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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit Berufskollegs Assistenz

Medizinproduktekunde einschließlich Information und Beratung

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen
Der besondere Beitrag des Fachs „Medizinproduktekunde, einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“ für das Berufsleben von Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten besteht in der Vermittlung der notwendigen Kompetenzen bei Erwerb und Abgabe von Medizinprodukten im Apothekenalltag.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick über Verbandmittel. Sie erwerben Kenntnisse über Wundarten, deren fachgerechte Versorgung mit Verbandmitteln, sowie über Stütz- und Kompressionsverbände. Sie lernen die wichtigsten Kranken- und Säuglingspflegeartikel, Medizinprodukte zur Familienplanung und ausgewählte arzneimittelhaltige Trägersysteme mit ihrer häufigsten Anwendung kennen.
Zusammen mit ihren Kenntnissen aus den Fächern „Arzneimittelkunde, einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“ und „Übungen zur Abgabe und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“ sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, die Kundinnen und Kunden in der Apotheke fachgerecht auf dem Gebiet der häuslichen Kranken- und Säuglingspflege inklusive der Familienplanung zu beraten.
Fächerübergreifende Themen, wie z. B. Behandlung von Venenleiden, Familienplanung und Blutdruck, sollen in Absprache mit den Lehrkräften der Fächer „Arzneimittelkunde, einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“, „Übungen zur Abgabe und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“, „Apothekenpraxis, einschließlich Qualitätsmanagement und Nutzung digitaler Technologien“ und „Grundlagen des Gesundheitswesens, pharmazeutische Berufs- und Gesetzeskunde“ unterrichtet werden.
Als grundlegende Fähigkeiten erwerben die Schülerinnen und Schüler
  • Qualifikation zur Umsetzung von Grundkenntnissen über die rechtliche Stellung und Einstufung von für Apotheken relevanten Medizinprodukten
  • Informations- und Beratungskompetenz über die korrekte Anwendung und Aufbewahrung sowie über etwaige Risiken und Vorsichtsmaßnahmen bei der Abgabe von Medizinprodukten an Kundinnen, Kunden und Angehörige der Heilberufe, einschließlich der Nutzung digitaler Technologien


Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

5

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Dokumentationspflichten bei Erwerb und Verleih von Medizinprodukten, inklusive Umgang mit Qualitätsmängeln, vgl. „Pharmazeutische Gesetzes- und Berufskunde“
Hilfsmittelrezept
Narbenpflege
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Einführung Medizinprodukte

2

Die Schülerinnen und Schüler wenden Erkennungsmerkmale für Medizinprodukte an.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden Medizinprodukte von Arzneimitteln und ordnen Medizinprodukte grundsätzlich verschiedenen Kategorien zu.

Abgrenzung Medizinprodukt vs. Arzneimittel
Europäische Verordnung für Medizinprodukte (MDR), Arzneimittelgesetz (AMG), Einteilung des Deutschen Apothekenportals
Hilfsmittel
Hilfsmittelrezept, vgl. „Übungen zur Abgabe und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“
Verbandstoffe

In-vitro-Diagnostika
Europäische Verordnung für In-vitro-Diagnostika (IVDR)
Arzneimittelähnliche Medizinprodukte
AM-RL Anlage V

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden gesetzliche Vorgaben und die Kennzeichnung von Medizinprodukten im Umgang mit diesen an.

Vorgaben des SGB V
§ 139 SGB V, Hilfsmittelverzeichnis
Symbole auf Medizinprodukten

Risikoeinstufungen

Allgemeine Hinweise auf Risiken und Vorsichtsmaßnahmen bei der Abgabe von Medizinprodukten an Kundinnen und Kunden sowie Angehörige der Heilberufe
Recherche eines aktuellen Beispiels, vgl. „Übungen zur Abgabe und Beratung von Arzneimitteln und Medizinprodukten“
Nutzung von Internet-Quellen unter Zuhilfenahme digitaler Instrumente/Tools
EUDAMED Datenbank, NANDO Datenbank
Händler‑, Prüf- und Dokumentationspflichten, Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV), Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV), Medizinprodukte-Anwendermelde- und Informationsverordnung (MPAMIV), vgl. „Apothekenpraxis, einschließlich Qualitätsmanagement und Nutzung digitaler Technologien“

BPE 2

Grundsätze der Wundversorgung

10,5

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Grundsätze der Wundversorgung und wenden diese an.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden verschiedene Wundarten und erklären die einzelnen Phasen der Wundheilung.

