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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit Berufskollegs Assistenz

Informationstechnik

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Die Informationstechnik kann als Bindeglied zwischen der klassischen Elektrotechnik und der Informatik betrachtet werden und beschäftigt sich hierbei unter anderem mit digitalen Schaltnetzen und Schaltwerken, der Mikroelektronik (z. B. Integrierte Schaltkreise, Mikroprozessoren, Mikrocontroller), der elektronischen Signalverarbeitung und der dafür notwendigen Softwaretechnik. Mikrocontroller bilden hierbei oft das Kernstück von informationstechnischen Systemen. Sie reduzieren den Aufwand digitaler bzw. elektronischer Schaltungen, in dem die entsprechenden Funktionalitäten als Software implementiert werden und befinden sich heutzutage als sogenannte „Embedded Systems“ in einer Vielzahl elektronischer Geräte wie beispielsweise in Mobiltelefonen, Geräten aus der Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Kraftfahrzeugen. Die Informationstechnik durchdringt also bereits alle Bereiche der Lebenswelt in der Gesellschaft. Bei aktuell propagierten Gegenwarts- und Zukunftstechnologien wie dem Smarthome, dem Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) und dem autonomen Fahren spielt die Informationstechnik ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sie verändert individuelle Lebensgewohnheiten, Kommunikationswege und Interaktionsmöglichkeiten, die Schul‑, Ausbildungs- und Berufswelten sowie zahlreiche gesellschaftliche Prozesse auf unterschiedliche Weise.
Entwicklungen, die zukünftig bedeutsam sein werden, sind heute noch nicht in Gänze vorhersehbar und bekannt. Die Schülerinnen und Schüler stehen vor der Herausforderung, sich in einer ständig wandelnden Welt zurechtzufinden, die von der Informationstechnik und deren Systemen geprägt ist. Sie sollen die darin enthaltenen Chancen und Risiken erkennen und die Gesellschaft in dieser Dynamik begleiten und weiterentwickeln. Indem hierbei auch Fragen wie beispielsweise „wie viel Energie und Ressourcen verbrauchen informationstechnische Geräte bei der Herstellung und Nutzung?“, „Welche Rohstoffe werden verbaut und wie werden diese gewonnen?“, „Können diese Rohstoffe recycelt werden?“, „Welche Spuren werden im IoT hinterlassen und wie viel IoT benötigen wir wirklich?“ mit einbezogen werden, wird ebenfalls ein Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung geleistet.
Des Weiteren lernen die Schülerinnen und Schüler im Fach „Informationstechnik“, dass eine kontinuierliche Aktualisierung des Wissens über den Unterricht hinaus notwendig ist. Die „informationstechnische Bildung“ hat dadurch einen wesentlichen Einfluss auf den lebenslangen individuellen Kompetenzaufbau.
Die spezifischen Denk- und Arbeitsweisen in der Informationstechnik führen bei den Schülerinnen und Schülern zu einer besonderen Förderung der kognitiven Fähigkeiten – insbesondere auch des logischen Denkens.
Eine wichtige Zielsetzung des Bildungsplanes ist es, dass die für Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten notwendige Fachkompetenz durch einen engen Bezug zur zukünftigen Arbeits- und der gegenwärtigen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gefördert wird. Darüber hinaus soll dadurch deren Interesse für die Informationstechnik geweckt werden und deren Relevanz in der heutigen Gesellschaft und Arbeitswelt beurteilt werden können.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Ein wesentliches Merkmal des zweijährigen Berufskollegs ist der enge Theorie-Praxis-Bezug. Diesem wird im Fach „Informationstechnik“ durch das Lösen von Problemstellungen aus der zukünftigen Arbeitswelt oder der gegenwärtigen Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler und einer engen Verzahnung mit dem Fach „Praktikum Informationstechnik“ Rechnung getragen. Die Schülerinnen und Schüler bauen hierbei ihre Handlungskompetenz im Bereich der Informationstechnik aus und sind dadurch in der Lage, im späteren Berufsleben als Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten andere Probleme selbstständig zu lösen.
Die Handlungskompetenz setzt sich aus der Fach‑, Methoden‑, Sozial- und Personalkompetenz zusammen. Eine Förderung der Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht mit dem Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler vollständige Handlungen ausführen können, erreicht. Ausgehend von einer realen Problemstellung wird von den Schülerinnen und Schülern ein „Handlungsprodukt“ erstellt und der Unterricht durchläuft idealerweise die Phasen Informieren, Planen, Entscheiden, Ausführen, Bewerten und Kontrollieren.
Das Fach „Informationstechnik“ dient hierbei zum Analysieren von Problemstellungen und der jeweiligen Klärung der Aufgabenstellung, sodass eine Planung zur Lösung des Problems erarbeitet werden kann. Das Erarbeiten von Informationen und die Ausführung, d. h. das Lösen der Problemstellung kann theoretisch – so es die schulischen Rahmenbedingungen zulassen – idealerweise auch praktisch im Fach „Praktikum Informationstechnik“ erfolgen. Ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand ist dadurch gegeben und fördert somit den Lernerfolg und Kompetenzausbau.
Das Handlungsprodukt bzw. die Lösung der Problemstellung kann im Fach „Informationstechnik“ beispielsweise der Entwurf einer digitalen Schaltung oder einer Programmplanung für einen Mikrocontroller sein. Die Schaltung bzw. die Programmplanung wird dann im Fach „Praktikum Informationstechnik“ in die Realität umgesetzt. Abschließend findet ein Test bzw. eine Kontrolle statt (Soll-Ist-Vergleich) und das Vorgehen und der Lösungsweg wird von den Schülerinnen und Schülern reflektiert.
Die Fachkompetenz wird durch folgende Bereiche der fachtheoretischen Kenntnisse ausgebaut: Darstellung von Informationen, Grundlagen der Digitaltechnik, sequenzielle Digitaltechnik und Mikrocontrollertechnik. Im Bereich der Digitaltechnik wird das logische Denken der Schülerinnen und Schüler gefördert, es werden Techniken zum digitalen Schaltungsentwurf und zur Schaltungsanalyse vermittelt und Schaltungen entwickelt und analysiert. Des Weiteren werden integrierte Schaltkreise exemplarisch untersucht und eingesetzt. Im Bereich der Mikrocontrollertechnik erlernen die Schülerinnen und Schüler die Funktions- und Arbeitsweise von Mikrocontrollern, deren Einheiten und Kommunikationsschnittstellen. Es werden die Funktionseinheiten konfiguriert, initialisiert und Programme geplant. Des Weiteren wird externe Hardware an Mikrocontroller angebunden und sowohl selbstständig als auch mittels bereitgestellter Bibliotheken in Betrieb genommen.
Durch das Vermitteln und Anwenden von Strategien zur Informationsbeschaffung und ‑präsentation sowie Techniken und Medien der grafischen Programmplanung wird die Methodenkompetenz ausgebaut.
Die Sozial- und Personalkompetenz im Fach „Informationstechnik“ wird u. a. durch entsprechende Arbeitsformen (Gruppen- und Partnerarbeit), das Ordnen und Präsentieren von Ergebnissen und Sachverhalten, das Kontrollieren und Beurteilen von Ergebnissen und eigenen Leistungen, durch Nachbesprechungen und Feedback-Gespräche gefördert.
Beim Ausbau der verschiedenen Kompetenzen sollte darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler gemäß ihrem jeweiligen Stand durch individuelles Lernen (Binnendifferenzierung) bestmöglich gefördert werden.

