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Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re

Vor­be­mer­kun­gen

 

Bil­dungs­plan­über­sicht

Schul­jahr Bil­dungs­plan­ein­hei­ten Zeit­rich­t-wert Ge­sam­t-stun­den
Ein­gangs­klas­se Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP) 20
1 Mensch – Re­li­gi­on – Bi­bel
50 70
Zeit für Leis­tungs­fest­stel­lung 10
80
Jahr­gangs­stu­fe 1 Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP) 20
2 Gott – Je­sus Chris­tus
50 70
Zeit für Leis­tungs­fest­stel­lung 10
80
Jahr­gangs­stu­fe 2 Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP) 16
3 Welt und Ver­ant­wor­tung – Kir­che
40 56
Zeit für Leis­tungs­fest­stel­lung 8
64

Ein­gangs­klas­se

Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP)

20

Ver­tie­fung

In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen

Pro­jekt­un­ter­richt

z. B.
Übun­gen
An­wen­dun­gen
Wie­der­ho­lun­gen
z. B.
Selbst­or­ga­ni­sier­tes Ler­nen
Lern­ver­ein­ba­run­gen
Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung
z. B.
Fä­cher ver­bin­den­de Pro­jek­te
Kon­fes­sio­nel­l-ko­ope­ra­ti­ve Un­ter­richts­pha­sen
In­ter­re­li­giö­se Be­geg­nun­gen
Au­ßer­schu­li­sche Lern­or­te
Ex­per­ten­in­ter­views
Sa­kral­raum­päd­ago­gik
Schul­got­tes­diens­te oder an­de­re lit­ur­gi­sche For­men
Mög­lich­kei­ten dia­ko­ni­schen Han­delns
Pod­casts, Er­klär­vi­de­os, Apps und an­de­re me­dia­le Pro­duk­te er­stel­len
Die The­men­aus­wahl des Pro­jekt­un­ter­richts hat aus den nach­fol­gen­den Bil­dungs­plan­ein­hei­ten un­ter Be­ach­tung Fä­cher ver­bin­den­der As­pek­te zu er­fol­gen.

BPE 1

Mensch – Re­li­gi­on – Bi­bel

50

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich im Kon­text re­li­giö­ser und welt­an­schau­li­cher Plu­ra­li­tät me­tho­disch an­ge­mes­sen mit bi­bli­schen Tex­ten zu Schöp­fung und christ­li­chem Men­schen­bild aus­ein­an­der. Sie er­fas­sen das Spe­zi­fi­kum ei­nes re­li­giö­sen Zu­gangs zur Wirk­lich­keit und set­zen die­sen ins Ver­hält­nis zu an­de­ren Zu­gän­gen. Gleich­zei­tig wird die Am­bi­va­lenz von Re­li­gi­on zur Spra­che ge­bracht.

BPE 1.1

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich mit As­pek­ten ih­rer Iden­ti­tät aus­ein­an­der. Sie ana­ly­sie­ren ei­ge­ne Er­fah­run­gen mit An­de­ren und mit Re­li­gi­on.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was macht mich aus? Wer bin ich? Wer will ich sein? Wel­che Be­deu­tung hat Re­li­gi­on bzw. Glau­be für mich? Wer bin ich vor Gott?
Ich selbst
z. B. Fä­hig­kei­ten und Gren­zen; Selbst­ge­wiss­heit und Selbst­zwei­fel; Wün­sche, Träu­me und Zie­le; Stre­ben nach Frei­heit; Er­folg und Schei­tern; Er­fah­run­gen von Glück und Leid; per­sön­li­ches En­ga­ge­ment; Selbst‑, Fremd- und Ide­al­bild; Ent­wick­lungs­pha­sen; Ge­wis­sens­ent­wick­lung; Be­dürf­nis­se
Ich und die An­de­ren
z. B. Mensch als In­di­vi­du­um und So­zi­al­we­sen; Am­bi­va­lenz von Ge­mein­schaf­ten; Fa­mi­lie; Freund­schaf­ten; Mob­bing; Rol­len und Dy­na­mi­ken in Grup­pen; Frei­heit und Ver­ant­wor­tung
Ich und Re­li­gi­on
z. B. Wahr­neh­mung und Be­deu­tung von Re­li­gi­on bzw. Glau­be in der ei­ge­nen Le­bens- und Me­di­en­welt so­wie an Wen­de­punk­ten men­sch­li­chen Le­bens; Sa­kra­men­te; Sinn­su­che; re­li­giö­se Ent­wick­lung

BPE 1.2

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­schrei­ben ei­nen re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­li­chen Zu­gang zu Re­li­gi­on. Sie neh­men Stel­lung zu ei­ner Her­aus­for­de­rung des Zu­sam­men­le­bens in ei­ner re­li­gi­ös viel­fäl­ti­gen Ge­sell­schaft. Sie be­ur­tei­len le­bens­för­dern­de und le­bens­feind­li­che Wir­kun­gen von Re­li­gi­on.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was macht Re­li­gi­on aus? Wo­für brau­chen Men­schen Re­li­gi­on? War­um ver­üben Men­schen Ge­walt im Na­men von Re­li­gi­on? Wie sol­len Men­schen mit Gläu­bi­gen an­de­rer Re­li­gio­nen um­ge­hen?
Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft­li­cher Zu­gang zu Re­li­gi­on
z. B. Kern­ele­men­te von Re­li­gi­on; sub­stan­zi­el­ler und funk­tio­na­ler Be­griff von Re­li­gi­on
Her­aus­for­de­rung des Zu­sam­men­le­bens in ei­ner re­li­gi­ös viel­fäl­ti­gen Ge­sell­schaft
für den Ein­zel­nen und für die Ge­sell­schaft, z. B. re­li­giö­se Sym­bo­le im öf­fent­li­chen Raum; Um­gang mit Vor­ur­tei­len und dis­kri­mi­nie­ren­den Ste­reo­ty­pen; Angst vor „dem Frem­den“; neue bzw. um­ge­wid­me­te sa­kra­le Bau­ten; mus­li­mi­sche Ge­bets­zei­ten in der Ar­beits­welt; Sonn- und Fei­er­tags­ru­he
Le­bens­för­dern­de Wir­kun­gen von Re­li­gi­on
z. B. Sinn­stif­tung; Ge­mein­schaft; Ein­satz für Frie­den, Ge­rech­tig­keit und Be­wah­rung der Schöp­fung; kul­tu­rel­ler Reich­tum durch Re­li­gi­on et­wa in Mu­sik, Li­te­ra­tur, Kunst, Ar­chi­tek­tur; in­ter­re­li­giö­se Zu­sam­men­ar­beit
Le­bens­feind­li­che Wir­kun­gen von Re­li­gi­on

  • re­li­giö­ser Fun­da­men­ta­lis­mus
z. B. in ver­schie­de­nen Re­li­gio­nen bei uns und welt­weit
  • Ge­walt und Macht­miss­brauch im Na­men von Re­li­gi­on
In­ein­an­der von re­li­giö­sen, eth­ni­schen, so­zia­len, wirt­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Kon­flikt­la­gen, z. B. Kreuz­zü­ge, is­la­mis­ti­scher Ter­ro­ris­mus, Nah­ost­kon­flikt; For­men der Aus­nut­zung re­li­giö­ser Macht, z. B. Sek­ten, Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en, Miss­brauch in der Kir­che

BPE 1.3

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich mit Na­tur­wis­sen­schaft und Glau­be als un­ter­schied­li­chen Zu­gän­gen zur Wirk­lich­keit aus­ein­an­der.

