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1. Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

1.1 Bil­dungs­wert des Fa­ches Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung

Kin­der und Ju­gend­li­che be­we­gen sich ganz selbst­ver­ständ­lich in ei­ner von di­gi­ta­len Me­di­en durch­drun­ge­nen Welt. Die In­te­gra­ti­on un­ter­schied­lichs­ter me­dia­ler Funk­tio­nen in ein Ge­rät, die ste­ti­ge Me­di­en­ver­füg­bar­keit und me­di­en­ge­stütz­te Diens­te al­ler Art ge­ne­rie­ren fort­wäh­rend neue Mög­lich­kei­ten der Ver­wen­dung von di­gi­ta­len Me­di­en. Zu­dem bie­tet die ra­sche tech­ni­sche Ent­wick­lung stän­dig neue und an­ders­ar­ti­ge Zu­gän­ge zu In­for­ma­tio­nen, er­laubt ei­nen un­mit­tel­ba­ren Aus­tausch und hält ganz neue For­men der ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be be­reit. Me­di­al ver­mit­tel­te Er­fah­rungs­räu­me die­nen Kin­dern und Ju­gend­li­chen auch als So­zia­li­sa­ti­ons­in­stanz. Doch ein un­be­dach­tes und sorg­lo­ses Ver­hal­ten dar­in birgt Ge­fah­ren und Ri­si­ken.

Des­halb ist es un­ab­ding­bar, dass ei­ne mo­der­ne Ge­sell­schaft ih­re Prio­ri­tät dar­auf setzt, ge­ra­de über den Be­reich Me­di­en­bil­dung Par­ti­zi­pa­ti­on, ge­sell­schaft­li­chen An­schluss und Er­werbs­fä­hig­keit un­se­rer Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ge­währ­leis­ten. Im 21. Jahr­hun­dert ist ei­ne um­fas­sen­de Me­di­en­kom­pe­tenz ein es­sen­zi­el­ler Schlüs­sel für die Teil­ha­be an der Ge­sell­schaft und für die Ent­wick­lung ei­ner ak­ti­ven, selbst­be­wuss­ten Rol­le dar­in. Me­di­en­kom­pe­tenz ist hier­bei als Ziel zu ver­ste­hen, wo­bei Me­di­en­bil­dung der Weg ist, die­ses Ziel zu er­rei­chen.

Das Ler­nen mit Me­di­en und das Ler­nen über Me­di­en müs­sen da­her in den Fo­kus der un­ter­richt­li­chen Tä­tig­keit rü­cken, um ein selbst­be­stimm­tes und re­flek­tier­tes Me­di­en­wis­sen und Me­di­en­han­deln der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu er­mög­li­chen.

Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung leis­tet in Klas­se 5 ei­nen ers­ten Bei­trag, um die­ses Bil­dungs­ziel zu er­rei­chen. Hier wer­den Grund­la­gen der Me­di­en­bil­dung ge­legt, auf die in den Fä­chern auf­ge­baut wird. Zu­dem er­gänzt und er­leich­tert der Ba­sis­kurs die fä­cher­inte­gra­ti­ve Um­set­zung der Leit­per­spek­ti­ve Me­di­en­bil­dung im Bil­dungs­plan.

Es ist da­von aus­zu­ge­hen, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der fünf­ten Klas­se über ei­ne gro­ße Band­brei­te un­ter­schied­lichs­ter Er­fah­run­gen be­züg­lich der per­sön­li­chen und schu­li­schen Me­di­en­nut­zung ver­fü­gen und so­mit ih­re Me­di­en­kom­pe­tenz un­ter­schied­lich aus­ge­prägt ist. Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung ist not­wen­dig, um im Rah­men in­di­vi­du­el­ler Bil­dungs- und Lern­pro­zes­se gleich­zei­tig ei­nen ers­ten Min­dest­stan­dard der Me­di­en­kom­pe­tenz zu ge­währ­leis­ten. Er über­nimmt da­mit ei­ne Brü­cken­funk­ti­on an der Schnitt­stel­le zwi­schen der Grund­schu­le und der wei­ter­füh­ren­den Schu­le.

