 BK 2.2 Reflexion

SEK1 M 2.5 Kommunizieren

GS REV 3.2.1 Mensch

GS RRK 3.2.1 Mensch

BTV 3 Toleranz, Solidarität, Inklusion, Antidiskriminierung

Selbstversorgung / Körper und Gesundheit

Körperpflege und Hygiene

In der Schule werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet, durch Körperpflege und Hygiene für ihr körperliches Wohlbefinden und ihre Gesunderhaltung zu sorgen. Die Schule bezieht dabei kulturelle, familiäre und persönliche Wertvorstellungen mit ein; dies gilt auch für Fragen der Kosmetik und des persönlichen Erscheinungsbildes.

Denkanstöße

Wie schafft die Schule bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Körperpflege und Hygiene?
Wie wird gewährleistet, dass durch personelle, räumliche und materielle Ausstattung der Schule Körperpflege und Hygiene in einer ansprechenden Atmosphäre stattfinden können?
Wie werden schulische und häusliche Routinen zu Körperpflege und Hygiene besprochen und abgestimmt?
Wie unterstützen die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in geschlechtsspezifischen Fragestellungen zu Körperpflege und Hygiene?
Wie beziehen Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler bei der Beschaffung von Pflegeprodukten mit ein?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nehmen körperliche und psychische Bedürfnisse wahr und teilen diese mit
unterstützen und führen Alltagsroutinen der Körperpflege und Hygiene durch
entwickeln und zeigen eigene Wünsche und Bedürfnisse zum äußeren Erscheinungsbild
realisieren und akzeptieren andere Wertvorstellungen
wissen, wo Pflegeprodukte zu erwerben sind

Beispielhafte Inhalte

Baden und Duschen
Reinigung von Gesicht und Händen
Mund- und Zahnpflege/Haarpflege
Toilettenbesuch inklusive der hygienischen Maßnahmen
Umgang mit Kosmetik

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
reinigt und pflegt sich situationsbezogen und routinemäßig selbstständig Hände und Gesicht
schreibt für eine außerschulische Veranstaltung eine Packliste für die Körperpflege
duscht sich selbstständig vor und nach dem Schwimmunterricht

Bezüge und Verweise

PER 2.1.1 Wahrnehmung der eigenen Personen

AES 2.1.2 Gesundheit

BNT 2.1.1.1 Körperliche Funktionen

BNT 2.1.1.2 Körperliche Entwicklungen

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.1.9 Orientierung, Sicherheit, Hygiene

GS SU 3.2.1.1 Leben in Gemeinschaft

GS SU 3.2.2.1 Körper und Gesundheit

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

PG 4 Körper und Hygiene

Kleidung

Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Kleidung, die neben dem Schutz vor Einflüssen der Witterung und Bezugspunkten zu Tätigkeiten auch eine wichtige Rolle innerhalb sozialer Interaktion spielt. Neben dem Erwerb praktischer Kompetenzen (zum Beispiel in der Pflege der Kleidung) diskutiert die Schule auch Fragen zum persönlichen Geschmack, modischen Trends und dem finanziellen Aspekt beim Erwerb von Kleidung. Mitbestimmung, Mitverantwortung und Eigenaktivität sind dabei zu berücksichtigen. Der enge Kontakt mit außerschulischen Bezugspersonen ist in diesem Zusammenhang selbstverständlich.

Denkanstöße

Welche Vereinbarungen bezüglich Kleidung werden in der Schule entwickelt und mit den Eltern kommuniziert?
Welche Möglichkeiten bietet die Schule, die Pflege von Kleidung einzuüben?
Wie sorgt die Schule für den Einsatz angemessener Kleidung, beispielsweise während der Unterrichtszeit, beim Sportunterricht oder bei Lerngängen (zum Beispiel Jugendfarm, Wanderung, Besuch einer Aufführung)?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln ein angemessenes Körperschema
verwenden Verschlüsse sachgerecht und ziehen Kleidung an und aus
nutzen Kleidung der Witterung angepasst, je nach Verwendungszweck
erkennen die Wirkung, die Kleidung verursachen kann
kennen und wenden Pflegemöglichkeiten an
äußern Vorlieben und entwickeln einen persönlichen Geschmack
wählen passende Größen und Materialien aus und kaufen Kleidung ein
akzeptieren andere Kleidungsstile

Beispielhafte Inhalte

An- und Auskleiden für den Sportunterricht
Auswahl von Kleidern nach Tätigkeit, Anlass und Witterung
Kleiderpflege (zum Beispiel Waschen, Bügeln, Nähen)
Mein Geschmack – dein Geschmack

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
wählt die adäquate Kleidung für eine schulische Aktivität
zieht sich in einem angemessenen Tempo um
bindet Schuhe
legt seine Kleidung ordentlich in der Umkleidekabine ab
nimmt Rücksicht auf andere

Bezüge und Verweise

SEL 2.1.3.2 Selbstständiges Wohnen – Gestaltung und Pflege

AES 2.1.3 Konsum

GS BSS 2.2 Personalkompetenz – Persönlichkeit und Identität

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS BSS 3.1.1 Körperwahrnehmung

GS BSS 3.2.9 Orientierung – Sicherheit – Hygiene

GS SU 3.2.1.3 Kultur und Vielfalt

BTV 1 Personale und gesellschaftliche Vielfalt

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

PG 4 Körper und Hygiene

Einkauf, Verkauf, Geld

Im Umgang mit Geld und bei Einkäufen von Dingen des täglichen Bedarfs werden die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit geführt. Die Schule ermöglicht den Verkauf von selbst produzierten Gegenständen und die Verwendung des Erlöses für schulische Aktivitäten. Sie stellt Felder zur Verfügung, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, mit vorgegebenen Budgets hauszuhalten und Konsumbedürfnisse anzupassen.

Denkanstöße

Wo überträgt die Schule den Schülerinnen und Schülern Verantwortung im Umgang mit Geld?
Wie werden außerschulische Partner beim Thema Einkaufen mit einbezogen?
Wie leistet Schule Prävention in Bezug auf Diebstahl und Betrug im realen Leben sowie im Internet?
Welche Geschäfte in der näheren Umgebung eignen sich für ein Lernen vor Ort?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen Einkaufs- und Verkaufsmöglichkeiten und nutzen diese
ritualisieren Alltagshandlungen im Umgang mit Geld
stimmen eigene Bedürfnisse mit dem vorhandenen Budget ab
gehen mit Geld- und Zahlungsverkehr um
erkennen Gefahren in Bezug auf Werbung sowie Betrug und Diebstahl
schätzen ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang mit ihrem Budget ein und holen bei Bedarf Hilfe ein
vergleichen Preise beim Einkauf von Lebensmitteln und nutzen Angebote