Denk­an­stö­ße
z. B. War­um glau­ben Men­schen noch an die Bi­bel, wenn die Evo­lu­ti­ons­theo­rie ei­ner Welt­schöp­fung in sie­ben Ta­gen zu wi­der­spre­chen scheint? Wo­zu brau­chen Men­schen Re­li­gi­on, wenn die Wis­sen­schaft ver­meint­lich al­les er­klä­ren kann? Wie kön­nen bi­bli­sche Tex­te ver­stan­den wer­den?
Na­tur­wis­sen­schaft und Glau­be als un­ter­schied­li­che Zu­gän­ge zur Wirk­lich­keit

  • na­tur­wis­sen­schaft­li­che Aus­sa­gen zur Ent­ste­hung und Ent­wick­lung der Welt
z. B. Ur­knall­theo­rie, Evo­lu­ti­ons­theo­rie; Leis­tun­gen und Gren­zen na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Aus­sa­gen
  • Schöp­fungs­tex­te (Gen 1 und Gen 2) als Aus­druck von Glau­bens­er­fah­run­gen
His­to­risch-kri­ti­sche Ein­ord­nung, z. B. Ent­ste­hungs­zeit und ‑kon­text, Ver­hält­nis zu an­de­ren Schöp­fungs­my­then wie et­wa En­u­ma Elisch; Theo­lo­gi­sche Er­schlie­ßung, z. B. Stau­nen über die Schöp­fung
  • Pro­ble­ma­tik krea­tio­nis­ti­schen Den­kens
z. B. Ver­mi­schung der Aus­sa­ge­ab­sich­ten re­li­giö­ser Tex­te und na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Er­klä­run­gen; Pro­ble­me beim Fest­hal­ten an wort­wört­li­chen Aus­le­gun­gen bi­bli­scher Schöp­fungs­tex­te

BPE 1.4

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­fal­ten Grund­zü­ge des christ­li­chen Men­schen­bil­des. Sie zei­gen Kon­se­quen­zen des christ­li­chen Men­schen­bil­des für Her­aus­for­de­run­gen der Ge­gen­wart auf.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was sagt die Bi­bel über den Men­schen? Müs­sen Men­schen per­fekt sein? Ver­gibt Gott al­le Schuld? Ist Men­schen­wür­de ver­han­del­bar?
Grund­zü­ge des christ­li­chen Men­schen­bil­des

  • der Mensch als Ge­schöpf und Eben­bild Got­tes
z. B. Der Mensch in Got­tes Schöp­fungs- und Bun­des­ord­nung (Gen 1, Gen 2, Gen 9,1-7), Gott­eben­bild­lich­keit als Grund­la­ge der Gleich­heit al­ler Men­schen, Men­schen­wür­de (Gal 3, 28)
  • ra­di­ka­les Be­jah­t-Sein von Gott
un­ab­hän­gig von Be­ga­bung, Leis­tung und Aus­se­hen, z. B. Zu­wen­dung Je­su zu so­zi­al Aus­ge­grenz­ten und Kran­ken, Hei­lungs­wun­der, Barm­her­zig­keit und Ge­rech­tig­keit et­wa im Gleich­nis von den Ar­bei­tern im Wein­berg (Mt 20,1-16); auch nach Ver­feh­lung, z. B. Sün­den­fall (Gen 3), Kain und Abel (Gen 4), Be­geg­nungs­ge­schich­ten Je­su, Barm­her­zi­ger Va­ter (Lk 15,11-32), Fein­des­lie­be (Mt 5,38-48)
  • der Mensch in Ver­ant­wor­tung für Le­bens- und Welt­ge­stal­tung
z. B. De­ka­log, pro­phe­ti­sche So­zi­al­kri­tik et­wa bei Amos oder Mi­cha, Got­tes aus­glei­chen­de Ge­rech­tig­keit et­wa in der Ge­richts­re­de (Mt 25)
Kon­se­quen­zen des christ­li­chen Men­schen­bil­des für Her­aus­for­de­run­gen der Ge­gen­wart
z. B. Ver­hält­nis von Frei­heit und De­ter­mi­na­ti­on; Um­gang mit An­fang und En­de men­sch­li­chen Le­bens; Am­bi­va­lenz der Tech­nik; Nut­zen und Scha­den von Di­gi­ta­li­sie­rung und künst­li­cher In­tel­li­genz; Leis­tungs­ge­sell­schaft;
Selbst­op­ti­mie­rungs­ten­den­zen; Um­gang mit Schuld; Ver­let­zung von Men­schen­rech­ten; Ras­sis­mus; Öko­no­mi­sie­rung; Wert und Wür­de men­sch­li­cher Ar­beit

Jahr­gangs­stu­fe 1

Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP)

20

Ver­tie­fung

In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen

Pro­jekt­un­ter­richt

z. B.
Übun­gen
An­wen­dun­gen
Wie­der­ho­lun­gen
z. B.
Selbst­or­ga­ni­sier­tes Ler­nen
Lern­ver­ein­ba­run­gen
Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung
z. B.
Fä­cher ver­bin­den­de Pro­jek­te
Kon­fes­sio­nel­l-ko­ope­ra­ti­ve Un­ter­richts­pha­sen
In­ter­re­li­giö­se Be­geg­nun­gen
Au­ßer­schu­li­sche Lern­or­te
Ex­per­ten­in­ter­views
Sa­kral­raum­päd­ago­gik
Schul­got­tes­diens­te oder an­de­re lit­ur­gi­sche For­men
Mög­lich­kei­ten dia­ko­ni­schen Han­delns
Pod­casts, Er­klär­vi­de­os, Apps und an­de­re me­dia­le Pro­duk­te er­stel­len
Die The­men­aus­wahl des Pro­jekt­un­ter­richts hat aus den nach­fol­gen­den Bil­dungs­plan­ein­hei­ten un­ter Be­ach­tung Fä­cher ver­bin­den­der As­pek­te zu er­fol­gen.