Bei­trag des Fa­ches zu den Leit­per­spek­ti­ven

In wel­cher Wei­se der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung ei­nen Bei­trag zu den Leit­per­spek­ti­ven leis­tet, wird im Fol­gen­den dar­ge­stellt:

  • Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE)
    De­mo­kra­tie­fä­hig­keit und so­li­de Ur­teils­bil­dung im Be­reich der Me­di­en set­zen re­flek­tier­te und re­spekt­vol­le (di­gi­ta­le) Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­ope­ra­ti­on vor­aus. Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung nimmt die­se The­ma­tik auf al­ters­ge­rech­te Art und Wei­se in den Fo­kus und ver­mit­telt grund­le­gen­de Kom­pe­ten­zen.
  • Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt (BTV)
    Die ver­schie­dens­ten Le­bens­ent­wür­fe un­ter­schied­lichs­ter Prä­gung spie­geln sich auch in der me­dia­len Land­schaft wi­der. Re­spekt so­wie die ge­gen­sei­ti­ge Ach­tung und Wert­schät­zung von Ver­schie­den­heit kön­nen ins­be­son­de­re durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Rol­le und Wir­kung von Me­di­en ge­för­dert wer­den.
  • Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung (PG)
    Um sich si­cher und sou­ve­rän in der Me­di­en­welt be­we­gen zu kön­nen, braucht es ei­ne re­flek­tier­te Hal­tung, die es er­mög­licht, wert­schät­zend zu kom­mu­ni­zie­ren und sich über die Ge­fah­ren (über­mä­ßi­gen) Me­di­en­kon­sums be­wusst zu sein. Die auf den me­di­en­di­dak­ti­schen Prin­zi­pi­en be­ru­hen­den Ar­beits­wei­sen im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung för­dern das selbst­stän­di­ge und ko­ope­ra­ti­ve Ler­nen, die Selbst­re­gu­la­ti­on so­wie die Team- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit jun­ger Men­schen.
  • Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung (BO)
    Die Leit­per­spek­ti­ve Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung und die Me­di­en­bil­dung sind im be­son­de­ren Ma­ße mit­ein­an­der ver­bun­den, da in fast al­len be­ruf­li­chen Be­rei­chen die di­gi­ta­len Me­di­en ei­ne wich­ti­ge Rol­le spie­len. Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung legt hier ei­nen Grund­stein, der in den Fä­chern im Sin­ne der Leit­per­spek­ti­ve Me­di­en­bil­dung wei­ter aus­ge­baut und ver­tieft wird.
  • Ver­brau­cher­bil­dung (VB)
    Der mün­di­ge Ver­brau­cher be­nö­tigt in ei­ner me­dia­ti­sier­ten Welt ei­ne um­fas­sen­de Me­di­en­kom­pe­tenz. Be­son­ders in den Be­rei­chen di­gi­ta­le In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung (In­for­ma­ti­on und Wis­sen) und Wir­kung von Me­di­en in der Ge­sell­schaft (Me­di­en­ge­sell­schaft) be­kom­men die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung ers­te Grund­la­gen ver­mit­telt.

1.2 Kom­pe­ten­zen

Die pro­zess­be­zo­ge­nen und die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen kon­kre­ti­sie­ren den Bil­dungs­auf­trag. Sie er­leich­tern ei­ner­seits die Pla­nung hin­sicht­lich der Durch­füh­rung des Ba­sis­kur­ses. An­de­rer­seits die­nen sie als Ori­en­tie­rung für die Fä­cher, wel­che die Me­di­en­bil­dungs­kom­pe­ten­zen in­te­gra­tiv un­ter­rich­ten.

Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

Die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz­be­rei­che im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung sind:

  • Sach­kom­pe­tenz
  • Hand­lungs­kom­pe­tenz
  • Re­fle­xi­ons­kom­pe­tenz

Sie um­fas­sen die Me­di­en­bil­dung ins­ge­samt und in­ten­die­ren ei­nen (dem Al­ter ent­spre­chen­den) an­ge­mes­se­nen Um­gang mit Me­di­en. Die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen be­inhal­ten grund­le­gen­de fach­spe­zi­fi­sche Kennt­nis­se, me­di­en­ge­rech­tes Han­deln so­wie die al­ters­an­ge­mes­se­ne Fä­hig­keit, die­ses Han­deln zu hin­ter­fra­gen und Schlüs­se für sich dar­aus zu zie­hen. Dar­über hin­aus ge­lingt es, Be­zü­ge zwi­schen un­ter­schied­li­chen le­bens­welt­li­chen Er­fah­run­gen her­zu­stel­len (me­di­al-vir­tu­el­le Er­fah­run­gen und Er­fah­run­gen auf der Ba­sis von rea­len Be­geg­nun­gen) und in Aus­ein­an­der­set­zung mit an­de­ren Men­schen und der Welt ein ge­naue­res Bild von sich selbst zu ge­win­nen.

