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Biologie

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Fachs)
Die interdisziplinären Biowissenschaften haben große ökonomische, ökologische und gesellschaftspolitische Bedeutung. Die Naturwissenschaft Biologie mit ihren Gesetzmäßigkeiten und Erkenntnissen bildet die Grundlage für die Biotechnologie und beinhaltet den Bereich Mikrobiologie.
Das Fach „Biologie“ im zweijährigen Berufskolleg Biotechnologie umfasst das Grundlagenwissen wie die Bereiche Zytologie, Enzymatik, Immunbiologie, klassische Genetik, Stoffwechsel, Hormone und Ökologie. Diese Bereiche ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern sich mit den Zusammenhängen und Wechselwirkungen auf den unterschiedlichsten Niveaus mit Bezug auf Zellen, Organismen und Ökosystemen auseinanderzusetzen. Dabei wird ihnen die Vielschichtigkeit biologischer Vorgänge bewusst. Diese Beziehungsgefüge von Lebewesen zueinander und zu ihrer Umwelt sind für das Verständnis vieler ökologischer Themen heutzutage von großer Bedeutung.
Durch die Einbettung von ökologischen Grundlagen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, Einflüsse ihres Handelns zu bewerten. Diese Auseinandersetzung führt sie auch zu ethischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen.
Im Biologieunterricht gehören Beobachtung, Vergleich und Experiment zu den wesentlichen Grundlagen naturwissenschaftlicher Erkenntnisfindung. Auf der Basis problemorientierter Unterrichtskonzeptionen entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine grundlegende Vorstellung des Weges der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung und fachspezifischer Problemlösestrategien. Hypothesenbildung, Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten sind wichtige Bausteine um die Biologie als Experimentalwissenschaft erlebbar zu machen. Die Anwendung und die Entwicklung von Modellen sind dabei wichtige Mittel im Unterricht sowie im Forschungsprozess, um Erkenntnisse darzustellen und zu erklären. Dabei wird vor allem das logische Denk- und Abstraktionsvermögen der Schülerinnen und Schüler gefördert.
Der in diesem Bildungsplan verfolgte Bildungsansatz ist durch ein breites Themenspektrum gekennzeichnet, das die vielfältigen Möglichkeiten, Chancen aber auch Risiken der Biowissenschaften repräsentiert. Schwerpunkt ist in allen Bildungsplaneinheiten die Verknüpfung zwischen fachtheoretischem und fachpraktischem Wissen und damit die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf eine moderne und digitale Berufstätigkeit, die von neuen technisch-wirtschaftlichen Entwicklungen besonders betroffen ist.
Die biologischen Fragestellungen des Bildungsplanes ermöglichen einen zielgerichteten Einsatz digitaler Medien und Lernwerkzeuge bei der Unterrichtsgestaltung. Die Arbeit mit berufsbezogenen Experimenten soll die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, Experimente zu planen, durchzuführen und deren Ergebnisse auszuwerten, zu dokumentieren, darzustellen und zu diskutieren. Digitale Medien können sowohl zur Erfassung von Daten, Aufbereitung und Darstellung von Versuchsergebnissen, als auch zur Erstellung von z. B. Animationen und Lernvideos für die Visualisierung biowissenschaftlicher Abläufe genutzt werden. Die Auswahl der Themengebiete und die inhaltliche Gestaltung der Bildungsplaneinheiten berücksichtigen naturwissenschaftliche Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler aus dem mittleren Bildungsabschluss mit dem Ziel der beruflichen Qualifizierung.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Kompetenzorientierter Unterricht bietet die Möglichkeit, Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten selbstständig und nachhaltig aufzubauen, zu reflektieren und in verschiedenen Situationen verantwortungsvoll einzusetzen.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln im aktiven Umgang mit spezifischen Inhalten die Kompetenzen, die für die Biowissenschaften von zentraler Bedeutung sind. Erkenntnisse gewinnen, Kommunizieren und Bewerten sind hier die charakteristischen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Naturwissenschaftlich fachkompetente Schülerinnen und Schüler verfügen über Sach‑, Erkenntnisgewinnungs‑, Kommunikations- und Bewertungskompetenz. Diese vier Kompetenzbereiche durchdringen einander und bilden gemeinsam die Fachkompetenz.
Die Sachkompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis sowohl naturwissenschaftlicher Konzepte, Theorien und Verfahren als auch der Fähigkeit, diese zu beschreiben und zu erklären sowie geeignet auszuwählen und zu nutzen, um Sachverhalte aus fach- und alltagsbezogenen Anwendungsbereichen zu verarbeiten.
Die Erkenntnisgewinnungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis von naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen und in der Fähigkeit, diese Fachkompetenz zu beschreiben, zu erklären und zu verknüpfen, um Erkenntnisprozesse nachvollziehen oder gestalten zu können und deren Möglichkeiten und Grenzen zu reflektieren.
Die Kommunikationskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis von Fachsprache, fachtypischen Darstellungen und Argumentationsstrukturen und in der Fähigkeit, diese Fachkompetenz zu nutzen, um fachbezogene Informationen zu erschließen, adressaten- und situationsgerecht darzustellen und auszutauschen.
Die Bewertungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zeigt sich in der Kenntnis von fachlichen und überfachlichen Perspektiven und Bewertungsverfahren und in der Fähigkeit, diese Fachkompetenz zu nutzen, um Aussagen bzw. Daten anhand verschiedener Kriterien zu beurteilen, sich dazu Meinungen zu bilden, Entscheidungen zu treffen und Entscheidungsprozesse und deren Folgen zu reflektieren.
Für nachhaltig gewinnbringendes Lernen ist es von großer Bedeutung, dass alle Kompetenzbereiche im Unterricht bewusst und ausgewogen gefördert werden. Die Kompetenzen entwickeln sich bei den Schülerinnen und Schülern über die Ausbildungsjahre hinweg und werden im Bildungsplan vielfältig inhaltsbezogen konkretisiert.
Der Vielfalt naturwissenschaftlicher Phänomene liegen Prinzipien zugrunde, die sich als Basiskonzepte beschreiben lassen. Die Basiskonzepte des Fachs „Biologie“ im Bildungsgang Technische Assistenten der Biotechnologie
  • Struktur und Funktion
  • Kompartimentierung
  • Stoff- und Energieumwandlung
  • Information und Kommunikation
  • Steuerung und Regelung
  • Reproduktion

