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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit Berufskollegs Assistenz

Betriebswirtschaft

Vorbemerkungen

Fachliche Vorbemerkungen
Das Fach „Betriebswirtschaft“ vermittelt den Schülerinnen und Schülern am Berufskolleg für Produktdesign grundlegende wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse und Kompetenzen, welche in diesem Bildungsgang unerlässlich sind. Ein gut strukturiertes und breites Wissen ist Voraussetzung, um Probleme zu erkennen und zu verstehen, darüber zu reflektieren, kreative Lösungen zu finden sowie eine eigene Meinung zu bilden. Die Arbeitswelt der Zukunft erwartet ein hohes Maß an Flexibilität und vernetztem Denken. Unternehmerischer Erfolg setzt nicht nur Problemlösekompetenz, sondern auch wirtschaftliche Handlungskompetenz voraus, um bei komplexen Problemstellungen erfolgreiche Entscheidungen treffen zu können.
Das betrifft sowohl die ökonomische Grundbildung in volks- und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen als auch vertiefende Kompetenzen im wirtschaftsethischen Diskurs. Vor diesem Hintergrund beinhaltet dieser Bildungsplan auch die Befähigung zur politischen Beteiligung sowie die Erziehung zu verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, vorurteilsfrei zu denken und wertorientiert zu handeln und wirtschaftliches Handeln, das immer auch eine ethische Dimension aufweist, zu verantworten. Es wurden jene Lerninhalte ausgewählt, an denen die Schülerinnen und Schüler Einsichten, Erkenntnisse und Erfahrungen gewinnen, die dann auf andere, ähnliche Frage- und Problemstellungen übertragen werden können. Mathematische Kenntnisse werden benötigt, um Problemstellungen im ökonomischen Kontext mit den adäquaten rechnerischen Verfahrensweisen zu lösen.
Gestalterisches Handeln steht hierbei in ständiger Wechselwirkung mit folgenden Inhalten des vorliegenden Bildungsplans:
  • Grundlagen ökonomischen Denkens und Handelns
  • Material
  • Investition und Finanzierung
  • Kostenrechnung
  • Marketing

Bei der didaktisch-methodischen Umsetzung ist das Ziel einer umfassenden Handlungskompetenz zu berücksichtigen. Entsprechend den schulischen Bedingungen ist ein fächerverbindender Unterricht anzustreben. Digitale Entwicklungen in Wirtschaft und Industrie können durch Einsatz entsprechender Endgeräte im Unterricht realitätsnah abgebildet werden.

Hinweis zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Schuljahr 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Nachhaltigkeitsprojekt
Upcycling-Projekt
Experteninterviews aus dem Bereich Finanzen
Betriebsbesichtigung mit Schwerpunkt Material/Lager
Finanzierungskonzept am Beispiel eines konkreten Investitionsgutes
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Grundlagen ökonomischen Denkens und Handelns

12

Die Schülerinnen und Schüler erläutern volkswirtschaftliche Grundbegriffe und analysieren deren Einfluss auf die einzelnen Betriebe.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Homo oeconomicus als Modellvorstellung der Wirtschaftstheorie und wenden das ökonomische Prinzip an. Sie analysieren den erweiterten Wirtschaftskreislauf und erläutern die Produktionsfaktoren aus volkswirtschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht. Darauf aufbauend diskutieren sie die Faktorsubstitution und bewerten die ökonomischen und sozialen Folgen.

Homo oeconomicus als Modellvorstellung der Wirtschaftstheorie

Ökonomisches Prinzip

Erweiterter Wirtschaftskreislauf

Volks- und betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren

Faktorsubstitution: ökonomische und soziale Folgen

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsindikator. Sie zeichnen einen idealtypischen Konjunkturverlauf mit den jeweiligen Phasen und vergleichen diesen mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie beschreiben die Konjunkturindikatoren und analysieren konjunkturelle Schwankungen. Sie erläutern das Wirtschaftswachstum, diskutieren die negativen Wachstumsaspekte und nehmen dazu kritisch Stellung. Darüber hinaus zeigen die Schülerinnen und Schüler die Alternativen zur Wachstumstheorie auf.

Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsindikator

Konjunkturzyklus

  • Konjunkturphasen

  • Konjunkturindikatoren
z. B. Früh‑, Gegenwarts- und Spätindikatoren
Wirtschaftswachstum und negative Wachstumsaspekte
z. B. Konsum, Arbeit, technischer Fortschritt, Umwelt, Ungleichheit und Entwicklung
  • ökologische, soziale und ökonomische Probleme

  • Alternativen zur Wachstumstheorie

  • Green Growth

  • Postwachstumsökonomie

BPE 2

Material

20

Bei der Planung von Beschaffungsprozessen zeigen die Schülerinnen und Schüler auf, dass neben den ökonomischen Faktoren auch nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen sind und dabei weitreichende Entscheidungen hinsichtlich der Umwelt und Gesellschaft getroffen werden. Darauf aufbauend optimieren sie den Beschaffungsprozess.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler diskutieren die Bedeutung der Beschaffung aus wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer und ethischer Sicht.

Bedeutung der Beschaffung

  • wirtschaftliche
z. B. Kostenminimierung und Gewinnmaximierung
  • soziale
z. B. Fairer Handel, Fairtrade
  • ökologische
z. B. EMAS, Produktlabel, Bio-Siegel
  • ethische
z. B. Arbeitssklaverei, Kinderarbeit

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die Eigenfertigung mit dem Fremdbezug, indem sie die Kosten analysieren und grafisch darstellen. Sie benennen neue Bezugsquellen und leiten die Vor- und Nachteile von globalen sowie lokalen Bezugsquellen ab. Für die finale Lieferantenauswahl führen die Schülerinnen und Schüler einen quantitativen und qualitativen Angebotsvergleich durch.

Eigenfertigung oder Fremdbezug

  • rechnerische Analyse
  • grafische Analyse

Bezugsquellenermittlung

Lieferantenauswahl

  • quantitativer Angebotsvergleich
  • qualitativer Angebotsvergleich

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler ermitteln unterschiedliche Optimierungsmöglichkeiten in der Lagerwirtschaft. Sie analysieren die beiden Bestellverfahren, indem sie die Bestände ermitteln und diese grafisch darstellen. Die Schülerinnen und Schüler bestimmen die optimale Bestellmenge. Im Rahmen der Beschaffungsplanung führen sie die ABC-Analyse durch. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Bereitstellungsprinzipien und diskutieren sie hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile.

Bestellverfahren

  • Bestellpunktverfahren
  • Bestellrhythmusverfahren

Optimale Bestellmenge

  • tabellarisch
  • grafisch

ABC-Analyse

Bereitstellungsprinzipien

  • Delivery on demand
  • Just in time
  • Just in sequence

BPE 3

Investition und Finanzierung

18

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben verschiedene Investitionsanlässe. Sie erläutern die unterschiedlichen Arten der Unternehmensfinanzierung und untersuchen diese. Sie bewerten ausgewählte Möglichkeiten der Kreditsicherung.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben unterschiedliche Investitionsanlässe.

Investitionsanlässe

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit als Voraussetzung für Fremdfinanzierung durch Kreditinstitute und nehmen kritisch Stellung zur Gefahr der Überschuldung. Sie erläutern die einzelnen Darlehensarten und berechnen die Tilgungspläne. Im Anschluss vergleichen sie die Darlehensarten hinsichtlich der Liquiditätsbelastung. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Leasing als Sonderform der Finanzierung und stellen es der Kreditfinanzierung gegenüber. Als weitere Sonderform der Finanzierung skizzieren und diskutieren die Schülerinnen und Schüler das Factoring. Sie erläutern die Möglichkeiten der Kreditsicherung.

Fremdfinanzierung durch Kreditinstitute

  • Kreditfähigkeit
  • Kreditwürdigkeit
  • Gefahr der Überschuldung

Darlehensarten

  • Fälligkeitsdarlehen
  • Ratentilgungsdarlehen bzw. Abzahlungsdarlehen
  • Annuitätendarlehen ohne Ermittlung der Annuität

Leasing als Sonderform der Finanzierung

Factoring

Kreditsicherheiten

  • Bürgschaft
  • Sicherungsübereignung
  • Grundschuld

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Schuljahr 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Experteninterviews
Betriebsbesichtigung mit Schwerpunkt
Unternehmensplanspiele
Marktanalyse und Erstellung eines Marketingkonzepts am Beispiel eines konkreten Produkts
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung fächerverbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 4