In­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz­be­rei­che der Me­di­en­bil­dung lei­ten sich zum ei­nen ab vom „Kom­pe­tenz­ori­en­tier­ten Kon­zept für die schu­li­sche Me­di­en­bil­dung“ der Län­der­kon­fe­renz Me­di­en­bil­dung und zum an­de­ren von der Be­schluss­fas­sung der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz (KMK) „Me­di­en­bil­dung in der Schu­le“.

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­tenz­be­rei­che im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung sind:

  • In­for­ma­ti­on und Wis­sen
  • Pro­duk­ti­on und Prä­sen­ta­ti­on
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­ope­ra­ti­on
  • Me­di­en­ge­sell­schaft
  • Grund­la­gen di­gi­ta­ler Me­di­en­ar­beit

Die­se fünf Be­rei­che sind nicht als ge­trenn­te, son­dern als in­ein­an­der ver­schränk­te Fel­der zu ver­ste­hen, die sich im­mer wie­der ge­gen­sei­tig durch­drin­gen. Ins­be­son­de­re der Be­reich Grund­la­gen di­gi­ta­ler Me­di­en­ar­beit ist als im­ma­nen­te Kom­pe­tenz zu ver­ste­hen, wel­che nö­tig ist, um die The­men mit­tels di­gi­ta­ler Me­di­en sach- und si­tua­ti­ons­ge­recht be­ar­bei­ten zu kön­nen.

Die ver­netz­te Struk­tur der fünf Kom­pe­tenz­be­rei­che in­ner­halb des Ba­sis­kur­ses (© Lan­des­in­sti­tut für Schul­ent­wick­lung)
Abbildung 1: Die vernetzte Struktur der fünf Kompetenzbereiche innerhalb des Basiskurses

Es lässt sich zwar je­des me­di­en­bild­ne­ri­sche Han­deln schwer­punkt­mä­ßig ei­nem be­stimm­ten Kom­pe­tenz­be­reich zu­ord­nen, meis­tens be­stehen aber vie­le Be­zü­ge zu an­de­ren Kom­pe­tenz­be­rei­chen. Dies er­laubt es, durch ei­ne un­ter­richt­li­che The­men­stel­lung meh­re­re Kom­pe­tenz­be­rei­che zu be­ar­bei­ten und da­mit die Me­di­en­bil­dung als Gan­zes im Blick zu be­hal­ten.

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen des Ba­sis­kur­ses über­schnei­den sich so­wohl mit den ei­ge­nen pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen als auch mit In­hal­ten an­de­rer Fä­cher und Leit­per­spek­ti­ven. Die ent­spre­chen­den Quer­be­zü­ge und Ver­wei­se ge­stat­ten ei­ne Wei­ter­füh­rung der im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung grund­le­gend er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen in den Fä­chern.

1.3 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Das me­dia­le Nut­zungs­ver­hal­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­ein­flusst ent­schei­dend de­ren Wahr­neh­mung, die Art und Wei­se ih­res Den­kens und Ler­nens. Die al­lei­ni­ge Nut­zung di­gi­ta­ler Ge­rä­te sagt je­doch noch nichts dar­über aus, ob man die An­wen­dun­gen si­cher be­herrscht und sich an­ge­mes­sen in der Me­di­en­welt be­we­gen kann. Ei­ne wich­ti­ge Auf­ga­be der Me­di­en­di­dak­tik be­steht dar­in, die­se bei­den Be­rei­che auf un­ter­richt­li­cher Ebe­ne zu ge­stal­ten und ein Ver­ständ­nis da­für zu ent­wi­ckeln, wie mit Me­di­en ak­tiv, selbst­be­stimmt, sach- und si­tua­ti­ons­ge­recht so­wie kri­tisch um­ge­gan­gen wer­den kann.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kom­men mit sehr un­ter­schied­li­chen Me­di­ener­fah­run­gen in die Se­kun­dar­stu­fe. Die di­dak­ti­schen Kon­se­quen­zen dar­aus zei­gen sich in ei­ner er­heb­lich ver­än­der­ten Rol­le so­wohl der Lehr­kräf­te als auch der Ler­nen­den. Ler­nen be­deu­tet hier vor al­lem Ler­nen durch Be­glei­tung, durch an­ge­lei­te­tes Han­deln, durch Mit­ge­stal­ten und durch An­wen­den. Not­wen­dig sind so­wohl die För­de­rung in­di­vi­du­el­ler Lern­pro­zes­se und Lern­we­ge als auch ko­ope­ra­ti­ver Ar­beits­for­men mit­tels di­gi­ta­ler Me­di­en.