ermöglichen die Vernetzung von Inhalten und deren Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven. Damit erleichtern sie kumulatives Lernen, den Aufbau von strukturellem Wissen und die Erschließung neuer Inhalte.
Da die Kompetenzen in allen sechs Bereichen nur an Fachinhalten erworben werden können, stellen die Basiskonzepte eine Grundlage für die Entwicklung der Fachkompetenz dar (vgl. Bildungsstandards im Fach Biologie für die Allgemeine Hochschulreife der KMK i. d. F. vom 18.06.2020).

3. Ergänzende fachliche Hinweise
Für den nachhaltigen Erwerb biologischer Fachkompetenzen werden die Sachinhalte mit lebensweltbezogenen Kontexten und aktuellen Methoden verknüpft. Bei der Behandlung verschiedener Inhalte sind die übergreifenden Basiskonzepte zu berücksichtigen. Hierdurch kann den Schülerinnen und Schülern die systematische Wissensaneignung erleichtert werden, die sich nicht vordergründig an den biologischen Inhalten, sondern an den wesentlichen Konzepten der Biologie und der späteren Herausforderungen des Berufsalltags orientiert. Des Weiteren erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über die neuesten Erkenntnisse biologischer Zusammenhänge und deren biotechnische Umsetzung. Die theoretischen Inhalte dieses Unterrichtsfaches wenden die Schülerinnen und Schüler in den fachpraktischen Fächern sowie dem praktischen Ausbildungsteil an. Durch die Verknüpfung von Theorie und praktischem Arbeiten wird die Fähigkeit zum eigenständigen Beurteilen technischer Laborprozesse und dem Erkennen von Fehlerquellen gefördert.
Im Fach „Biologie“ wird unter Nutzung dieser Basiskonzepte das Verständnis vom Aufbau der Zellen und ihren speziellen Leistungen in verschiedenen Organismen und Organsystemen, bis hin zur Anwendung molekularer Prozesse in aktuellen Forschungsbereichen und Technik sowie der Wechselwirkungen zwischen belebter und unbelebter Natur vertieft.
Im Fach „Biologisches Praktikum“ werden die Schülerinnen und Schüler in die mikroskopische Technik eingeführt und dazu befähigt, tierische und pflanzliche Objekte zu präparieren, lichtmikroskopisch zu untersuchen und zeichnerisch sowie fotografisch festzuhalten. Die theoretischen Kenntnisse der Biokatalyse werden durch praktische Versuche vertieft. Weiterhin erwerben die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse in Zell- und Gewebekulturtechnik.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Analoges oder digitales Modell einer Zelle als Bau- und Funktionseinheit
Struktur-Funktionsbeziehung
Enzymexperimente
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Zellen als Funktionseinheiten des Lebens und die Rolle der zellulären Makromoleküle