Kostenrechnung

25

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Grundlagen der betrieblichen Kostenrechnung und verschiedene Kalkulationsmethoden. Mithilfe der Deckungsbeitragsrechnung leiten sie Entscheidungen ab.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler erklären einzelne Kostenarten. Sie beschreiben die Einzel- und Gemeinkosten hinsichtlich ihrer Zuordenbarkeit auf den Kostenträger. Sie analysieren das Verhalten der fixen und variablen Kosten bei Beschäftigungsänderungen und ermitteln rechnerisch und grafisch die Gewinnschwelle. Sie interpretieren den Fixkostendegressionseffekt.

Kostenartenrechnung

  • Einzel- und Gemeinkosten
  • fixe und variable Kosten
  • Fixkostendegressionseffekt

Gewinnschwellenanalyse

  • rechnerische Analyse
  • grafische Analyse

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler führen die Verteilung der Gemeinkosten auf die einzelnen Kostenstellen mittels Betriebsabrechnungsbogen durch. Darauf aufbauend ermitteln sie die Gemeinkostenzuschlagssätze und deuten die Ergebnisse.

Kostenstellenrechnung

  • einstufiger Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
  • Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagssätze

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Verkaufspreis anhand der Vorwärtskalkulation. Bedingt durch die vom Markt vorgegebenen Verkaufspreise führen sie eine Rückwärtskalkulation durch. Mithilfe der Differenzkalkulation ermitteln sie den Gewinn und analysieren das Ergebnis. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Automatisierung in Fertigungsprozessen leiten sie die Auswirkungen auf die Kalkulation ab. Bezug nehmend darauf berechnen sie bei vorgegebenem Wiederbeschaffungswert und ohne Berücksichtigung des Restwerts den Maschinenstundensatz.

Kostenträgerrechnung

  • Vorwärtskalkulation
  • Rückwärtskalkulation
  • Differenzkalkulation

Maschinenstundensatzrechnung

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler führen die Deckungsbeitragsrechnung durch und erläutern das Betriebsergebnis. Sie ermitteln die Preisuntergrenzen und beraten über die Annahme oder Ablehnung eines Zusatzauftrags. Sie diskutieren die Folgen einer Produkteliminierung. Sie bewerten und optimieren anhand der Ergebnisse der Deckungsbeitragsrechnung die Zusammensetzung des Produktionsprogramms.

Deckungsbeitragsrechnung

  • Ermittlung der Preisuntergrenzen
  • Annahme und Ablehnung des Zusatzauftrags
  • Produkteliminierung
  • optimales Produktionsprogramm

BPE 5

Marketing

25

Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand eines konkreten Produkts verschiedene Aspekte des Marketings und entwickeln ein Marketingkonzept. Sie treffen unternehmerische Entscheidungen im Bereich der Absatzpolitik. Sie begründen den Einsatz der marketingpolitischen Instrumente und leiten daraus die Bedeutsamkeit eines abgestimmten Marketing-Mix ab. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung nehmen die Schülerinnen und Schüler zu aktuellen Entwicklungen in der Distributionspolitik und der Kommunikationspolitik kritisch Stellung.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Marketingziele, die Markterkundung und die Marktforschung für ein konkretes Produkt. Anschließend erläutern sie die Marktprognose und diskutieren die besondere Bedeutung des Alleinstellungsmerkmals des Produkts.

Marketingziele
z. B. SMART-Regel
Markterkundung

Marktforschung

  • Arten der Marktforschung: Marktanalyse und Marktbeobachtung

  • Methoden der Marktforschung: Primär- und Sekundärforschung
z. B. Befragung, Beobachtung, Panel, Experiment
  • Marktprognose

Alleinstellungsmerkmal
z. B. Unique Selling Point

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler zeichnen den Produktlebenszyklus. Dabei benennen sie die jeweilige Lebensphase des Produkts und erläutern die Marktsituation des Unternehmens. Sie beschreiben das Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio. Sie leiten die Maßnahmen der Produktpolitik ab und erklären deren beabsichtigte Wirkungen. Sie diskutieren die Folgen der Produkteliminierung.

