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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit Berufskollegs Ernährung und Haushaltsmanagement

Handlungsfeld - Prozesse in hauswirtschaftlichen Betrieben nachhaltig organisieren

Vorbemerkungen

Allgemeine Vorbemerkungen
Zentrales Ziel des Bildungsganges ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz wird dabei verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Die Bildungspläne strukturieren die Ausbildungsinhalte u.a. in Handlungs- und Lernfelder, in denen komplexe berufsbezogene Aufgabenstellungen dargestellt sind. Dabei zieht sich der handlungsorientierte Leitgedanke als roter Faden durch die Bildungspläne.
Der Unterricht in Handlungsfeldern, Lernfeldern und den daraus abgeleiteten Lernsituationen erfordert eine sinnvolle didaktische Jahresplanung; die einzelnen Handlungsfelder sind bestimmten Schuljahren zugewiesen. Inhaltliche Berührungspunkte mit anderen Handlungsfeldern sowie den praktischen Ausbildungsphasen erfordern darüber hinaus eine intensive Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen insbesondere auch aus dem berufsfachlichen Bereich (Chemie, DV/TV, Wirtschaft und Management, Interkulturelle Kompetenz).

Fachbezogene Vorbemerkungen
Im Handlungsfeld Prozesse in hauswirtschaftlichen Betrieben nachhaltig organisieren werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, eigenständig hauswirtschaftliche Arbeitsprozesse zu organisieren und zu reflektieren. Des Weiteren erlangen die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz eine anleitende Rolle im Bereich der Betreuung und Aktivierung im Betrieb einzunehmen.
Sie arbeiten dabei stets wertschätzend und vernetzt mit angrenzenden Zuständigkeitsbereichen.
Ihr berufliches Handeln orientiert sich an den Erkenntnissen der Digitalisierung unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben.
Sie kennen die Wirkung ihrer eigenen beruflichen Tätigkeit auf die Umwelt und verfügen über ein fundiertes Wissen, das sie zu deren Schutz einsetzen. Sie beziehen in ihr Handeln soziale, kulturelle und ökonomische Aspekte mit ein.
In allen Bereichen richten sie ihre Handlungen an geltenden Qualitätskriterien und Qualitätsstandards sowie an rechtlichen Rahmenbedingungen und Maßnahmen des Unfall- und Gesundheitsschutzes aus.
Sie übernehmen, planen und koordinieren zielorientiert und eigenverantwortlich betriebliche Aufgaben, Abläufe und Projekte des Großhaushalts, auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Diese setzen sie eigenständig sowie im Team um und reflektieren diese kritisch.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren im Unterricht Probleme aus der Perspektive einer Führungskraft in einer sozialen Organisation. Sie entwickeln dabei Lösungen für die gegenseitigen Erwartungen und finanziellen Vorgaben. Sie analysieren in diesem Zusammenhang stehende Aufgaben des Haushaltsmanagements, z. B. im Hinblick auf das Personalmanagement, das Qualitätsmanagement und das Konfliktmanagement. Dabei lernen sie das Personal als zentrale Ressource wahrzunehmen und wertzuschätzen. Sie entwickeln personale und soziale Kompetenzen, um im späteren Berufsleben erfolgreich zu kommunizieren und Konflikte zu erkennen, ihnen vorzubeugen und mit angemessenen Lösungen zu begegnen.
Der Unterricht in den berufspraktischen Lernfeldern baut auf dem zweijährigen Berufskolleg „Ernährung und Haushaltsmanagement“ auf. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Organisation von hauswirtschaftlichen Aufgaben im Großbetrieb sowie der fachspezifischen Anleitung von Mitarbeitern zu.
Die Lernfelder orientieren sich an den Arbeits- und Produktionsprozessen in der betrieblichen Realität, insbesondere in den beruflichen Handlungsfeldern Verpflegungsmanagement und personenbetreuende Dienstleistungen und Serviceorientierte Dienstleistungen. Sie sind methodisch-didaktisch so umzusetzen, dass sie zu einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz führen. Dabei werden insbesondere fundiertes Fachwissen und praktische Fertigkeiten, kommunikative Fähigkeiten, vernetztes und analytisches Denken sowie Eigeninitiative, Empathie und Teamfähigkeit in den Blick genommen.
Die Förderung und Anwendung von Kompetenzen in allen Bereichen sind durchgängige Ziele aller Handlungsfelder.
Folgende übergeordnete Kompetenzen sind in den Lernfeldern unter Beachtung der einschlägigen Bestimmungen zu fördern:
  • Arbeitsablauf organisieren,
  • nachhaltig und damit ressourcenschonend agieren,
  • dienstleistungsorientiert arbeiten,
  • wertschätzend kommunizieren,
  • kulturelle Besonderheiten berücksichtigen,
  • Möglichkeiten der Digitalisierung anwenden,
  • teamorientiert und multiprofessionell arbeiten,
  • wirtschaftlich handeln,
  • Wohlbefinden und Gesundheit aller Beteiligten berücksichtigen,
  • Qualitätsmanagement umsetzen,
  • Arbeitsprozesse reflektieren.


Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden.
In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert.
Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektkompetenz. Die Projektkompetenz wird gemeinsam mit allen im Bildungsgang beteiligten Kolleginnen und Kollegen entwickelt. Sie geht über die reine Fachkompetenz hinaus und vernetzt diese mit den überfachlichen Kompetenzbereichen Sozialkompetenz, Personale Kompetenz, Methodenkompetenz, Kognitive Basiskompetenz und Digitale Kompetenz. Diese überfachlichen Kompetenzen zeigen sich z. B. in der Entwicklung von Lösungsstrategien, der Informationsverarbeitung und den Techniken der Auseinandersetzung mit Lernsituationen und Reflexionsstrategien. In diesem Zusammenhang erkennen die Schülerinnen und Schüler ihre vorhandenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Zum Erreichen dieses Ziels bedarf es der gemeinsamen Planung des systematischen Kompetenzaufbaus, der Durchführung, Kontrolle und Reflexion durch alle Lehrkräfte im Berufsfachlichen Bereich.
Die Kolleginnen und Kollegen verstehen sich als Team. Sie nutzen die Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für besondere Lernleistungen im Rahmen der Projektkompetenz, Nachbesprechungen zu Leistungsfeststellungen sowie generelle Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 3

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektkompetenz (VIP)

160

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektkompetenz

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Interview mit einer Führungskraft
Rollenspiel „Kritikgespräch“
Fallstudie
Projekt: Erarbeitung eines Konzepts zur Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Lernfeld – Personalmanagement: Führen und Organisieren

30

Die Schülerinnen und Schüler begründen, dass die Leistung, die Motivation und die Persönlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zentrale Erfolgsfaktor sozialer Organisationen sind. Sie beschreiben die Aufgaben des Personalmanagements und arbeiten wesentliche Aspekte der Personalbeschaffung heraus.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen den Personaleinsatz und die Personalförderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie erläutern drei Motivationstheorien und entwickeln selbstständig geeignete Maßnahmen zur Stärkung der Mitarbeitermotivation.

Personal als zentraler Erfolgsfaktor:

  • Personaleinsatz und Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • Motivation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Motivationstheorien:

  • Maslow
  • Zwei-Faktoren-Theorie nach Herzberg
  • Porter/Lawler

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen exemplarisch einen Arbeitsvertrag unter Berücksichtigung gesetzlicher Rahmenbedingungen. Sie vergleichen Konzepte zur Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und diskutieren deren Vor- und Nachteile.

Arbeitsvertrag:
aus Sicht von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern
  • Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Kündigung, Kündigungsschutz, Schutz besonderer Personengruppen (Schwerbehinderte, Jugendliche, Schwangere)

  • Rechte und Pflichten
Aufsichtspflicht, Fürsorgepflicht
  • Probezeit

Einführung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

  • Ablaufplan/Checkliste

  • Mentoren-Programme oder Patenschaften

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler zeigen die Bedeutung der Arbeit im Team in sozialen Organisationen auf. Sie beschreiben die Phasen, die Teams durchlaufen, und analysieren, welche Rollen und Kompetenzen für die Arbeit im Team relevant sind.

Bedeutung der Teamarbeit

Phasen der Gruppenbildung nach Tuckman

Rollen in Teams nach Belbin

Kompetenzen im Team

BPE 1.4

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Dimensionen der Führungspersönlichkeit und beurteilen deren Bedeutung für den Erfolg einer sozialen Organisation. Sie unterscheiden Führungsstile und diskutieren Möglichkeiten und Grenzen von Führungstechniken. Sie erläutern wesentliche Anwendungsmöglichkeiten eines Mitarbeitergespräches.

