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Kommunikationstechnik

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag
Der Laie denkt beim Begriff „Kommunikationstechnik“ automatisch an das soziale Miteinander. Auch wenn man dieses Wort in eine Internet-Suchmaschine eingibt, stößt man meist auf sozialwissenschaftliche Seiten.
Tatsächlich versteht man unter dem Begriff „Kommunikation“, welcher aus dem Lateinischen kommt und mit „das, was allen gemeinsam ist“ oder „das, was wir miteinander teilen“ übersetzt werden kann, das Mitteilen von Botschaften aller Art. Bei jeder Kommunikation gibt es einen Sender und einen Empfänger, die untereinander Nachrichten austauschen. Für den Transport dieser Nachricht zwischen Sender und Empfänger bedarf es eines Transportmediums. Denkt man an das gesprochene Wort, so sind es die Schallwellen, die Nachrichten über das Medium „Luft“ transportieren.
Generell unterscheidet man zwischen sogenannten allgemeinen und psychologischen Kommunikationsmodellen. Dabei sind die allgemeinen Kommunikationsmodelle interdisziplinärer Natur, d. h. sie nähern sich der Thematik Kommunikation, indem sie Ideen verschiedener Wissenschaftsrichtungen integrieren. Psychologische Kommunikationsmodelle hingegen haben eine eingeschränktere und differenziertere Perspektive (J. Röhner, A. Schütz, „Psychologie der Kommunikation“, 2015).
Im Unterrichtsfach „Kommunikationstechnik“ gehen wir von einem interdisziplinären Ansatz aus, so wie es Claude E. Shannon und Warren Weaver in den 40er-Jahren mit ihrem „Sender-Empfänger-Modell“ entwickelten. Hierbei handelt es sich um einen binären Ansatz mit dem Ziel, den Austausch von Informationen zwischen Sender und Empfänger im nachrichtentechnischen Sinne zu optimieren.
Heute ist der Begriff Kommunikationstechnik in aller Munde, dessen eigentliche Bedeutung wird aber oft vergessen. Wir reden von der Digitalisierung in Alltag und Schule. Doch im Grunde meinen wir damit die Vernetzung von Geräten, die wir im Alltag verwenden. Das reicht vom Smartphone über den Laptop bis zum Drucker. Doch damit nicht genug: Auch Kaffeemaschinen, die im Fehlerfall selbst den Service kontaktieren oder Kühlschränke, die selbstständig Waren nachbestellen, sind Realität. Alle diese vernetzten Dinge sind ohne Kommunikationstechnik nicht denkbar. Die Kommunikationstechnik stellt das Internet erst auf die Füße.
Kommunikationstechnische Anwendungen finden sich also in unterschiedlichsten Bereichen unserer Lebenswelt. Sie bilden die Grundlage für die technisch gestützte Kommunikation. Somit wachsen die Schülerinnen und Schüler in einer Welt heran, die von vernetzten Informationen und deren Aufbereitung sowie Verarbeitung zunehmend beeinflusst werden. Das Unterrichtsfach „Kommunikationstechnik“ im Berufskolleg stellt sich diesem Wandel und sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für den Umgang mit digitalen Medien und Produkten auch hinsichtlich des Datenschutzes und Urheberrechtes.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb
Die Kommunikationstechnik zählt zu den gegenwärtigen und zukünftigen Schlüsseltechnologien. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Teilnehmersysteme, die das weite Spektrum von weltweiten Computernetzen bis zum lokalen Netzwerk im privaten oder beruflichen Bereich abdecken und zu denen auch konventionelle Kommunikationsformen wie Telefonie gerechnet werden.
Wer das Kommunizieren in Netzen verstehen will, muss sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
• Wie funktioniert der Datenaustausch über Netze?
• Wie können Datensicherheit und Datenschutz gewährleistet werden?
• Welche neuen Anforderungen ergeben sich durch die heutige und zukünftige Netznutzung?
Das Berufskolleg Informationstechnik greift diese Fragen auf und vermittelt das erforderliche Wissen mit dem Ziel, Schülerinnen und Schüler für die Anforderungen der Zukunft zu qualifizieren.