BPE 2

Gott – Je­sus Chris­tus

50

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich mit zen­tra­len In­hal­ten des christ­li­chen Got­tes­glau­bens so­wie mit sei­nen In­fra­ge­stel­lun­gen aus­ein­an­der. Sie er­läu­tern das Span­nungs­ver­hält­nis im Blick auf den Got­tes­glau­ben von Ju­den, Chris­ten und Mus­li­men. Sie prü­fen das pro­vo­ka­ti­ve Po­ten­zi­al der Reich-Got­tes-Bot­schaft zur Zeit Je­su und heu­te.

BPE 2.1

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­schrei­ben Glau­bens­er­fah­run­gen als exis­ten­zi­el­le Er­fah­run­gen. Sie prü­fen ei­nen theo­lo­gi­schen oder phi­lo­so­phi­schen Be­grün­dungs­an­satz für die Exis­tenz Got­tes so­wie ei­ne phi­lo­so­phi­sche Be­strei­tung der Exis­tenz Got­tes.

Denk­an­stö­ße
z. B. Wor­an und war­um glau­ben Men­schen? Wie kom­men die Men­schen ei­gent­lich auf Gott? Ist Gott ei­ne Er­fin­dung des Men­schen? Was heißt über­haupt glau­ben? Wie ist der Glau­be an Gott mit der Ver­nunft ver­ein­bar?
Glau­bens­er­fah­run­gen als exis­ten­zi­el­le Er­fah­run­gen
z. B. Er­fah­run­gen in der ei­ge­nen Bio­gra­phie, in bio­gra­phi­schen Zeug­nis­sen; in Mu­sik, Bil­den­der Kunst, Li­te­ra­tur, Me­di­en und spi­ri­tu­el­len Tex­ten
Theo­lo­gi­scher oder phi­lo­so­phi­scher Be­grün­dun­gan­satz für die Exis­tenz Got­tes
Ver­such, den Glau­ben an Gott vor der Ver­nunft zu be­grün­den, z. B. on­to­lo­gi­sche Ar­gu­men­te (An­selm von Can­ter­bu­ry), kos­mo­lo­gi­sche und te­leo­lo­gi­sche Ar­gu­men­te (Tho­mas von Aquin), mo­ra­li­sche Ar­gu­men­te (Im­ma­nu­el Kant), prag­ma­ti­sche Ar­gu­men­te (Blai­se Pas­cal), tran­szen­den­ta­le Ar­gu­men­te (Karl Rah­ner), auf ein ewi­ges ab­so­lu­tes Be­wusst­sein re­kur­rie­ren­de Ar­gu­men­te (Ro­bert Spae­mann)
Phi­lo­so­phi­sche Be­strei­tung der Exis­tenz Got­tes
z. B. Gott als Pro­jek­ti­on (Lud­wig Feu­er­bach), Gott als Opi­um des Vol­kes (Karl Marx), Gott als blo­ße Funk­ti­on des Ge­hirns

BPE 2.2

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­läu­tern an zwei Bi­bel­tex­ten Er­fah­run­gen mit dem per­so­na­len Gott im Al­ten und Neu­en Tes­ta­ment. Sie ar­bei­ten das Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen bild­haf­ter Got­tes­re­de und Bil­der­ver­bot her­aus. Sie set­zen sich mit der Ein­heit Got­tes in Ju­den­tum, Chris­ten­tum und Is­lam aus­ein­an­der.

Denk­an­stö­ße
z. B. Wel­che Bil­der ha­ben Men­schen von Gott und wo­von wer­den die­se be­ein­flusst? Dür­fen sich Men­schen über­haupt ein Bild von Gott ma­chen? Wie er­fah­ren Men­schen Gott in der Bi­bel? Was un­ter­schei­det den Glau­ben an ei­ne „hö­he­re Macht“ vom Glau­ben an den christ­li­chen Gott? Steht die Tri­ni­tät im Wi­der­spruch zur Ein­heit Got­tes, wie sie Ju­den und Mus­li­me glau­ben?
Er­fah­run­gen mit dem per­so­na­len Gott im Al­ten und Neu­en Tes­ta­ment
z. B. Selbstof­fen­ba­rung Got­tes als JHWH (Ex 3,13-15), Gott als Be­frei­er (Ex; Gal 5,1-12), Gott ist Lie­be (1 Joh 4,7-21), Gott ist Barm­her­zig­keit (Mt 9,13), Gott rich­tet (Mt 25,31-46), Gott wird Mensch (Joh 1,14), Va­ter un­ser (Mt 6,7-15), Gott als Schöp­fer (Gen 1-2)
Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen bild­haf­ter Got­tes­re­de und Bil­der­ver­bot
z. B. Not­wen­dig­keit von Got­tes­bil­dern; Aus­drucks­for­men der Un­ver­füg­bar­keit Got­tes et­wa im Bil­der­ver­bot (Ex 33,20-23, 1 Kön 19,9-13a); Bil­der­ver­bot in Ju­den­tum und Is­lam; Got­tes­bil­der in Me­di­en, Wer­bung und Kunst; Schwie­rig­kei­ten, Gott in Spra­che zu fas­sen
Ein­heit Got­tes in Ju­den­tum, Chris­ten­tum und Is­lam
z. B. „Hö­re, Is­ra­el! Jah­we, un­ser Gott, Jah­we ist ein­zig“ (Dtn 6,4), Jah­we (Ex 3,14), Got­tes Ewig­keit und Ein­zig­keit (Jes 44,6-8), Gott ist „der Ei­ne“ (Röm 3,30, 1 Tim 2,5; Gal 3,20); „Un­ser und eu­er Gott ist ei­ner“ (Su­re 29:46), „Er ist Gott, ein Ein­zi­ger“ (Su­re 112,1); Mo­no­the­is­mus in den Theo­lo­gi­en der abra­ha­mi­ti­schen Re­li­gio­nen; An­fra­gen an das christ­li­che tri­ni­ta­ri­sche Got­tes­bild aus Ju­den­tum und Is­lam; uni­ver­sa­ler Heils­wil­le Got­tes (Lu­men Gen­ti­um 16); „Strahl je­ner Wahr­heit, die al­le Men­schen er­leuch­tet“ (Nos­tra Ae­ta­te 2); Je­ru­sa­lem als Schmelz­tie­gel drei­er Welt­re­li­gio­nen

BPE 2.3

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­schrei­ben Si­tua­tio­nen, in de­nen die Theo­di­ze­e­fra­ge auf­bricht. Sie ent­fal­ten ei­nen theo­lo­gi­schen Ant­wort­ver­such auf die Theo­di­ze­e­fra­ge. Sie set­zen sich mit dem Um­gang mit Leid und Lei­den­den aus­ein­an­der.

