In den Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen werden Operatoren (handlungsorientierende Verben) verwendet. Diese sind in der vorliegenden Liste aufgeführt. Standards legen fest, welchen Anforderungen die Schülerinnen und Schüler gerecht werden müssen. Daher werden Operatoren in der Regel nach drei Anforderungsbereichen (AFB) gegliedert:

• Anforderungsbereich I: Reproduktion von Wissen und Kenntnissen
  Er umfasst das Wiedergeben und Beschreiben von Sachverhalten aus einem abgegrenzten Gebiet im gelernten Zusammenhang sowie die reproduktive Verwendung geübter Arbeitstechniken und Methoden.
• Anforderungsbereich II: Reorganisation und Transfer von Gelerntem
  Er umfasst das selbstständige Auswählen, Ordnen, Bearbeiten, Erklären und Darstellen bekannter Sachverhalte und insbesondere Transfer bekannter Inhalte und Methoden auf andere Sachverhalte, zum Beispiel auf neue Fragestellungen, Verfahrensweisen, Sachzusammenhänge oder unbekannte Texte.
• Anforderungsbereich III: Selbstständiges Urteilen und Bewerten
  Er umfasst den bewussten, reflektierten Umgang mit neuen Erkenntnissen, insbesondere Problemstellungen, und den angewandten Methoden, um zu eigenständigen Begründungen, Folgerungen, Perspektiven, Kontextuierungen, Lösungen, Werturteilen etc. zu gelangen. Hier werden vor allem Leistungen der Problemfindung und der Urteilsfindung gefordert.

Nicht in allen Fällen ist eine eindeutige Zuordnung eines Operators zu einem Anforderungsbereich möglich.

Zu bedenken ist, dass die hier verwendeten Operatoren in den unten stehenden Bedeutungen (Definitionen) verwendet und gewichtet werden. Hier können gegebenenfalls Differenzen zur subjektiven Einschätzung der Begriffsbedeutung auftreten.

Die vorgegebenen Anforderungsbereiche entstammen der EPA (Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung) und zusätzlichen Fachanforderungen der oben gennanten Fächer. Sie gehen von den Fachkompetenzen aus und sind von daher sehr stark kognitiv ausgerichtet. Dies verhält sich relativ analog zu inhaltsbezogenen Kompetenzen der ersten und zweiten Ebene der prozessbezogenen Kompetenzen. Aber Bildung reduziert sich nicht auf Kognition.

Deshalb ergeben sich auf der dritten Ebene der prozessbezogenen Kompetenzen (Dialogführen – Gestalten – Handeln) deutliche Abweichungen von einer rein kognitiven Ausrichtung. Denn hier geht es über die kognitiv ausgerichteten Fachkompetenzen hinaus zunächst um personale Bildung. Und diese ist nicht nur selbstbezogen und selbstreflexiv, sondern immer auch sozial ausgerichtet. Fachliche Kompetenzen, Selbstreflexion, personale und soziale Kompetenzen sollen hier zusammengebracht werden.

Im Blick auf die Operatoren bedeutet das: Der Bildungsplan für das Fach Altkatholische Religion hat im Zusammenhang der dritten Ebene der prozessbezogenen Kompetenzen (Dialogführen – Gestalten – Handeln) neben Operatoren, die die Selbstreflexivität einfordern, einen Operator hinzugefügt, der die bisher eingesetzten Operatoren der drei unterschiedlichen Prozessebenen und Niveaustufen mit dem Modaladverb gemeinsam kombiniert.

Das bedeutet umgekehrt, dass das höchste kognitive Niveau (Anforderungsbereich III) bereits auf der zweiten Ebene der prozessbezogenen Kompetenzen (Deuten – Urteilen) erreicht wird. Die Steigerung, die sich dann auf der dritten Ebene vollzieht (Dialogführen – Gestalten – Handeln), besteht im Wesentlichen in der selbstreflexiven, personalen und sozialen Ausrichtung: Selbstreflexion, Kommunikations- und Handlungskompetenz.

Nicht in allen Fällen ist eine eindeutige Zuordnung eines Operators zu einem Anforderungsbereich möglich.