Beispielhafte Inhalte

Waren des täglichen Bedarfs und persönlicher Bedürfnisse
Geschäfte in der näheren und weiteren Umgebung
Online Ein- und Verkauf
Planung und Tätigung eines Einkaufs
Planung und Tätigung eines Verkaufs
Umgang mit Geld und Zahlungsverkehr
Werbung und Preisvergleich
Taschengeld und Klassenkasse
Budget und Haushaltsführung
Betrug und Diebstahl
Unterstützersystem (zum Beispiel Bankberater, Schuldnerberatung, Ämter)

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
überprüft, welche Waren benötigt werden
berechnet die Menge der noch zu kaufenden Waren im Verhältnis zu den Konsumenten
erstellt eine Einkaufsliste
findet im Geschäft die benötigten Waren
fragt angemessen nach Waren im Geschäft
überschlägt die Kosten im Geschäft

Bezüge und Verweise

SEL 2.1.3.4 Konsumverhalten

AES 2.1.3 Konsum

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

GS SU 2.2 Welt erkunden und verstehen

GS SU 2.4 In der Welt handeln – Welt gestalten

GS SU 3.1.1.2 Arbeit und Konsum

GS SU 3.1.1.3 Kultur und Vielfalt

SEK1 WBS 3.1.1 Verbraucher

VB Verbraucherbildung

VB 8 Medien und Einflussfaktoren

Nutzung von und Umgang mit Geräten

Im Umgang mit technischen Geräten erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Handlungsfähigkeit. Die Schule berücksichtigt, dass Geräte der Unterhaltung und Kommunikation für die Schülerinnen und Schüler beispielsweise bedeutende Grundlagen für die Orientierung in Schule, Arbeit und Freizeit bieten können.

Die sachgerechte Bedienung, Reinigung und gegebenenfalls Wartung von Geräten sorgen für deren Langlebigkeit. Lehrkräfte weisen in dem Zusammenhang auf die Beachtung von Sicherheitsaspekten hin.

Denkanstöße

Welche Geräte gibt es an der Schule und wie werden die Schülerinnen und Schüler in die Nutzung der Geräte mit eingebunden?
Wie werden Sicherheitsvorkehrungen geschaffen? Welche Rolle spielt dabei die/der Sicherheitsbeauftragte der Schule?
Wie werden Geräte an der Schule inventarisiert und der Zugang gewährt und verwaltet?
Welche Vereinbarungen trifft die Schule zum Umgang mit technischen Geräten?
Wie werden die Themen Energiesparen und Umweltschutz an der Schule umgesetzt?
Wie werden Lehrkräfte im Umgang mit technischen Geräten geschult?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
setzen Geräte in bestimmten Alltagssituationen ein
kennen unterschiedliche Bedienungsmechanismen
befolgen energiesparende Maßnahmen
beachten Sicherheitsvorkehrungen
gehen mit Geräten sorgsam und sachgerecht um
fragen nach Hilfe, wenn sie Unterstützung brauchen

Beispielhafte Inhalte

Geräte und deren Bedienung
Verschlüsse und deren Bedienung
Befestigungen und Verbindungen
Warten von Geräten
Sicherheit und Gefahren

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erwirbt den schulischen Bohrmaschinenschein
baut ein Regal anhand einer schriftlichen Anleitung
verbindet anhand einer Beschreibung einen PC mit einem Lautsprecher

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

SEK1 T 2.4 Herstellung und Nutzung

GS SU 3.2.3.3 Bauten und Konstruktionen

GS SU 3.2.5.1 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

SEK1 T 3.2.2 Systeme und Prozesse

SEK1 T 3.2.3.2 Versorgung und Entsorgung

BNE 1 Bedeutung und Gefährdungen einer nachhaltigen Entwicklung

MB 3 Information und Wissen

Gestaltung, Instandhaltung und Reparatur

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Räume und Gegenstände zu gestalten, zu reinigen und Reparaturen auszuführen. Die Entwicklung eigener ästhetischer Wertvorstellungen wird genauso beachtet wie ökologische Verhaltensweisen im Sinne einer ressourcenorientierten Wertstoffentsorgung und persönlichen Müllvermeidung. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen. Die Tätigkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern auch als Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der Schule angeboten.

Denkanstöße

Welche Möglichkeiten bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern zur Mitgestaltung von Räumen?
Wie entwickelt die Schule ein Konzept zur Wertstoffsortierung und Müllvermeidung?
Wie wird Mülltrennung in der Schule durchgeführt?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler zu umweltfreundlichem Verhalten angeregt?
Wie kann Schule es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, kleinere Dienstleistungen zu erbringen?
In welcher Form kooperiert die Schule mit ortsansässigen Betrieben?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
wenden Grundtechniken für Gestalten, Reinigen und Entsorgen an
übernehmen Verantwortung für Lebensräume und Dinge des täglichen Bedarfs
trennen Müll in der Schule
setzen handwerkliche Fähigkeiten situationsgerecht ein
erweitern ihr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen und für die Sauberhaltung der Umwelt

Beispielhafte Inhalte

Reparaturen (zum Beispiel von Kleidung, Fahrzeugen, Geräten und Möbeln)
Recycling
Dienstleistungen
Schülerfirma
Reinigungen
Hilfen für den Hausmeister

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
näht Kleidungsstücke in der Näh-AG und bessert diese aus
repariert Fahrräder innerhalb der Fahrrad-AG
arbeitet kreativ in einer Erfinderwerkstatt und verwertet gebrauchte Gegenstände

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

BK 2.1.2 Bearbeitung, Manipulation und (Neu-)Gestaltung

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

SEK1 T 2.4 Herstellung und Nutzung

GS SU 3.2.3.3 Bauten und Konstruktionen

SEK1 T 3.2.2 Systeme und Prozesse

SEK1 T 3.2.3.2 Versorgung und Entsorgung

BNE 1 Bedeutung und Gefährdungen einer nachhaltigen Entwicklung

Informationen, Anträge und Termine

Das schulische Zusammenleben ist neben dem pädagogischen Miteinander auch durch Informationsaustausch, Verwaltung und Absprachen geprägt. Die Schule befähigt ihre Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe an internen Abläufen und schafft dadurch die Voraussetzungen, die erworbenen Kompetenzen in Freizeitgestaltung, häusliches und berufliches Leben zu transferieren. Dabei finden Kompetenzen aus Fächern und Lebensfeldern ihre direkte Anwendung.