Mitarbeiterführung:

  • Führungspersönlichkeit
Fach‑, Amtsautorität, personale und individuelle Autorität
  • Führungsstile
autoritär, kooperativ
  • Führungstechniken
Management by delegation, Management by objectives, Management by exception
  • Mitarbeitergespräche
Anleitungs- und Entwicklungsgespräche
konstruktive Kritikgespräche
Konflikte und Konfliktgespräche (vgl. Deutsch, 1. Schuljahr)

BPE 2

Lernfeld – Konfliktmanagement entwickeln

10

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Grundlagen des Konfliktmanagements. Sie erkennen Konfliktursachen und Konfliktverläufe. Sie entwickeln Strategien, Konflikte zu lösen und lernen Methoden kennen, Konflikte frühzeitig zu deeskalieren.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden zwischen Konfliktformen und Konflikttypen; sie ordnen Konfliktsituationen in den Konfliktverlauf ein. Die Schülerinnen und Schüler erläutern verschiedene Konfliktursachen und deren Lösungsansätze.

Konfliktformen und Konflikttypen:

  • Innere, soziale und strukturelle Konflikte

  • Bewertungskonflikt, Beurteilungskonflikt, Verteilungskonflikt, Beziehungskonflikt, Rollenkonflikt

  • Mobbing am Arbeitsplatz
Ursachen, Folgen, Maßnahmen
Stufen der Konflikteskalation nach F. Glasl

Konfliktursachen
Blinder Fleck (Johari Fenster), Führungsverhalten/Führungsstil, Aufbau- und Ablauforganisation
Konfliktlösung nach Glasl

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Strategien, Konflikte zu verhindern bzw. frühzeitig zu deeskalieren. Sie erläutern Lösungsstrategien, um Konflikte zu lösen.

Lösungsstrategien:

  • Konfliktgespräch
Mitarbeitergespräch, vgl. HF Verpflegungsmanagement_und_personenbetreuende Dienstleistungen, BPE 4.1
  • Supervision

  • Mediation

BPE 3

Lernfeld – Qualitätsmanagement mitgestalten

10

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Bedeutung des Qualitätsmanagements für die Arbeit innerhalb einer sozialen Organisation, für deren Außenwirkung und ihre Weiterentwicklung.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Qualitätsbegriff. Sie analysieren verschiedene Dimensionen der Qualität in sozialen Organisationen.

Qualitätsbegriff

Qualitätsdimensionen:

  • Strukturqualität
  • Prozessqualität
  • Ergebnisqualität

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler stellen Aspekte eines systematischen Qualitätsmanagements dar. Sie beschreiben Formen der Evaluation und beurteilen Möglichkeiten und Grenzen der Zertifizierung.

Prinzipien des Qualitätsmanagements:

  • Interne und externe Maßnahmen
Kunden‑, Mitarbeiter- und Prozessorientierung (PDCA-Zyklus, Qualitätszirkel)
  • Arbeitsweisen innerhalb der Qualitätsentwicklung

Evaluation:

  • Selbstevaluation
  • Fremdevaluation

BPE 4

Lernfeld – Großbetriebe kennenlernen

30

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Merkmale von Großbetriebe. Sie erklären die Organisation eines Großbetriebs. Die Schülerinnen und Schüler stellen verschiedene Arbeitsplätze und Arbeitsräume mit den entsprechenden Großgeräten dar. Sie übertragen die Praxisinhalte anderer Fächer auf den Großbetrieb, bauen darauf auf und gestalten den Arbeitsprozess wertschätzend und kommunikativ.
Sie wenden die gesetzlichen Vorgaben und die betriebseigenen Standards zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz, zur Hygiene, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung an.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die entsprechenden Arbeitsbereiche in der Großküche nach Sicherheitsrichtlinien und nach ergonomischen, hygienischen und organisatorischen Richtlinien.

Fachbereich Großküche
Warenanlieferung, Lagerräume, Kühlräume, Arbeitsbereiche der Großküche, Speiseraum, Abfallentsorgung, Personalräume.
Einsatzmöglichkeiten verschiedener Geräte des Großbetriebs
Handhabung und Anwendung
Bedienungsanleitungen
Reinigung und Pflege der Arbeits- und Betriebsmittel
Nachhaltigkeit
Werterhaltung
Sicherheitsvorkehrungen
Personalanleitung
Berücksichtigung ergonomischer Gesichtspunkte
Gerätekenntnisse
Fachwissen über die Behandlungsmittel
Betriebliche Standards umsetzen
Gesundheitsschutz
Arbeitsschutz
Hygienevorschriften
Arbeitsabläufe

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die entsprechenden Arbeitsbereiche in der Großwäscherei nach Sicherheitsrichtlinien und nach ergonomischen, hygienischen und organisatorischen Richtlinien.