3. Ergänzende fachliche Hinweise
Die folgenden Inhalte sind im Unterricht mittels eines aktuellen Mikrorechner‑/Mikrocontrollersystems zu vermitteln: Mikrocontrollertechnik Grundlagen (BPE 4), Mikrocontrollertechnik – Funktionen und Peripherie (BPE 5), Mikrocontrollertechnik – externe Schnittstellen und Kommunikationsmöglichkeiten (BPE 6).

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

30

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Entwurf einer Digitaluhr oder eines elektronischen Würfels
Entwicklung einer CO2-Ampel, Umweltmessstation oder Zutrittskontrolle
Untersuchen von Sensoren und Aktoren (Ultraschallmessung, Motoren)
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Darstellung von Informationen

6

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Codierung von Daten, interpretieren Codes und führen Umwandlungen zwischen Zahlensystemen durch.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler stellen Zahlen in unterschiedlichen Zahlensystemen dar, erklären deren Relevanz in der Informationstechnologie und führen Umwandlungen zwischen den Systemen durch. Die Schülerinnen und Schüler geben Größen in binären Systemen wieder und erklären diese.

Dezimal‑, Binär‑, Hexadezimalsystem

Bit und Byte

Einheitenvorsätze
Kilo‑, Mega‑, Giga‑, Tera-Bit/Byte
Kibi, Mebi

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Begriff Codierung/codieren in der Informationstechnik und werten exemplarische Codes aus.

Codierung

Codes

  • ASCII-Code

  • weitere Beispiele
z. B. RGB-Farbcode, Gray-Code, UNI-Code, UTF8

BPE 2

Grundlagen der Digitaltechnik

24

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln und analysieren Schaltungen der Digitaltechnik.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Unterschied zwischen analogen und digitalen Signalen. Sie erläutern das Verhalten von logischen Verknüpfungen mithilfe von Wertetabellen und Zeitablaufdiagrammen und bestimmen die jeweilige algebraische Gleichung.