Dabei erfüllt der Unterricht im Fach „Kommunikationstechnik“ den Bildungsauftrag, indem die Schülerinnen und Schüler einerseits eine allgemeine Problemlösefähigkeit in einer komplexen und vernetzten Welt erreichen und andererseits die Mechanismen ihrer technologischen Grundlagen und Zusammenhänge verstehen und anwenden können. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, sich Informationen zu beschaffen, sie aufzubereiten und daraus Entscheidungen selbstständig und begründet zu treffen.
Die Inhalte des Unterrichtsfachs „Kommunikationstechnik“ bereiten zielgerichtet auf einschlägige Studiengänge und Berufsausbildungen vor. Als Unterrichtsmethoden dienen insbesondere Methoden, die das eigenständige und selbstverantwortliche Arbeiten der Schülerinnen und Schüler fördern, um dadurch einen Beitrag zur Studierfähigkeit zu leisten. In einem fächerübergreifenden Projekt stellen die Schülerinnen und Schüler anwendungsbezogen die Querverbindungen zwischen den einzelnen Wissensgebieten her.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben und vertiefen eine umfassende Handlungskompetenz mit den Dimensionen der sachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenz.
Die Sachkompetenz umfasst unter anderem das Analysieren technischer Probleme, das Ermitteln von Wirkungszusammenhängen, das Entwickeln von Lösungen und das Beurteilen von deren Wirksamkeit. Zudem wird die Lösung einer technischen Aufgabe optimiert, indem auch alternative Lösungswege und Lösungsvarianten dargestellt und ausgewertet werden. Die technischen Sachverhalte stellen die Schülerinnen und Schüler möglichst fachsprachlich korrekt dar.
Um eine technische Aufgabe möglichst kreativ zu bewältigen, erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Methodenkompetenz. Sie setzen dabei die in der Kommunikationstechnik verwendeten Netzwerkkomponenten korrekt und zielgerichtet ein und analysieren die Funktionsweise dieser Systeme. Zudem beschaffen sie sich selbstständig unter Nutzung zeitgemäßer Kommunikationsmittel die Informationen, die sie zum Durchführen, Lösen und Dokumentieren benötigen.
Die Ausbildung von fachlichen und personalen Kompetenzen erfolgt im Kommunikationstechnikunterricht ganzheitlich an konkreten Inhalten. Die Schülerinnen und Schüler werden schrittweise an agile Arbeitsmethoden herangeführt und passen ihre Arbeitsweise immer wieder an veränderte Situationen an. Dazu analysieren sie Problemstellungen, erstellen Modelle, entwerfen Lösungsstrategien und führen diese durch. Sie überprüfen Ergebnisse experimentell. Grenzen von Modellvorstellungen werden beschrieben und bewertet. Da moderne informationstechnische Systeme eine hohe Komplexität aufweisen können, werden Teilsysteme entworfen und vernetzt. Sorgfältiges Planen und Dokumentieren wird beim Arbeiten mit diesen Systemen sowie beim Entwickeln von Programmen eingeübt. Die Schülerinnen und Schüler lernen fachbezogen zu kommunizieren, um komplexe Systeme kooperativ zu entwerfen. Arbeitsergebnisse können sie angemessen darstellen und bewerten.
Das Fach „Kommunikationstechnik“ dient hierbei zum Analysieren von Problemstellungen und der jeweiligen Klärung der Aufgabenstellung, sodass eine Planung zur Lösung des Problems erarbeitet werden kann. Das Erarbeiten von Informationen und die Ausführung, d. h. das Lösen der Problemstellung, erfolgt vor allem im Fach „Praktikum Kommunikationstechnik“. Ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand ist dadurch gegeben und fördert den Lernerfolg und den Kompetenzausbau.
Das Handlungsprodukt bzw. die Lösung der Problemstellung kann im Fach „Kommunikationstechnik“ beispielsweise der Entwurf eines lokalen Computernetzes oder das Erkennen von Schwachstellen der in einem lokalen Netz eingesetzten Netzwerkkomponenten sein. Die Realisierung des lokalen Netzes und das Absichern der Netzwerkkomponenten werden im Fach „Praktikum Kommunikationstechnik“ in die Realität umgesetzt. Umfangreiche Tests schließen das Projekt ab. Werden dabei Fehler entdeckt, so werden diese anhand des OSI-Referenzmodells oder mit anderen Modellen eingegrenzt und einer Lösung zugeführt. Hierbei werden das Vorgehen und der Lösungsweg von den Schülerinnen und Schülern reflektiert.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