Für die Wundheilung relevanter Aufbau der Haut
vgl. „Körperpflegekunde“
Wundarten

  • akute Wunden
Schnitt‑/Schürf‑/Stich‑/Biss‑/ Platz- und Quetschwunde, Säure- und Laugenverätzung, Wundblasen, Insektenstich
  • Brandwunden

  • chronische Wunden
vgl. BPE 5
Phasen der Wundheilung

  • Exsudationsphase
  • Granulationsphase
  • Epithelisierungsphase

Arten der Wundheilung

  • primäre/sekundäre Wundheilung

Narben
atrophe, hypertrophe Narbe, Keloide
vgl. Projekt Narbenpflege

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler planen die Erstversorgung von Wunden bei Bagatellverletzungen.

Bagatellverletzung in Abgrenzung zum ärztlichen Notfall
Hinweis auf Tetanusimpfung,
vgl. „Arzneimittelkunde, einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“
Wundversorgung

  • Wundreinigung
Spüllösungen
  • Wunddesinfektion
z. B. Octenidin, Polihexanid

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler erklären ideale Wundheilungsbedingungen und beurteilen den Einsatz gängiger Wundauflagen.

Ideales Wundmilieu
Treibhausklima, austrocknende/idealfeuchte Wundversorgung
Mindestens vier konventionelle Wundauflagen
Materialeigenschaften
  • Mullkompressen
  • Vlieskompressen
textile Flächengebilde (Gewebe, Vlies)
  • Weitere Wundauflagen nach Wahl
kombinierte Kompressen, beschichtete/arzneimittelhaltige Kompressen
Mindestens vier hydroaktive/moderne Wundauflagen

  • Wundauflagen für die verschiedenen Wundheilungsphasen
  • Wundauflagen für gering und stark sezernierende Wunden
Hydrofaser‑, Alginat‑, Hydrokolloid‑, Hydrogel‑, Weichschaumkompressen, Polyurethan-Folien

BPE 2.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre Kenntnisse zur Wundheilung und Wundversorgung auf diverse Fallbeispiele an.

Wundheilungsfördernde Medizinprodukte und Arzneimittel
vgl. BPE 2.1 bis 2.3
Allantoin, Zwiebelextrakte, Dexpanthenol, Narbenroller, etc.

Zeit für Leistungsfeststellung

2,5

17,5

20

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

10

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Anpassen von Kompressionsstrümpfen (Erwerb eines Seminar-Zertifikats)
Bandagen zur Stütztherapie
Mutter-Kind-Apotheke
Stomaversorgung
Einläufe/Spülungen
Wickel
Warzenbehandlung
Diabetikerversorgung, vgl. „Übungen zur Abgabe und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“
In-vitro-Diagnostika vgl. BPE 7.1
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 3

Fixiermittel

2

Die Schülerinnen und Schüler beraten zu Fixiermitteln.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen den Einsatz verschiedener möglicher Fixiermittel.

Fixierpflaster
Vergleich diverser Klebe‑/Haftmassen
Fixierbinden
textil‑/materialelastische Gewebe, nicht kohäsive/kohäsive Ausführungen
Schlauchverbände
Gestrick, Gewirk (Netzverbände)

BPE 4

Wundschnellverbände und Spezialpflaster

3

Die Schülerinnen und Schüler beraten zur Anwendung von Wundschnellverbänden und Spezialpflastern.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler beraten zur Applikation und Entfernung von Wundschnellverbänden und Spezialpflastern.