UND, ODER, NICHT
NAND, NOR
XOR, XNOR

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln mithilfe geeigneter Verfahren kombinatorische Schaltungen zu realen Problemstellungen und wenden Verfahren zur Logikminimierung an. Sie untersuchen das Verhalten von kombinatorischen Schaltungen und entwickeln daraus deren Funktion.

Disjunktive Normalform (DNF)

Vereinfachen von Schaltungen
KV-Diagramm
Umformen von Schaltungen
De Morgan‘sche Gesetze
Rechenschaltungen
Halb‑/Volladdierer, Vergleicher

BPE 2.3


Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren exemplarische Vertreter von integrierten Schaltkreisen (ICs), werten Datenblätter aus und analysieren einfache Schaltungen.

Elektrische Eigenschaften von ICs
Betriebsspannung, Stromaufnahmen, Logik-Pegel
Beschaltung von ICs
Pull-Up‑/Pull-Down-Widerstand
Aufbau von Schaltungen mit ICs
Schaltkreisfamilien, Multiplexer

BPE 3

Sequenzielle Digitaltechnik

15

Die Schülerinnen und Schüler leiten ab, dass bei der Verarbeitung von Ergebnissen, Daten zwischengespeichert werden müssen. Sie entwickeln Schaltungen zur Speicherung und der damit verbundenen Weiterverarbeitung in sequenziellen Schaltungen und bewerten diese.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Verhalten von Kippstufen (Flip Flops) mithilfe von Wertetabellen und erklären die Begriffe Takt und Taktflankensteuerung. Sie analysieren sequenzielle Schaltungen und bestimmen deren zeitliches Verhalten. Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren exemplarische Vertreter von integrierten Schaltkreisen und werten diesbezüglich Datenblätter aus.

Kippstufen
RS-FF, D-FF, JK, JK-MS, T
Einsatzgebiete und Anwendungen
Schieberegister, Zähler,
serielle Schnittstelle vgl. BPE 6,
Seriell-Parallelwandler, Zustandsautomaten

BPE 4

Mikrocontrollertechnik – Grundlagen

30

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Komponenten von Mikroprozessor- und Mikrocontrollersystemen und planen einfache Programme.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Aufgaben der Baugruppen CPU, Speicher und I/O-Ports eines Mikroprozessorsystems.

Aufbau von Prozessorsystemen
CPU, RAM, ROM, ALU, Datenbus, Adressbus, Steuerleitungen, Architekturen
Speicherbausteine und deren Eigenschaften
Flash, EEPROM
Abläufe in der Zentraleinheit
arithmetische und logische Operationen in der ALU, Status-Bits, Abarbeitung eines Befehles
Blockschaltbild eines Mikrocontrollers

Technische Daten
Versorgungsspannung, Takt, Busbreite

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler erläutern und wenden die Nutzung der digitalen I/O-Ports an. Sie planen und dokumentieren einfache Programme zum Ansteuern digitaler Ausgänge und zum Abfragen digitaler Eingänge.

Elektrische Eigenschaften der Ein- und Ausgänge
Strom- und Spannungsbereich
Hardwareanbindung und Ansteuerung externer Komponenten
Notwendigkeit eines Pull-Up‑/Pull-Down- Widerstandes bei Schaltern,
Berechnung des Vorwiderstands bei einer LED, Treiberbausteine, Schrittmotoransteuerung, H-Brücke, PWM-Signal vgl. BPE 5.4
Erstellen von grafischen Programmabläufen zur Programmplanung und Dokumentation
Programmablaufplan, Schrittkette/Zustandsautomat

Zeit für Leistungsfeststellung

15

105

120

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

30

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Entwurf und Planung einer Einparkhilfe mit Ultraschallsensor, einer Garagentorsteuerung, einer Wetterstation mit IoT, einer Lichtsteuerung oder eines mobilen Roboterfahrzeuges
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 5

Mikrocontrollertechnik – Funktionen und Peripherie

45

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Funktionsweise von unterschiedlichen Funktions- und Peripherieeinheiten eines Mikrocontrollers, führen deren Konfiguration durch, planen und dokumentieren Programmabläufe mithilfe einer grafischen Darstellungsform.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Prinzip eines Analog-Digital-Wandlers (AD-Wandler). Dabei beschreiben sie den Zusammenhang zwischen analoger Eingangsgröße und Digitalwert, unterscheiden grundlegende Kenngrößen und führen Berechnungen durch.