Denk­an­stö­ße
z. B. War­um gibt es Leid, wenn Gott all­mäch­tig und gü­tig ist? Wie kön­nen Men­schen mit Leid und Lei­den­den um­ge­hen? Hilft Gott, wenn Men­schen be­ten?
Si­tua­tio­nen, in de­nen die Theo­di­ze­e­fra­ge auf­bricht
Er­fah­run­gen mit Leid und Lei­den­den, z. B. le­bens­bio­gra­phi­sche Er­eig­nis­se, Krank­heit und Tod, Flucht und Ver­trei­bung, Krieg, Na­tur­ka­ta­stro­phen; in Me­di­en, Mu­sik, Bil­den­der Kunst, Li­te­ra­tur
Theo­lo­gi­scher Ant­wort­ver­such auf die Theo­di­ze­e­fra­ge
z. B. In­pflicht­nah­me Got­tes
(Kla­ge­psal­men); Deu­tung von Leid als Stra­fe oder Prü­fung (Hi­ob); Mit­lei­den Got­tes in Je­sus Chris­tus; Gis­bert Gres­hake, Hans­jür­gen Verw­ey­en, Jo­hann Bap­tist Metz, Do­ro­thee Söl­le
Um­gang mit Leid und Lei­den­den
in­di­vi­du­ell und ge­sell­schaft­lich, z. B. Trau­er; Ver­zweif­lung; De­pres­si­on; Sui­zid; An­nah­me; Trost­spen­den; auf Lei­den­de zu­ge­hen; Be­glei­tung Trau­ern­der; Kran­ken­haus­seel­sor­ge; Kla­ge- und Bitt­ge­be­te; Be­stat­tungs­ri­tua­le; Kran­ken­sal­bung; Ein­satz ge­gen struk­tu­rel­les Leid; Ster­be­be­glei­tung im Un­ter­schied zu Ster­be­hil­fe; Hos­piz­ar­beit

BPE 2.4

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ent­fal­ten an­hand ei­nes Gleich­nis­ses und ei­ner Be­geg­nungs­ge­schich­te oder ei­nes Hei­lungs­wun­ders die Reich-Got­tes-Bot­schaft Je­su.
Sie set­zen sich mit dem pro­vo­ka­ti­ven, pro­phe­ti­schen Po­ten­zi­al der Reich-Got­tes-Bot­schaft zur Zeit Je­su aus­ein­an­der. Sie zei­gen Kon­se­quen­zen aus dem pro­vo­ka­ti­ven, pro­phe­ti­schen Po­ten­zi­al der Reich-Got­tes-Bot­schaft Je­su für heu­te auf.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was ist das Be­son­de­re an Je­sus? Wel­chen Gott ver­kün­det er? Was for­dert Je­sus von den Men­schen und was spricht er ih­nen zu? War­um muss­te er so qual­voll ster­ben?
Reich-Got­tes-Bot­schaft Je­su

  • Gleich­nis
z. B. Ar­bei­ter im Wein­berg (Mt 20,1-16), Barm­her­zi­ger Sa­ma­ri­ter (Lk 10,25-37), Barm­her­zi­ger Va­ter (Lk 15,11-32), vom Sä­mann und Senf­korn (Mk 4,1-32), vom Schatz im Acker und von der Per­le (Mt 13,44-46), von den Ta­len­ten (Mt 25,14-30)
  • Be­geg­nungs­ge­schich­te oder Hei­lungs­wun­der
z. B. Je­sus und die Sün­de­rin (Lk 7,36-50), Ma­ria und Mar­tha (Lk 10,38-42); Hei­lung ei­nes Aus­sät­zi­gen (Mk 1,40-45), Hei­lung ei­nes Blin­den bei Je­ri­cho (Mk 10,46-52)
Pro­vo­ka­ti­ves, pro­phe­ti­sches Po­ten­zi­al der Reich-Got­tes-Bot­schaft zur Zeit Je­su

  • Je­sus pro­vo­ziert und durch­bricht ge­sell­schaft­li­che und re­li­giö­se Er­war­tun­gen
z. B. Um­gang mit Frau­en (Lk 8,1-3), Sün­den­ver­ge­bun­gen (Lk 19,1-10, Joh 8,1-11), Um­gang mit dem Ge­setz (Mt 5,17-48, Mt 22,34-40), Tem­pel­rei­ni­gung (Mt 21,12-17), Fein­des­lie­be (Lk 10,25-37), Voll­machts­an­spruch (Mk 15,22-39, Lk 11,20)
  • Je­sus bleibt bis in den Tod sei­ner Bot­schaft und sei­ner Be­zie­hung zum Va­ter treu
re­li­giö­se und po­li­ti­sche Grün­de für den Tod Je­su;
Pas­si­on und Kreu­zi­gung (Mt 26-27par);
Je­su Ver­hält­nis zum Va­ter, z. B. Va­ter un­ser (Mt 6,7-15), Je­sus in Get­se­ma­ni (Mt 26,36-46)
Pro­vo­ka­ti­ves, pro­phe­ti­sches Po­ten­zi­al der Reich-Got­tes-Bot­schaft Je­su für heu­te
Je­su Bot­schaft pro­vo­ziert auch heu­te und for­dert zur Nach­fol­ge und Um­kehr auf, z. B. Ent­fein­dungs­lie­be, kon­se­quen­te Men­sch­lich­keit, Ein­satz für Ge­rech­tig­keit, Kri­tik an den Herr­schen­den, In­fra­ge­stel­lung re­li­giö­ser Au­to­ri­tä­ten, Gott­ver­trau­en; Le­bens­ge­stal­tung ex­em­pla­ri­scher Chris­ten; be­son­de­re For­men der Nach­fol­ge et­wa Or­dens­we­sen, Pries­ter­tum; Christ­sein im All­tag; Je­sus­bil­der in Kunst und Me­di­en

BPE 2.5

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler for­mu­lie­ren Vor­stel­lun­gen über ein Le­ben nach dem Tod. Sie er­klä­ren ein bi­bli­sches Zeug­nis der Auf­er­ste­hung und sei­ne theo­lo­gi­sche Deu­tung.