Denkanstöße

Wie bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, zeitliche Planungen vorzunehmen?
Welche Formulare füllen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Eltern aus und welche Anträge stellen sie?
Wie erfährt die Schule, mit welchen Anträgen und Formularen die Familien der Schülerinnen und Schüler konfrontiert sind?
Wie bezieht die Schule die Eltern in Informationsprozesse mit ein und bietet Unterstützung an?
In welcher Form nutzen die Schülerinnen und Schüler neue Medien zur Informationsbeschaffung?
Wie unterstützt der Unterricht in den Fächern und Lebensfeldern die lebenspraktische Anwendung in Freizeit und Arbeit?
Wie arbeitet Schule mit außerschulischen Partnern zusammen und sorgt für einen Wissenstransfer?
Wie werden Hilfeleistungen weiterer Partner bereitgestellt?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
halten Termine und Absprachen ein
lesen Informationen und setzen diese um
füllen Anträge aus und holen sich bei Bedarf Hilfe
benutzen Informationswege situationsgerecht
kennen bürokratische Abläufe
wissen, an wen sie sich bei Fragestellungen wenden können

Beispielhafte Inhalte

Informationsbeschaffung und Auswertung durch den Einsatz des Internets, mit PCs, Smartphone, Tablet, Telefon, Schriftverkehr, Zeitung, TV oder persönlichem Kontakt
Informationsweitergabe durch verschiedene Medien
Informationen an Eltern
Botengänge
Beschaffung von Anträgen
Onlinebanking, Überweisungen
Treffen von Terminabsprachen

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
beschafft sich mit verschiedenen Geräten Informationen aus dem Internet
kennt die lokale Tageszeitung und kann wesentliche Informationen finden
führt Telefongespräche (zum Beispiel mit Ämtern, Arztpraxen) und vereinbart Termine
sucht sich selbstständig eine Praktikumsstelle

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

AES 2.1.4 Lebensbewältigung

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

SEK1 AES 2.1 Erkenntnisse gewinnen

SEK1 AES 2.2 Kommunikation gestalten

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

GS D 3.2.1.3 Texte verfassen – richtig schreiben

GS D 3.2.2.3 Sprache als Mittel zur Kommunikation und Information nutzen

SEK1 BMB 3.1.1 Information und Wissen

BO 1 Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt

MB 3 Information und Wissen

Leben in der Familie – Erziehung und Pflege

Der Umgang miteinander ist ein zentrales Thema in der Familie und der Schule. Dabei wird Vielfalt in der Schule gelebt. Die Schülerinnen und Schüler lernen so verschiedene Formen des Zusammenlebens kennen, erfahren die Bedeutung eines strukturierten Tagesablaufs, setzen sich mit Aspekten der Erziehung auseinander und übernehmen Verantwortung für sich, für die eigene Familie und in der Gemeinschaft.

Denkanstöße

Wie bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, zeitliche Planungen vorzunehmen?
Welche Angebote schafft die Schule, um soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen?
Wie wird das Leben in der Familie in der Schule thematisiert und dabei angemessen die Privatsphäre eingehalten?
Wie geht die Schule mit Schülerinnen und Schülern um, die sehr viel Verantwortung für die Familie übernehmen beziehungsweise übernehmen müssen?
Wie werden vielfältige Formen des Zusammenlebens besprochen?
Wie werden Erziehungsgrundsätze in der Schule vermittelt? Wie geht die Schule mit kulturell und individuell bedingten Unterschieden in Fragen der Erziehung um?
Wie werden die Themen Familiengründung, Säuglingspflege und Kindererziehung in der Schule bearbeitet?
Welche Spiel- und Lernmöglichkeiten für Kleinkinder werden in der Schule vorgestellt?
Wie wird mit den Themen Krankheit und Pflegemaßnahmen bei Krankheiten in der Schule umgegangen?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
halten Termine und Absprachen ein
entwickeln für sich Alltags- und Feiertagsroutinen
nutzen Gelegenheiten zum informellen Austausch mit Lehrkräften, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern, Mitschülerinnen und Mitschülern
kennen und akzeptieren verschiedene Formen des Zusammenlebens
kennen die Schulregeln und halten diese ein
verfügen über sexualkundliche Kenntnisse
verfügen über Kenntnisse in den Themen Schwangerschaft, Risiken bei der Schwangerschaft, Geburt und den Umgang mit einem Säugling informiert
erfahren Rituale und verschiedene Spiel- und Lernmöglichkeiten, die auch zu Hause angewendet werden können
wissen, wo und wie man sich bei auftretenden Krankheiten Hilfe holen kann
setzen sich mit dem Thema Sterben und dem Umgang mit dem Tod auseinander

Beispielhafte Inhalte

Erstellung eines Wochenplans
Planung von Freizeitaktivitäten
Sexualerziehung
Erziehungsgrundsätze – Rituale, Regeln, Spiele
Säuglings- und Kleinkindpflege
Besuche beim Arzt, in der Apotheke oder im Krankenhaus

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
übt an einer Babypuppe, wie ein Kind gewickelt, gewaschen und angezogen wird
lernt die Nahrungszubereitung und ‑gabe bei einem Säugling beziehungsweise Kleinkind
kennt Anlaufstellen, um sich Hilfe bei der Pflege zu holen
kennt Beschäftigungen mit einem Säugling und Kleinkind

Bezüge und Verweise

PER 2.1.3 Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung

SOZ 2.1.2 Beziehungen gestalten und pflegen

AES 2.1.4 Lebensbewältigung

GS BSS 2.3 Sozialkompetenz – Gemeinschaft und Verantwortung

GS SU 2.3 Kommunizieren und sich verständigen

GS SU 2.5 Reflektieren und sich positionieren

SEK1 AES 2.2 Kommunikation gestalten

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

SEK1 AES 2.4 Anwenden und gestalten

SEK1 GK 2.3 Handlungskompetenz

GS SU 3.2.1.1 Leben in Gemeinschaft

GS SU 3.2.1.3 Kultur und Vielfalt

SEK1 AES 3.1.3 Gesundheit

SEK1 AES 3.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

SEK1 BIO 3.2.2 Humanbiologie

SEK1 BNT 3.1.6 Entwicklung des Menschen

SEK1 GK 3.1.1 Gesellschaft

BTV 2 Wertorientiertes Handeln

BTV 4 Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen

MB 3 Information und Wissen

PG 4 Körper und Hygiene

PG 5 Ernährung

VB 2 Chancen und Risiken der Lebensführung

VB 3 Bedürfnisse und Wünsche

Wohnen und Haushalt

Grundlagen einer privaten Haushaltsführung

Im Rahmen dieses Kompetenzspektrums beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler möglichst realistisch und lebensweltbezogen mit ihrem zukünftigen Leben in einem eigenständigen Haushalt. Dabei setzen sie sich mit wichtigen Grundlagen der Haushaltsführung (zum Beispiel möglichen Wohnformen, der Wohnungssuche, der individuellen Gestaltung der eigenen Wohnung, finanziellen Aspekten der Haushaltsführung und weiteren thematischen Aspekten) auseinander. Dadurch entwickeln sie, ausgehend von konkreten Erfahrungen, individuellen Möglichkeiten und persönlichen Fragestellungen, reale Vorstellungen über ihren späteren Haushalt und leiten konkrete Wünsche, Handlungsmöglichkeiten und Zielsetzungen für ihr aktuelles und späteres Leben ab.