30

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
Entwurf eines Kommunikationssystems
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Kommunikationsgrundlagen

40

Den Schülerinnen und Schülern wird in dieser Einführung anhand der alltäglichen Kommunikation erläutert, welche Kommunikationsmittel und Kommunikationsregeln jeder Kommunikation zugrunde liegen. Sie leiten daraus ab, dass Protokolle die Grundlage in der Netzwerktechnik bilden.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Kommunikationsmodell, das jeder Kommunikation zugrunde liegt. Sie benennen die Netzwerkkomponenten und beschreiben deren Aufgaben. Sie legen dar, welches Netzwerkmedium für welchen Anwendungsfall geeignet ist. Sie beschreiben die gängigsten Netzwerktopologien.

Kommunikationsmethoden
Nachricht, Codierung, Kapselung und Information
  • Sender
  • Medium
  • Empfänger
  • Kommunikationsprotokolle

Netzwerkkomponenten

  • Endgeräte
PC, Smartphone, Smart TV
  • aktive Komponenten
Switch, Router
Netzwerkmedien

  • leitende Medien
insbesondere Kupferkabel
  • Lichtwellenleiter
Glasfaserkabel, Lichtwellenleiter auf Kunststoffbasis
  • drahtlose Übertragung
WLAN
Netzwerktopologien
physische und logische Topologie
  • Abgrenzung PAN – LAN – WAN
  • Bustopologie
  • Sterntopologie
  • Ringtopologie
  • Meshtopologie

Internet als konvergierendes Netzwerk

  • Begriffserklärung
IP-Telefonie
Video on Demand

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler zeigen auf, dass jedes Endgerät die gleichen Regeln befolgen muss, damit Endgeräte über ein Netzwerk kommunizieren können. Die Schülerinnen und Schüler benennen gängige Standardisierungsorganisationen. Sie stellen das ISO-OSI-Modell und das TCP/IP-Modell gegenüber. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Internet Protocol Suite und ordnen gängige Protokolle zu. Sie erörtern die Eigenschaften unterschiedlicher Adressierungsarten in der Netzwerktechnik und nennen Beispiele. Das grundlegende Prinzip der Segmentierung von Nachrichten erläutern die Schülerinnen und Schüler anhand eines Beispiels. Sie legen das Konzept der Client-Server-Kommunikation unter Nennung von Beispielen anschaulich dar.

Netzwerkprotokolle
Schwerpunkt auf TCP/IP
  • Aufgaben
Adressierung, Zuverlässigkeit, Flusskontrolle, Sequenzierung, Fehlererkennung
  • Protokollfamilien
Internet Protocol Suite und TCP/IP-Protokollstack
Netzwerkmodelle

  • ISO-OSI-Schichtenmodell
  • TCP/IP-Modell
Protokolle der Anwendungs‑, Transport‑, Internet- und Netzwerkzugriffsschicht
Standardisierungsorganisationen

  • Standardisierungsorganisationen und deren Aufgaben
IEEE
IETF
ISO
Segmentieren von Nachrichten

  • Funktion der Segmentierung
  • Encapsulation/De-Encapsulation

Adressierung

  • MAC-Adressen
  • IP-Adressen
  • Portnummern
Zuordnung Adresse Kommunikationsteilnehmer oder Dienst
Client-Server-Kommunikation

  • Beispiele zu Client-Server-Anwendungen
  • Gegenüberstellung zu Peer-to-Peer

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die Hardware von Clients und Servern und planen deren Konfiguration.
Sie entwickeln einen Plan für die Installation und Konfiguration verschiedener Betriebssysteme. Sie entwerfen eine Benutzer- und Verzeichnisstruktur mitsamt Berechtigungen. Sie planen die Konfiguration der Netzwerkschnittstelle sowie die Inbetriebnahme von verschiedenen Anwendungen und Diensten.