12

Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Zelle als grundlegende Bau- und Funktionseinheit des Lebens. Die Kenntnisse über Zellstrukturen und chemische Bausteine von Zellen bilden die Grundlage für das Verständnis der prinzipiellen Vorgänge in Zellen, die in biologischen Zusammenhängen dargestellt und erfasst werden und die als gemeinsame Merkmale aller zellulären Systeme Eigenschaften von Lebewesen bedingen und ermöglichen.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler nennen Kennzeichen des Lebens. Sie beschreiben die hierarchische Struktur eines Organismus über die Zelle bis zur molekularen Ebene.

Stoffwechsel, Wachstum, Vermehrung, Reizbarkeit, Bewegung

Vom Organismus zur Zelle
Organismus, Organe, Gewebe, Zelle

BPE 1.2

Anhand der Synthese und Sekretion eines Proteins erklären die Schülerinnen und Schüler exemplarisch Aufbau und Funktion der beteiligten Zellorganellen im Zusammenhang sowie das Prinzip der Kompartimentierung. Sie vergleichen tierische und pflanzliche Zellen.

Zellkompartimente, ‑organellen: Cytoplasma, Zellkern, ER mit Vesikeln, Ribosom, Golgi-Apparat mit Vesikeln, Mitochondrien

Syntheseweg: sezerniertes Protein
vgl. BPE 6.1
Tierische und pflanzliche Zelle
Lysosom, Zellwand, Chloroplast, Vakuole

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben chemische Eigenschaften des Wassers und begründen dessen Rolle als Hauptbestandteil von Zellen. Ausgehend von Bau der Organismen benennen Schülerinnen und Schüler Biomakromoleküle und deren Monomere sowie deren Bedeutung für den Aufbau und die Funktion von Zellen.

Zytoplasma als wässrige Lösung

Wasser als Lösungsmittel: hydrophil in Abgrenzung zu hydrophob, Dipoleigenschaft

Bauprinzip: Monomer, Polymer

Monosaccharide, Polysaccharide
Energielieferant
Fettsäuren, Lipide
Biomembran
Aminosäuren, Proteine
Enzyme, Biomembran, vgl. „Biotechnologie“
Nukleotide, Nukleinsäuren
Erbgut, Ribosomen, vgl. „Biotechnologie“

BPE 2

Aufbau und Funktion von Biomembranen

6

Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Zelle als offenes System und erläutern die Abgrenzung der Zelle sowie den Stoffaustausch.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Funktion der Biomembran.

Stoffbarriere, Grundlage der Kompartimentierung
lipophile, hydrophile Stoffe,
vgl. BPE 1.3
Ort des selektiven Transports

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler stellen den Aufbau der Membran aus Membranlipiden und -proteinen schematisch dar.

Membranlipide, Membranproteine, Kohlenhydrate
schematische Darstellung, Modelle
Doppelschichtstruktur

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Prozess der Teilchendiffusion.

Ungerichtete Zufallsbewegung

Konzentrationsgradient und ‑ausgleich

BPE 2.4

Aus Lösungseigenschaften und Konzentrationsunterschieden der zu transportierenden Stoffe leiten die Schülerinnen und Schüler Transportform und -richtung an der Membran ab.