Denk­an­stö­ße
z. B. Wie stel­len sich Men­schen ein Le­ben nach dem Tod vor? Gibt es ei­ne Höl­le oder kom­men al­le Men­schen „in den Him­mel“? Wel­che Be­deu­tung für das Le­ben von Men­schen hat der Glau­be an die Auf­er­ste­hung (Je­su)?
Vor­stel­lun­gen über ein Le­ben nach dem Tod
Jen­seits­vor­stel­lun­gen in der po­pu­lä­ren Kul­tur und in an­de­ren Re­li­gio­nen, z. B. „Mit dem Tod ist al­les aus“, Wie­der­ge­burt, Him­mel und Höl­le, Ge­richts­vor­stel­lun­gen, Auf­er­ste­hung – Auf­er­we­ckung, Un­sterb­lich­keit der See­le, Nir­wa­na
Bi­bli­sches Zeug­nis der Auf­er­ste­hung Je­su und sei­ne theo­lo­gi­sche Deu­tung
Grund­la­gen in der Bi­bel, z. B. Be­geg­nung mit dem Auf­er­stan­de­nen (1 Kor15; Lk 24,13-35, Joh 20,11-18), Streit um das lee­re Grab (Lk 24, 1-12, Joh 20, 1-10); Be­deu­tung der Auf­er­ste­hung des Lei­bes im Un­ter­schied zur Un­sterb­lich­keit der See­le; Re­le­vanz für das ei­ge­ne Le­ben et­wa in neu­em Mut zum Le­ben, Hoff­nung über den Tod hin­aus, Ein­satz für ein men­schen­wür­di­ges Le­ben vor dem Tod

Jahr­gangs­stu­fe 2

Ver­tie­fung – In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen – Pro­jekt­un­ter­richt (VIP)

16

Ver­tie­fung

In­di­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen

Pro­jekt­un­ter­richt

z. B.
Übun­gen
An­wen­dun­gen
Wie­der­ho­lun­gen
z. B.
Selbst­or­ga­ni­sier­tes Ler­nen
Lern­ver­ein­ba­run­gen
Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung
z. B.
Fä­cher ver­bin­den­de Pro­jek­te
Kon­fes­sio­nel­l-ko­ope­ra­ti­ve Un­ter­richts­pha­sen
In­ter­re­li­giö­se Be­geg­nun­gen
Au­ßer­schu­li­sche Lern­or­te
Ex­per­ten­in­ter­views
Sa­kral­raum­päd­ago­gik
Schul­got­tes­diens­te oder an­de­re lit­ur­gi­sche For­men
Mög­lich­kei­ten dia­ko­ni­schen Han­delns
Pod­casts, Er­klär­vi­de­os, Apps und an­de­re me­dia­le Pro­duk­te er­stel­len
Die The­men­aus­wahl des Pro­jekt­un­ter­richts hat aus den nach­fol­gen­den Bil­dungs­plan­ein­hei­ten un­ter Be­ach­tung Fä­cher ver­bin­den­der As­pek­te zu er­fol­gen.

BPE 3

Welt und Ver­ant­wor­tung – Kir­che

40

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler set­zen sich mit ak­tu­el­len ge­sell­schaft­li­chen und glo­ba­len Her­aus­for­de­run­gen aus­ein­an­der und ent­wi­ckeln in­ter­re­li­gi­ös und in­ter­dis­zi­pli­när ver­ant­wort­ba­re Per­spek­ti­ven für ei­ne ge­rech­te und men­schen­wür­di­ge Zu­kunft. Sie be­ur­tei­len das En­ga­ge­ment der Kir­che und der Re­li­gio­nen für ei­ne ver­ant­wort­ba­re Zu­kunft.

BPE 3.1

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­schrei­ben Ge­rech­tig­keit und Un­ge­rech­tig­keit an­ge­sichts ei­ner Her­aus­for­de­rung der Ge­gen­wart. Sie wen­den die Prin­zi­pi­en der ka­tho­li­schen So­zi­al­leh­re auf die­se Her­aus­for­de­rung an. Sie zei­gen Kon­se­quen­zen der vor­ran­gi­gen Op­ti­on für die Be­nach­tei­lig­ten für die­se Her­aus­for­de­rung auf.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was er­le­ben Men­schen als un­ge­recht oder ge­recht? War­um en­ga­gie­ren sich Chris­ten für Ge­rech­tig­keit? Wor­an ori­en­tie­ren sie sich da­bei?
Ge­rech­tig­keit und Un­ge­rech­tig­keit an­ge­sichts von Her­aus­for­de­run­gen der Ge­gen­wart
z. B. ak­tu­el­le Pro­ble­me im Zu­sam­men­hang mit Kli­ma­wan­del, Flucht und Mi­gra­ti­on, de­mo­gra­phi­schem Wan­del, so­zia­ler Sche­re, Bil­dungs­ge­rech­tig­keit, Di­gi­ta­li­sie­rung, Bio­tech­no­lo­gie, Glo­ba­li­sie­rung
Prin­zi­pi­en der ka­tho­li­schen So­zi­al­leh­re an­ge­sichts der Her­aus­for­de­rung der Ge­gen­wart: Per­so­na­li­tät, So­li­da­ri­tät, Sub­si­dia­ri­tät, Ge­mein­wohl, Nach­hal­tig­keit, Teil­ha­be
So­zi­al­ver­kün­di­gung der Kir­che, z. B. Lau­da­to si’, Rer­um no­var­um, Gau­di­um et spes, Ca­ri­tas in ve­ri­ta­te, So­zi­al­wor­te der Kir­chen; Die Prin­zi­pi­en der ka­tho­li­schen So­zi­al­leh­re als Ent­fal­tung des christ­li­chen Men­schen­bil­des und der Reich-Got­tes-Bot­schaft Je­su; vgl BPE 1 und 2
Vor­ran­gi­ge Op­ti­on für die Be­nach­tei­lig­ten
z. B. Be­frei­ungs­theo­lo­gie; Lau­da­to si’; Exo­du­ser­fah­rung (Ex 3), Pro­phet Amos, Ma­ri­as Lob­ge­sang (Lk 1,46-55), Se­lig­prei­sun­gen (Lk 6,20-36), Welt­ge­richt (Mt 25,31-46), Ar­bei­ter im Wein­berg (Mt 20,1-16)

BPE 3.2

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­läu­tern an ei­nem Bei­spiel kirch­li­ches En­ga­ge­ment an­ge­sichts von Her­aus­for­de­run­gen der Ge­gen­wart. Sie ent­fal­ten die We­sens­ele­men­te von Kir­che. Sie be­ur­tei­len an ei­nem Bei­spiel die Wirk­lich­keit der Kir­che un­ter dem An­spruch Je­su.