Wundschnellverbände
vgl. BPE 2.2
Vergleich Meterware, Strips
Wirkstofffreie Spezialpflaster

  • Blasenpflaster
  • Herpes-Patch

  • weitere Ausführungen nach Wahl
Wundnahtstreifen, Klammerpflaster, Fingerverband, Fingerkuppenverband, Sprühpflaster, Druckschutzringe, Wärmepflaster, etc.
Wirkstoffhaltige Spezialpflaster
vgl. VIP-Projekt Warzenbehandlung
  • keratolytische Pflaster
Hühneraugen‑/Hornhautpflaster
  • Wärmepflaster

BPE 5

Kompressionstherapie zur Behandlung von Venenleiden sowie Hilfsmittel zur Behandlung bei Verletzungen des Bewegungsapparates

4

Die Schülerinnen und Schüler zeigen Medizinprodukte zur indikationsgerechten Kompressionstherapie auf und nennen Hilfsmittel zur Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates.

BPE 5.1

Schülerinnen und Schüler erklären die Entstehung einer chronisch venösen Insuffizienz, deren Folgeschäden sowie die Wirkungsweise einer Kompressionstherapie.

Entstehung einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI)
Ulcus cruris venosum
Stadien der Entstehung, moderne Wundversorgung vgl. BPE 2.3

BPE 5.2

Schülerinnen und Schüler bestimmen Qualitätsmerkmale verschiedener Hilfsmittel zur Kompressionstherapie und stellen Hilfsmittel der Stütztherapie gegenüber.

Vergleich Kurz‑/Langzugbinden
Ruhe‑/Arbeitsdruck
Druck-Dehnungs-Diagramm
Indikationen von Kompressionsbinden
chronisch-venöse Insuffizienz, Verletzungen des Bewegungsapparates
Kompressionstrümpfe/‑strumpfhosen in verschiedenen Ausführungen
Indikation von Kompressionsstrümpfen
Kompressionsklassen
Anziehhilfen
vgl. VIP-Projekt Anpassen von Kompressionsstrümpfen

BPE 5.3

Schülerinnen und Schüler charakterisieren weitere Hilfsmittel zur Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates.

Tapes
klassische Tapes, Kinesiotapes
Hilfsmittel zur Wärme- und Kältebehandlung
Spezialpflaster vgl. BPE 4.1

BPE 6

Hilfsmittel zur Bestimmung der Körpertemperatur

1

Die Schülerinnen und Schüler beraten zu Hilfsmitteln zur Bestimmung der Körpertemperatur.

BPE 6.1

Schülerinnen und Schüler stellen verschiedene Thermometer zur Bestimmung der Körpertemperatur gegenüber.

Fieberthermometer
gebräuchliche Modelle, Messprinzipien (aurikulär, sublingual, rektal, axilliär)

BPE 7

Hilfsmittel zur Familienplanung

3

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick zu aktuellen Hilfsmitteln zur Verhütung und schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung ab.

BPE 7.1

Schülerinnen und Schüler vergleichen verschiedene Hilfsmittel und ausgewählte Fertigarzneimittel zur Familienplanung.

Frauenthermometer
natürliche Familienplanung
  • Basaltemperaturkurve und deren Interpretation
Durchführung der Messung und mögliche Fehlerquellen, fruchtbare und unfruchtbare Tage, Zykluscomputer mit Nutzung digitaler Technologien zur Auswertung
  • sympto-thermale Methode

Barrieremethoden

  • Kondome
Diaphragma
Intrauterinpessare/‑systeme
Applikation hormonhaltiger Verhütungsmittel, vgl. „Arzneimittelkunde, einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien"
Wiederholung: Abgrenzung der Medizinprodukte zu Arzneimitteln
Schwangerschaftstest
In-vitro-Diagnostika

BPE 8

Hilfsmittel für die Säuglingspflege und die Mutter

3

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick über verschiedene Hilfsmittel für Mutter und Kind und erklären deren Funktion und Anwendung.

BPE 8.1

Schülerinnen und Schüler bestimmen und erklären die Anwendung und den Nutzen verschiedener Hilfsmittel für Mutter und Kind. Sie führen bei Stillproblemen eine symptombezogene Beratung durch.

Milchpumpen
Handmilchpumpen, elektrische Milchpumpen; Wartung bei Verleih von Milchpumpen
Stillzubehör
z. B. Stilleinlagen/‑hütchen, Brustwarzenformer/‑schutz, Milchauffänger
Säuglingspflege
Beruhigungs‑/Ernährungssauger, Nasensauger, Zahnungshilfen

BPE 9

Inkontinenz

3

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben verschiedene Inkontinenz-Arten und führen Beratungen zu geläufigen Hilfsmitteln zur Inkontinenzversorgung durch.

