Fachliche Vorbemerkungen
In der Arbeitswelt und im privaten Umfeld nimmt die Digitalisierung eine bedeutende Rolle ein. Es wird in Zukunft immer wichtiger sein, mit digitalen Endgeräten und Programmen arbeiten zu können. Abgesehen von einer kompetenten Nutzung geht es darum, deren technische Funktionsweise zu begreifen.
Im Fach „Informationstechnik“ erlernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen der Informatik. Es werden dabei unter anderem Themen wie Aufbau der Hardware, Betriebssysteme, Netzwerktechnik, Programmierung und Datenbanken behandelt.
Mit dem Verständnis dieser Grundlagen werden Problemstellungen in der digitalen Welt nachvollziehbar. Die Grundlagen der Informationstechnik sind fachübergreifend auf andere Bereiche der Medientechnik übertragbar. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise die Größe der Farbtiefe bei Bildbearbeitungsprogrammen (im Fach Praktikum Kommunikationsdesign) anhand der digitalen Verarbeitung und Speicherung erklären. Durch diesen Wissenstransfer wird ein nachhaltiger Kompetenzerwerb gewährleistet.
Im ersten Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf der Funktionsweise von Computersystemen und deren Aufbau. Dieses Grundlagenwissen ist die Voraussetzung für eine effektive Nutzung der Systeme. Die Spezifikationen von Computersystemen spielen sowohl im privaten Umfeld der Schülerinnen und Schüler als auch im beruflichen Umfeld eine wichtige Rolle, beispielsweise im Hinblick auf Prozessorgeschwindigkeit, Schnittstellen und Datentransfer.
Zudem wird die Ergonomie von Arbeitsplätzen thematisiert, wobei es auch um gesundheitliche Auswirkungen von Ausleuchtung und Sitzposition geht.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau des Internets. Diese Technologie ist ein zentrales Thema in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Neben den Vorteilen stellen vor allem die Gefahren im Bereich Datenschutz, Privatsphäre, Cybermobbing oder Hacking, welche das Internet mit sich bringt, zielgruppenrelevante Themen dar. Indem die Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen im Unterrichtsgespräch einbringen, werden aktuelle behandelte Inhalte anschaulich. Zudem wird die kommunikative Kompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert.
Das zweite Schuljahr ist stark mit dem Fach „Praktikum Informationstechnik“ verzahnt. Besonders bei den Schwerpunkten Programmierung und Datenbanken ist es wichtig, die theoretisch erworbenen Kenntnisse praktisch umzusetzen und das sachliche Wissen anzuwenden.
Der Themenbereich Algorithmen nimmt einen hohen Stellenwert bei der Programmierung ein. Durch die Digitalisierung sind die Schülerinnen und Schüler in ihrem privaten Umfeld wie auch in der Arbeitswelt mit Algorithmen konfrontiert. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema ist somit bedeutend. Erworbene Kompetenzen aus dem Bereich Algorithmen können auf andere Arbeitsfelder übertragen werden. So können Strukturen von Algorithmen beispielsweise in einer Tabellenkalkulation eingesetzt werden.
Das Erstellen von Algorithmen und von Datenbanken fördert die Analysekompetenz der Schülerinnen und Schüler.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.