Produktlebenszyklus mit Umsatz- und Gewinnkurve: grafische Darstellung
vgl. „Technologie“ (BPE 8)
vgl. „Gestaltung“ (BPE 5, BPE 7)
Produktinnovation
z. B. Produkthaftung, Patent- und Gebrauchsmusterschutz
vgl. „Technologie“ (BPE 8)
Produktveränderung

  • Produktvariation
  • Produktdifferenzierung
  • Produktdiversifikation
vgl. „Gestaltung“ (BPE 5)
Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio
z. B. Boston-Consulting-Group-Matrix
Produkteliminierung

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Preis für das Produkt im Rahmen der Preispolitik. Sie analysieren die Einflussgrößen auf den Preis und beurteilen den Einsatz verschiedener Preisstrategien in Abhängigkeit vom Produkt und von der Marktposition des Unternehmens.

Kostenorientierte Preispolitik

Nachfrageorientierte Preispolitik

Konkurrenzorientierte Preispolitik

  • Orientierung am Leitpreis
  • Unterbietung des Leitpreises
  • Überschreitung des Leitpreises

BPE 5.4

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben im Rahmen der Distributionspolitik die Absatzwege. Anschließend diskutieren sie den Einsatz und Grenzen der digitalen Vertriebswege im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen.

Direkte und indirekte Absatzwege
z. B. Franchising, Factory-Outlet-Center, Verkaufsniederlassung, Direktversand, Handelsvertreter, Großhandel-Einzelhandel
  • Distribution und Logistik im E-Commerce
z. B. digitales Marketing, digitale Marktplätze, Online-Shops, Plattformökonomie
  • soziale, ökologische und ethische Auswirkungen des E-Commerce
z. B. Umgang mit Retouren

BPE 5.5

Die Schülerinnen und Schüler erläutern das Werbewirkungsmodell AIDA und analysieren dessen Umsetzung. Sie beschreiben verschiedene Instrumente der Kommunikationspolitik und empfehlen geeignete Instrumente für ein konkretes Produkt. Anschließend diskutieren sie die Grenzen der Werbung und nehmen dazu kritisch Stellung.

Werbewirkungsmodell AIDA

Werbung

  • Above-the-Line-Kommunikation
z. B. klassische Massenmedien: Radio, Fernsehen und Printmedien
  • Below-the-Line-Kommunikation
z. B. Public Relations, Eventmarketing, Sponsoring, Sales Promotion
Kommunikation im E-Commerce
z. B. klassische Webseiten, Suchmaschinen, Apps
  • Influencer-Marketing-Konzept
z. B. Social-Media-Kanäle, Influencer als Produkt- und Markenbotschafter, Promo-Code
  • Product-Placement
z. B. Markenprodukte in Spielfilm, Stars und Influencer als Produkt- und Markenbotschafter
Grenzen der Werbung
z. B. Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, ethische Grenzen der Werbung, Kindermarketing, Rassismus in der Werbung, Sex Sells, diskriminierende Werbung
  • vergleichende und irreführende Werbung
  • Deutscher Werberat

BPE 5.6

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Marketingkonzept, in dem sie absatzpolitische Instrumente für ein Produkt eines Unternehmens bestimmen und im Rahmen des Marketing-Mix miteinander kombinieren. Sie bewerten die Werbeerfolgskontrolle als Instrument zur Bewertung und Optimierung des Marketing-Mix.

Marketing-Mix
z. B. 4-P-of-Marketing: Product-Price-Place-Promotion inklusive Servicepolitik
Werbeerfolgskontrolle