BPE 9.1

Schülerinnen und Schüler beschreiben verschiedene Inkontinenz-Arten.

Inkontinenz-Arten
Ursachen, Beschwerdebild

BPE 9.2

Schülerinnen und Schüler beraten zu geläufigen Hilfsmitteln zur Inkontinenzversorgung und deren Anwendung.

Aufsaugende Systeme
Einlagen, Vorlagen, Tropfenfänger, Inkontinenzslips, Windelhosen
  • Aufbau
Superabsorber
Ableitende Systeme
Kondomurinal, externe Urinableiter
Hilfsmittel zum Auffangen von Körperflüssigkeiten
  • Blasenkatheter in unterschiedlichen Ausführungen und Größen
Materialunterschiede, Einmal‑/Ballonkatheter, Spülkatheter, intermittierende Selbstkatheter
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Weitere mögliche Hilfsmittel oder Methoden zur Behandlung bei Inkontinenz
Beckenbodentrainer/‑training, Vaginal‑/Analtampons bei Harn‑/Stuhlinkontinenz, Stützpessare

BPE 10

Hilfsmittel zur Injektion und Infusion

2

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen Hilfsmittel zur Injektion und Infusion und ordnen die Produkte den entsprechenden Verordnungen und Kundenwünschen zu.

BPE 10.1

Schülerinnen und Schüler beschreiben Injektions- und Infusionshilfsmittel und erklären deren Anwendung.

Einwegspritzen und ‑kanülen
internationale Kennzeichnung, Insulin-Einmalspritzen U40/U100,
vgl. „Übungen zur Abgabe und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“
Hilfsmittel für Kurz‑/Langzeitinfusionen
Überleitungsgeräte: Venenverweilkanüle, Flügelkanüle, Infusionsbesteck

BPE 11

Blutdruckmessgeräte

2

Die Schülerinnen und Schüler beraten zum Umgang mit Blutdruckmessgeräten und interpretieren Blutdruckmesswerte.

BPE 11.1

Schülerinnen und Schüler beschreiben die physiologische Entstehung des Blutdrucks und der dazugehörigen Blutdruckwerte.

Systolischer, diastolischer Blutdruckwert
vgl. „Arzneimittelkunde , einschließlich Information und Beratung sowie Nutzung digitaler Technologien“

BPE 11.2

Schülerinnen und Schüler ermitteln Messwerte mit handelsüblichen Blutdruckmessgeräten und werten diese aus.

Gängige Gerätetypen an verschiedenen Messstellen am Körper
Oberarm‑/Handgelenksmodelle, Riva Rocci

Messprinzipien, Durchführung der Messung und Fehlerquellen
Korotkow'sche Geräusche, oszillometrische Messung, Anwendungshinweise, Nutzung digitaler Technologien zur Auswertung
Beratung zu Messergebnissen
BAK-Leitlinien

BPE 12

Hilfsmittel zur Inhalation

2

Die Schülerinnen und Schüler beraten zu verschiedenen Inhalationsgeräten und erklären deren Anwendung.

BPE 12.1

Schülerinnen und Schüler beraten zu verschiedenen Inhalationsgeräten und erklären deren Anwendung.

Hilfsmittel zur Inhalation bei Erkrankungen der oberen Atemwege
Heißwasserdampfgeräte, elektrisch betriebene Kalt‑/Warmvernebler
Hilfsmittel zur Inhalation bei Erkrankungen der unteren Atemwege
Düsenvernebler, Membranvernebler, Hygienemaßnahmen/Verkeimungsgefahr, Wartung bei Verleih von Inhaliergeräten

Zeit für Leistungsfeststellung

5

35

40

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, Datum
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier:
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom Datum
Aktenzeichen

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für das Schuljahr 1 am 1. August 2023
für das Schuljahr 2 am 1. August 2024
in Kraft.

Zum Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2008 in diesem Fach veröffentlichte Lehrplan für die zweijährige zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule vom 08.08.2008, Band 1 (Az. 45-6512-2220/51) außer Kraft.
Fachname – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Richtung (z.B. Biologisch technische Assistenten)
Schwerpunkt BIB

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