Passiver und aktiver Transport

  • einfache und erleichterte Diffusion
Carrier, Kanäle, Pumpen
  • aktiver Transport
keine Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Transport
Osmose

Exo- und Endocytose
vgl. BPE 1.2

BPE 3

Funktion von Enzymen als zelluläre Biokatalysatoren

20

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Funktionsweise eines Enzyms anhand eines Energie-Reaktionsverlauf-Diagramms. Sie erklären die Vielfalt und das Zusammenspiel von Stoffwechselreaktionen auf der Grundlage unterschiedlicher Spezifitäten verschiedener Enzyme und vertiefen so die Erkenntnis über die besondere Bedeutung von Struktur-Funktionsbeziehungen am Beispiel des Schlüssel-Schloss-Prinzips.
Die Schülerinnen und Schüler legen die Beeinflussbarkeit der Enzymaktivität durch Außenfaktoren dar und leiten daraus den Zusammenhang mit einer situationsbedingten Stoffwechselregulation ab. Anhand von Diagrammen beschreiben sie die Änderung von Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit im Verlauf der Enzymreaktion und stellen unter Verwendung geeigneter Modelle verschiedene Arten der Enzymhemmung dar.
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die zentrale Rolle der Enzyme als Biokatalysatoren des Stoffwechsels sowie, dass Zellen sich durch Enzymregulation an veränderte stoffwechselphysiologische Bedürfnisse anpassen.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen katalysierte mit nicht-katalysierten Reaktionen und interpretieren Diagramme, die einen Reaktionsverlauf darstellen. Sie beschreiben den grundlegenden Ablauf einer enzymatisch katalysierten Reaktion und übertragen das Schlüssel-Schloss-Prinzip auf die Spezifität der Enzymreaktion.

Katalytisch wirksame Oberflächen
Zersetzung von Wasserstoffperoxid auf einer Kartoffelscheibe oder durch Metallsalze
Energie-Reaktionsverlauf-Diagramm
vgl. „Chemie“
Aktivierungsenergie

Schlüssel-Schloss-Prinzip
Induced-fit-Modell
Aktives Zentrum, Enzym-Substrat-Komplex

Substrat‑, Wirkungsspezifität
N-Methylharnstoff, Urease

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Beeinflussbarkeit der Enzymaktivität durch Außenfaktoren und leiten daraus den Zusammenhang mit einer situationsbedingten Regulation des Stoffwechsels ab.

Temperatur-Optimum
Katalase und pH-Wert, RGT-Regel vgl. „Chemie“, Denaturierung vgl. „Biotechnologie“
pH-Wert-Optimum
Pepsin, Amylase, Trypsin, Denaturierung vgl. „Biotechnologie“
Cofaktoren

  • Cosubstrat
gekoppelte Enzymreaktion NAD(P)+ und ATP, Coenzym A
  • Metall-Ionen
DNA-Polymerase (Magnesium), Urease (Nickel); vgl. „Biotechnologie“

BPE 3.3

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration anhand geeigneter Diagramme und leiten daraus grafisch wichtige Parameter zur Beschreibung der Enzymkinetik ab.

Enzymkinetik nach Michaelis-Menten

vmax, Km

BPE 3.4

Die Schülerinnen und Schüler erklären die Wirkung von Effektoren auf die Enzymkinetik.

Kompetitive Inhibitoren
Alkoholdehydrogenase,
Wirkungsweise von Medikamenten, z. B. Präparate gegen Gicht
Nicht-kompetitive Effektoren, Allosterie
Endprodukthemmung, ATP, ADP,
Aktivator: Glucose-6-phosphat für Glycogen-Synthase

BPE 4

Immunbiologie

12

Die Schülerinnen und Schüler begreifen die spezifische Immunreaktion als koordiniertes Zusammenwirken spezialisierter Immunzellen im Körper. Sie verstehen die Bedeutung der Erkennung körpereigener und körperfremder Strukturen für die Funktionsfähigkeit des Immunsystems. Die Schülerinnen und Schüler bilden sich kriteriengeleitet eine Meinung zur Impfung.