Grundlagen Analog-Digital-Wandlung
Ablauf einer Wandlung exemplarisch anhand eines Wandelverfahrens
  • Messkette zur Digitalisierung von Analoggrößen
Sensor und Signalumformer, Filter, Analog-Multiplexer, Sample & Hold, AD-Umsetzer
  • Zusammenhang zwischen analoger Eingangsgröße und Digitalwert
zeit- und wertkontinuierliches (analoges) Eingangssignal versus zeit- und wertdiskretes Signal, Quantisierung, Linearisierung
  • Kenngrößen
Auflösung, Abtastung (Abtastrate bzw. –frequenz)

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Prinzip von Interrupts, führen die Konfiguration externen Interrupts durch und nennen Vor- und Nachteile der Interrupt-Steuerung von Programmen. Des Weiteren beschreiben die Schülerinnen und Schüler die Problematik des Prellens von Kontakten im Zusammenhang mit externen Interrupts und zeigen verschiedene Maßnahmen zum Entprellen auf.

Interrupt-Prinzip
Interrupt-Service-Routine, Stack, Push/Pop, LiFo, Interrupt-Quellen
Konfiguration externer Interrupts
Auslöseereignisse (positive/negative Flanke), Freigabe, Interrupt-Service-Routine
Tastenentprellung

  • per Software
Wartezeitverfahren
  • per Hardware
Entprellen mit Flip-Flop oder Kondensator, prellfreie Taster

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Funktionsprinzip von Timer-Einheiten eines Mikrocontrollers. Sie bestimmen Auslösezeiten von Timer-Interrupts und führen die Konfiguration von Timern gemäß einer vorgegebenen Problemstellung durch.

Funktionsprinzip von Timer-Einheiten
Takt, Zählregister, Registerbreite, Startwert, Überlauf, Interrupt
Berechnung der Auslösezeit von Timer-Interrupts

Konfiguration von Timern

Takt-Prescaler, Überlauf, Kanäle, Modus, Reload, Zählrichtung, Startwert, Interrupt-Service-Routine

BPE 5.4

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Prinzip der Pulsweitenmodulation (PWM) und berechnen entsprechende Werte. Sie führen die Konfiguration des Mikrocontrollers zur pulsweitenmodulierten Ansteuerung von Verbrauchern durch.

Funktionsprinzip der Pulsweitenmodulation

  • Berechnungen
Tastgrad (duty cycle), Frequenz
  • Erzeugungsmöglichkeiten
Software, Timer‑/PWM-Einheit
Konfiguration der Pulsweitenmodulation
Frequenz, Auflösung, Kanalanzahl des uC, Tastgrad (duty cycle)
Anwendungen
z. B. Ansteuerung einer LED, RGB-LED oder eines DC-Motors

BPE 6

Mikrocontrollertechnik – externe Schnittstellen und Kommunikationsmöglichkeiten

30

Die Schülerinnen und Schüler zeigen den Nutzen der Datenübertragung zwischen Baugruppen eines Mikrocontrollersystems zu übergeordneten Rechnersystemen wie PC, Serverdiensten oder Mobilgeräten auf. Sie wenden die ausgewählten Schnittstellen und Bussysteme praxisgerecht an.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Ablauf einfacher Datenübertragungen. Sie unterscheiden Schnittstellen und Bussysteme und führen die Auswahl für einfache Steuerungs- und Datenerfassungsaufgaben durch. Sie leiten die Notwendigkeit einer Adressierung ab.

Serielle/parallele Datenübertragung
Unterscheidung Schnittstelle oder Bus
Schnittstelle
UART-Protokoll
Bussystem
Master- und Slave-Rolle, synchron/asynchron, I2C, SPI
Adressierung
maximale Teilnehmeranzahl

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen die vorhandenen Schnittstellen oder Bussysteme des verwendeten Mikrocontrollersystems. Für Anwendungen aus dem Bereich Messdatenerfassung, Steuerung oder Internet der Dinge (IoT) führen sie die Auswahl geeigneter Methoden der Datenkommunikation durch, ermitteln die notwendigen Konfigurations- und Adressinformationen und planen den Ablauf der Datenübertragung.

Serielles Bussystem/serielle Schnittstelle
I2C-Bus, SPI, RS485, RS232 (UART)
Physical Layer, Pegel und Geschwindigkeiten
Anbindung und Auswertung von Sensoren und Aktoren via externer Schnittstellen
Auswertung eines einfachen ASCII-basierten Steuerungs-Protokolls
IoT
MQTT, Bluetooth, WiFi, LoRa-WAN

Zeit für Leistungsfeststellung

15

105

120

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, Datum
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier:
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom Datum
Aktenzeichen

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für das Schuljahr 1 am 1. August 2023
für das Schuljahr 2 am 1. August 2024
in Kraft.

Zum Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2008 in diesem Fach veröffentlichte Lehrplan für die zweijährige zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule vom 08.08.2008, Band 1 (Az. 45-6512-2220/51) außer Kraft.
Fachname – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Richtung (z.B. Biologisch technische Assistenten)
Schwerpunkt BIB

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