Fachbereich Waschküche
Schmutzwäschelagerung, Waschküche, Finishbereich, Instandsetzung
Einsatzmöglichkeiten verschiedener Geräte des Großbetriebs
Handhabung und Anwendung
Bedienungsanleitungen
Reinigung und Pflege der Arbeits- und Betriebsmittel
Nachhaltigkeit
Werterhaltung
Sicherheitsvorkehrungen
Personalanleitung
Berücksichtigung ergonomischer Gesichtspunkte
Gerätekenntnisse
Fachwissen über die Behandlungsmittel
Betriebliche Standards umsetzen
Gesundheitsschutz
Arbeitsschutz
Hygienevorschriften
Arbeitsabläufe

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die entsprechenden Arbeitsabläufe in der Hausreinigung nach Sicherheitsrichtlinien und nach ergonomischen, hygienischen und organisatorischen Richtlinien.

Fachbereich Hausreinigung
Arbeits- und Lagerräume für Behandlungsmittel,
Reinigungstextilien, Arbeitsmittel und Arbeitsgeräte
Einsatzmöglichkeiten verschiedener Geräte des Großbetriebs
Handhabung und Anwendung
Bedienungsanleitungen
Reinigung und Pflege der Arbeits- und Betriebsmittel
Nachhaltigkeit
Werterhaltung
Sicherheitsvorkehrungen
Personalanleitung
Berücksichtigung ergonomischer Gesichtspunkte
Gerätekenntnisse
Fachwissen über die Behandlungsmittel
Betriebliche Standards umsetzen
Gesundheitsschutz
Arbeitsschutz
Hygienevorschriften
Arbeitsabläufe

BPE 5

Lernfeld – Dienstleistungen durchführen

240

Sie Schülerinnen und Schüler implementieren Abläufe im Großbetrieb, um Personengruppen anlassbezogen und bedarfsgerecht zu verpflegen und zu versorgen.
Sie leiten Mitarbeitende in Planung und Durchführung von serviceorientierten Dienstleistungen an.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler planen für auftragsbezogene Dienstleistungen (Großküche, Großwäscherei, Hausreinigung) die anlassbezogene und bedarfsgerechte Verpflegung und Versorgung der jeweiligen Personengruppen. Sie dokumentieren diese Planung schriftlich. Sie koordinieren die Tätigkeiten aus diesen drei Bereichen. Dabei wenden sie ihr erworbenes Fachwissen an und berücksichtigen die betrieblichen Vorgaben und Abläufe. Die Schülerinnen und Schüler übertragen ihre Planungen in die Praxis. Nach Abschluss ihrer Arbeiten bewerten sie den Arbeitsprozess sowie die Produkt- und Dienstleistungsqualität.

Phasen der Ablauforganisation in der Großküche, Großwäscherei und Hausreinigung:

vollständiger Handlungskreislauf
Information
Entscheidung
Planung (Arbeits‑/Zeitplan)
Ausführung (Durchführung und Begleitung in der Praxis)
Kontrolle (Ablaufkontrolle, Ergebniskontrolle)
Reflexion (Qualitätskontrolle)
Dokumentation (schriftliche Ausarbeitung, qualitätssichernde Maßnahmen)
Betriebliche Arbeitsabläufe in Bezug auf die Großküche:

nachhaltige Speiseplanerstellung unter Berücksichtigung verschiedener Kostformen für unterschiedliche Personengruppen
Ernährungsphysiologische, saisonale, personenbezogene, ökonomische, ökologische und themenbezogene Gesichtspunkte
Beurteilung von Speiseplänen
Speiseplangestaltung bei ernährungsabhängigen Krankheiten; Auswahl von Lebensmitteln

Bestellung

Anleitung und Unterweisung der Mitarbeitenden

Zubereitung der Speisen

Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln
Umsetzung im Großbetrieb
Haltbarmachung von Lebensmitteln
Präsentieren und Anrichten der Speisen; verschiedene Darreichungsformen
Tellersystem, Buffet, Catering, Tablett, To Go
Abschließende Arbeiten
Arbeitsbereiche der Großküche, Hygienemaßnahmen
Betriebliche Arbeitsabläufe in Bezug auf die Wäschepflege:
Umsetzung im Großbetrieb mit reinem und unreinem Bereich
Bestandsaufnahme der Wäscheposten
Hygienevorgaben
Maßnahmen der Vorbereitung
Sortieren, Vorbehandeln, Mengenbestimmung, Waschmittelauswahl mit Dosierung
Anleitung und Unterweisung der Mitarbeitenden