Der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung steht zu­dem vor der Schwie­rig­keit, ak­tu­el­le und künf­ti­ge tech­ni­sche Stan­dards mit­zu­den­ken. Da­her ver­schärft sich die di­dak­ti­sche Her­aus­for­de­rung durch die kaum vor­her­seh­ba­re me­di­en­tech­ni­sche Ent­wick­lung und de­ren un­mit­tel­ba­ren Kon­se­quen­zen für den Me­di­en­ge­brauch der Kin­der. Um im Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung die­sem Um­stand ge­recht zu wer­den, sind die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen et­was of­fe­ner und weit­rei­chen­der for­mu­liert. Dies soll aber nicht zu ei­nem hö­he­ren Abs­trak­ti­ons­ni­veau und zu mehr Stoff­fül­le in der fünf­ten Klas­se füh­ren, son­dern um­ge­kehrt Frei­räu­me zur bei­spiel­haf­ten und al­ters­an­ge­mes­se­nen Um­set­zung schaf­fen. Bei­spiel­haft be­deu­tet hier, durch ei­ne Auf­ga­be den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen ers­ten Ein­blick in das je­wei­li­ge The­ma zu ge­ben. Al­ters­an­ge­mes­sen be­deu­tet hier, ei­ne Ver­tie­fung des The­mas zu wäh­len, der die Kin­der ent­spre­chend ih­rem Vor­stel­lungs­ver­mö­gen noch fol­gen kön­nen.

Fol­gen­de me­di­en­di­dak­ti­sche Prin­zi­pi­en lie­gen dem Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung zu­grun­de:

Le­bens­welt­be­zug

Die Mo­ti­va­ti­on und das In­ter­es­se für das Ler­nen mit und über Me­di­en kann er­heb­lich ge­för­dert wer­den, wenn der Be­zug der The­men zum All­tag und zur ei­ge­nen Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ge­wahrt ist. Ei­ne be­deut­sa­me Auf­ga­be lässt er­ken­nen, wo­zu sie dient, wel­che Re­le­vanz und wel­chen Si­tua­ti­ons­be­zug sie für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­sitzt und in wel­chem ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­hang sie steht.

Ko­ope­ra­ti­on

Täg­li­che Me­di­ener­fah­run­gen, gän­gi­ge und zeit­ge­mä­ße me­dia­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten und un­ter­schied­li­che Lern­stän­de le­gen es na­he, ge­mein­sam und im wech­sel­sei­ti­gen Aus­tausch Me­di­en­kennt­nis­se und ‑fer­tig­kei­ten zu er­wer­ben, zu ver­bes­sern, zu fes­ti­gen und da­bei Zu­trau­en zu den ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten zu ent­wi­ckeln. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler tra­gen in die­sem me­dia­len Um­feld ge­mein­sam Ver­ant­wor­tung für ih­re Zu­sam­men­ar­beit und ih­re Er­geb­nis­se und stär­ken da­mit ih­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und So­zi­al­kom­pe­tenz.

Hand­lungs­ori­en­tie­rung

Für die ei­ge­ne Na­vi­ga­ti­on in mo­der­nen Me­di­en­wel­ten und ein Ver­ständ­nis der Me­di­en ist ei­ne ak­ti­ve Ge­stal­tung von di­gi­ta­len Pro­duk­ten un­er­läss­lich. Je­der kann heu­te auf un­kom­pli­zier­te Art und Wei­se am ge­sell­schaft­li­chen Ge­sche­hen me­di­al par­ti­zi­pie­ren. Da­her ist es an­ge­bracht, die­se Form von Er­fah­rung und Ei­gen­tä­tig­keit für das Be­hal­ten und das Ler­nen zu nut­zen und vor al­lem mo­ti­va­tio­nal ein­zu­set­zen (Ju­gend­li­che als ak­ti­ve Pro­du­zen­ten). Dies ist ge­ra­de im Hin­blick auf die­je­ni­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­son­ders wich­tig, de­nen die abs­trak­t-ana­ly­ti­sche Ar­beits­wei­se eher Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet. Der hand­lungs­ori­en­tier­te Ein­satz von Me­di­en bie­tet enor­me Po­ten­zia­le, um in der Ver­bin­dung von Text, Bild und Ton die Freu­de am Ler­nen und am krea­ti­ven Ge­stal­ten und Kom­mu­ni­zie­ren mit Me­di­en zu för­dern.