Denk­an­stö­ße
z. B. Wo neh­me ich Kir­che und ihr En­ga­ge­ment wahr? War­um be­zieht Kir­che zu po­li­ti­schen Fra­gen Stel­lung? Wie wird Kir­che glaub­wür­di­ger? Wo­durch wird Kir­che ein­la­dend?
Kirch­li­ches En­ga­ge­ment an­ge­sichts von Her­aus­for­de­run­gen der Ge­gen­wart
z. B. Ca­ri­tas, Dia­ko­nie, Mis­sio, Mi­se­re­or, Ad­ve­ni­at, Stern­sin­ger, Brot für die Welt, 72-St­un­den-Ak­ti­on, Pro­jekt­part­ner­schaf­ten, An­ge­bot von Frei­wil­li­gen­diens­ten bei kirch­li­chen Trä­gern
We­sens­ele­men­te von Kir­che:
Mar­ty­ria, Lei­t­ur­gia, Dia­ko­nia, Koino­nia
Kirch­li­che Do­ku­men­te, z. B. Gau­di­um et spes, Lu­men gen­ti­um, Lau­da­to si’; Frü­he Kir­che, z. B. Pfings­ter­eig­nis (Apg 2,1-13), Ers­te Be­keh­run­gen (Apg 2,37-42), Ur­christ­li­che Ge­mein­de (1 Kor 12,12-31), Gü­ter­ge­mein­schaft der Ur­ge­mein­de (Apg 4,32–37), Das Le­ben der jun­gen Ge­mein­de (Apg 2,43-47)
Wirk­lich­keit der Kir­che un­ter dem An­spruch Je­su
z. B. Kle­rus und Lai­en; Miss­brauch und Prä­ven­ti­on; Um­gang mit Reich­tum und Ar­mut in der Kir­che; glei­che Rech­te für Frau­en und Män­ner in der Kir­che; Glau­bens­ge­mein­schaft und In­sti­tu­ti­on; Kir­che als Ar­beit­ge­ber; pro­phe­ti­sche Kir­che; Kir­che als Kon­trast­ge­sell­schaft; Öku­me­ne; Tai­zé; Ju­gend­kir­chen; kirch­li­che Ju­gend­ar­beit; Diö­ze­sa­ne Leit­li­ni­en; vgl. BPE 2

BPE 3.3

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler stel­len Re­li­gi­on als ei­ge­nen Zu­gang zur Wirk­lich­keit und zum Mensch­sein dar. Sie ver­glei­chen das christ­li­che Men­schen­bild mit ei­nem As­pekt des Men­schen­bil­des ei­ner wei­te­ren Welt­re­li­gi­on. Sie set­zen sich mit dem Wahr­heits­an­spruch in Welt­re­li­gio­nen aus ka­tho­li­scher Per­spek­ti­ve aus­ein­an­der. Sie er­läu­tern Mög­lich­kei­ten in­ter­re­li­giö­sen En­ga­ge­ments für ei­ne le­bens­wer­te Zu­kunft.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was hal­ten Men­schen für wirk­lich? Wie den­ken an­de­re Re­li­gio­nen über den Men­schen? Wie po­si­tio­niert sich das Chris­ten­tum zu an­de­ren Re­li­gio­nen? Wie kann ein Mit­ein­an­der mit den An­ge­hö­ri­gen ei­ner an­de­ren Re­li­gi­on ge­lin­gen?
Re­li­gi­on als ei­ge­ner Zu­gang zur Wirk­lich­keit und zum Mensch­sein
re­li­giö­se Er­fah­rung und ih­re Aus­drucks­for­men, z. B. in Spra­che, Mu­sik, Kunst, Sym­bo­len, Wer­bung; Mo­di der Welt­be­geg­nung; vgl. BPE 1
Christ­li­ches Men­schen­bild im Ver­gleich mit ei­nem As­pekt des Men­schen­bil­des ei­ner wei­te­ren Welt­re­li­gi­on
z. B. Frei­heit und De­ter­mi­nis­mus, Men­schen­wür­de, Ver­hält­nis von Mann und Frau, Sün­de und Schuld, Er­lö­sungs­be­dürf­tig­keit und Selbst­er­lö­sung; vgl. BPE 1
Wahr­heits­an­spruch in Welt­re­li­gio­nen aus ka­tho­li­scher Per­spek­ti­ve
z. B. Nos­tra ae­ta­te, ver­schie­de­ne re­li­gi­ons­theo­lo­gi­sche Mo­del­le (Ex­klu­si­vis­mus, In­k­lu­si­vis­mus, Plu­ra­lis­mus), kom­pa­ra­ti­ve Theo­lo­gie, To­le­ranz und An­er­ken­nung; Kri­te­ri­en ei­nes ge­lin­gen­den Dia­logs (face to face) und ge­mein­sa­men Han­delns (si­de by si­de)
(Päpst­li­cher Rat für den in­ter­re­li­giö­sen Dia­log)
Mög­lich­kei­ten in­ter­re­li­giö­sen En­ga­ge­ments für ei­ne le­bens­wer­te Zu­kunft
z. B. in­ter­re­li­giö­se Ko­ope­ra­tio­nen und Pro­jek­te vor Ort, Welt­ethos, Welt­ge­bets­tref­fen, Hand­rei­chung „Re­li­giö­se Fei­ern im mul­ti­re­li­giö­sen Kon­text der Schu­le“

BPE 3.4

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler skiz­zie­ren ei­ne Her­aus­for­de­rung der Ge­gen­wart an ei­nem Bei­spiel mit Be­zug zum Pro­fil­fach. Sie er­läu­tern den Bei­trag des Pro­fil­fachs, den Bei­trag christ­li­cher Ethik und den Bei­trag phi­lo­so­phi­scher Ethik zur Lö­sung der Her­aus­for­de­rung. Sie ana­ly­sie­ren das Ver­hält­nis von fach­wis­sen­schaft­li­chem Bei­trag des Pro­fil­fachs, christ­li­cher Ethik und phi­lo­so­phi­scher Ethik. Sie zei­gen Kon­se­quen­zen für in­di­vi­du­el­les und ge­sell­schaft­li­ches Han­deln hin­sicht­lich der Her­aus­for­de­rung mit Be­zug zum Pro­fil­fach auf.