Denkanstöße

Wie können unterschiedliche Lebenswelten und Milieus thematisiert und eventuelle Vorurteile aufgegriffen und reflektiert werden?
Wie können mögliche Diskrepanzen zwischen den Wünschen der Schülerinnen und Schüler und deren Lebenswirklichkeit thematisiert werden?
Wie können die Grundlagen für eine spätere Haushaltsführung möglichst konkret und lebensnah vermittelt werden?
Welche grundlegenden Themen in Bezug auf eine spätere Haushaltsführung sind für die Schülerinnen und Schüler zentral?
Wie können die Schülerinnen und Schüler eigene Interessen und Vorlieben bezüglich der individuellen Haushaltsgestaltung entwickeln?
Welche Vorbilder können den Schülerinnen und Schülern helfen, eigene Handlungsideen zu entwickeln?
Wie können die Schülerinnen und Schüler eine realitätsnahe Vorstellung der eigenen aktuellen und späteren finanziellen Möglichkeiten entwickeln?
Wie können die Aspekte Kontoführung/Kontoeröffnung, Zusammenarbeit mit Banken oder der Umgang mit Krediten vermittelt werden?
Wie kann die Entwicklung eines konkreten Wochen‑/Monatsplans in Bezug auf Finanzen, Einkauf oder Putzen sowie andere Haushaltsaufgaben im Unterricht aufgegriffen werden?
Wie können die Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert werden, haushaltend mit Geld und Finanzen umzugehen?
Wie können die Schülerinnen und Schüler an das Thema der Wohnungssuche herangeführt beziehungsweise in der individuellen Festlegung eines Wohn- und Lebensstils unterstützt werden?
Wie können die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen zu verschiedenen Möglichkeiten des Zusammenlebens entwickeln?
Wie können die Schülerinnen und Schüler an das Thema Sauberkeit und Hygiene im eigenen Haushalt konkret herangeführt werden?
Wie können die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, eigene Vorlieben, Vorstellungen sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf ihren späteren Haushalt zu entwickeln?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
bringen eigene Erfahrungen/Vorstellungen der Haushaltsführung und des Zusammenlebens ein
lernen verschiedene Wohnformen / Formen des Zusammenlebens kennen
entwickeln konkrete Vorstellungen/Wünsche bezüglich der eigenen Zukunft und leiten konkrete, realistische Handlungsoptionen, Ideen sowie individuelle Gestaltungsmöglichkeiten ab
entwickeln realistische Vorstellungen über mögliche zukünftige finanzielle Verhältnisse und wissen um ihre späteren finanziellen Möglichkeiten
lernen konkrete Möglichkeiten kennen, haushaltend mit Geld umzugehen
erfassen den Zusammenhang von Einkommen und Lebensverhältnissen und leiten individuelle Konsequenzen ab
setzen sich mit verschiedenen Angeboten unterschiedlicher Banken auseinander und vergleichen Kredit‑/Kontoangebote
verstehen wichtige Grundlagen der Kontoführung
kennen Voraussetzungen für eine Kontoeröffnung und wissen, wie man ein Konto eröffnet
kennen verschiedene Bezahlarten
wissen um verschiedene Möglichkeiten finanzieller Unterstützungsprogramme und kennen Beratungsstellen bei finanziellen Sorgen
kennen, verstehen und erproben grundlegende Aufgaben im Rahmen der eigenen Haushaltsführung
erarbeiten Lösungen der partnerschaftlichen Aufgabenteilung
kennen aktuelle Möglichkeiten der Wohnungssuche und verstehen Wohnungsanzeigen
vergleichen verschiedene Wohnungsangebote hinsichtlich der Lage, des Preises, der Ausstattung und der individuellen Möglichkeiten/Vorstellungen/Notwendigkeiten
kennen und verstehen wichtige Elemente des Vertragsrechts / der Vertragsgestaltung (Mietverträge/Kaufverträge) und leiten daraus individuelle Rechte und Pflichten beim Abschluss eines Vertrages ab
entwickeln individuelle Einrichtungsvorlieben und planen die eigene Wohnungseinrichtung

Beispielhafte Inhalte

Finden, Verstehen und Vergleichen von Wohnungsanzeigen
Kunstprojekt „So stelle ich mir meine Wohnung vor“
Anlegen eines Haushalts‑/Zukunftsordners
Vergleich der Projekte „So viel gebe ich aktuell pro Woche aus“ und „So viel brauche ich später in einer Woche / einem Monat“
Essensplan, Einkaufsliste für eine Woche
Kennenlernen, Verstehen und Vergleichen verschiedener Vertragsarten
Tagebuch „Diese Aufgaben entdecke ich in unserem Haushalt zu Hause“
Erstellen einer Übersicht „Das möchte ich später monatlich kaufen“ / „Das muss ich monatlich kaufen“
Vor‑/Nachteile von Wohngemeinschaft, Untermiete, Miete und anderen Wohnformen
Vergleich verschiedener Girokonten

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
überlegt sich, ausgehend von seiner oder ihrer aktuellen Wohnsituation, wie er oder sie zukünftig gerne leben möchte
erstellt eine Übersicht über seine oder ihre konkrete Zukunftsvorstellung bezüglich der eigenen Wohnung (zum Beispiel in Form eines Plakats, eines Modells)
sucht Wohnungsanzeigen (zum Beispiel aus lokalen Anzeigen, dem Internet) aus, die den eigenen Wohnvorstellungen entsprechen
unterstreicht wichtige, häufig vorkommende Abkürzungen in den Wohnungsanzeigen, erklärt die bekannten Abkürzungen in eigenen Worten und sammelt unbekannte Abkürzungen
recherchiert in Partnerarbeit die Bedeutung der unbekannten Abkürzungen/Wörter
erstellt eine Übersicht über alle wichtigen Abkürzungen/Wörter und Elemente von Wohnungsanzeigen

Bezüge und Verweise

PER 2.1.1 Wahrnehmung der eigenen Person

SEL 2.1.2.3 Einkauf, Verkauf, Geld

SOZ 2.1.1.3 Grundlagen des Zusammenlebens

M 2.2.2 Leitidee Messen

M 2.1.4 Daten, Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit – Daten erfassen und darstellen

SU 2.1.5.1 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

SEK1 GK 2.2 Urteilskompetenz

SEK1 GK 2.3 Handlungskompetenz

GS KUW 3.2.1 Kinder zeichnen, drucken, malen

SEK1 AES 3.1.5.2 Haushalt und Familie

SEK1 GK 3.1.1 Gesellschaft

MB 3 Information und Wissen

VB 4 Finanzen und Vorsorge

Selbstständiges Wohnen – Gestaltung und Pflege

Die Schülerinnen und Schüler sollen innerhalb dieses Kompetenzspektrums einerseits für die Gestaltung ihres aktuellen und zukünftigen Wohnraums begeistert werden und andererseits sollen sie konkrete Aufgabenfelder, die in ihrem aktuellen und zukünftigen Haushalt anfallen, kennenlernen und erproben. Dazu gehören zum Beispiel das Putzen, Waschen und Pflegen von Möbeln, der Sanitäranlagen sowie der Kleidung und der richtige Umgang mit Müll. Ebenso sollen die Schülerinnen und Schüler für einfache Reparaturarbeiten und Pflegemaßnahmen sensibilisiert und befähigt werden. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler mögliche Gefahren im Haushalt erkennen und Erste Hilfe beziehungsweise weitere Notfallmaßnahmen kennenlernen und lebensweltbezogen erproben.