BPE 4.1

Die Abwehr von körperfremden Strukturen durch das Immunsystem erklären die Schülerinnen und Schüler durch das Zusammenwirken verschiedener Zellen und Antikörper. Dabei erläutern sie die Wechselwirkungen zwischen Immunzellen mittels Zell-Zell-Kontakten und Signalstoffen. Sie erklären, dass Antigene anhand von Oberflächenstrukturen erkannt und diese Information im Immunsystem weitergegeben und gespeichert wird.

Unspezifische und spezifische humorale und zelluläre Immunantwort am Beispiel einer viralen Infektionskrankheit
z. B. Influenza, AIDS, Masern
  • Kooperation von Immunzellen: Signalstoffe, Zell-Zell-Kontakte
Cytokine
  • Unterscheidung von körpereigen und körperfremd anhand des MHC-Systems
z. B. Allergie, Organtransplantation, Autoimmunerkrankung

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler nehmen kriteriengeleitet Stellung zum Thema Impfung.

Impfung
WHO-Empfehlung
  • aktiv
  • passiv

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Erstellung von Lernvideos zur Meiose und Mitose
Humangenetische Diagnostik
Einfluss des Kohlenstoffdioxids auf die Fotosyntheseaktivität der Wasserpest
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 5

Klassische Genetik und Humanbiologie

15

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Chromosomenstruktur. Sie fassen Zellzyklus sowie Ablauf und Bedeutung der Mitose zusammen. Sie stellen den Vorgang und die Bedeutung der Meiose dar und erklären die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Entstehung von Vielfalt. Sie kennen unterschiedliche Formen der Vererbung und wenden die Vererbungsregeln auf Stammbaumanalysen an. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Mutationen als Veränderungen von genetischen Informationen und erläutern die Folgen an Beispielen.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Struktur von Chromosomen. Sie erklären die Entstehung von Tochterzellen mit identischem Chromosomensatz. Sie erläutern die Grundprinzipien der Rekombination bei Meiose und Befruchtung. Sie beschreiben den Vorgang und die Bedeutung der Meiose und vergleichen diesen mit der Mitose.

Chromosomenstruktur

  • Centromer und Telomer

  • Chromosomensatz und Karyogramm des Menschen
Erstellung eines Karyogramms
  • homologe Chromosomen, Autosomen, Gonosomen

Zellzyklus

  • Interphase (G1‑, S‑, G2-Phase)

  • Mitose und Cytokinese
ohne Bezeichnung der einzelnen Phasen
Meiose und Rekombination

  • Kernphasenwechsel: Diploidie, Haploidie
  • Hauptphasen der Meiose I und II

  • Intra- und interchromosomale Rekombination
ohne Bezeichnung der einzelnen Phasen,
Crossing over

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden Grundlagen der Vererbung auf Erbgänge und Stammbaumanalysen an. Sie leiten bei Stammbaumanalysen Hypothesen zu X-chromosomalen und autosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale ab.

Grundbegriffe der Genetik

  • Genotyp
  • Phänotyp
  • Allel
  • Homozygot
  • Heterozygot

Erbgänge

  • Kreuzungsschema
1. und 2. Mendel‘sche Regel
  • Parental(P)‑, Filialgeneration (F1, F2)
  • dominant-rezessiver Erbgang

Analyse von Familienstammbäumen

  • Stammbaumsymbolik

  • Erbgänge: autosomal bzw. X-chromosomal, dominant und rezessiv
Polydactylie, Albinismus, Rot-Grün-Sehschwäche

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Chromosomen- und Genommutationen und leiten Mutationen anhand eines Karyogramms ab. Sie erklären die Auswirkungen verschiedener Chromosomen- und Genommutationen auf den Phänotyp und erläutern die Folgen an Beispielen.

Chromosomenmutationen
strukturelle Chromosomenaberration, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
  • Translokation
  • Deletion und Insertion
  • Duplikation
  • Inversion
Philadelphia Chromosom, Katzenschrei-Syndrom, Albinismus, Mukoviszidose
Genommutationen
numerische Chromosomenaberration
  • Haploidie, Polyploidie, Allopolyploidie
Erdbeere, Weizen
  • Trisomie
Downsyndrom