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB; I: Reproduktion, II: Reorganisation, III: Transfer/Bewertung) dienen Operatoren einer Präzisierung der Zielformulierungen. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche:
Anforderungsbereich I umfasst die Reproduktion und die Anwendung einfacher Sachverhalte und Fachmethoden, das Darstellen von Sachverhalten in vorgegebener Form sowie die Darstellung einfacher Bezüge.
Anforderungsbereich II umfasst die Reorganisation und das Übertragen komplexerer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Anwendung von technischen Kommunikationsformen, die Wiedergabe von Bewertungsansätzen sowie das Herstellen von Bezügen, um technische Problemstellungen entsprechend den allgemeinen Regeln der Technik zu lösen.
Anforderungsbereich III umfasst das problembezogene Anwenden und Übertragen komplexer Sachverhalte und Fachmethoden, die situationsgerechte Auswahl von Kommunikationsformen, das Herstellen von Bezügen und das Bewerten von Sachverhalten.
Operator Erläuterung Zuordnung
Anforderungsbereiche
ableiten
auf der Grundlage relevanter Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
abschätzen
auf der Grundlage von begründeten Überlegungen Größenordnungen angeben
II
analysieren, untersuchen
für eine gegebene Problem- oder Fragestellung systematisch bzw. kriteriengeleitet wichtige Bestandteile, Merkmale oder Eigenschaften eines Sachverhaltes oder eines Objektes erschließen und deren Beziehungen zueinander darstellen
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Zusammenhang oder eine bekannte Methode zur Lösungsfindung bzw. Zielerreichung auf einen anderen, ggf. unbekannten Sachverhalt beziehen
II, III
aufbauen
Objekte und Geräte zielgerichtet anordnen und kombinieren
II
aufstellen
fachspezifische Formeln, Gleichungen, Gleichungssysteme, Reaktionsgleichungen oder Reaktionsmechanismen entwickeln
II
auswerten
Informationen (Daten, Einzelergebnisse o. a.) erfassen, in einen Zusammenhang stellen und daraus zielgerichtete Schlussfolgerungen ziehen
II, III
begründen
Sachverhalte oder Aussagen auf Regeln, Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge oder weitere nachvollziehbare Argumente zurückführen
II
benennen, nennen, angeben
Elemente, Sachverhalte, Begriffe, Daten oder Fakten ohne Erläuterung und Wertung aufzählen
I
beraten
eine Entscheidungsfindung fachkompetent und zielgruppengerecht unterstützen
III
berechnen
Ergebnisse aus gegebenen Werten/Daten durch Rechenoperationen oder grafische Lösungsmethoden gewinnen
II
beschreiben
Strukturen, Situationen, Zusammenhänge, Prozesse und Eigenschaften genau, sachlich, strukturiert und fachsprachlich richtig mit eigenen Worten darstellen, dabei wird auf Erklärungen oder Wertungen verzichtet
I, II
bestimmen
Sachverhalte und Inhalte prägnant und kriteriengeleitet darstellen
I
bestätigen, beweisen, nachweisen, überprüfen, prüfen
die Gültigkeit, Schlüssigkeit und Berechtigung einer Aussage (z. B. Hypothese, Modell oder Naturgesetz) durch ein Experiment, eine logische Herleitung oder sachliche Argumentation belegen bzw. widerlegen
III
beurteilen, Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf Fachwissen sowie fachlichen Methoden und Maßstäben begründete Position über deren Sinnhaftigkeit vertreten
III
bewerten, kritisch Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt oder einer Aussage eine eigene, auf gesellschaftlich oder persönliche Wertvorstellungen begründete Position über deren Annehmbarkeit vertreten
III
charakterisieren
spezifischen Eigenheiten von Sachverhalten, Objekten, Vorgängen, Personen o. a. unter leitenden Gesichtspunkten herausarbeiten und darstellen
II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Strukturen, Zusammenhänge, Methoden oder Ergebnisse etc. unter einer bestimmten Fragestellung in geeigneten Kommunikationsformaten strukturiert und ggf. fachsprachlich wiedergeben
I, II
diskutieren, erörtern
Pro- und Kontra-Argumente zu einer Aussage bzw. Behauptung einander gegenüberstellen und abwägen
III
dokumentieren
Entscheidende Erklärungen, Herleitungen und Skizzen zu einem Sachverhalt bzw. Vorgang angeben und systematisch ordnen
I, II
durchführen
eine vorgegebene oder eigene Anleitung bzw. Anweisung umsetzen
I, II
einordnen, ordnen, zuordnen, kategorisieren, strukturieren
Begriffe, Gegenstände usw. auf der Grundlage bestimmter Merkmale systematisch einteilen; so wird deutlich, dass Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet hergestellt werden