Hardware von Client und Server

  • Hardwareanforderungen
z. B. Arbeitsspeicher, Festplattenspeicher, Netzwerkschnittstellen
  • Ausfallsicherheit
redundante Netzteile und Netzwerkanbindungen, RAID-Systeme
  • RAID-Systeme
RAID Level 0, 1, 5 und 10
Paritätsbildung
  • Backup-Strategien

Betriebssysteme für Clients und Server

  • Betriebssysteme
  • grundlegende Konfiguration
  • GUI bzw. CLI

Installation eines Betriebssystems

  • Bootvorgang
BIOS/UEFI
  • Bootmanager

  • Partitionen

  • Dateisysteme
z. B. NTFS/FAT- und EXT-Dateisysteme
Journaling
Gruppen- und Userverwaltung

  • Anlegen von Benutzern und Gruppen
Linux-Umfeld: useradd, groupadd, passwd, usermod, chown, chgrp, chmod
  • Zuweisen von Berechtigungen
Rechtestruktur
Skripte
Konfiguration der Netzwerkschicht

Konsolenbefehle
IP-Adresse, Subnetzmaske, Default Gateway, DNS-Server
Anwendungen und Netzwerkdienste

  • Installation von Anwendungen und Diensten
  • Konfiguration von Anwendungen und Diensten
  • Prüfung der Funktionalität
z. B. Mailprogramm

BPE 2

Kommunikation in Schichten

35

Die Schülerinnen und Schüler lernen die Kommunikationsprotokolle in Computernetzen über das OSI-Schichtenmodell kennen. Sie ordnen Kommunikationsaufgaben und Fehler in der Kommunikation den richtigen Schichten zu. Sie ordnen wichtige Aspekte des Datenschutzes begründet ein.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden die Grundlagen der Digitaltechnik und Zahlensysteme an.
Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Kommunikationsmodell, das jedweder Kommunikation zugrunde liegt. Sie benennen die Aufgabe der Netzwerkkomponenten.
Sie beschreiben die Kapselung der Daten im Schichtenmodell.
Die Schülerinnen und Schüler planen die Konfiguration eines managebaren Switch und Router.

Zahlensysteme
Duales und Hexadezimales Zahlensystem
Umrechnungen
Bitübertragungsschicht/Physical Layer
Aufgaben, strukturierte STP/UTP-Verkabelung
Sicherungsschicht/Data-Link Layer

  • Topologien
  • Ethernet-Frame

  • Aufbau und Funktion MAC-Adresse
  • MAC-Adresstabelle
Funktionalität eines Switches
Netzwerkschicht/Network Layer

  • IPv4 Adressierung
  • private Adressbereiche

  • Aufbau des IPv4-Headers
wichtige Header-Felder
  • Subnetzbildung in IPv4
Variable Length Subnet Mask (VLSM)
  • IPv6 Adressierung
Global Unicast und Link Local Adressen
  • Aufbau des IPv6-Headers
wichtige Header-Felder
  • IPv6-Subnetzbildung

  • Koexistenz von IPv4 und IPv6

  • Routing und Routingtabellen bei IPv4 und IPv6
Funktionalität eines Routers
Transportschicht/Transport Layer

  • Adressierung auf der Transportschicht durch Portnummern
Segmentierung
  • gängige Transportschichtprotokolle
Gegenüberstellung von TCP und UDP
Anwendungsschicht/Application Layer

  • Gesamtbetrachtung von Schicht 5 bis 7 des OSI-Modells

  • Dienste und Protokolle
HTTP/HTTPS, SMTP/IMAP/POP3, DNS, DHCP

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler benennen die zentralen Aspekte der aktuell gültigen Datenschutzrichtlinien in Deutschland und Europa. Sie charakterisieren personenbezogene Daten hinsichtlich der Art und der Nützlichkeit ihrer Weiterverarbeitung für Unternehmen. Sie beschreiben Empfehlungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten. Sie fassen die wichtigsten Gesichtspunkte des Web-Tracking zusammen.

Datenschutz
Umgang mit personenbezogenen Daten, EU-Standards
Web-Tracking

Zeit für Leistungsfeststellung

15

105

120

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Client-Server-Programmierung mit Python (oder einer anderen Programmiersprache)
Dynamische Webseiten mit Datenbankunterstützung
Einführung in das Internet of Things
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 3

Dienste der Anwendungsschicht

50

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Kommunikation als virtuelle Verbindungen zwischen denselben Schichten der Kommunikationspartner innerhalb des Schichtenmodells.
Dabei werden von der Anwendungsschicht ausgehend die Schichten absteigend betrachtet.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler benennen und beschreiben ein gängiges Kommunikationsprotokoll und planen die Konfiguration des entsprechenden Dienstes.