BPE 6

Stoffwechselwege

17

Die Schülerinnen und Schüler geben als Zeichen lebender Zellen den Zusammenhang zwischen Assimilation und Dissimilation als Grundlage des Kohlenstoffkreislaufs und des Stoff- und Energiewechsel an. Sie erklären das Zusammenspiel von organischen Verbindungen, ATP, Elektronen- und Wasserstoffüberträgern im Energiestoffwechsel der Organismen. Die Schülerinnen und Schüler erklären den Ablauf der Fotosynthese auf molekularer Ebene und ordnen die Teilprozesse ihren Reaktionsräumen zu. Dabei greifen sie auf Vorwissen der Biokatalyse und des Aufbaus der Zellen zurück.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren den Aufbau energiereicher organischer Verbindungen aus energiearmen anorganischen Verbindungen als Assimilation und den Abbau energiereicher organischer Verbindungen in energiearme anorganische Verbindungen als Dissimilation. Sie beschreiben die Bedeutung des Basiskonzepts Stoff- und Energieumwandlung.

Kreislauf der Stoff- und Energieumwandlung
vgl. „Mikrobiologie“
  • Assimilation
  • Dissimilation
Schema
ATP als Energieäquivalent
Energiespeicherung durch chemische Bindungen
NAD(P)H+ als Reduktionsäquivalent
Elektronendonator, Elektronenakzeptor

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Aufbau eines Chloroplasten als Ort der Fotosynthese. Sie formulieren die Reaktionsgleichung der Fotosynthese in Summenformel und interpretieren die Abhängigkeit der Fotosyntheserate von abiotischen Faktoren.

Feinstruktur von Chloroplasten
Blattquerschnitt
  • äußere und innere Membran
  • Stroma
  • Thylakoide
  • Thylakoidinnenraum
  • Stärkekörnchen
  • DNA
  • Ribosomen

Abiotische Faktoren
Engpassmodell
  • Lichtintensität
Sonnenblatt, Schattenblatt, Sättigungswert und Kompensationspunkt
  • Lichtqualität
Absorptionsspektrum,
Wirkungsspektrum, Engelmann-Versuch, Dünnschichtchromatographie von Blattfarbstoffen
  • Kohlenstoffdioxidkonzentration
  • Temperatur

Summengleichung der Fotosynthese

BPE 6.3

Die Schülerinnen und Schüler erklären den Ablauf der Fotosynthese und ordnen sie den zellulären Strukturen zu.

Teilschritte der Fotosynthese im Überblick

Lichtabhängige Reaktion

  • Fotolyse des Wassers
Isotopenmarkierung von Wasser und Kohlenstoffdioxid
  • Fotosysteme und Redoxsysteme in der Thylakoidmembran
Redoxpotenzial
  • Elektronentransportkette
ohne Namen
  • Protonengradient
analogie Endoxidation, vgl. „Mikrobiologie“
  • ATP-Synthase
  • Reduktionsäquivalent

Lichtunabhängige Reaktion – Calvin-Cyclus

  • Fixierungsphase
RuBisCO
  • Reduktionsphase (Phosphoglycerat zu Phosphoglycerinaldehyd)
Bedeutung von ATP zur energetischen Aktivierung organischer Verbindungen
  • Regenerationsphase
ohne Strukturformeln

BPE 7

Hormone

8

Die Schülerinnen und Schüler begreifen Hormone als Bestandteil eines Kommunikationssystems im Organismus. Am Beispiel hormoneller Informationsverarbeitung erkennen sie die Bedeutung von Regulationsvorgängen auf molekularer Ebene.

BPE 7.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Synthese, den Transport und die Wirkungsweise eines Proteinhormons.

Stufenweise Synthese von Insulin in den Zellen der Bauchspeicheldrüse
vgl. „Biotechnologie“

  • Aufbau von Präproinsulin, Proinsulin und Insulin
Signalsequenz, A‑, B‑, C-Kette, Disulfidbrücken
  • Translation am ER und posttranslationale Modifikationen zur Bildung von biologisch aktivem Insulin
Abspalten der Signalsequenz bei Transport ins ER, Ausschneiden der C-Kette und Ausbildung von Disulfidbrücken im Golgi-Apparat
Freisetzung durch Exozytose und Transport über das Blut
vgl. BPE 2
  • Wirkungsweise an den Zielzellen, Bindung an den Hormonrezeptor
Schlüssel-Schloss-Prinzip, Konformationsänderung

  • Aktivierung der Adenylatcyclase und Bildung von cAMP

  • Signaltransduktion mittels Kinasenkaskade

  • Absenkung des Blutzuckerspiegels
z. B. vermehrte Glucoseaufnahme und Weiterverarbeitung von Glucose in der Zelle
Inaktivierung
enzymatischer Abbau

BPE 7.2

Die Schülerinnen und Schüler skizzieren einen Regelkreis und erläutern die Grundbegriffe der Regeltechnik am Beispiel der Regulation des Blutzuckerspiegels.