Denk­an­stö­ße
z. B. Was trägt mein Pro­fil­fach zur Lö­sung ak­tu­el­ler Her­aus­for­de­run­gen bei? War­um braucht es Ethik zur Be­wäl­ti­gung ak­tu­el­ler Pro­ble­me? Wie kann ich in mei­nem zu­künf­ti­gen Be­ruf zur Lö­sung ge­gen­wär­ti­ger Her­aus­for­de­run­gen bei­tra­gen?
Her­aus­for­de­rung der Ge­gen­wart mit Be­zug zum Pro­fil­fach
z. B. Ho­mo oe­co­no­mi­cus, Trans­hu­ma­nis­mus, künst­li­che In­tel­li­genz, ge­ne­ti­sche Op­ti­mie­rung, Le­ben im Al­ter, Le­ben mit Krank­heit, öko­lo­gi­sche Her­aus­for­de­run­gen
Bei­trag des Pro­fil­fachs zur Lö­sung der Her­aus­for­de­rung
z. B. Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten: Mi­kro­kre­di­te; Kli­ma­for­schung: CO2-Bi­lan­zen; In­for­ma­tik: künst­li­che In­tel­li­genz; Bio­tech­no­lo­gie: Me­di­ka­men­te; Land­wirt­schaft und Um­welt­schutz; Er­näh­rung; al­ters­ge­rech­te Le­bens­for­men
Bei­trag christ­li­cher Ethik zur Lö­sung der Her­aus­for­de­rung
z. B. Frie­den, Ge­rech­tig­keit, Be­wah­rung der Schöp­fung, Hoff­nungs- und Sinn­po­ten­zi­al, Men­schen­wür­de, Be­grenzt­heit des Le­bens; vgl. BPE 1
Bei­trag phi­lo­so­phi­scher Ethik zur Lö­sung der Her­aus­for­de­rung
z. B. Uti­li­ta­ris­mus, De­on­to­lo­gie, Kom­mu­ni­ta­ris­mus, Tu­gen­de­thik, Ver­trags­theo­rie; Ge­sin­nungs- und Ver­ant­wor­tungs­ethik
Ver­hält­nis von fach­wis­sen­schaft­li­chem Bei­trag des Pro­fil­fachs, christ­li­cher Ethik und phi­lo­so­phi­scher Ethik
Re­fle­xi­on der je­wei­li­gen me­tho­di­schen Gren­zen, z. B. Gren­zen des Mach­bar­keits­den­kens, Tech­nik­fol­gen­ab­schät­zung, Au­to­no­me Mo­ral im christ­li­chen Kon­text; Pro­ble­ma­ti­sie­rung von Grenz­über­schrei­tun­gen; Not­wen­dig­keit von Dia­log­be­reit­schaft, z. B. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­geln, Per­spek­ti­ven­wech­sel
Kon­se­quen­zen für in­di­vi­du­el­les und ge­sell­schaft­li­ches Han­deln hin­sicht­lich der Her­aus­for­de­rung
z. B. Stu­di­en­fach- und Ar­beits­platz­wahl, Frei­zeit­ge­stal­tung, Ur­laub, Le­bens­stil, Kon­sum­ver­hal­ten, bür­ger­schaft­li­ches En­ga­ge­ment, Eh­ren­äm­ter, Ge­setz­ge­bung, un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen; Re­fle­xi­on über ei­ge­ne Mög­lich­kei­ten; Ge­fahr der in­di­vi­du­el­len Über­for­de­rung

Ope­ra­to­ren­lis­te

In den Ziel­for­mu­lie­run­gen der Bil­dungs­plan­ein­hei­ten wer­den Ope­ra­to­ren (= hand­lungs­lei­ten­de Ver­ben) ver­wen­det. Die­se Ziel­for­mu­lie­run­gen (Stan­dards) le­gen fest, wel­che An­for­de­run­gen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in der Re­gel er­fül­len. Zu­sam­men mit der Zu­ord­nung zu ei­nem der drei An­for­de­rungs­be­rei­che (AFB) die­nen Ope­ra­to­ren ei­ner Prä­zi­sie­rung. Dies si­chert das Er­rei­chen des vor­ge­se­he­nen Ni­veaus und die an­ge­mes­se­ne In­ter­pre­ta­ti­on der Stan­dards.