Anwendungsschicht/Application Layer
Protokollanalyse
  • Gesamtbetrachtung von Schicht 5 bis 7 des OSI-Modells

Dienste der Anwendungsschicht
Webservice (HTTP(s)-Server), Mailserver
  • Einführung
  • Protokoll
  • Konfiguration
  • Test


BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler ordnen die Sicherheit von Endgeräten und Komponenten eines Computernetzwerkes anhand gängiger Standards ein. Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren hierbei Angriffe auf Komponenten des Netzwerkes und entwickeln ein Sicherheitskonzept.

Grundlagen der Netzwerksicherheit
Sicherheitsbedrohungen, Netzwerkangriffe und Abwehr von Netzwerkangriffen
Firewall
Paketfilterung, Filterung auf Anwendungsebene (URL-Filterung), Stateful Packet Inspection (SPI)

BPE 4

Technologien des Network-Layers

25

Die Schülerinnen und Schüler lernen das Internet als dezentral aufgebautes Netz kennen. Sie erschließen die elementare Bedeutung der Verbindungswege, also der Routen der Client-Server-Kommunikation. Sie erklären die Funktionsweise der Router, welche die Wege der Datenpakete regeln.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren wesentliche Routingprotokolle und führen deren Konfiguration durch. Die Schülerinnen und Schüler benennen die Vor- und Nachteile von dynamischen und statischen Routen.

Technologien auf dem Network-Layer

  • statische Routen

  • Routing-Protokolle
Unterschied zwischen Distanz-Vektor- und Link-State-Protokollen (OSPF)
  • Routing-Tabelle
Metriken

BPE 5

Technologien des Datalink-Layers

25

Aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben auf der Sicherungsschicht erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass diese Schicht in zwei Teilbereiche untergliedert ist. Sie analysieren Netzwerkframes und erläutern die Bedeutung der einzelnen Felder des Frames. Zudem legen sie dar, welche Sicherheitsmechanismen und Redundanzmöglichkeiten es auf dieser Ebene gibt.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler begründen die Unterteilung eines bestehenden Computernetzes in mehrere logische Unternetze und erläutern die Gefahren von Switching-Loops.

Technologien auf dem Datalink-Layer

  • VLANs (Virtuelle LANs)
Tagged Frames, VLAN-ID, Trunk, Natives VLAN
  • STP (Spanning Tree Protocol)
STP-Prozess pro VLAN

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler formulieren die wichtigsten Unterschiede zwischen einem kabelgebundenen LAN und einem auf Funk-basierenden WLAN. Zudem erläutern sie die Unterschiede der Zugriffsverfahren auf das Netzwerk.

WLAN

  • Einführung in die WLAN-Technologie
WLAN-Technologien und Standards, 802.11 Standards, elektromagnetisches Spektrum
  • Komponenten eines WLAN-Netzes
WLAN-Modi, Basic Service Set (BSS), Extended Service Set (ESS), Rahmen-Struktur, CSMA-CA
  • Betrieb eines WLANs

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler erläutern, wie LANs über Weitverkehrsnetze zusammengeschlossen werden. Sie beschreiben Techniken der Weitverkehrsnetze.

Weitverkehrsnetze
historische Entwicklung,
WAN-Topologien,
WAN-Technologien (z. B. HDLC, PPP),
Multiplextechniken als Grundlage zum Aufbau von WANs, Endsystemanbindungen

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, Datum
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier:
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom Datum
Aktenzeichen

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für das Schuljahr 1 am 1. August 2023
für das Schuljahr 2 am 1. August 2024
in Kraft.

Zum Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2008 in diesem Fach veröffentlichte Lehrplan für die zweijährige zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule vom 08.08.2008, Band 1 (Az. 45-6512-2220/51) außer Kraft.
Fachname – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Richtung (z.B. Biologisch technische Assistenten)
Schwerpunkt BIB

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