Regelkreis

  • Regelgröße
Blutzuckerspiegel
  • Störgröße
z. B. Kohlenhydratzufuhr
  • Messglied
Chemorezeptoren z. B. in der Bauchspeicheldrüse
  • Ist-Wert
gemessener Blutzuckerspiegel
  • Führungsgröße
Hypothalamus
  • Sollwert

  • Regler
Bauchspeicheldrüse
  • Ist-Sollwert-Differenz (Stellwert)

  • Stellgröße
freigesetzte Insulinmoleküle
  • Stellglied
z. B. vermehrte Glucoseaufnahme

BPE 8

Ökologie

10

Die Schülerinnen und Schüler erkennen Ursache- und Wirkungszusammenhänge in Ökosystemen und setzen sich kritisch mit dem besonderen Verhältnis Mensch-Umwelt auseinander. Durch das Verstehen dieser Zusammenhänge zeigen die Schülerinnen und Schüler anthropogene Einflüsse und ihre Folgen auf unsere Umwelt als globale und lokale Herausforderung auf. Am Beispiel der Ressource Wasser verstehen die Schülerinnen und Schüler die Bedeutsamkeit der Abwasserreinigung und beschreiben deren Ziele und Stufen.

BPE 8.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Ökosysteme als Lebensräume und Beziehungsgefüge aus Lebewesen und ihrer Umwelt anhand von ausgewählten Beispielen. Sie zeigen auf, welche Wechselbeziehungen darin möglich sind und charakterisieren diese unter Berücksichtigung der abiotischen und biotischen Umweltfaktoren.

Ökosysteme
z. B. See, Wald
  • Biotop und Biozönose
ökologische Potenz, Toleranzkurven
  • biotische und abiotische Faktoren
  • ökologische Nischen

BPE 8.2

Die Schülerinnen und Schüler ordnen Lebewesen nach ihrer Nahrungsgrundlage in Trophiestufen ein und erklären den Energiefluss innerhalb der Biomassepyramide.

Biomassepyramide
Bioakkumulation von Schadstoffen
  • Produzenten, Konsumenten, Destruenten
  • Trophiestufen
  • Energiefluss

BPE 8.3

Die Schülerinnen und Schüler stellen den Kohlenstoffkreislauf unter Einbeziehung menschlicher Einflüsse dar. Sie leiten den Klimawandel als Folge des anthropogenen Treibhauseffekts ab und beschreiben Maßnahmen um diesem entgegenzuwirken.

Kohlenstoffkreislauf
Kohlenstoffspeicherung, Übersäuerung der Meere
Treibhauseffekt, Klimawandel und Maßnahmen
Treibhausgase, regenerative Brennstoffe z. B. Bioethanol und Biodiesel, Aufforstung

BPE 8.4

Die Schülerinnen und Schüler nennen die Ziele der Abwasserreinigung und beschreiben deren Stufen.

Überblick Abwasserreinigung
Eutrophierung von Gewässern
  • mechanisch, biologisch, chemisch
Sanierungsmaßnahmen bei Gewässern
  • CSB- und BSB-Werte
Ressource Wasser

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, Datum
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier:
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom Datum
Aktenzeichen

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für das Schuljahr 1 am 1. August 2023
für das Schuljahr 2 am 1. August 2024
in Kraft.

Zum Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2008 in diesem Fach veröffentlichte Lehrplan für die zweijährige zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule vom 08.08.2008, Band 1 (Az. 45-6512-2220/51) außer Kraft.
Fachname – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Richtung (z.B. Biologisch technische Assistenten)
Schwerpunkt BIB

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