Denkanstöße

Wie können Schülerinnen und Schüler für die Gestaltung ihrer aktuellen und zukünftigen Wohnung motiviert werden?
Welche Gestaltungselemente werden mit den Schülerinnen und Schülern thematisiert?
Wie können die Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung des Schulgebäudes oder des Klassenzimmers einbezogen werden?
Welche konkreten Aufgaben werden den Schülerinnen und Schülern im Rahmen ihres eigenen Haushalts begegnen?
Wie können die Schülerinnen und Schüler auf diese aktuellen und zukünftigen Aufgaben möglichst konkret vorbereitet werden und deren Bedeutung erkennen?
Wie können Putztechniken sowie Hygienemaßnahmen erprobt werden?
Wie können grundlegende Putztechniken und Hygienemaßnahmen in der Schulgemeinschaft verankert werden?
Wie gelingt es der Schule diese Themenaspekte so zu vermitteln, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht als herabgesetzt oder diskriminiert empfinden?
Wie kann der richtige Umgang mit Kleidung/Wäsche beim Waschen/Bügeln vermittelt werden?
Wie können Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert werden, Reparatur- und Pflegemaßnahmen durchzuführen?
Wie kann das lokale Mülltrennsystem vermittelt und in der Schule umgesetzt werden?
Wie kann der achtsame Umgang mit Gefahren im Haushalt angebahnt werden?
Wie können Erste-Hilfe- und andere Notfall-Maßnahmen gelehrt werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
kennen einfache, grundlegende Putztechniken und Hygienemaßnahmen
setzen Hygienemaßnahmen in ihrem schulischen Alltag und zu Hause um
erledigen verschiedene Putzarbeiten
pflegen Möbel
waschen ihre Kleidung sachgerecht
nutzen ihre Kleidung nachhaltig (zum Beispiel nähen, flicken, Altkleidertonne, Secondhandware)
lesen und verstehen Betriebs- und Pflegeanleitungen von (elektrischen) Haushaltsgeräten sowie von Kleidung
führen einfache Reparaturen, Veränderungs‑/Wartungs‑/Pflege- sowie Näharbeiten durch
kennen das lokale Mülltrennsystem
trennen, recyclen, vermeiden Müll
sortieren und entsorgen Sondermüll
kennen und vermeiden Gefahren im Haushalt (zum Beispiel im Umgang mit elektrischer Energie)
kennen Erste-Hilfe- und andere Notfall-Maßnahmen (zum Beispiel bei Verbrennungen, stumpfen Verletzungen, im Brandfall)

Beispielhafte Inhalte

lokale Projekte (recyclen, Secondhandware, Reparaturcafés)
Erste-Hilfe-Kurs
Sauberkeit in der Schule: Mülldienst/Küchendienst/Klassenzimmerdienst
Projekt: „So putze ich die Küche / das Bad richtig“
Umnähen von T-Shirts, Hosen
Besuch einer Mülldeponie
Waschsalon

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
kocht und isst gerne mit der Klasse gemeinsam in der Schulküche
beobachtet, dass die Küche nach dem Kochen und Essen dreckig ist
bespricht mit den Mitschülerinnen und Mitschülern, welche Putzaufgaben in der Küche nach dem Kochen und Essen anfallen
übernimmt einen Teil der anfallenden Putzaufgaben und probiert verschiedene Möglichkeiten (mit einem Tuch, Schwamm, mit/ohne Putzmittel) aus
reflektiert, welche Putzmethode warum geschickt ist und warum es unterschiedliche Putzmittel gibt
überlegt mit den Mitschülerinnen und Mitschülern gemeinsam, wie bereits während des Kochens auf sauberes Arbeiten geachtet werden kann
sammelt konkrete Hygienemaßnahmen für das Arbeiten in der Küche und erkennt die Bedeutung von präventiven Hygienemaßnahmen (zum Beispiel Hände waschen)

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

SEL 2.1.2.2 Kleidung

SOZ 2.1.1.3 Grundlagen des Zusammenlebens

D 2.2.4.3 Texte erschließen

KUW 2.1.2 Bearbeitung, Manipulation und (Neu-)Gestaltung

SU 2.1.1.1 Leben in Gemeinschaft

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

SEK1 AES 2.4 Anwenden und gestalten

SEK1 AES 3.1.5 Lebensbewältigung und Lebensgestaltung

VB 3 Bedürfnisse und Wünsche

Grundlagen der Nahrungszubereitung

Die Schülerinnen und Schüler werden in diesem Kompetenzspektrum gezielt auf die spätere Selbstversorgung in Bezug auf die Zubereitung von Nahrung vorbereitet. Sie sollen dabei lernen, einfache Mahlzeiten selbst nach Rezept und frei sachgerecht zuzubereiten, sowie Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in der Küche anzuwenden. Aufbauend auf der Reflexion eigener Essensvorlieben und -gewohnheiten sollen die Schülerinnen und Schüler erproben, ihr Essen exemplarisch zu planen, gezielt einzukaufen und Lebensmittel möglichst nachhaltig zu verarbeiten. Durch vielfältige Erprobungssituationen entwickeln sie Freude am Backen und Kochen. So werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, sich aktuell und zukünftig selbstständig um die eigene Nahrungszubereitung zu kümmern und Verantwortung für die eigene möglichst ausgewogene Ernährung zu übernehmen.

Denkanstöße

Wie wird bei den Schülerinnen und Schülern Freude am selbstständigen Kochen und Backen geweckt?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern für eine ausgewogene Ernährung motiviert?
Welche schulischen Alltagssituationen bieten sich für die gemeinsame Nahrungszubereitung an?
Wie können die Schülerinnen und Schüler an die bewusste, anlassbezogene Gestaltung von Mahlzeiten und an Tischmanieren herangeführt werden?
Wie wird den Schülerinnen und Schülern der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln nahegebracht?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler für Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in der Küche und im Haushalt sensibilisiert und geschult?
Wie können die Schülerinnen und Schüler möglichst realistisch auf die eigene Nahrungszubereitung vorbereitet werden?
Wie kann das Wissen vermittelt werden, dass eine ausgewogene Ernährung nicht zwangsläufig teuer und aufwendig sein muss?
Welche außerschulischen Partner können unterstützend mit einbezogen werden?
Wie kann eine ausgewogene Ernährung im Schulleben verankert werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
haben Freude am Kochen und Backen einfacher Gerichte
rechnen Mengenangaben situationsangemessen um und schreiben einen Einkaufszettel
gehen planvoll und gezielt einkaufen
kennen und sammeln einfache Rezepte
kochen/backen nach Rezept und frei
gestalten Mahlzeiten anlassbezogen und essen gemeinsam mit anderen
kennen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in Haushalt und Küche und setzen diese um
gehen sachgerecht und nachhaltig mit Lebensmitteln um
gehen sachgerecht und nachhaltig mit Arbeitsgeräten um
probieren verschiedene und ihnen unbekannte Lebensmittel, Gewürze und Speisen und beschreiben deren Geschmack
entwickeln eine Vorstellung davon, wie viele und welche Lebensmittel sie in einer Woche benötigen
entwickeln eine Vorstellung davon, was es bedeutet, sich selbstständig mit Essen zu versorgen
entwickeln mögliche individuelle Handlungsvorstellungen der Nahrungszubereitung und Mahlzeitengestaltung