An­for­de­rungs­be­rei­che
An­for­de­rungs­be­reich I um­fasst die Zu­sam­men­fas­sung von Tex­ten, die Be­schrei­bung von Ma­te­ria­li­en und die Wie­der­ga­be von Sach­ver­hal­ten un­ter An­wen­dung be­kann­ter bzw. ein­ge­üb­ter Me­tho­den und Ar­beits­tech­ni­ken.
An­for­de­rungs­be­reich II um­fasst das selbst­stän­di­ge Er­klä­ren, Be­ar­bei­ten und Ord­nen be­kann­ter In­hal­te und das An­wen­den ge­lern­ter In­hal­te und Me­tho­den auf neue Sach­ver­hal­te.
An­for­de­rungs­be­reich III um­fasst die selbst­stän­di­ge sys­te­ma­ti­sche Re­fle­xi­on und das Ent­wi­ckeln von Pro­blem­lö­sun­gen, um zu ei­gen­stän­di­gen Deu­tun­gen, Wer­tun­gen, Be­grün­dun­gen, Ur­tei­len und Hand­lungs­op­tio­nen so­wie zu krea­ti­ven Ge­stal­tungs- und Aus­drucks­for­men zu ge­lan­gen.
Ope­ra­tor Er­läu­te­rung Zu­ord­nung
AFB
ana­ly­sie­ren
un­ter ge­ziel­ter Fra­ge­stel­lung Ele­men­te, Struk­tur­merk­ma­le und Zu­sam­men­hän­ge sys­te­ma­tisch er­schlie­ßen und dar­stel­len
II
an­wen­den
ei­nen be­kann­ten Sach­ver­halt oder ei­ne be­kann­te Me­tho­de auf et­was Neu­es be­zie­hen
II
auf­zei­gen
den Ge­dan­ken­gang oder die Haupt­aus­sa­ge ei­nes Tex­tes oder ei­ner Po­si­ti­on mit ei­ge­nen Wor­ten dar­le­gen
I
be­grün­den
Aus­sa­gen durch Ar­gu­men­te stüt­zen
II
be­le­gen
Aus­sa­gen durch Text­stel­len oder be­kann­te Sach­ver­hal­te stüt­zen
II
be­nen­nen, nen­nen
aus­ge­wähl­te Ele­men­te, As­pek­te, Merk­ma­le, Be­grif­fe, Per­so­nen etc. un­kom­men­tiert an­ge­ben
I
be­schrei­ben
die Merk­ma­le ei­nes Bil­des oder ei­nes an­de­ren Ma­te­ri­als mit Wor­ten in Ein­zel­hei­ten schil­dern
I
be­ur­tei­len, be­wer­ten
zu ei­nem Sach­ver­halt un­ter Ver­wen­dung von Fach­wis­sen und Fach­me­tho­den sich be­grün­det po­si­tio­nie­ren (Sach- bzw. Wert­ur­teil)
III
dar­stel­len
den Ge­dan­ken­gang oder die Haupt­aus­sa­ge ei­nes Tex­tes oder ei­ner Po­si­ti­on mit ei­ge­nen Wor­ten dar­le­gen
I
ei­ne Er­wi­de­rung for­mu­lie­ren aus Sicht von …, Stel­lung neh­men aus der Sicht von …
ei­ne un­be­kann­te Po­si­ti­on, Ar­gu­men­ta­ti­on oder Theo­rie aus der Per­spek­ti­ve ei­ner be­kann­ten Po­si­ti­on be­leuch­ten oder in Fra­ge stel­len und ein be­grün­de­tes Ur­teil ab­ge­ben
III
ei­nen be­grün­de­ten Stand­punkt ein­neh­men
zu ei­nem Sach­ver­halt un­ter Ver­wen­dung von Fach­wis­sen und Fach­me­tho­den sich be­grün­det po­si­tio­nie­ren (Sach- bzw. Wert­ur­teil)
III
ein­ord­nen
ei­nen be­kann­ten oder er­kann­ten Sach­ver­halt in ei­nen neu­en oder an­de­ren Zu­sam­men­hang stel­len oder die Po­si­ti­on ei­ner Ver­fas­se­rin oder ei­nes Ver­fas­sers be­züg­lich ei­ner be­stimm­ten Re­li­gi­on, Kon­fes­si­on, Denk­rich­tung etc. un­ter Ver­weis auf Text­stel­len und in Ver­bin­dung mit Vor­wis­sen be­stim­men
II
ent­fal­ten
ei­nen Sach­ver­halt, ei­ne The­se etc. ge­ge­be­nen­falls mit zu­sätz­li­chen In­for­ma­tio­nen und Bei­spie­len nach­voll­zieh­bar ver­an­schau­li­chen
II
ent­wer­fen
sich text­be­zo­gen mit ei­ner Fra­ge­stel­lung krea­tiv aus­ein­an­der set­zen
III
er­klä­ren, er­läu­tern
ei­nen Sach­ver­halt, ei­ne The­se etc. ggf. mit zu­sätz­li­chen In­for­ma­tio­nen und Bei­spie­len nach­voll­zieh­bar ver­an­schau­li­chen
II
er­ör­tern
die Viel­schich­tig­keit ei­nes Be­ur­tei­lungs­pro­blems er­ken­nen und dar­stel­len, da­zu The­sen er­fas­sen bzw. auf­stel­len, Ar­gu­men­te for­mu­lie­ren, nach­voll­zieh­ba­re Zu­sam­men­hän­ge her­stel­len und da­bei ei­ne be­grün­de­te Schluss­fol­ge­rung er­ar­bei­ten (dia­lek­ti­sche Er­ör­te­rung)
III
for­mu­lie­ren
den Ge­dan­ken­gang oder die Haupt­aus­sa­ge ei­nes Tex­tes oder ei­ner Po­si­ti­on mit ei­ge­nen Wor­ten dar­le­gen
I
ge­stal­ten
sich text­be­zo­gen mit ei­ner Fra­ge­stel­lung krea­tiv aus­ein­an­der­set­zen
III
her­aus­ar­bei­ten
aus Aus­sa­gen ei­nes Tex­tes ei­nen Sach­ver­halt oder ei­ne Po­si­ti­on er­ken­nen und dar­stel­len
II
in Be­zie­hung set­zen
Zu­sam­men­hän­ge un­ter vor­ge­ge­be­nen oder selbst ge­wähl­ten Ge­sichts­punk­ten be­grün­det her­stel­len
II
in­ter­pre­tie­ren
ei­nen Text oder ein an­de­res Ma­te­ri­al (z. B. Bild, Ka­ri­ka­tur, Ton­do­ku­ment, Film) sach­ge­mäß ana­ly­sie­ren und auf der Ba­sis me­tho­disch re­flek­tier­ten Deu­tens zu ei­ner schlüs­si­gen Ge­samt­aus­le­gung ge­lan­gen
III
Kon­se­quen­zen auf­zei­gen
Schluss­fol­ge­run­gen zie­hen; Per­spek­ti­ven, Mo­del­le, Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, Kon­zep­te u.a. ent­fal­ten
III
nach­wei­sen
Aus­sa­gen durch Text­stel­len oder be­kann­te Sach­ver­hal­te stüt­zen
II
Per­spek­ti­ven ent­wi­ckeln
Schluss­fol­ge­run­gen zie­hen; Per­spek­ti­ven, Mo­del­le, Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, Kon­zep­te u.a. ent­fal­ten
III
prü­fen
ei­ne Mei­nung, Aus­sa­ge, The­se, Ar­gu­men­ta­ti­on nach­voll­zie­hen, kri­tisch be­fra­gen und auf der Grund­la­ge er­wor­be­ner Fach­kennt­nis­se be­grün­det be­ur­tei­len
III
sich aus­ein­an­der­set­zen mit
ein be­grün­de­tes ei­ge­nes Ur­teil zu ei­ner Po­si­ti­on oder ei­nem dar­ge­stell­ten Sach­ver­halt ent­wi­ckeln
III
skiz­zie­ren
ei­nen be­kann­ten oder er­kann­ten Sach­ver­halt oder Ge­dan­ken­gang in sei­nen Grund­zü­gen aus­drü­cken
I
Stel­lung neh­men
zu ei­nem Sach­ver­halt un­ter Ver­wen­dung von Fach­wis­sen und Fach­me­tho­den sich be­grün­det po­si­tio­nie­ren (Sach- bzw. Wert­ur­teil)
III
über­prü­fen
ei­ne Mei­nung, Aus­sa­ge, The­se, Ar­gu­men­ta­ti­on nach­voll­zie­hen, kri­tisch be­fra­gen und auf der Grund­la­ge er­wor­be­ner Fach­kennt­nis­se be­grün­det be­ur­tei­len
III
un­ter­su­chen
un­ter ge­ziel­ter Fra­ge­stel­lung Ele­men­te, Struk­tur­merk­ma­le und Zu­sam­men­hän­ge sys­te­ma­tisch er­schlie­ßen und dar­stel­len
II
ver­glei­chen
nach vor­ge­ge­be­nen oder selbst ge­wähl­ten Ge­sichts­punk­ten Ge­mein­sam­kei­ten, Ähn­lich­kei­ten und Un­ter­schie­de er­mit­teln und dar­stel­len
II
wie­der­ge­ben
ei­nen be­kann­ten oder er­kann­ten Sach­ver­halt oder den In­halt ei­nes Tex­tes un­ter Ver­wen­dung der Fach­spra­che mit ei­ge­nen Wor­ten aus­drü­cken
I
zu­ord­nen
ei­nen be­kann­ten oder er­kann­ten Sach­ver­halt in ei­nen neu­en oder an­de­ren Zu­sam­men­hang stel­len oder die Po­si­ti­on ei­ner Ver­fas­se­rin oder ei­nes Ver­fas­sers be­züg­lich ei­ner be­stimm­ten Re­li­gi­on, Kon­fes­si­on, Denk­rich­tung etc. un­ter Ver­weis auf Text­stel­len und in Ver­bin­dung mit Vor­wis­sen be­stim­men
II
zu­sam­men­fas­sen
die Kern­aus­sa­gen ei­nes Tex­tes kom­pri­miert und struk­tu­riert dar­le­gen
I
vgl. Ein­heit­li­che Prü­fungs­an­for­de­run­gen in der Ab­itur­prü­fung Ka­tho­li­sche Re­li­gi­ons­leh­re der KMK i. d. F. vom 16.11.2006

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