II
empfehlen
Produkte und Verhaltensweisen kunden- und situationsgerecht vorschlagen
II
entwickeln, entwerfen, gestalten
Wissen und Methoden zielgerichtet und ggf. kreativ miteinander verknüpfen, um eine eigenständige Antwort auf eine Annahme oder eine Lösung für eine Problemstellung zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln
III
erklären
Strukturen, Prozesse oder Zusammenhänge eines Sachverhalts nachvollziehbar, verständlich und fachlich begründet zum Ausdruck bringen
I, II
erläutern
Wesentliches eines Sachverhalts, Gegenstands, Vorgangs etc. mithilfe von anschaulichen Beispielen oder durch zusätzliche Informationen verdeutlichen
II
ermitteln
einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis formulieren
I, II
erschließen
geforderte Informationen herausarbeiten oder Sachverhalte herleiten, die nicht explizit in dem zugrunde liegenden Material genannt werden
II
formulieren
Gefordertes knapp und präzise zum Ausdruck bringen
I
herstellen
nach anerkannten Regeln Zubereitungen aus Stoffen gewinnen, anfertigen, zubereiten, be- oder verarbeiten, umfüllen, abfüllen, abpacken und kennzeichnen
II, III
implementieren
Strukturen und/oder Prozesse mit Blick auf gegebene Rahmenbedingungen, Zielanforderungen sowie etwaige Regeln in einem System umsetzen
II, III
informieren
fachliche Informationen zielgruppengerecht aufbereiten und strukturieren
II
interpretieren, deuten
auf der Grundlage einer beschreibenden Analyse Erklärungsmöglichkeiten für Zusammenhänge und Wirkungsweisen mit Blick auf ein schlüssiges Gesamtverständnis aufzeigen
III
kennzeichnen
Markierungen, Symbole, Zeichen oder Etiketten anbringen, die geltenden Konventionen und/oder gesetzlichen Vorschriften entsprechen
II
optimieren
einen gegebenen technischen Sachverhalt, einen Quellcode oder eine gegebene technische Einrichtung so verändern, dass die geforderten Kriterien unter einem bestimmten Aspekt erfüllt werden
II, III
planen
die Schritte eines Arbeitsprozesses antizipieren und eine nachvollziehbare ergebnisorientierte Anordnung der Schritte vornehmen
III
präsentieren
Sachverhalte strukturiert, mediengestützt und adressatengerecht vortragen
II
skizzieren
Sachverhalte, Objekte, Strukturen oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduzieren und übersichtlich darstellen
I
übersetzen
einen Sachverhalt oder einzelne Wörter und Phrasen wortgetreu in einer anderen Sprache wiedergeben
II
validieren, testen
Erbringung eines dokumentierten Nachweises, dass ein bestimmter Prozess oder ein System kontinuierlich eine Funktionalität/Produkt erzeugt, das die zuvor definierten Spezifikationen und Qualitätsmerkmale erfüllt
I
verallgemeinern
aus einer Einsicht eine Aussage formulieren, die für verschiedene Anwendungsbereiche Gültigkeit besitzt
II
verdrahten
Betriebsmittel nach einem vorgegebenen Anschluss‑/ Stromlaufplan systematisch elektrisch miteinander verbinden
I, II
vergleichen, gegenüberstellen, unterscheiden
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten problembezogen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und gegenüberstellen sowie auf dieser Grundlage ggf. ein gewichtetes Ergebnis formulieren
II
wiedergeben
wesentliche Information und/oder deren Zusammenhänge strukturiert zusammenfassen
I
zeichnen
einen beobachtbaren oder gegebenen Sachverhalt mit grafischen Mitteln und ggf. unter Einhaltung von fachlichen Konventionen (z. B. Symbole, Perspektiven etc.) darstellen
I, II
zeigen, aufzeigen
Sachverhalte, Prozesse o. a. sachlich beschreiben und erläutern
I, II
zusammenfassen
das Wesentliche sachbezogen, konzentriert sowie inhaltlich und sprachlich strukturiert mit eigenen Worten wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, Datum
Bildungsplan für das Berufskolleg
hier:
Berufskolleg für technische Assistenten (Bildungsplan zur Erprobung)
Vom Datum
Aktenzeichen

I.

II.

Für das Berufskolleg gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für das Schuljahr 1 am 1. August 2023
für das Schuljahr 2 am 1. August 2024
in Kraft.

Zum Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2008 in diesem Fach veröffentlichte Lehrplan für die zweijährige zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule vom 08.08.2008, Band 1 (Az. 45-6512-2220/51) außer Kraft.
Fachname – Bildungsplan zur Erprobung
Bildungsplan für das Berufskolleg
Richtung (z.B. Biologisch technische Assistenten)
Schwerpunkt BIB

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