Beispielhafte Inhalte

Anlegen eines Rezeptordners
Projekt „Das esse ich in einer Woche“ (Mahlzeiten planen, Rezepte sammeln, Einkaufszettel schreiben, einkaufen gehen und zubereiten)
gesundes Frühstück
Kochen für bestimmte Anlässe, Feste oder die Schulgemeinschaft
Mein Lieblingsrezept
Kochen nach verschiedenen Themen/Mottos (zum Beispiel zu Ostern, Weihnachten, biologisch, asiatisch)
Projekt „Restekochen“
Projekt „Gutes Essen muss nicht teuer sein“

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erstellt in Partnerarbeit und mithilfe verschiedener Medien eine Liste mit verschiedenen Rezepten und Essensvorschlägen für Frühstück, Mittag- und Abendessen
erarbeitet gemeinsam mit ihrer oder seiner Familie anhand der Liste einen Essensplan für die kommende Woche und überlegt, was sie oder er zu den drei Hauptmahlzeiten jeweils essen kann
schreibt eine Einkaufsliste für die kommende Woche
geht einkaufen
kocht in der darauffolgenden Woche so oft wie möglich mit ihrer oder seiner Familie gemeinsam die Mahlzeiten wie geplant
reflektiert täglich und am Ende der Woche anhand eines Fragebogens, welche Gedanken/Gefühle sie oder er in der Woche entwickelt hat bezüglich der eigenen Nahrungszubereitung und welche individuellen Konsequenzen/Ideen sie oder er aus der Woche ableitet

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.2 Erfahrungen mit Arbeit und Berufsorientierung

AES 2.1.1 Ernährung

AES 2.1.2 Gesundheit

BNT 2.1.1 Mensch

M 2.2.2 Leitidee Messen

M 2.2.5 Leitidee Daten und Zufall

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

GS SU 2.5 Reflektieren und sich positionieren

SEK1 AES 2.3 Entscheidungen treffen

GS SU 3.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 AES 3.1.2 Ernährung

SEK1 BIO 3.2.2.1 Körperbau und Bewegung

BNE 3 Werte und Normen in Entscheidungssituationen

PG 5 Ernährung

VB 3 Bedürfnisse und Wünsche

Konsumverhalten

In Rahmen dieses Kompetenzspektrums sollen die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Konsumverhalten gezielt auf wesentliche Aspekte der aktuellen und zukünftigen Haushaltsführung sowohl unter finanziellen als auch unter nachhaltigen Aspekten erkennen, reflektieren, bewerten sowie Schlussfolgerungen für zukünftiges Handeln ziehen. Zentrale Themen sind hierbei unter anderem die Aspekte Einkauf (zum Beispiel von Lebensmitteln, Mode), das eigene Freizeitverhalten, der Umgang mit Nahrungsmitteln sowie der Wasser-/Energiebedarf. Durch konkrete, lebensnahe Beispiele sollen die Schülerinnen und Schüler somit einerseits zu einem verantwortungsvollen, nachhaltigen Konsumverhalten befähigt werden. Andererseits sollen sie so in die Lage versetzt werden, ihr individuelles Konsumverhalten im Rahmen ihrer aktuellen und zukünftigen finanziellen Möglichkeiten bewusst zu gestalten und im Blick zu behalten. Dies ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, auch später im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten zu leben und Schuldenfallen zu vermeiden.

Denkanstöße

Wie kann ein nachhaltiges Konsumverhalten innerhalb des Schullebens umgesetzt werden?
In welchen Bereichen des Schulhaushalts können Maßnahmen zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit finanziellen und anderen Ressourcen getroffen werden?
Welche Vorbildfunktion übernehmen die Lehrkräfte?
Welche Aspekte der Haushaltsführung lassen sich unter Aspekten des Konsums betrachten und reflektieren?
Wie können insbesondere die Aspekte Einkauf (zum Beispiel Lebensmittel, Mode), Freizeitverhalten, der Umgang mit Nahrungsmitteln sowie der Energie‑/Wasserbedarf in Bezug auf das eigene Konsumverhalten unter finanziellen und nachhaltigen Gesichtspunkten anschaulich und lebensnah thematisiert werden?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler zu einem reflektierten Konsumverhalten angeregt?
Wie werden bei den Schülerinnen und Schülern der Respekt und das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt angeregt?
Wie kann bei den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für nachhaltiges Handeln entwickelt werden?
Wie kann nachhaltiger Modekonsum veranschaulicht werden?
Wie werden die Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisiert, den eigenen Umgang mit Nahrungsmitteln zu reflektieren?
Wie kann ein sparsamerer Umgang mit Wasser und Strom angebahnt werden?
Wie können Lehrkräfte als Vorbild agieren?
Welche lokalen Projekte gibt es, an denen sich die Schule beteiligen kann?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
nennen ausgehend von ihrer Lebenswelt eigene Bedürfnisse und Konsumwünsche
beschreiben und reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten in Bezug auf die Aspekte Einkauf (zum Beispiel Lebensmittel, Mode), Freizeitverhalten, den Umgang mit Nahrungsmitteln sowie den Energie‑/Wasserbedarf unter finanziellen und nachhaltigen Gesichtspunkten
erarbeiten verschiedene Einflussfaktoren auf ihr individuelles Konsumverhalten in einer globalisierten Welt
verstehen Grundprinzipien nachhaltigen Handelns
kennen, nutzen und bewerten Möglichkeiten des nachhaltigen Modekonsums
kaufen Nahrungsmittel gezielt ein und verbrauchen diese nachhaltig
nennen Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit Wasser
messen und vergleichen den Stromverbrauch verschiedener Geräte im Haushalt
beschreiben Energiesparmaßnahmen und entwickeln einfache Stromsparpläne für zu Hause
prüfen eigene Alltagsroutinen auf Aspekte der Nachhaltigkeit
leiten konkrete Handlungsmöglichkeiten das eigene Konsumverhalten betreffend und für einen nachhaltigeren Lebensstil ab
diskutieren und treffen Konsumentscheidungen bewusst
entwerfen mit Blick auf ihren zukünftigen Haushalt konkrete Konsumwünsche/-‍ideen und Vorstellungen und bewerten diese kritisch