Waschmaschinenauswahl
Waschprogramme
Trocknungsprozess
Leinentrocknung, Trocknereinsatz
Glätten
Finisher, Muldenmangel, Dampfbügelstation
Finish
Wäsche kontrollieren, Instandsetzung, Wäsche legen, Verteilungssysteme
Abschlussarbeiten
Arbeitsbereiche der Großwäscherei, Hygienemaßnahmen
Raum- und Tischgestaltung:
Großbetrieb
personenbezogen

nachhaltig
saisonale Gesichtspunkte
anlassbezogen

Betriebliche Arbeitsabläufe in Bezug auf die Hausreinigung:

Schmutzarten
2BK1EH übertragen auf den Großbetrieb
Reinigungsarten
Methoden, Maschinen und Geräte, Hygiene
Behandlungsmittel
Auswahl, Dosierung
Anleitung und Unterweisung der Mitarbeitenden

Durchführung der Reinigungsarbeiten
2BK1EH übertragen auf den Großbetrieb
Abschlussarbeiten
Arbeitsbereiche der Hausreinigung, Hygienemaßnahmen

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
angeben
siehe benennen
anwenden, übertragen
einen bekannten Inhalt, Zusammenhang, eine bekannte Methode oder Funktion/Anwendung zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen oder unter Berücksichtigung des Adressaten- und Situationsbezugs in eine andere Sprache umsetzen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
ausdrücken
Im Sprachunterricht Aussagen zu einem Thema machen, Gedanken zum Ausdruck bringen, auch ungeordnet oder unvollständig
II
sich äußern
siehe sich ausdrücken
aussprechen
Aussprache, Intonationsmuster von Wörtern und Sätzen umsetzen
I
(sich) austauschen
sich im fremdsprachigen Gespräch gegenseitig Fragen stellen, Informationen geben und verstehen
I, II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
beweisen
siehe bestätigen
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darlegen, darstellen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
darstellen
siehe darlegen
deuten, interpretieren
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
diskutieren, erörtern
sich mit Argumenten zu einer Aussage bzw. Behauptung auseinandersetzen, sie einander gegenüberstellen und z.B. auf ein Für und Wider hin abwägen
III
dokumentieren
entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
entwerfen
siehe entwickeln
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erörtern
siehe diskutieren
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
erzählen
mit einer narrativen Struktur Gehörtes, Gelesenes, Erlebtes, oder Erdachtes ausführen
II
formatieren
Eine Software unter Berücksichtigung bestehender Konventionen und Regeln (z.B. DIN 5008) korrekt anwenden.
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
gestalten
siehe entwickeln
gegenüberstellen
siehe vergleichen
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren
siehe deuten
kategorisieren
siehe einordnen
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
kritisch Stellung nehmen
siehe bewerten
koordinieren, aufeinander abstimmen
verschiedene Abläufe unter Berücksichtigung mehrerer Aspekte aufeinander abstimmen
III
nachweisen
siehe bestätigen
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
ordnen
siehe einordnen
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
prüfen
siehe bestätigen
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
Stellung nehmen
siehe beurteilen
strukturieren
siehe einordnen
testen, validieren
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
übertragen
siehe anwenden
unterscheiden
siehe vergleichen
untersuchen
siehe analysieren
validieren
siehe testen
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
verfassen
einen Text unter Anwendung der erforderlichen Textsortenmerkmale schreiben
II, III
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
(global, detailliert, selektiv) verstehen
einem fremdsprachigen Text - je nach Lese- oder Hörabsicht – Informationen entnehmen, die aus dem Textganzen, aus für das Textverständnis relevanten Details oder aus ausgewählten Einzeltextstellen hervorgehen
I, II
wiedergeben
siehe zusammenfassen
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zuordnen
siehe einordnen
zusammenfassen, wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 27. Juli 2024
Lehrplanheft 1/2023
Bildungsplan für das Berufskolleg – Erprobungsbildungsplan;
hier:
Berufskolleg Ernährung und Haushaltsmanagement für den berufsfachlichen Bereich
Vom 27. Juli 2024
KM4x–xxxx-xx/x/x

I.

II.

Für das Berufskolleg Ernährung und Haushalts-management gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan – Erprobungsbildungsplan – tritt für die Schuljahre 1, 2 und 3 mit Wirkung vom 1. August 2024 zur Erprobung in Kraft.
Handlungsfeld - Prozesse in hauswirtschaftlichen Betrieben nachhaltig organisieren
Berufskolleg Ernährung und Haushaltsmanagement

27.07.2024

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