Re­fle­xi­on

Das Hin­ter­fra­gen des ei­ge­nen Tuns spielt schon bei jun­gen Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ne wich­ti­ge Rol­le für das Selbst­ver­ständ­nis und die per­sön­li­che Ori­en­tie­rung. Das ei­ge­ne Me­di­en­ver­hal­ten kri­tisch in den Blick zu neh­men und sich mit der Be­deu­tung der Me­di­en al­ters­an­ge­mes­sen aus­ein­an­der­zu­set­zen, ist Vor­aus­set­zung für ein selbst­be­stimm­tes Han­deln in der Me­di­en­ge­sell­schaft.

In­di­vi­dua­li­sie­rung

An­ge­sichts der gro­ßen He­te­ro­ge­ni­tät zu Be­ginn der Ori­en­tie­rungs­stu­fe ist ei­ne in­di­vi­du­el­le Be­rück­sich­ti­gung der Lern­stän­de be­son­ders wich­tig. Sich der un­ter­schied­li­chen Schü­le­rin­nen und Schü­ler kon­struk­tiv an­zu­neh­men, heißt: sich mit ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­stel­lun­gen be­zie­hungs­wei­se in­di­vi­du­el­lem Aus­maß der Be­ar­bei­tungs- und Lern­hil­fen so­wie Zu­satz­auf­ga­ben auf die­se Un­ter­richts­si­tua­ti­on ein­zu­las­sen. Mit dem Ein­satz von di­gi­ta­len Me­di­en ist es leich­ter mög­lich, den In­ter­es­sen und Lern­mög­lich­kei­ten je­der Schü­le­rin und je­des Schü­lers ent­ge­gen­zu­kom­men.

Ex­plo­ra­ti­ves Ler­nen

Die Viel­zahl der Lern­we­ge beim Um­gang mit Me­di­en er­öff­net die Chan­ce, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Lö­sun­gen in ih­rer ei­ge­nen Art und Wei­se für sich ent­de­cken zu las­sen. Für ei­ne dau­er­haf­te An­eig­nung des Ge­lern­ten ist es wich­tig, ei­nen ei­ge­nen Zu­gang zu ge­wäh­ren, Ei­gen­in­itia­ti­ve und Au­to­no­mie zu för­dern, in­dem in­di­vi­du­el­le Lern­we­ge of­fen ste­hen.

Ex­em­pla­ri­sches Ler­nen

Die Viel­zahl an Me­di­en­phä­no­me­nen und die kom­ple­xe Me­di­en­tech­nik ma­chen es not­wen­dig, ty­pi­sche Phä­no­me­ne auf­zu­grei­fen. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wird bei­spiel­haft Wir­kung, Funk­ti­on, Struk­tur­wis­sen und An­wen­dung von Me­di­en na­he­ge­bracht und ih­nen so ein si­che­rer Zu­gang zur Me­di­en­welt er­öff­net.

Durch­füh­rungs­va­ri­an­ten

Die Art der Durch­füh­rung bleibt in der Ver­ant­wor­tung der je­wei­li­gen Schu­le. Grund­sätz­lich emp­fiehlt es sich, bald nach Be­ginn des Schul­jah­res den Kurs um­zu­set­zen. Da­mit wird ge­währ­leis­tet, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler früh­zei­tig über ein ver­läss­li­ches Ni­veau der Me­di­en­kom­pe­tenz ver­fü­gen. Dar­an kön­nen die Fach­lehr­kräf­te in ih­rem je­wei­li­gen Un­ter­richt an­knüp­fen und Me­di­en­bil­dung im Sin­ne der Leit­per­spek­ti­ve wei­ter­füh­ren.

Un­ter an­de­rem sind fol­gen­de Durch­füh­rungs­va­ri­an­ten denk­bar:

a) in Form ei­ner Kom­pakt­wo­che
b) in­ner­halb meh­re­rer Pro­jekt­ta­ge

Bei al­len Durch­füh­rungs­va­ri­an­ten um­fasst der Ba­sis­kurs Me­di­en­bil­dung Klas­se 5 in der Sum­me 35 Un­ter­richts­stun­den. Da­von ent­fal­len 30 St­un­den auf das Kern­cur­ri­cu­lum, des­sen Um­fang durch den vor­lie­gen­den Ba­sis­kurs ab­ge­bil­det wird. Die rest­li­chen fünf St­un­den kön­nen im Sin­ne des Schul­cur­ri­cul­ums für me­di­en­bild­ne­ri­sche Ver­tie­fun­gen ge­nutzt wer­den.




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