Beispielhafte Inhalte

Projekt „So beeinflusst uns Werbung“
Projekt „So stelle ich einen wöchentlichen/monatlichen Finanzplan auf“
Schuldenfallen
Altkleider‑/Altpapiersammlung
Recycling
Kunstprojekt „Aus alt mach neu“
Tagebuch „Mein Einkaufsverhalten“
„So viel gebe ich in meiner Freizeit aus“
Wettbewerb „Wo und wie kann die Schule Strom sparen?“
Der Weg der Jeans
Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie
Kinderarbeit
Mein ökologischer Fußabdruck
Mein Wasserverbrauch

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
erkennt die Bedeutung des Wassers für den Menschen und kann Wasser als knappe Ressource einordnen
schätzt, wie viele Liter Wasser sie oder er am Tag / in der Woche / im Monat verbraucht
beobachtet und misst den eigenen Wasserverbrauch, protokolliert und dokumentiert diesen
vergleicht den gemessenen individuellen Wasserverbrauch mit Durchschnittsverbrauchswerten und bewertet ihr oder sein Konsumverhalten
recherchiert Möglichkeiten des sparsamen Wasserverbrauchs
bewertet und reflektiert die Ergebnisse der Recherche in Bezug auf den eigenen Wasserverbrauch
leitet konkrete Möglichkeiten des sparsameren Wasserverbrauchs ab
berechnet die Menge des eingesparten Wassers und die dadurch gesparten Kosten

Bezüge und Verweise

ARB 2.1.2 Erfahrungen mit Arbeit und Berufsorientierung

AES 2.1.3 Konsum

BK 2.1.2 Bearbeitung, Manipulation und (Neu-)Gestaltung

BNT 2.1.3 Ökologie und Umweltschutz

M 2.2.2 Leitidee Messen

WBO 2.1.1 Handeln als Verbraucher und Wirtschaftsbürger

GS SU 2.4 In der Welt handeln – Welt gestalten

SEK1 AES 2.4 Anwenden und gestalten

GS SU 3.2.1.2 Arbeit und Konsum

SEK1 AES 3.1.4 Konsum

SEK1 BNT 3.1.2 Materialien trennen – Umwelt schützen

SEK1 WBS 3.1.1.1 Konsument

BNE 3 Werte und Normen in Entscheidungssituationen

VB 6 Qualität der Konsumgüter

VB 7 Alltagskonsum

Freizeit und Interessen

Interessen entwickeln und Freizeit erleben und gestalten

Durch Angebote zur Entwicklung differenzierter Interessen werden Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, eigene Wünsche und Neigungen zu erkennen, zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule trägt dazu bei, dass sich Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen zur Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten aneignen können, die ihren eigenen Interessen und Wünschen entsprechen. Dies geschieht auch über eine explizite Bearbeitung des Themas im Unterricht. Darüber hinaus bietet die Schule verlässlich freie Zeiten, in denen Schülerinnen und Schüler – gegebenenfalls mithilfe von Strukturierungsmaßnahmen und Unterstützung – selbstbestimmt ihren Aktivitäten nachgehen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen, freie Zeiten selbst zu strukturieren, mögliche Freizeitalternativen zu erkunden sowie selbstständig zu verschiedenen Freizeitorten zu gelangen und das Zeitmanagement zur Koordination von Aktivitäten zu üben. Freizeiterziehung orientiert sich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler, indem sie im direkten Umfeld der Schülerinnen und Schüler inner- und außerhalb der Schule ansetzt.

Denkanstöße

Wie können die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, ihre Freizeit bewusst zu planen, Interessen zu entwickeln und diese in ihrer Freizeit eigenständig zu verfolgen?
Welche Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler gibt es, sich bei der Planung von freien Zeitabschnitten zu beteiligen?
Wie weckt die Schule die Neugier und Kreativität der Schülerinnen und Schüler?
Welche Unterstützungsmaßnahmen erhalten die Schülerinnen und Schüler, um Interessen zu entwickeln, zu bekunden und zu verfolgen?
Welche Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung gibt es im Schulalltag? Wie werden dabei unterschiedliche Bedürfnisse (zum Beispiel nach Ruhe, Bewegung, sozialer Interaktion und Entspannung) berücksichtigt?
Welche Arbeitsgemeinschaften und klassenübergreifenden Freizeitaktivitäten gibt es in der Schule?
Wie unterstützt Schule das Erkunden von Freizeitmöglichkeiten im häuslichen Umfeld beziehungsweise in der Schulumgebung?
Welche Möglichkeiten und Zugänge zur Beschaffung von Informationen über Freizeitmöglichkeiten stellt die Schule zur Verfügung?
Wie werden die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler über außerschulische Freizeitangebote informiert und beraten?
Welche Vereinbarungen gibt es an der Schule bezüglich Ausflügen oder Schullandheimaufenthalten?
Wie organisiert Schule zusätzliche Assistenz und Begleitpersonen für schulische Ausflüge, Freizeiten oder Mehrtagesfahrten?
Wie kooperiert die Schule mit Vereinen und Organisationen?
Wie können die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen und Hobbys in den Schulalltag und in den Unterricht einbringen?
Wie vermittelt Schule die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln eigene Interessen in Bezug auf die Ausübung von Freizeitaktivitäten
reflektieren die eigene Freizeitgestaltung
lassen sich auf Erprobungen unbekannter Tätigkeiten ein
finden Zugang zu Angeboten
informieren sich über Freizeitmöglichkeiten
treffen selbstbestimmt Entscheidungen zu verschiedenen Freizeitmöglichkeiten
nehmen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Organisation und Gestaltung von Freizeitangeboten wahr
organisieren und planen Freizeittermine für sich selbst
nutzen unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
verabreden sich mit anderen zu Freizeitaktivitäten
suchen Freizeitorte mit oder ohne Hilfe auf
erkennen eigene Möglichkeiten und Grenzen in der Freizeitgestaltung und entwickeln eine realistische Selbsteinschätzung
gehen über längere Zeit einem Hobby nach
kennen lokale Angebote, öffentliche und informelle Einrichtungen
kennen ehrenamtliche Angebote und den Unterschied zu gewerblichen Angeboten (zum Beispiel Verein – Fitnessstudio)
lernen Möglichkeiten kennen, sich ehrenamtlich zu engagieren

Beispielhafte Inhalte

Treffen von Verabredungen
Kennenlernen von Freizeitangeboten und Erleben verschiedener Freizeitmöglichkeiten
Einholen von Informationen über Freizeitangebote von Institutionen, Verbänden und Vereinen
eigene Hobbys
Aufsuchen verschiedener Freizeitorte
Abfrage von Wünschen zur Pausengestaltung durch die SMV
Besuch bei Mitschülerinnen oder Mitschülern beziehungsweise Einladung von Besuch in der Freizeit
Besuch öffentlicher Einrichtungen (zum Beispiel Spielplatz, Bücherei, Jugendzentrum)
Beobachtungsbogen „So verbringe ich meine Freizeit jede Woche“
Vorbereitung eines Ausflugs oder Schullandheimaufenthaltes

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
sichtet Homepages, soziale Medien, Broschüren, Kataloge und Faltblätter über außerschulische Angebote und lässt sich beraten
informiert sich in Form von Hospitationen über die Auswahl bestimmter Anbieter und nimmt nach eigenen Neigungen an einem Angebot teil
vergleicht Angebote verschiedener Anbieter und beschreibt die Unterschiede
sucht eine Begleitung für einen ersten Besuch eines Freizeitangebotes
geht mit Klassenkameraden gemeinsam zu einem Freizeitangebot

Bezüge und Verweise

SOZ 2.1.1.2 Individuum und Gemeinschaft

SOZ 2.1.4 Demokratie lernen und leben

BSS 2.1.2 Spielen, Spiele, Spiel

SU 2.1.2.1 Körper und Gesundheit

SEK1 SPO 2.3 Personalkompetenz

SEK1 GK 3.1.3.2 Politik in der Gemeinde

SEK1 SPO 3.1.1.6 Fitness entwickeln

PG 1 Wahrnehmung und Empfindung

PG 3 Bewegung und Entspannung

VB 1 Umgang mit eigenen Ressourcen

VB 3 Bedürfnisse und Wünsche

Mobilität

Mobilität

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen verschiedene Bewegungsformen und erkennen, dass diese für ihre Mobilität mitentscheidend sind. Neben der Fortbewegung und dem Erreichen von Zielen mit den Möglichkeiten des eigenen Körpers werden auch andere Fortbewegungsmittel und deren Nutzung zum Thema. Orientierung im Raum mit und ohne Hilfsmittel sowie die Schulung des Gefahrenbewusstseins auf Verkehrswegen stellen dabei wichtige Grundlagen dar. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, sich zunehmend besser in ihrem Umfeld zu orientieren, ausgehend von der Schule, deren Umgebung, über das Wohngebiet bis hin zum gesamten heimatlichen Raum. Damit erweitern sich der Aktionsradius und die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler.

Denkanstöße

Welche Konzepte bietet die Schule zur Bewegungsschulung?
Gibt es Orientierungshilfen im Schulhaus und ‑gelände?
Wie organisiert die Schule das Erkunden des Lebensumfeldes?
Wie wird gewährleistet, dass Schülerinnen und Schüler ihren sicheren Schulweg kennen und nutzen?
Wie werden außerschulische Partner bei der sicheren Nutzung des Schulweges einbezogen?
Welche Materialien werden genutzt und erstellt, um das Lesen von Plänen zu lehren (zum Beispiel Kinderstadtplan, Modell der Schulumgebung)?
Gibt es an der Schule ein Konzept zur Verkehrserziehung?
Gibt es an der Schule eine Fahrradwerkstatt? Werden außerschulische Partner zur Fahrradwartung einbezogen?
Welche öffentlichen und individuellen Verkehrsmittel sind für die Schülerinnen und Schüler für ihren Schulweg und in ihrem weiteren Alltag von Bedeutung?
Welche öffentlichen Verkehrsmittel der Umgebung sind für die Schülerinnen und Schüler bedeutsam?
Wie können die Schülerinnen und Schüler mit den Grundlagen zur Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel (zum Beispiel Fahrkartenkauf, Fahrplan lesen, Verhalten) vertraut gemacht werden?

Kompetenzspektrum

Die Schülerinnen und Schüler
können verschiedene Körperpositionen erkennen, nachahmen und benennen
beherrschen verschiedene Bewegungsformen und können diese koordinieren
orientieren sich mit allen Sinnen in Räumen
finden sich im Schulhaus und auf dem Schulgelände zurecht
suchen Orte im Lebensumfeld auf und nutzen sie
erkunden und benennen markante Punkte auf wichtigen Verkehrswegen
bewältigen den Schulweg allein
nennen Gefahrenpunkte auf dem Schulweg und in der Schulumgebung
verwenden die richtigen Lagebezeichnungen
beschreiben Wege und orientieren sich mithilfe von Wegbeschreibungen
orientieren sich mittels Plänen
benutzen Fortbewegungsmittel
verhalten sich verkehrsgerecht, rücksichtsvoll und sicherheitsorientiert als Fußgänger und Fahrradfahrer
überprüfen, warten und pflegen ihr Fahrrad in Bezug auf dessen Verkehrssicherheit
nutzen öffentliche Verkehrsmittel
kaufen Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel
lesen Pläne öffentlicher Verkehrsmittel
verhalten sich verkehrsgerecht, rücksichtsvoll und sicherheitsorientiert in öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln

Beispielhafte Inhalte

„Bewegte Schule“
Gestaltung der Schule mit Wegespuren und Symbolen
Erkundungen im Umfeld der Schule
Schulwege der Mitschülerinnen und Mitschüler
gegenseitige Besuche
Schnitzeljagd, Schatzsuche, Stadtrallye oder Geocaching nach mündlichen, bildlichen oder schriftlichen Vorgaben
Erarbeitung von Stopp- und Achtung-Punkte bei routinierten Wegstrecken
Gestaltung und Anwendung unterschiedlicher Modelle und Pläne
Kooperation mit der Verkehrspolizei
Fahrradwerkstatt
Kooperation mit Fahrradvereinen
Planung von Ausflügen mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten

Die Schülerin oder der Schüler
fertigt ein Modell des Klassenzimmers an
bestückt das Modell mit Möbeln
zeichnet einen Weg in das Modell
überträgt das Modell in einen Plan (schematische Darstellung) des Klassenzimmers
zeichnet Wege in den Plan
beschreibt Wege im Plan
vergleicht die Pläne anderer Schülerinnen und Schüler mit der Wirklichkeit
kommentiert andere Pläne
einigt sich mit der Klasse auf einen gemeinsamen Plan

Bezüge und Verweise

PER 2.1.2 Selbstregulation und Selbststeuerung

SEL 2.1.1.1 Lernvoraussetzungen schaffen und stärken

SOZ 2.1.5.3 Nutzung von Medien: Analyse/Recherche, Information und Präsentation / Kommunikation/Unterhaltung

BSS 2.1.1 Körperwahrnehmung und Bewegungserfahrung

BSS 2.1.8 Fahren – Rollen – Gleiten

BSS 2.1.10 Erlebnispädagogik

M 2.1.2.3 Längen

M 2.1.3.1 Frühe mathematische Kompetenzen

M 2.1.3.2 Orientierung im Raum

M 2.2.4 Leitidee funktionaler Zusammenhang

SU 2.1.4.1 Orientierung im Raum

SU 2.1.4.2 Mobilität und Verkehr

GS SU 2.1 Welt erleben und wahrnehmen

GS SU 2.4 In der Welt handeln – Welt gestalten

GS SU 3.2.4.2 Orientierung im Raum

GS SU 3.1.4.2 Mobilität und Verkehr

BNE 4 Kriterien für nachhaltigkeitsfördernde und -hemmende Handlungen

BO 3 Einschätzung und Überprüfung eigener Fähigkeiten und Potenziale

MB 3 Information und Wissen

PG 3 Bewegung und Entspannung

Anhang

Verweise

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

Abkürzungen

Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

Fußleiste